Theodor Kery WP 2/3, A-2491 Neufeld/L.
+43/2624/54014 - office@websteiner.com
Regensburg (von lateinisch Castra Regina; auch
Ratisbona und Ratispona) ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks
Oberpfalz in Ostbayern. Seit 2006 gehört das Ensemble Altstadt von
Regensburg mit Stadtamhof mit seinen historischen Baudenkmälern zum
UNESCO-Welterbe. Die Stadt steht nach München, Nürnberg und Augsburg an
vierter Stelle unter den Großstädten des Freistaates Bayern.
Wie schon mehrfach in Hamburg, wollte ich auch hier ein Franzbrötchen
bestellen und durfte feststellen, dass ein Feingebäck dieses Namens in
Bayern gänzlich unbekannt ist. Trotzdem musste ich nicht hungern.
Obwohl funktional als Marktbrunnen eingerichtet,
gehört der Reichsstadtbrunnen im Rahmen der Repräsentations-Ikonologie
der Reichsstadt zu den anspruchsvollsten der Stadt. Die bildmäßige
Ausstattung dieses Brunnens geht wie bei den anderen freistehenden
Reichsstadtbrunnen mit einem politischen Ereignis einher. Hierbei liegt
ein gewichtiger politischer Erfolg der Reichsstadt bei der Wahrung
ihrer Souveränität zu Grunde. Im Juli 1720 obsiegte die Reichsstadt im
Rechtsstreit mit den Klöstern um das städtische Bierbrau- und
Ausschank-Monopol und bereits im folgenden Jahr war das darauf bezogene
Brunnendenkmal vollendet. 1730 wurde der Brunnen dann mit dem heutigen
Beckengitter versehen.
Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche
am Neupfarrplatz in der Altstadt von Regensburg. Mit dem Bau der
ursprünglich als katholische Wallfahrtskirche geplanten Kirche wurde
nach der Zerstörung des jüdischen Viertels im Jahr 1519 begonnen.
Bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts hatten der Bischof und der Rat
der Stadt Regensburg beantragt, die Juden ausweisen zu dürfen, was
jedoch am Widerspruch von Kaiser Maximilian scheiterte. Er nahm gegen
Zahlung eines Schutzgeldes seine Rolle als Schutzherr der Juden wahr
und verlangte für seine Erlaubnis eine Ablösesumme. Als dann Kaiser
Maximilian 1519 starb, nutzte der Rat der Stadt die unübersichtliche
Situation und ordnete einseitig die Vertreibung aller Juden an.
Die Neupfarrkirche – Namensgeberin des gleichnamigen Platzes – ist
nicht nur die Stammkirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde in
Regensburg, sie gilt auch als Ausgangsort für die Verbreitung des
protestantischen Glaubens von Norden her in die Länder Südosteuropas
und des Balkans.
Heute ist die Neupfarrkirche die einzige auf einem
Platz freistehende Kirche der Regensburger Altstadt und ruht auf einem
dem Platzniveau herausgehobenen Terrassensockel mit den allseitigen
Aufgängen.
Der heutige Altar in der Neupfarrkirche stammt aus
dem Jahr 1617.
1986 schuf Georg Jann ein neues Instrument mit
Schleifladen. Die obere Empore wurde zuvor abgetragen, das Instrument
wurde auf der ersten Empore aufgestellt und erhielt einen
repräsentativen, neuzeitlichen Prospekt. Sie umfasste 41 Register auf
drei Manualen und Pedal. Diese Orgel wurde 2016 von Andreas Utz
umfassend renoviert, geringfügig um die Register Nr. 1 und 14 erweitert
und wieder eingeweiht.
Bereits im 16. Jahrhundert wirkten zahlreiche
Gemeindemitglieder auch in den evangelischen Gemeinden Österreichs und
Südosteuropas. im 17. Jahrhundert wurden viele aus Österreich
vertriebene Protestanten Mitglieder dieser Gemeinde. Heute ist die
Kirche auch die evangelische Universitätskirche von Regensburg.
Die Neupfarrkirche zeigt sich heute als ein Bauwerk
mit einem Rumpf im Stile der Renaissance und spätgotischen Elementen.
Die originelle Vollendung im 19. Jahrhundert, die im Westen nur einen
polygonalen Anbau zufügte, ergab einen, dem Baubestand wie dem
Platzraum wirkungsvoll angepassten und homogenen Kirchenbau im Typus
der Doppelchoranlage. Die beiden gotisch angehauchten Uhrentürme runden
das Gesamtbild ab.
Reiterstatue Ludwig I. am Domplatz
Ludwig I., geboren als Ludwig Karl August (1786-1868), war König des
Königreiches Bayern aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Er folgte
seinem Vater Maximilian I. nach dessen Tod im Jahre 1825 auf den
bayerischen Thron und dankte im Revolutionsjahr 1848 nach seiner Affäre
mit Lola Montez zugunsten seines Sohnes Maximilian II. ab.
Der Regensburger Dom (auch: Dom St. Peter, benannt
nach dem hl. Petrus) ist die bedeutendste Kirche der Stadt Regensburg
und die Kathedrale des Bistums Regensburg. Der Dom gehört neben dem
Kölner Dom zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen in Deutschland.
Der Bau des gotischen Doms begann 1275. Ab 1450 war das Gebäude
überdacht und nutzbar, jedoch verblieben die beiden Domtürme noch 400
Jahre unausgebaut ohne Turmhelme. Der Ausbau der beiden Domtürme und
der Turmhelme erfolgte erst von 1859 bis 1869.
Der Regensburger Dom ist nach dem in Frankreich
geprägten Typus der „klassischen“ gotischen Kathedralen erbaut worden.
Charakteristisch sind hierfür die basilikale Anlage mit
dreigeschossigem Aufriss des Mittelschiffs, das Querhaus und eine
imponierende Westfassade mit zwei Türmen. Zusätzlich sollte die Vierung
durch einen hoch aufragenden Turm bekrönt werden, der nie zur
Ausführung kam.
Der durchgehend gewölbte Bau besitzt ein
verhältnismäßig kurzes Langhaus mit nur fünf Jochen. Das Querhaus kragt
nicht aus, vor allem aber fehlt der übliche Chorumgang mit
Kapellenkranz. Dafür findet sich in Regensburg eine traditionsbezogene
Lösung mit drei gestaffelten Chören. Ungewöhnlicherweise steht der
gesamte Dom auf einem mächtigen Sockel, der sich mehr als drei Meter
über das Fußbodenniveau des alten Dom erhob. Damit hebt er sich
deutlich von seiner Umgebung ab.
Die Hauptorgel im nördlichen Querschiff wurde 2009
von der Orgelbaufirma Rieger Orgelbau für 1,7 Millionen € erbaut, weil
die Chororgel, vor allem bei voll besetzter Kirche, zu wenig
Klangvolumen besitzt. Das Instrument hängt vor der Nordwand. Es hat 80
Register auf 4 Manualen und Pedal und ist die größte freihängende Orgel
(Schwalbennestorgel) der Welt.
Das statische Korsett der Regensburger Domorgel bildet eine knapp
sieben Tonnen schwere Stahlkonstruktion. Diese besteht aus zwei
senkrecht über die gesamte Orgelhöhe verlaufende Rahmen, an deren
oberen Ende sich die Ösen für die Befestigung der vier je 30 mm dicken
Stahlseile befinden, mit welchen die Orgel in einer eigens geschaffenen
Stahlkonstruktion im Dachboden verankert ist.
Der prunkvolle Hochaltar aus Silber und vergoldetem
Kupfer ist trotz seines einheitlichen Bildes erst im Laufe von knapp
100 Jahren zur heutigen Anlage zusammengewachsen.
Die einzelnen Teile entstanden in folgender Reihe:
1695/1696: Silberne Büsten der Heiligen Maria und Josef
1731: Antependium mit Reliefdarstellung des hl. Johannes Nepomuk
1764: Silberne Büsten der Heiligen Petrus und Paulus
1777: Sechs Silberleuchter und Altarkreuz, Stiftung des Bischofs
Anton Ignaz Graf von Fugger (1769–1787)
1784/1785 Altaraufbau einschließlich Tabernakel und Vasen.
Der Verkündigungsaltar im 2. Joch des südlichen
Seitenschiffs entstand um 1330. Unter den Eckbaldachinenen befindet
sich eine Darstellung der Verkündigung. In dem 1938 geschaffenen
Altarretabel mit Strahlenkranz steht eine kleine Steinfigur der
Muttergottes mit Kind, im sogenannten weichen Stil, um 1420.
Die Sailerkapelle ist das Grabdenkmal für Johann
Michael Sailer, geschaffen von Konrad Eberhard im südlichen Nebenchor.
Heiligenfigur
im Regensburger Dom
Das Grabdenkmal für Kardinal Philipp Wilhelm von
Wittelsbach (1576-1598) im Mittelgang des Doms.
Zur wertvollsten Ausstattung der Kathedrale gehören
neben dem Silberaltar die 39 Glasfenster aus der Zeit von 1310 bis 1450
mit ihren über 1100 Glasscheiben, die den Dom in „heiliges Licht“
tauchen.
Gesamtlänge des Domes innen 85,40 Meter, Breite innen
34,80 Meter,
Höhe des Mittelschiffs 31,85 Meter, Höhe der Türme 105 Meter.
Südquerhaus, Fries unter dem Giebelansatz mit
Blattmaske mittig ca. 1310
Die römisch-katholische Stiftskirche 'Unserer Lieben
Frau zur Alten Kapelle' (kurz: Stiftskirche zur Alten Kapelle oder Alte
Kapelle) am Alten Kornmarkt in Regensburg ist die Hauptkirche des
Kollegiatstifts 'Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle', des ältesten
noch bestehenden Kollegiatstifts in Bayern, und die älteste Kirche
Regensburgs. Kunstgeschichtlich gesehen gilt sie als eine der
bedeutendsten Rokokokirchen Bayerns. Legenden zufolge soll sie außerdem
die älteste Kirche und damit die Mutterkirche Bayerns sein, von der die
Christianisierung des Landes ausging, und an der Stelle eines römischen
Juno-Tempels stehen. Die heutige Bausubstanz geht im Kern auf die
ottonische Zeit zurück, als das Kollegiatstift im Jahr 1002 von
Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde gegründet wurde.
Die Papst-Benedikt-Orgel in der Stiftskirche zur
Alten Kapelle in Regensburg umfasst insgesamt 40 Register auf zwei
Manualen und Pedal. Das im Jahr 2006 von der Firma Mathis Orgelbau aus
Näfels erbaute und von Papst Benedikt XVI. geweihte Instrument steht in
der reichen kirchenmusikalischen Tradition des Kollegiatstifts Unserer
Lieben Frau zur Alten Kapelle. Es ist in einem aufwendig verzierten
spätbarocken, mit klassizistischen Elementen angereicherten Gehäuse von
1797 untergebracht.
An das weite Mittelschiff mit hohem Obergaden
schließen auf der Nord- und Südseite, durch quadratische Pfeiler und
Rundbogenarkaden abgetrennt, deutlich niedrigere, schmalere und
dunklere Seitenschiffe an.
Innenlänge: 56,61 Meter, Chor: 10,35 Meter, Querhaus: 24,90
Meter, Raumvolumen: 11.500 m3
Deckenfresko im Langhaus: Übergabe des Gnadenbildes
an Heinrich II.
Nebenaltäre in den Seitenschiffen des Langhauses
Die aufwändig gestalteten, weiß-gold gefassten
Doppeloratorien zu beiden Seiten des Chorraums werden von Figuren des
Simon Sorg aus dem Jahr 1764 bekrönt, welche die vier damals bekannten
Erdteile personifizieren.
Das Freskenprogramm des 18. Jahrhunderts, von dem
Augsburger Maler Christoph Thomas Scheffler im Rokokostil geschaffen,
wurde wohl vom Stiftskapitel ausgearbeitet und diente der Betonung von
dessen Eigenständigkeit gegenüber dem Regensburger Domkapitel, machte
der Bischof doch während dieser Zeit der Alten Kapelle den Titel
'Kayserliches Collegiat Stift' streitig.
Der Hochaltar der Stiftskirche gilt als Hauptwerk des
Regensburger Rokoko. Er nimmt beinahe die gesamte Höhe des Chorraums
ein und trennt mit seinen Seitenflügeln den im Chorscheitel
befindlichen „Winterchor“ ab, der den Kanonikern einst in der kalten
Jahreszeit als Gottesdienstraum diente. Der Entwurf und die plastischen
Arbeiten des in den Jahren 1769 bis 1775 entstandenen Hochaltares
stammen von dem Regensburger Bildhauer Simon Sorg.
Der Aufbau des Altares, der durch Rocailleornament, Gewölk und
zahlreiche Putten belebt wird, zeichnet durch die Verbindung eines
Säulenapparates mit dazwischen liegenden, wandartigen Flächen aus.
Durch die beiden in der Tiefe gestaffelten Säulenpaare entsteht zudem
der Eindruck von Plastizität und Dreidimensionalität.
Die Kanzel wurde 1855 von dem Regensburger Bildhauer
Anton Blank geschaffen und 1936/37 in neobarocken Formen verändert. Sie
ist am südwestlichen Vierungspfeiler angebracht. Der polygonale
Kanzelkorb ist mit Eckpilastern besetzt, die auf der Unterseite zu
Voluten gerollt sind. Der ebenfalls mit vergoldeten Voluten verzierte
Schalldeckel, dessen Unterseite ein Relief der Heilig-Geist-Taube
schmückt, zeigt zwei Engelsfiguren auf einer Weltkugel, die den Anker
als christliches Symbol der Hoffnung präsentieren.
Deckenfresko in der Vierung: Maria als Königin im
Himmel der Heiligen
Das annähernd quadratische Vierungsfresko zeigt Maria als
Himmelskönigin inmitten von Engelschören, die von alttestamentarischen
Gestalten und einer Schar von Heiligen verehrt wird. Die meisten der
dargestellten Heiligen, unter ihnen auch das Stifterehepaar Heinrich
und Kunigunde, besitzen eine Bezug zur Alten Kapelle oder hatten und
haben Altarpatrozinien in der Stiftskirche oder in einer der
Seitenkapellen inne.
Als Porta praetoria bezeichnet man in Regensburg die
sichtbar erhaltenen Reste vom Nordtor des ehemaligen römischen
Legionslagers Castra Regina, das im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut
wurde. Die baulichen Reste des Tores haben sich erhalten als Einbauten
in den heute weiß gekalkten Mauern des Gebäudes „Bischofshof“ und
besonders in den Mauern der östlich anschließenden zugehörigen
Brauerei, die nach 1650 entstanden. Erst 1885 beim Abbruch der Brauerei
wurden die überbauten Reste des römischen Lagertores wieder entdeckt
und freigelegt.
Neben der größeren Porta Nigra in Trier sowie der Porte Saint-André und
der Porte d’Arroux in Autun ist die Porta praetoria eine der wenigen
erhaltenen römischen Toranlagen nördlich der Alpen.
Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der Donau und
an den Mündungen der linken Nebenflüsse Naab und Regen. Im Stadtgebiet
liegen zwei Donauinseln, der Obere Wöhrd (östlicher Zipfel Jahninsel
unterhalb der Steinernen Brücke) und der Untere Wöhrd.
2006 nahm die UNESCO das Ensemble „Altstadt
Regensburg mit Stadtamhof“ als Welterbestätte in die Welterbeliste auf.
Das gesamte Ensemble „Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ entspricht
der Ausdehnung Regensburgs nach der letzten mittelalterlichen
Stadterweiterung um 1320.
Donau-Schiffahrts-Museum Regensburg ist ein Museum
auf Schleppdampfer und Dieselschlepper mit Ausstellungen zur
Schifffahrtsgeschichte auf der Donau.
Der Regensburger Dom ist auch die Heimat des
traditionsreichen, aus Knaben und jungen Männern bestehende Domchores,
der Regensburger Domspatzen. Die Regensburger Domspatzen können auf
eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken und sind damit einer
der ältesten Knabenchöre der Welt. Sie gehören zu den berühmtesten und
renommiertesten Chören.
Nachdem 2006 die Regensburger Altstadt mitsamt
Stadtamthof von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde, richtete
die Stadt 2007 ein Weltkulturerbezentrum ein, das im historischen
Salzstadel beim Eingangsturm der Steinernen Brücke untergebracht ist.
Dort werden an zentraler Stelle detaillierte Informationen zur
Stadtgeschichte gegeben (~ 2000 Jahre) und aktuelle Ausstellungen
durchgeführt.
Der städtische Salzstadel östlich der Steinernen
Brücke wurde 1616 bis 1620 gebaut und steht unter Denkmalschutz. Der
städtische Salzstadel wurde zur Lagerung von Steinsalz oder von
Speisesalz errichtet. Das Salz wurde mit von Pferden gezogenen sog.
Salzzügen über die Salzach und den Inn und zuletzt auf der Donau von
den Salzlagerstätten und Salinen in der weiteren Umgebung von Passau,
(Salzburg, Hallstatt und Berchtesgaden) nach Regensburg transportiert
und hier mit Kränen entladen.
Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom
das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg. Mit dem Baubeginn 1135
gilt die Steinerne Brücke als ein Meisterwerk mittelalterlicher
Baukunst und als die älteste erhaltene Brücke Deutschlands.
Gesamtlänge: 336 m
Der historische Stadtkern Regensburgs mit engen
Gassen, zahlreichen Patrizierhäusern und Kapellen aus allen
Kunstepochen des Mittelalters blieb weitgehend erhalten und wurde somit
die größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands. Außerdem besitzt sie
die größte Anzahl an Geschlechtertürmen nördlich der Alpen, was ihr den
Beinamen „Nördlichste Stadt Italiens“ eingetragen hat. Umsichtige und
von der Bevölkerung mitgetragene Sanierungsmaßnahmen sicherten den
Bestand von über 1000 geschützten Denkmälern bis heute.
Das Goliathhaus ist eine imposante, zinnengekrönte,
frühgotische, ehemalige Hausburg aus der Zeit 1220/30 in der Altstadt
von Regensburg. Die Nordfassade ist die weithin bekannte Schaufront des
Goliathhauses und zeigt ein seit 1573 mehrfach erneuertes Gemälde des
Kampfes zwischen David und Goliath in der letzten Fassung des Malers
Franz Rinner von 1900. Das Goliathhaus bietet seine eindrucksvolle
nördliche Schaufront mit dem Goliath-Gemälde all den Besuchern, die
über die Steinerne Brücke kommen und die stadteinwärts leicht
ansteigende Brückstraße nutzen, um die Innenstadt zu erreichen.
Der Baumburger Turm in der Straße Watmarkt 4 in der
Altstadt von Regensburg ist einer der sogenannten Geschlechtertürme,
die von reichen Patrizierfamilien im Mittelalter als Statussymbole
erbaut wurden. Der unverändert erhaltene Baumburger Turm gilt als der
schönste der in Regensburg erhaltenen 20 Geschlechtertürme und ist ein
touristischer Anziehungspunkt. Erbaut wurde der 28 m hohe,
siebengeschossige und mit einem Zinnenkranz geschmückte Turm am Ende
des 13. Jahrhunderts von den Ingolstettern, einem der reichen
Regensburger Patriziergeschlechter.
Fassade von Antiquitäten Mühl in Regensburg, Watmarkt
5 im Goliathhaus.
Denkmal des Don Juan de Austria im Fischgässel,
Sieger in der Seeschlacht von Lepanto.
Ritter Johann von Österreich aus Regensburg (1547-1578) war
Befehlshaber der spanischen Flotte und Statthalter der habsburgischen
Niederlande.
Der Haidplatz ist ein traditioneller Stadtplatz mit
historischen Gebäuden wie dem Goldenen Kreuz, einer ehem. frühgotischen
Burg. Der Justitiabrunnen ist ein barocker Prachtbrunnen und wurde 1656
von dem Bildhauer Leoprand Hilmer im Zuge des Neubaus der
Wasserversorgung der Stadt geschaffen.
In der Mitte des achteckigen Beckens steht auf einem Steinsockel eine
Figur der Justitia, der Personifikation der Gerechtigkeit. Nach oben
ausgestreckt hält sie in der rechten Hand ein Schwert und in der linken
Hand eine Waage. Umgeben ist die Figur von einem schmiedeeisernen
Gitter mit ornamentalen Motiven aus dem Jahr 1592, das auf dem
Beckenrand aufgesetzt ist.
Bestimmendes Gebäude am nordwestlichen Ende des
Platzes ist die frühgotische, um 1250 erbaute Patrizierburg Goldenes
Kreuz, die erst 1862 ihre heutige Gestalt erhielt. Bekanntester Gast
war Kaiser Karl V., der dort 1532, 1541 und 1546 abstieg. Während des
letzten Aufenthaltes wurde die 18-jährige Gürtlerstochter Barbara
Blomberg die Geliebte des 46-jährigen Kaisers. Aus der Beziehung ging
Don Juan d'Austria hervor, der spätere Sieger über die Türken in der
Seeschlacht von Lepanto. Auch später verweilten im Gasthof Zum Goldenen
Kreuz Persönlichkeiten wie König Ludwig I. von Bayern, der deutsche
Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Franz Josef I. von Österreich.
Der Arnulfsplatz ist ein zentraler Platz in
Regensburg. Der im Westen der Altstadt und nördlich des Theaters
gelegene Platz war erst 1803 aus einem großen Vorgängerplatz
entstanden. Heute münden in den nördlich vom Theater gelegenen
Arnulfsplatz sechs Verkehrsstraßen, zusätzlich eine Fußgängerpassage
zur Theaterspielstätte Velodrom und die Zufahrt zu einer Tiefgarage.
Trotz der beengten Straßenverhältnisse entwickelte sich der
Arnulfsplatz zum Knotenpunkt mehrerer Stadtbuslinien. Zusätzlich ist
der Platz von Durchgangsverkehr geprägt und hat deshalb trotz der
eindrucksvollen Randbebauung mit Bürgerhäusern des 17. bis 19.
Jahrhunderts nur eine geringe Aufenthaltsqualität.
Bürgerhäuser an der Westseite vom Arnulfsplatz:
Haus Nummer 4 ist ein zum Platz hin giebelständiges Satteldachhaus des
16. Jahrhunderts. Der Kern des Hauses entstand um 1100. Das Haus Nummer
3, Brauhaus und Gaststätte Kneitinger, ein dreigeschossiges und zum
Arnulfsplatz giebelständiges Gebäude. Es wurde im 17. Jahrhundert
errichtet und ist noch Stammsitz der Brauerei Kneitinger.
Der Bismarckplatz ist ein belebter gepflasterter
Platz mit prächtigen Gebäuden aus dem 19. Jh., einem Brunnen und Cafés
mit Tischen im Freien. Der Platz entstand 1803 gemeinsam mit dem
Arnulfsplatz.
Das Theater Regensburg am Bismarckplatz ist ein 5-Sparten-Haus mit
mehreren Spielstätten und wird seit 1999 als selbständiges
Kommunalunternehmen geführt. Mit ca. 640 Vorstellungen in den Sparten
Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Junges Theater und Konzerte erreicht
das Theater pro Jahr ca. 180.000 Zuschauer.
2010 wurde das Gebäude des Präsidialpalais von der Stadt Regensburg
gekauft. Nach der Renovierung befindet sich dort das Haus der Musik mit
Sing- und Musikschule für Kinder und ein Jugendtheater an der Südseite
vom Bismarckplatz.
Mit einer relativ niedrigen Verkehrsbelastung, dem
wöchentlichen Markt, mit zwei großen, teilweise von Bäumen gesäumten
Brunnenanlagen, einer eindrucksvollen Randbebauung und
Restaurationsbetrieben bietet der Platz für Fußgänger und Besucher eine
hohe Aufenthaltsqualität.
Neben Nürnberg hat auch Regensburg einen Ölberg.
Hinter der Fasade
am Portal Am Ölberg 2 befindet sich das Alumneum, ein erst um 1900 nach
Plänen von German Bestelmeyer erbautes Jugendstilgebäude.
Die Dreieinigkeitskirche (ursprünglicher Name: Kirche
zur Heiligen
Dreifaltigkeit) ist eine frühbarocke säulenlose Saalkirche in der
Altstadt von Regensburg. Die Kirche wurde von 1627 bis 1631 nach Plänen
von Hanns Carl erbaut, war eine der ersten evangelisch-lutherischen
Kirchenneubauten in Bayern und galt als größter Kirchenneubau der
ehemaligen freien Reichsstadt Regensburg.
Innenraum, Blick von der Orgel-Empore zum Altar
Der schlicht gestaltete Innenraum wird von einem Tonnengewölbe in 20
Metern Höhe abgeschlossen. Beide Decken sind reich mit geometrischen
Ornamenten verziert und greifen spätmittelalterliche Traditionen auf.
An der Decke des Chores finden sich Netzrippen, während die
Langhausdecke mit Sternrippen und Seraphimköpfen verziert ist. Im
Zentrum der Decke des Langhauses ist eine Sonne mit vergoldeten
Strahlen dargestellt und mit den Worten Sanctae Trinitati Sanctum, was
meint: „ein Heiligtum“ (das Gebäude der Kirche) „der heiligen
Dreifaltigkeit“'.
Der Altar wurde erst 1637 mit Hilfe einer Spende von
1000 Reichstalern vom Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg
endgültig
fertig gestellt. Das Altarbild mit der Abendmahlsszene und die Predella
mit dem Taufbild wird von zwei großen korinthischen Säulen besonderer
Machart flankiert. Die Altarsäulen zeichnen sich besonders durch die
gewundenen sog. Flammleisten aus, die mit einer damals nur in Nürnberg
beherrscht Technik hergestellt werden konnten. Über dem Altarbild ist –
wohl als Zugeständnis für den Spender – das Wappen von
Sachsen-Lauenburg angebracht. Ein gesprengter Giebel mit einem Engel
schließt den Altar oben ab.
Der Schalldeckel der Kanzel von 1631 trägt eine Taube als Symbol des
Heiligen Geistes und ist reich mit kleinen Engelfiguren auf Konsolen,
Putten, gesprengten Giebeln und vergoldetem Schnitzwerk verziert. Eine
große Engelsfigur hält zwei Eisenstangen, an denen der Schalldeckel
befestigt ist.
Die dreiseitig umlaufende Emporen mit Sitzbänken
ruhen ohne stützende senkrechte Pfeiler auf schräg verlaufenden
Holzkonsolen, die in den Seitenmauern verankert sind. Bei den
Sanierungsmaßnahmen 2008 wurden die Verankerungen im Mauerwerk durch
„Stahlschuhe“ verstärkt. Über der westlichen Empore gibt es eine
weitere Empore als Aufstellungsort für die Orgel. Die Orgel-Empore wird
von einem die gesamte Kirchbreite durchmessenden, bearbeiteten
Baumstamm getragen.
Das vierzehnteilige Gehäuse, das heute erhalten ist, wurde 1758 von dem
Regensburger Orgelbauer Franz Jakob Späth geschaffen.
Der Nordturm besitzt eine rundum begehbare
Aussichtsplattform und bietet eine einzigartige Aussicht auf die
Altstadt von Regensburg. Der knapp 70 m hohe Nordturm der Kirche ist im
Sommer als einziger Kirchturm im Stadtgebiet von Regensburg begehbar.
Von ihm aus eröffnet sich ein Rundblick über die Dachlandschaft von
Regensburg und zu den Donauhängen bis hin zur Walhalla.
Also großer, stattlicher Mann, der ich nun mal bin, muss ich die
Empfehlung aussprechen, bei der Besteigung tunlichst den Kopf
einzuziehen.
Flagge zeigen am Emmeramsplatz: Landesflagge von
Bayern, Bundesrepublik Deutschland, Europäische Union.
Wo ist das Wappen von Regensburg?
Kloster Sankt Emmeram ist ein ehemaliges Kloster aus
dem 8. Jahrhundert mit einer romanischen Basilika mit barockem
Innenraum. In St. Emmeram werden 1200 Jahre Glaubens-, Kunst- und
Kulturgeschichte auf engsten Raum zum eindrucksvollen Erlebnis.
St. Emmeram ist ein um 780 begonnenes Kirchengebäude
in Regensburg. Die Kirche war die Hauptkirche des Klosters Sankt
Emmeram, das 1731 zur Fürstabtei erhoben wurde. Nach der Säkularisation
wurde die Abteikirche zur Pfarrkirche der Stadt Regensburg und durch
Papst Paul VI. am 5. März 1964 mit dem Apostolischen Schreiben Terra
sacra zur Basilica minor erhoben.
In der Kirche St. Emmeran und in dem nördlich benachbarten Vorgarten,
der zur angrenzenden Pfarrkirche St. Rupert gehört, gibt es 83
Grabdenkmäler. Viele der verstorbenen Personen kamen aus dem Umfeld des
Hofes der Fürsten von Thurn und Taxis und viele hatten eine Verbindung
zum Immerwährenden Reichstag, entweder als Gesandte, Sekretäre oder als
deren Angehörige.
Die Kirche Basilika St. Emmeram mit der ehemaligen
Benediktinerabtei St. Emmeram gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten
und Klosterkomplexen im südlichen Deutschland. Über ein Jahrtausend war
sie eines der klösterlichen, geistigen und kulturellen Zentren der
Stadt und des Bistums Regensburg. Neben dem Patron der Kirche, dem hl.
Emmeram, wurden hier auch karolingische Herrscher und bayerische
Herzöge, Bischöfe und Angehörige des Immerwährenden Reichstags
begraben. Eines der Grabdenkmäler mit dem „schönsten Frauenantlitz des
Mittelalters“ ist Königin Hemma gewidmet.
Regensburg als Reiseziel kam eigentlich nur auf meine
Liste, weil ich nach einem audiovisuellen Bericht über Schloss St.
Emmeram (= Schloss Thurn und Taxis) dieses Anwesen gerne besichtigt
hätte. Wie ich feststellen musste, ist dies ausschließlich als
Gruppenführung (25 Personen) möglich und unter Einhaltung eines
Fotografierverbots. Werbebilder für diese Massentouren haben mich
regelrecht abgeschreckt und lichtzeichnerisches Unterlassen setzt für
mich ein sehr hohes finanzielles Entgegenkommen voraus.
Ich habe das Schloss somit nicht besucht, bereue den Stadtbesuch
trotzdem keineswegs.
Im westlichen Querschiff ist der Dionysuschor.
Ab 780 entstand eine dreischiffige Basilika, die
zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert immer wieder erweitert und
schließlich mit einer Länge von etwa 100 m zum größten vorromanische
Kirchenbau Süddeutschlands wurde. Sichtbare Zeugnisse sind insbesondere
der gewaltige Westbau mit der Wolfgangskrypta, die 1052 geweiht wurde.
Das Westquerhaus besitzt eine bemalte Holzdecke, die
Benedikt von Nursia zeigt.
Westwerk mit Rückseite der Westorgel
Unter dem Dionysiuschor im Westen liegt die
Wolfgangskrypta, die letzte Ruhestätte Bischof Wolfgangs. Der
Wolfgangsschrein selbst befindet sich in einer beleuchtbaren Nische
unter dem Altar. 1613 entstanden in der Wolfgangskrypta drei Altäre,
und die Reliquien des heiligen Wolfgang wurden in einem Kristallschrein
und in einem Zinnsarg beigesetzt.
Die fünfschiffige Wolfgangskrypta, geweiht 1052 von Papst Leo IX. mit
dem Schrein des hl. Wolfgang († 994).
Taufbecken an der westlichen Rückseite der Basilika.
Mittelschiff und Apsis mit Hochaltar und zwei Seitenaltären
Rechter Seitenaltar
Die Fresken im Mittelschiff stammen von Cosmas Damian
Asam und Egid Quirin Asam. Das große Deckenfresko (1731-1733) zeigt den
heiligen Emmeram in himmlischer Herrlichkeit.
Hochaltar mit Martyrium der St. Emmeram, Regensburg,
Bayern, Deutschland
Der Hochaltar im Stil des Barocks stammt aus dem
Jahre 1669.
Prospekt der Egedacher-Orgel
St. Emmeram hat eine lange Orgeltradition, mit repräsentativen und
großen Instrumenten: Bereits 1166 gab es in der romanischen Kirche eine
Orgel. Abt Johann II. Tergernbeck ließ 1474 eine „kunstreiche Orgel“
aufstellen. Der Einbau einer Empore zur Barockzeit im hinteren Drittel
gliederte den riesigen ursprünglich karolingischen Kirchenbau. Auf
dieser Empore stellte Christoph Egedacher 1669 eine Orgel auf, deren
Gehäuse erhalten blieb.
Das große Deckengemälde im Hauptchor zeigt den hl.
Benedikt in der Glorie, darunter die Weltmission seines Ordens. Das
Hauptfresko im Mittelschiff zeigt unten 'das legendäre Martyrium von
Christen in Regensburg' an der Stätte des späteren Klosters
(Marterberg), in der Mitte der Kirchenpatron St. Emmeram mit der
Leiter, oben die Exemption der Abtei durch Papst Leo II. (795-816). Es
ist von Cosmas Damian Asam signiert. Über den Arkaden Bilder mit Szenen
vom Leben und vonden Wundern des hl. Emmeram, wechselnd mit
Stuckfiguren von zwei Kaisern und Mönchen von St. Emmeram. An der
Nordseite: Kaiser Karl der Große, Abtbischof Tuto, Reformabt Wilhelm
von Hirsau, Abtbischof Gunthar, Reformabt Adalbert.
Westfassade vom Regensburger Dom St. Peter
Die Türme mit ihren 105 Meter Höhe passen nicht mehr aufs Bild.
Eine bekannte Sage über den Bau der Steinernen Brücke
lautet: Der Brückenbaumeister schloss mit dem Dombaumeister eine Wette
ab, wer zuerst sein Bauwerk fertiggestellt haben werde. Nachdem der
Dombau wesentlich schneller vonstattenging, schloss der
Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel, der ihm zur Seite stehen
wollte, wenn er die ersten drei Seelen bekäme, die über die Brücke
gehen würden. Von nun an ging der Brückenbau sehr schnell voran, sodass
die Brücke zuerst fertiggestellt wurde. Der Teufel forderte nun seinen
Lohn, weshalb der Brückenbaumeister bei der Eröffnung erst einen Hahn,
eine Henne und einen Hund über die Brücke jagen ließ. Aus Wut darüber
versuchte der Teufel vergeblich, die Brücke zu zerstören. Deshalb, so
die Sage, hat die Brücke einen Buckel. Tatsächlich war die Brücke
jedoch schon lange fertiggestellt, als 1273 mit dem Bau des Domes
begonnen wurde.
Brückturm mit Öffnung für ehem. Straßenbahndurchfahrt, Salzstadel, Steinerne Brücke und Regensburger Dom St. Peter
Ich kann mich gar nicht entscheiden, aus welchem
Winkel das Ensemble am besten zur Geltung kommt.
Die Südhälfte der Steinernen Brücke (mit Dom) über
die Donau von der sog. 'Jahninsel'.
Regensburg wird seinem Namen gerecht. An der
Kiesinsel beginnt es zu schütten. Zum Glück habe ich einen Regenschirm
auf die Reise mitgenommen ... und diesen in der Unterkuft gelassen.
Theater Regensburg am Bismarckplatz bei Nacht.
Haus der Musik am Bismarckplatz bei Nacht.
Am nächsten Morgen ist es zwar hell, das Wetter aber
auch nicht besser.
Der Eiserne Steg ist eine einfache Stahltrog-Fußgängerbrücke mit
115 Meter über den Südarm der Donau und verbindet bei Stromkilometer
2380,07 die Altstadt Regensburgs mit dem Oberen Wöhrd.
Laut lokalem Tipp für Fotografen kann man hier direkt
in den Sonnenaufgang nach Osten schauen und die Morgenröte genießen.
Naja.
Am Brückenscheitel befindet sich das Bruckmandl
(Brückenmännchen), welches einst die städtischen Freiheitsrechte und
die Emanzipation aus der Vormundschaft des Bischofs symbolisierte.
Diese Figur stammte ursprünglich aus dem Jahr 1446, die aktuelle
Ausführung wurde 1854 aufgestellt.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: