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Amstetten ist eine Stadt im Südwesten
Niederösterreichs, dem Mostviertel. Sie ist Sitz der
Bezirkshauptmannschaft Amstetten und zählt knapp 25.000 Einwohner.
Die Bezirkshauptstadt wird charakterisiert als ein reiner Transitort, Industrie-
und Bankplatz, dessen Ortsgebiet durch die
Westbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke und bedeutenden Bundesstraßen (B 1
und B 121) zerklüftet ist.
Bis 2011 galt für Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde.
Seit 1980 steht an der Stelle, an der früher der im 2. Weltkrieg zerstörte Kilianbrunnen seinen Platz hatte, der neue Sparkassenbrunnen.
Die Wappen der Partnerstädte (Alsfeld (D), Amstetten (D), Pergine (I) und Ruelle (F)), dass Stadtwappen und das Sparkassensymbol zieren als Zeichen der Völkerverständigung den Stadtbrunnen.
Der Wolf ist das Wappentier der Stadt
Anlässlich des 100. Geburtstages der Stadt Amstetten stiftete die
Sparkasse eine Skulptur von Albrecht C.J. Fürthner. Es handelt sich
dabei um einen Bronzeguss der auf einem Granitsockel platziert ist.
DER. PASSAUER WOLF - DAS AMSTETTNER STADTWAPPENTIER
ZUR GESCHICHTE DER STADTWAPPEN -VERLEIHUNG
Durch kaiserliche Entschließung vom 29. November 1897 wurde der Markt
Amstetten zur Stadt erhoben. Schon wenige Wochen später bemühte man
sich um die behördliche Genehmigung eines Sładtwappens. Bezüglich des
Wappentieres wollte man auf den Steinbock des zulelzt geführten
Marktwappens zurückgreifen. Doch es gelang nicht diesen Antrag
wappenrechtlich durchzusetzen.
Um die Mitte des Jahres 1913 unternahm die Stadtvorstehung Amstettens
einen neuerlichen Vorstoß und veranlaßte weitere heraldische
Nachforschungen. Sie führten zu keinen eindeutigen Ergebnissen.
Schließlich wurde Amstetten mit Erlass des k.k. Ministeriums des Innern
vom 20. Februar 1914 aufgefordert, jenes Wappen als
Stadtwappen vorzuschlagen, welches die Gemeinde für ihr richtiges
ansieht und welches sie künftig zu führen beabsichtigt.
Der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl, dessen Gutachten nun eingeholt
wurde, hatte schon in seinem 1904 erschienenen Städte-Wappenbuch
festgehalten: Ein Siegelstempel aus dem Jahre 1568 zeige im Schild
keinen Steinbock, viel eher einen Wolf - das Wappentier des Bistums
Passau. Diese Deutung ließ sich mit dem Hinweis auf die ehemalige
passauische Herrschaft über den Markt Amstetten untermauern.
Für den 11. März 1914 wurden der Amstettner Bürgermeister Carl Kubasta
und die Mitglieder des "Wappen-Komitees" ( Dr. Karl Teutschmann, Anton
Hanl und Ludwig Resch) zu einer entscheidenden Sitzung geladen.
Daraufhin beantragte die Stadt Amstetten folgendes Wappen:
Ein von Silber über Blau quergeteilter Schild. In dem oberen Felde
springt aus der Teilungslinie ein roter, ebenso bezungter und golden
bewehrter Wolf hervor. Das untere Feld ist von einem gewellten Wasser
durchzogen. Den Schild umgibt eine ornamentale, bronzefarbene
Einfassung, auf deren Hauptrande eine silberne Mauerkrone mit fünf
sichtbaren Zinnen ruht. (Entwurf und Ausführung: Wappenmaler Fritz
Junginger. Wien)
Das Amstettner Stadtdiplom vom 6. April 1914 beurkundet die
Stadterhebung und bewilligt gleichzeitig die Führung des beantragten
Wappens. das offiziell als 'althergebracht' bezeichnet wird.
1898 erbaut ist das Rathaus das Wahrzeichen von
Amstetten. Neben dem Renaissancegiebel ist vor allem der imposante
Turmaufbau mit Flacherker und Doppeladler augenfällig. Das Gebäude im
Herzen der Stadt wurde liebevoll renoviert, was durch die Wasserspeier
und die Verzierungen in Gipsstuck deutlich sichtbar ist.
Das Rathaus am heute zur Fußgängerzone umgestalteten Hauptplatz behielt bei den in den 1980er Jahren erfolgten Modernisierungsumbauten seine klassizistische Fassade nahezu im Originalzustand, während der Gebäudekern völlig erneuert wurde.
Turmaufbau mit Flacherker und Doppeladler am
Amstettner Rathaus
Hausfassade an der Rathausstraße
Die Klosterkirche der Schulschwestern ist eine
Backsteinkirche im Zentrum.
Die dem Hl. Franz von Assisi geweihte Backsteinkirche an der Ecke Rathausstraße – Wörthstraße ist 1898/99 von dem Amstettner Baumeister Schreihofer nach dem Plan des Wiener Baumeisters Heinrich Holzeland erbaut worden. Dis klassizistischen Wandmalereien zeigen Szenen aus der Jugendarbeit der Schwestern.
Die Kirche mit sechseckigem Grundriss präsentiert
sich als Rohziegelbau im neoromanischen Stil.
Der aus vier verschiedenen Marmorarten bestehende
Hochaltar ist ein Werk der Wiener Firma Eduard Hauser. Er
hat die Form eines sich öffnenden Blütenkelches. Durch die nach unten
eingezogene und nach vorn und hinten abgetreppte Schleifform wird dem
Altar die optische Schwere genommen.
Die Seitenaltäre und die Kanzel sind Schnitzarbeiten
von Ferdinand Stuflesser aus Gröden.
Kirchengestühl, Holzdecke und Chorbrüstung stammen von der Weyrer Firma
Schönthaler, die Gestaltung der Kirchenfenster übernahm die Firma
Schiller aus Wien.
Stadtbrauhof am Hauptplatz
Kreuzung Wienerstraße und Burgfriedstraße
Stadtpfarrkirche St. Stephan, wo Barock auf Gotik
trifft.
Anfang des 11. Jh. gründeten die Passauer Bischöfe hier eine Großpfarre. Im 14. Jh. wurde der romanische Vorgängerbau zu einer Kapelle ausgebaut und später zur gotischen Staffelkirche erweitert. Der Turm (43 Meter hoch) erhielt 1882 seine heutige neugotische Form.
Von der Einrichtung der Kirche sind die Altäre,
neugotische Schnitzwerke, bemerkenswert. Der Hochaltar stammt vom
Südtiroler Künstler Franz Schmalzl aus St. Ulrich im Grödental, der ihn
1898 entworfen und 1901 aufgestellt hat:
Die alte Orgel ist ein Werk des Ottensheimer Meisters
Leopold Breinbauer, der sie 1898 in das barocke Gehäuse der von Lorenz
Franz Richter aus Freistadt 1763 erbauten alten Orgel einbaute. Sie hat
2 Manuale, 20 Register und 1387 Pfeifen.
Im Mittelschrein sieht man das Martyrium des hl.
Stephanus, links die Statuen der hll. Petrus, Laurentius und darüber
Johannes d. Täufer, rechts die hll. Florian, Paulus und darüber
Johannes d. Evangelist.
Die Seitenaltäre hat Josef Kepplinger aus Ottensheim
1889 entworfen und ausgeführt: Im Mai 1889 konnte der Marienaltar im
linken Seitenschiff mit der Statue der hl. Maria von Lourdes, von
Engeln flankiert, darunter die Figuren der hll. Johannes Nepomuk
(links) und Rochus (rechts), ganz oben eine Christusstatue, geweiht
werden.
Die Kreuzwegbilder hat der Seitenstettner Maler Anton
August Stern in den Jahren 1869-1872 gemalt, der sie, wie die Signatur
auf der 14. Station beweist, dem Führich-Kreuzweg in der Johannes
Nep.-Kirche in Wien nachempfunden hat.
Die Pfarrkirche St. Stephan steht über den
Fundamenten einer älteren Kirche, deren Mauerreste bei der Renovierung
im Jahr 1975 gefunden wurden. Diese umfasste etwa das heutige
Mittelschiff, ihr sich nach Süden neigender Chorraum war kleiner und
dürfte in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Er weist
bereits eine gotische Form auf, das Hauptschiff könnte aber romanischen
Ursprungs gewesen sein.
Hausfassaden in der Preinsbacher Straße
Bezirksgericht Amstetten: Der neobarocke Bau wurde
1910/12 von Stummer von Traunsfels errichtet und hat ein repräsentative
Eingangsfront mit toskanischen Kolossalsäulen.
Die Stadtparrkirche Herz Jesu ist eine neuromanische
Basilika.
Außen an der Vorderfront der Kirche wurde 1955 ein
Sgraffito angebracht. Es zeigt die heilige Familie (Jesus, Maria und
Josef), allerdings Christus als den Auferstandenen.
Die mächtige zweitürmige Basilika mit Flachdecken
wurde 1899-1931 errichtet und nach schweren Bombenschäden des Jahres
1945 in den Jahren 1951-53 in vereinfachter Architektur wieder
aufgebaut.
Der Unterbau des Hochaltars stammt noch von der alten
Kirche: aus rotem Admonter Marmor. Die Umfassung des Tabernakels bildet
ein Naturstein aus Neunkirchen.
Der 1959 von Hans Gerstmayr aus Mauthausen verfertigte Tabernakelzeigt
Symbole der Eucharistie (Ähren und Trauben) und das aus Liebe brennende
Herz des Erlösers. Das große Kreuz wurde 1958 aufgestellt. Der
Künstler, Walter Bacher, war schon schwer krank und legte Christus
seinen Leidenszug ins Gesicht.
Das Mauergewölbe im der Kirche wurde nicht mehr
ausgestaltet, stattdessen schuf man 1953 die heutige Holzdecke.
1960 wurde der Taufstein in der Kirche aufgestellt.
Er wurde von Franz Forster aus rotem Marmor gefertigt. Die Köpfe und
Krallen am Sockel versinnbildlichen Dämonen, durch Christus und die
Taufe erhebt sich der Mensch darüber.
An der Westseite zeigen die Fenster beim Taufbecken die Aussendung der
12 Apostel (links) und die Taufe des Kornelius (rechts; Apg 10).
Josefsaltar: die Josefsstatue kommt 1956 aus
Benediktbeuern in unsere Kirche. Die Engelreliefs zeigen
zweiSchutzengel, ein Schutzengel behütet einen Vater mit einem Buben,
der andere eine Mutter mit zwei Kindern.
Herz Jesu Statue: Darunter die Inschrift: „GOTT IST
DIE LIEBE". Diese Statue von Karl Platzer stand früher über dem
Hauptportal der Kirche. 1957 bekam sie ihren jetzigen Standort, genau
dort, wo am 20. März 1945 die Bombe einschlug.
Das dreiteilige Ostfenster (bei der Herz Jesu Statue) zeigt in der
Mitte die Dreifaltigkeit, links die vier großen Propheten des Alten
Testamentes: Jesaja, Ezechiel, Jeremia und Daniel, darunter die
Schutzmantelmadonna.
Rechts sieht man zwischen Menschen im Himmel und Menschen, die aus der
Unterwelt flehen, Johannes den Täufer und Theresia von Avila.
Marienaltar: Die Marienstatue überstand den
Bombentreffer. Am Altar selbst ist eine in Kupfer getrieben Darstellung
von Szenen aus dem Leben Mariens zu sehen, wohl die sieben Freuden
ariens: Verkündigung (am Tabernakel): der Engel Gabriel kommt zu Maria,
Heimsuchung: Maria besucht Elisabeth, Geburt Jesu, Huldigung der drei
Könige, Darstellung Jesu im Tempel, Aufnahme Mariens in den Himmel,
Krönung Mariens. Hinter diesen Kupfertüren verbirgt sich eine
Darstellung der Grablegung Jesu.
Die 1959 verfertigten Holzreliefs zeigen: rechts den Erzengel Raphael,
wie er gerade zwei Buben in Gefahr beschützt (damals hieß unser
Jugendheim noch Raphaelsheim), links den Erzengel Michael, unter dessen
Schutz Don Bosco gerade betet. Der dritte Erzengel, Gabriel, ist ja
schon am Tabernakel zu sehen.
1963 bis 1965 wurden die von Lucia Jirgal
künstlerisch gestalteten Kirchenfenster angebracht..
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: