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Es war mal wieder Zeit nach 2018 die zweitgrößte Stadt
Tschechiens zu besuchen und außer dem 10-Z Bunker wurde dabei auch
die Kathedrale St. Peter und Paul (Katedrála svatých Petra a Pavla), Kirche
Mariä Himmelfahrt (Kostel Nanebevzetí Panny Marie), St. Johanneskirche
(Kostel svatých Janů) mit Loretokapelle (Loretánská kaple) besucht.
Die Brünner Uhr (tschechisch Brněnský orloj) ist eine Skulptur in der
mährischen Stadt Brünn. Sie wurde nach dem Entwurf der Künstler Oldřich
Rujbr und Petr Kameník errichtet und im Jahre 2010 enthüllt. Die Form
der Brünner Uhr stellt eine Patrone dar. Diese erinnert an die
Belagerung Brünns durch schwedische Truppen im Jahre 1645.
Einzelne Teile an der Spitze des Objektes drehen sich in Intervallen
von 1 Minute, 1 Stunde sowie 12 Stunden; das Uhrwerk ist eine Funkuhr,
gesteuert mit einem Funksignal aus Frankfurt am Main. Jeden Tag um 11
Uhr Ortszeit wird aus einer Öffnung eine kleine Kugel ausgelassen.
Diese Funktion steht auch der Namensgebung zu Grunde.
Freiheitsplatz, Náměstí Svobody mit Pestsäule, Morový (Mariánský) Sloup
Ein Memento an die Pestepidemien in Brünn stellt die frühbarocke
Pestsäule (morový sloup) aus dem Jahr 1689 dar. Auf dem Rundrost des
Bronzebrunnens kann man Verse vom Brünner Dichter Jan Skácel lesen.
Pestsäule - Mariensäule, Morový (Mariánský) Sloup
Freiheitsplatz (Náměstí Svobody) - Der bedeutendste und lebhafteste Brünner Platz.
Der dreieckige Grundriss des Platzes wurde von den früheren
Handelswegen und dem damaligen Bach oder besser gesagt der städtischen
Kanalisation bestimmt. Die ersten Erwähnungen dieses Ortes, der früher
auch als Unterer Markt (Dolní trh) oder Großer Platz (Velké náměstí)
bezeichnet wurde, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist er von
mehreren bemerkenswerten Gebäuden umrahmt. Besonders interessant ist
das Haus der Herren von Leipa (Dům pánů z Lipé) im Renaissancestil,
dessen Fassade mythologische und biblische Szenen und Ornamente mit dem
Motiv der Weinrebe schmücken.
Nicht zu übersehen ist das Haus der Vier Bengel (U Čtyř mamlasů)
aus dem Jahr 1902, ein Werk von Alois Prastorfer und Germano Wanderley,
dessen Gewicht vier Riesen auf ihren Schultern tragen.
Das Palais Klein (Kleinův palác) im Neurenaissancestil hat
markante gusseiserne Erker, die auf das wichtigste Handelsprodukt der
Familie Klein, den Besitzern einer Eisenhütte in Sobotín, verweisen.
Haus der Herren von Leipa, Dům pánů z Lipé
Leider ist die Dachbar (Terraza | bar s vyhlídkovou rozhlednou) wegen Wintersaison geschlossen.
Altes Rathaus (Stará radnice) - eines der bemerkenswertesten historischen Gebäude im Zentrum.
Das Alte Rathaus dient heute vor allem kulturellen Zwecken. In seinen
Räumen befinden sich eine Galerie, ein Informationszentrum und eine
Dauerausstellung über die Geschichte dieses Gebäudes. In der
Sommersaison können Sie den Kristallsaal, den Freskensaal und die
Schatzkammer besuchen oder den 63 Meter hohen Turm besteigen, der einen
imposanten Ausblick auf Brünn verspricht. Im Innenhof finden Konzerte,
Festivals, Theatervorstellungen und Filmprojektionen statt.
Das Areal betritt man durch einen Bogengang, dessen Portal mit dem
legendären krummen Türmchen das Werk des Bildhauers Anton Pilgram,
eines Vertreters der Spätgotik, ist.
Blick auf den Freiheitsplatz (Náměstí Svobody) vom Norden
Kirche St. Jakob, Kostel sv. Jakuba - wegen Bauarbeiten geschlossen.
Die St.-Jakobs-Kirche (Kostel sv. Jakuba) auf dem Jakobs-Platz in Brünn
ist der bedeutendste spätgotische Bau in der Stadt. Die
mittelalterliche Stadtkirche ist bis heute Pfarrkirche der katholischen
Innenstadtgemeinde.
Kirche Mariä Himmelfahrt, Kostel Nanebevzetí Panny Marie
Socha věnovaná páteru M. Středovi
Die Jesuitenkirche Mariä Himmelfahrt befindet sich im Brünner Stadtteil Brno-střed auf dem Katastergebiet der Stadt Brünn. Es ist als Kulturdenkmal der Tschechischen Republik geschützt.
Barockkanzel von 1743 mit Statue des hl. Salvátora an der Spitze ist reich mit Reliefs verziert. Auf
der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein ähnlich gestalteter
Mauerwerksbau, der eine Verlängerung für einen Altar mit einer
gotischen Holzschnitzerei des gekreuzigten Christus bildet.
Auf
dem Hauptaltar befindet sich ein Gemälde der Himmelfahrt der Jungfrau
Maria von 1735 von Felix Anton Scheffler und eine Kopie des Gemäldes
der Jungfrau Maria aus der Basilika Unserer Lieben Frau vom Schnee in
Rom. Der Überlieferung nach wurde es dem örtlichen College vom Generalorden von St. František Borgiáš.
Nach dem Luftangriff im November 1944 wurde die Kirche einschließlich ihrer Ausstattung schwer beschädigt. Zwischen 1945 und 1952 wurde die Kirche wieder aufgebaut. 2015
wurde ein gemeinsames Projekt der Höheren Fachschule für Restaurierung
und des Münchner Göring-Instituts gegründet, das die Wiederherstellung
der Sakristei der Kirche zum Ziel hat. Dabei werden auch die Fresken und der Fußboden restauriert.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Brünn ist umgangssprachlich besser als
"Jesuitenkirche" bekannt. Es befindet sich im Zentrum von Brünn, nur
wenige Meter östlich der Kirche St. Jakub und ist eines der ersten
Barockgebäude in Brünn. Der Bau der Jesuitenkirche begann 1578 und war
Teil des Jesuitenkollegs, das Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen
wurde. Die Jesuitenschlafsäle wurden einst durch ein schönes Barocktor
betreten, das sich noch heute in der Kirche in der Beethovenstraße
(Beethovenova) befindet.
Rückseitige Ansicht der Kirche Mariä Himmelfahrt (Kostel Nanebevzetí Panny Marie) von der Mozartstraße (Mozartova).
Janáček-Theater, NdB: Janáčkovo divadlo
Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war das Janáček-Theater das größte im
Land. Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es in der
Tschechoslowakei kein größeres und technisch besser ausgestattetes
Theatergebäude. Das Opern- und Ballett-Theater wurde auf der Grundlage
eines Projekts des Architekten Jan Víšek in umfassender Weise mit dem
Ziel entworfen, alle notwendigen künstlerischen, gesellschaftlichen und
technischen Einrichtungen mit einzubeziehen. Neben der Bühne und dem
als Amphitheater mit Logenkranz konzipierten Auditorium, gibt es hier
Garderoben, Proberäume, Büros, Werkstätten und Lagerräume, aber auch
ein Restaurant, ein Café und einen Theaterclub.
Janáček-Theater, NdB: Janáčkovo divadlo
Die architektonische Gestaltung des Janáček-Theaters, der heutigen
Opern- und Ballettbühne des Brünner Nationaltheaters, dauerte fast ein
halbes Jahrhundert, und der endgültigen Umsetzung aus den Jahren
1960-1965 gingen sieben Architekturwettbewerbe voraus. Der
Theaterbetrieb wurde am 2. Oktober 1965 mit der Oper „Das schlaue
Füchslein" von Leoš Janáček feierlich eröffnet. Der ausgewogene, etwas
monumentale Bau ist in den grünen Gürtel entlang der Ringstraße
eingefügt und enthält neben allen notwendigen künstlerischen,
gesellschaftlichen und technischen Einrichtungen auch eine Gaststätte,
ein Café und einen Künstlerklub. In der Umgebung befinden sich einige
Fontänen und auch verschiedene Skulpturen, darunter die Statuen des
Komponisten Leoš Janáček (Stanislav Hanzl), der Brüder Mrštík (Vincenc
Makovský) und der Mährische Adler (Olbram Zoubek). Die Platzierung des
Janáček-Theaters und des nahen Mahen-Theaters am nordöstlichen Rand der
Innenstadt hängt mit der umfangreichen städtebaulichen Umgestaltung
Brünns seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen. Eine
moderne europäische Großstadt konnte hier nämlich erst nach 1852
entstehen, als Brünn auf Geheiß des Kaisers Franz Josef I. aufhörte,
eine militärische Festungsstadt zu sein, und sich mithilfe des Abbaus
der Stadtmauerreste und der mächtigen Barockbastionen von seiner
mittelalterlichen Vergangenheit verabschieden konnte. Anhand des
Regulationsplans aus den Jahren 1861-1863 des Wiener Architekten Ludwig
Förster und des Städtebauers Johann Lorenz wurde nach Wiener Vorbild
auch in Brünn eine breit angelegte Ringstraße mit Promenadenparks,
repräsentativen öffentlichen Gebäuden und großzügig gestalteten
Wohnhäusern im historisierenden Baustil zwischen dem historischen
Stadtkern und den Vorstädten gebaut.
Der Bereich vor dem Theater wurde 2015 saniert und es entstand eine
Entspannungszone mit einem einzigartigen Lichtbrunnen. Das Gebäude ist
von interessanten Skulpturen umgeben, zum Beispiel der Statuengruppe
der Brüder Mrštík von Vincenc Makovský oder dem Leoš-Janáček-Denkmal
von Stanislav Hanzl.
Denkmal für die Befreier - Памятник Освободителям am Mährischer Platz - Moravské náměstí
Park Mährischer Platz - Park Moravské náměstí
Einer der größten Plätze in Brünn besteht aus mehreren Teilen. Einen
dieser bildet der Platz vor der barocken St.-Thomas-Kirche (kostel sv.
Tomáše), ein weiterer ist der Park, dem eine Rekonstruktion bevorsteht.
Eine stark befahrene Straße mit Straßenbahnschienen trennt sie
voneinander ab.
St.-Thomas-Kirche (Kostel sv. Tomáše) - Ursprünglich eine spätgotische Klosterkirche der Augustiner.
Die Kirche wurde ab dem 14. Jahrhundert mit finanzieller Unterstützung
der Luxemburger als Klosterkirche der Augustiner und Begräbniskirche
der Luxemburger Markgrafen erbaut. Bei der Belagerung Brünns während
des Dreißigjährigen Krieges wurde sie zwar von den Schweden beschädigt,
aber noch im 17. Jahrhundert nach Plänen von Jan Křtitel Erna wieder
aufgebaut. Dieser errichtete auf dem erweiterten gotischen Grundriss
eine dreischiffige Barockkirche und zwischen den Strebepfeilern der
Seitenschiffe eine Kapelle. Der Umbau begann 1661 und dauerte zehn
Jahre. In den Jahren 1749–1752 erfolgte eine barocke Renovierung des
Binnenchors nach dem Projekt von Moritz Grimm. Der Autor der Skulpturen
in der Kirchenfassade von Erna ist Jan van der Furth. In dem Grabmal
vor dem Hauptaltar, der das Werk des österreichischen Malers Franz
Anton Maulbertsch ist, sind die Überreste des Markgrafen Jobst von
Luxemburg beigesetzt.
Das ursprüngliche Augustinerkloster neben der St.-Thomas-Kirche, das
ebenfalls im Barockstil umgebaut wurde, ist heute als Statthalterpalast
(Místodržitelský palác) bekannt und Sitz der Mährischen Galerie Brünn
(Moravská galerie Brno).
Der Platz vor der Kirche mit dem angrenzenden ehemaligen
Augustinerkloster, heute Sitz der Mährischen Galerie (Moravská
galerie), ist voll von interessanten Installationen. Die neueste und
wahrscheinlich auch die umstrittenste ist Rónas acht Meter hohes
Reiterstandbild von Jošt Lucemburský, auch Tapferkeits-Statue genannt,
die einen überraschenden Blick von unterhalb des Pferdebauchs
verspricht. Auch die Statue der Gerechtigkeit (socha Spravedlnosti) von
Marius Kotrba vor dem Obersten Verwaltungsgericht zieht die
Aufmerksamkeit auf sich. Das von den vier Tugenden Platons ausgehende
Konzept ergänzen ein länglicher Brunnen, der die Besonnenheit darstellt
und ein Bronzemodell des mittelalterlichen Brünns, das die Weisheit
symbolisiert.
Reiterstandbild des Markgrafen Jobst von Luxemburg - Socha markraběte Jošta Lucemburského
Das Reiterstandbild zu Ehren von Jošt Lucemburský (Jobst von Mähren)
ist eine Allegorie der Tapferkeit und wurde 2015 auf dem Mährischen
Platz (Moravské náměstí) installiert. Die 8 Meter hohe Dominante aus
Bronze stellt einen Ritter in Rüstung dar, der auf einem Pferd mit
ungewöhnlich langen Beinen sitzt. Dank dieser ist kein Sockel nötig und
trotzdem ragt er in ungewohnter Höhe empor. Diese Lösung ermöglicht
außerdem einen unmittelbaren Kontakt des Betrachters mit der Statue.
Rónas Konzeption provozierte bereits zum Zeitpunkt der Vorbereitungen
zahlreiche Einwände, z. B. aus dem Grund, dass Jobsts
Vorzugseigenschaft nicht Tapferkeit, sondern Diplomatie war. Andere
kritisieren, dass Pferde keine so langen Beine haben.
Mährische Galerie - Statthalterpalast, Moravská galerie v Brně - Místodržitelský palác
Das zweitgrößte Kunstmuseum in der Tschechischen Republik. Die
Geschichte der Mährischen Galerie in Brünn begann bereits 1818 mit der
Gründung des Kaiser-Franz-Museums (Františkovo muzeum), zu dem auch von
Anfang an eine Gemäldegalerie gehörte. Die Mährische Galerie ist
außergewöhnlich in der Breite ihres Spektrums. Als einziges Kunstmuseum
in Tschechien befasst sie sich äußerst umfassend mit der Kunstkultur.
Sie arbeitet sowohl mit freier Kunst, als auch mit Fotografie,
angewandter Kunst, grafischem Design und Architektur. Die Mährische
Galerie in Brünn ist auch eine Forschungseinrichtung.
Die Mährische Galerie in Brünn verwaltet 5 architektonisch
bemerkenswerte Gebäude: das Prager Palais (Pražákův palác), das
Kunstgewerbemuseum (Uměleckoprůmyslové muzeum), den Statthalterpalast
(Místodržitelský palác) und die persönliche Villa von Dušan S.
Jurkovič. Gemeinsam mit dem Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK)
verwaltet sie das Geburtshaus von Josef Hoffmann in Brtnice bei Jihlava.
Die kleinste Figur der Stadt - Adam Čekač, soška
Die Rote Kirche ist eine protestantische Kirche in Brünn in Tschechien.
Sie wurde im norddeutschen neugotischen Baustil erbaut. Und sie ist
geschlossen.
Komenského náměstí
Janáček Akademie der darstellenden Künste - Janáčkova akademie múzických umění
Prager Palais - Palais Pražák - Moravská galerie v Brně - Pražákův palác
Philharmonie Brünn – Vereinshaus (Filharmonie Brno – Besední dům)
Das Vereinshaus, in dem das Orchester siedelt, gehört zu den
bedeutendsten Brünner Neurenaissance-Gebäuden im historischen
Stadtzentrum. Es wurde 1870–1873 nach einem Entwurf des Architekten
Theophil von Hansen erbaut. In der Vergangenheit waren hier
tschechische Vereine untergebracht, zu den bedeutendsten zählte der
Brünner Verein, dessen Chorleiter 12 Jahre lang Leoš Janáček war.
Dieser wirkte auch als Pianist und vor allem als Dirigent großer
Musikproduktionen auf Vereinsveranstaltungen.
Filharmonie Brno und die Bronzestatue Eva von Jan Stursa von 1909
St. Johanneskirche - Kostel svatých Janů
Die Kirche ist seit dem 13. Jahrhundert ein fester Bestandteil der
Stadt Brünn, auch wenn sich ihre Gestalt über die Jahrhunderte mehrfach
verändert hat, insbesondere nach dem Umbau im Barock unter der Leitung
des Architekten Moritz Grimm. Sie ist einschiffig mit länglichem
Altarraum, was bereits seit dem Mittelalter für die Bettelorden typisch
ist, zu denen die Minoriten gehören. Diese sind darüberhinaus derjenige
Orden, der in Brünn von allen am längsten, seit etwa 800 Jahren, ohne
Unterbrechung an demselben Ort wirkt.
Loretokapelle - Loretánská kaple
Die Loretokapelle, eine Kopie des Heiligen Hauses im italienischen
Loreto, stammt ebenfalls von Grimm. Teil der Loretokapelle ist die
Heilige Treppe, eine Kopie der Jerusalemer Treppe, die Jesus Christus
zu Pilatus hinaufstieg.
Park M.Jakszta
Statue von Johannes von Nepomuk - Socha svatého Jana Nepomuckého
In der Mitte des Haupthofes steht ein Brunnen mit Allegorien der zwölf
Monate
(Měsíční kašna), gefertigt für die Ausstellung der zeitgenössischen Kultur der
Tschechoslowakei 1928, mit welcher der Betrieb des Brünner
Messegeländes eröffnet wurde. Das älteste Klostergebäude, ein gotischer
Kreuzgang mit dem Paradieshof, wird für Ausstellungen genutzt. Die neue
Klosterkirche St. Michael, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
nach einem Entwurf von Jan Křtitel Erna erbaut, hat ein wertvolles
Barockinnere; insbesondere die Kanzel vom Bildhauer Josef Winterhalder
ist sehenswert. Unter der mit einigen Skulpturen geschmückten Terrasse
befanden sich einst Fleisch- und Fischgeschäfte. Der Boden unter dem
Platz verbirgt Kellerräume, die 1999 entdeckt wurden und an das
ehemalige Münzmeisterhaus an der Ecke der Straßen Dominikánská, Mečová
und Panská erinnern. Ein weiteres wertvolles Baudenkmal, die gotische,
1297 von König Wenzel II. gegründete Königskapelle, wurde 1908 bei
einer großflächigen Stadtsanierung abgerissen.
Die römisch-katholische St.-Michael-Kirche (Kostel sv. Michala)
befindet sich direkt neben dem Neuen Rathaus (Nová radnice). Um 1228
schenkte der mährische Markgraf Přemysl die kleine Kirche des heiligen
Michaels mit ihrer Umgebung dem Dominikanerorden für die Erbauung eines
Klosters. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche stark durch die
schwedische Armee beschädigt. Ihre gegenwärtige barocke Gestalt ist das
Werk des Brünner Baumeisters Jan Křtitel Erna. An der Südwand der
Kirche in der Dominikánská-Straße befindet sich die Kapelle des
Heiligen Grabes, erbaut nach dem Modell der Jerusalemkapelle im Inneren
der Kirche des Heiligen Grabes.
Neues Rathaus - Nová Radnice am Dominikanerplatz - Dominikánské námesti
Ein Blickfang über dem Dominikanerplatz ist das barocke Areal des Neuen
Rathauses, wo der Primator und die kommunale Vertretung der Stadt Brünn
ihren Sitz haben. Das Rathaus schließt sich an das ehemalige
Dominikanerkloster an, das bereits im 13. Jahrhundert den Landesständen
als Tagungsgebäude diente. Ende der 80er Jahre des 16. Jahrhunderts
entstanden hier neue prachtvolle Säle - der Tagungs- und der Rittersaal
mit reichen Fresken und einer Renaissanceaußentreppe. Mitte des 18.
Jahrhunderts erhielt das Areal seine barocke Gestalt und 1935 wurde es
den Zwecken der Stadtverwaltung angepasst. Im ersten Hof befindet sich
eine Büste Karls des Älteren von Zierotin von Vincenc Makovský, und die
Durchgänge der beiden Innenhöfe schmücken Portale einiger abgerissener
Brünner Stadtpaläste.
Freiheitsplatz - Náměstí Svobody
Bedeutend ist auch die funktionalistische Fassade der Komerční Bank vom
Architekten Bohuslav Fuchs, die zu Zeiten ihrer Entstehung für große
Aufregung sorgte. Auf ähnlich kontroverse Reaktionen stieß auch die
leuchtende Fassade des Omega-Palais aus dem Jahr 2006 der Architekten
Tomáš Pilař und Ladislav Kuba.
Brünner Astronomische Uhr - Brněnský orloj
Das meist diskutierte ist die sog. Zeitmaschine, ein Menhir aus
schwarzem Granit, aus dem jeden Tag um elf Uhr eine Glaskugel
herausfällt. Die unscheinbare Linie auf dem Boden des Platzes kopiert
den Grundriss der nicht mehr existenten St.-Nikolaus-Kirche.
Im Durchgang hängen zwei Andenken an bekannte Brünner Legenden –
das Wagenrad und das Krokodil oder Brünner Drachen (
Brno Dragon, Brněnský drak). Der Innenhof mit seinen Renaissancearkaden
aus dem Ende des 16. Jahrhunderts ist das Werk italienischer
Baumeister, weitere Änderungen sind das Ergebnis von Umbauten im
Frühbarockstil. Das Alte Rathaus diente seinem Zweck bis zum Jahr 1935,
danach übersiedelten die Ämter in die Räumlichkeiten des Neuen
Rathauses auf dem Dominikanerplatz (Dominikánské náměstí).
Parnas-Brunnen (Kašna Parnas) am Kohlmarkt (Zelný trh)
Dreifaltigkeitssäule (Sloup Nejsvětější Trojice) vor dem Theater 'Divadlo Husa na provázku'
Parnas-Brunnen (Kašna Parnas) am Kohlmarkt (Zelný trh)
Kirche der Auffindung des Hl. Kreuzes (Kostel Nalezení sv. Kříže) und Kapuzinergruft (Kapucínská hrobka) am Kapucínské námesti
Die Kapuziner kamen 1604 auf Einladung des Olmützer Bischofs František
von Dietrichstein nach Brünn. Für ihr erstes Kloster wählten sie einen
Ort in der östlichen Vorstadt, der „Vor dem Mönitzer Tor“ (Před
Měnínskou bránou) genannt wurde. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges
während der Belagerung Brünns durch die Schweden verloren die Kapuziner
ihr Kloster, weil der Militärkommandant der Stadt Raduit de Souches
anordnete, alle Gebäude vor den Stadtmauern niederzureißen. Die
Ordensbrüder fanden zunächst im Alten Rathaus (Stará radnice) Asyl und
später in einem Bürgerhaus neben dem Bischofshof (Biskupský dvůr). Für
ihr zweites Kloster wählten die Kapuziner einen Platz auf dem damaligen
„Kohlemarkt“ (Uhelný trh).
Der Bau dauerte acht Jahre, begleitet von finanziellen und technischen
Problemen. Die Kirche der Auffindung des Hl. Kreuzes (Kostel Nalezení
sv. Kříže) wurde am 7. Mai 1656 geweiht. Bereits sechs Jahre später
musste ihr Ziegelgewölbe aufgrund der schlecht gebauten Wände und dem
instabilen Fundament abgetragen werden. Für fast weitere 100 Jahre
ersetzte dieses eine flache Holzdecke. Während des 18. Jahrhunderts
wurde das Areal intensiv renoviert. 1753 wurde die Kirche um die
St.-Fidelis-Kapell (kaple sv. Fidela) erweitert und die Holzdecke durch
ein Ziegelgewölbe ersetzt. Das Kloster vergrößerte sich um den sog.
„Trenck-Flügel“ (Trenckovo křídlo) und 1764 wurde der Bau der
Bibliothek in diesem Teil des Klosters fertiggestellt, die bis heute
die originalen Barockmöbel enthält und eine Sammlung von etwa 8000
Bänden umfasst. Die Decke schmückt ein Fresko vom Maler Josef Stern.
Die Krypta unter der Kirche diente als Begräbnisstätte für Ordensleute,
Adlige und Wohltäter des Ordens. Die Gruft, in der die durch Luft
mumifizierten menschlichen Überreste zu sehen sind, ist für die
Öffentlichkeit zugänglich.
Gedenkkreuz (Pamětní kříž)
Nové sady am Nádražní
Festung Spielberg (Hrad Špilberk)
Obelisk im Pak Denisovy sady
Šilingrovo náměstí in der Husova
Schillingerplatz ist einer der kleinsten und verkehrsreichsten Plätze in Brünn.
Im Mittelalter wurde dieser Platz als Schweinemarkt (Svinský trh)
bezeichnet. Aufgrund des Gestanks wurde später der Markt mit den
Schweinen hinter die Stadtmauern verlegt und zwar hinter das Brünner
Tor (Brněnská brána), das nachts abgeschlossen wurde. Aus
Sicherheitsgründen konnte der Markt auch nur an bestimmten Tagen
stattfinden, der strategisch wichtige Bereich vor dem Tor sollte so
überschaubar wie möglich bleiben. Neben Viehhändlern hielten sich hier
auch Dirnen auf, denen es verboten war, ihre Dienste innerhalb der
Stadtmauern anzubieten.
Die Burg Spielberg (Hrad Špilberk) wurde im 13. Jahrhundert von Přemysl Otakar II. zum
Schutz des tschechischen Staates und der Stadt Brünn gegründet. Die
Burg, auf der sich gelegentlich die mährischen Markgrafen aufhielten,
verwandelte sich während des 17. und 18. Jahrhunderts in eine massive
militärische Festung. Im Jahr 1783 wurde die Burg auf Beschluss des
Kaisers Josef II. zu einem Zivilgefängnis für Schwerstverbrecher und
bald auch für politische Gefangene aus den Ländern der gesamten
Habsburger Monarchie. Zu jener Zeit hatte Spielberg den Ruf des
härtesten Gefängnisses Europas und zu den bekanntesten Insassen
gehörten die italienischen Carbonari, angeführt von dem Dichter Silvio
Pellico. Auch der berühmte Räuber Václav Babinský war hier inhaftiert.
Festung Spielberg (Hrad Špilberk)
Abteikirche Mariä Himmelfahrt (Bazilika Nanebevzetí Panny Marie) am Mendlovo námesti
Kathedrale St. Peter und Paul (Katedrála svatých Petra a Pavla)
Gotische katholische Kathedrale mit barockem Inneren und ungewöhnlichem Läuten der Mittagsglocken um 11 Uhr.
Kathedrale St. Peter und Paul (Katedrála svatých Petra a Pavla) am Petrov
The Cloud (Mrak) von Marek Jan Štěpán, 2021
Die
Wolke, die sich seltsamerweise über der Terrasse des Museums für
Angewandte Kunst verkeilt hat, mag einem Kunstobjekt ähneln, das auf
die schönen Wolken in den Gemälden von Josef Šíma verweist. Ebenso kann es als Vordach gesehen werden, das den Außenbereich des Museums angenehmer macht und den zweiten Eingang betont. Beides trifft zu, da steuerbare RGB-Leuchten im Inneren der Wolke aufgehängt sind, um eine interne Beleuchtung zu ermöglichen. Zusätzlich
zu den Lichteffekten kann die Cloud Geräusche abgeben, die eine
Reaktion auf Umweltreize sein oder Teil einer bewusst komponierten
audiovisuellen Show werden können. Dass die Cloud multimediale und utilitaristische Funktionen vereinen kann, liegt an dem Material, das ihre Oberfläche bildet. Es
ist eine ETFE-Folie (kurz für Ethylen-Tetrafluorethylen), die sich
durch ihre Festigkeit, Haltbarkeit und Beständigkeit gegen hohe und
niedrige Temperaturen auszeichnet. Im
Vergleich zu dem weiter verbreiteten Glas ist es haltbarer und
flexibler, und da ETFE-Folien als eine Art aufblasbare Kissen verwendet
werden, können sie in mehrere gekrümmte Ebenen geformt werden, ähnlich
wie unsere Wolke.
Marek Jan Štěpán gründete 1997 zusammen mit seiner Frau Vanda das
Atelier Štěpán. Große Aufmerksamkeit erregte er durch die Gestaltung
mehrerer Sakralbauten. Die St.-Wenzels-Kirche in Sazovice wurde in die Auswahl der zehn besten Gebäude der Welt durch das Magazin Azure aufgenommen. Die Brünner Kirche der Seligen Restituta in der Wohnsiedlung Lesná gehört zu den zehn besten Innenräumen der Welt. Die
architektonische Arbeit von Ateliér Štěpán zeichnet sich durch ein
sorgfältiges Lesen des Ortes, ein Verständnis für den Zweck des
Gebäudes und den Versuch aus, ihn symbolisch sichtbar zu machen.
Projekt: 2015-2017, Entwurf: Marek Jan Štěpán
Mitarbeit: Zdeněk Hirnšal, Marin Kopecký, Jan Vodička, Vanda Štěpánová, Paul Elsner und Bader Shams Al-Deen
Měsíční kašna - Brunnen mit Allegorien der zwölf Monate, gefertigt für die Ausstellung
der zeitgenössischen Kultur der Tschechoslowakei 1928, mit welcher der
Betrieb des Brünner Messegeländes eröffnet wurde.
Innenhof mit Drahe im Neues Rathaus (Nová Radnice)
Neues Rathaus in Brünn (Nová radnice v Brně)
Neues Rathaus in Brünn (Nová radnice v Brně)
Ursprünglich
Sitz der Landesregierung der mährischen Stände, wo in den Jahren
1585-1783 deren Gerichts- und Ratssitzungen stattfanden. Ab
1642 diente es auch als Gerichts- und Grundbuchamt sowie als höchstes
mährisches Königsamt mit weitreichenden politischen und gerichtlichen
Befugnissen.
Das Neue Rathaus ist der Sitz der Stadtverwaltung Brünn.
Stará radnice
Hotel Grandezza am Zelný trh
Brno Market (Tržnice Brno)
Frog Fountain
Mährisches Landesmuseum (Moravské zemské muzeum)
Barockes Gebäude mit Ausstellung zur mährischen Geschichte und Kultur von der Vorgeschichte bis zur Neuzeit.
Bischofshof und Kathedrale St. Peter und Paul
Johann Gregor Mendel (1822-1884) ist ein Wissenschaftler, der Weltruf
erlangte. Vom 21. Lebensjahr an bis zu seinem Tod arbeitete er in
Brünn. Hier führte er seine Experimente mit Pflanzenhybriden durch und
veröffentlichte seine Ergebnisse, die den Grundstein für die Genetik
legten. Mendels Leben und Werk haben ihn nachhaltig inspiriert. Der
Bischofshof war der Sitz der Landwirtschaftlichen Gesellschaft, wo
Mendel 33 Jahre wirkte.
Zu Mendels Zeiten ersetzte die Landwirtschaftliche Gesellschaft
(Ackerbaugesellschaft) die Rolle einer wissenschaftlichen Akademie in
Mähren. Mendel war von 1851 bis zu seinem Lebensende Mitglied. Er war
in deren naturkundlichen Abteilungen tätig und saß ab 1868 in ihrem
Vorstand. 1817 gründete der Landwirtschaftsverein das Franz-Museum
(heute Mährisches Landesmuseum); sie errichtete ein modernes
staatliches Bildungssystem, organisierte natur- und
sozialwissenschaftliche Forschung und bemühte sich um die Gründung
einer Universität. 1861 wurde ihre naturkundliche Abteilung in die
Gesellschaft für Naturforschung umgewandelt, wo Mendel 1865 die
Ergebnisse seiner Versuche mit Pflanzenhybriden veröffentlichte.
Heute beherbergen die Räumlichkeiten der ehemaligen
Landwirtschaftsgesellschaft das Mendelianum von das Mährische
Landesmuseum, das sich seit 1962 der systematischen Forschung widmet
von Mendels Leben und Werk und die Verbreitung seines
wissenschaftlichen und kulturellen Erbes.
Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (tschechisch Katedrála sv. Petra a
Pavla) ist die Domkirche des Bistums Brünn in der mährischen Stadt
Brünn. Sie befindet sich auf dem Petrov-Hügel im Stadtzentrum, und ihre
Silhouette dominiert gemeinsam mit der Festung Špilberk das Stadtbild.
Der auf einem hohen Felssporn gebaute, weithin sichtbare Dom St. Peter
und Paul steht an der Stelle einer kleinen romanischen Kirche. Die
frühgotische Peterskirche entstand Anfang des 13. Jahrhunderts. Im
Laufe der Zeit wurde sie erweitert, mehrmals umgebaut und hergerichtet
und ihr Patrozinium auch auf den hl. Paul ausgeweitet. Seit 1777 wurde
sie nach der Errichtung des Brünner Bistums zur Domkirche. An der Wende
vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde sie unter Beibehaltung eines Teils
der ursprünglichen barocken Innenverzierung im neugotischen Stil
umgestaltet. Zugänglich sind auch die romanische Krypta und ein Turm
mit Aussichtsbalkon. Den Dom umgeben malerische barocke
Domherrenhäuser, viele mit einem mittelalterlichen Kern, die in der
Mehrzahl den Bedürfnissen des Bistums dienen. Eine der Besonderheiten
von Petrov ist das Mittagsgeläut, das jeden Tag bereits um elf Uhr vom
Dom erklingt. Es erinnert an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und
das Jahr 1645, als Brünn als einzige Stadt in Mähren der schwedischen
Belagerung standhielt.
Den Sagen nach erklärte der schwedische General Torstenson nach
dreieinhalbmonatiger Belagerung, dass er die Stadt spätestens bis
Mittag eines bestimmten Tages erobert haben wolle, anderenfalls breche
er die Belagerung ab. Der Kommandant der Verteidiger, Louis Raduit de
Souches, benutzte sich damals einer List und ließ an jenem Tag Mittag
eine Stunde früher läuten - und die schwedische Armee zog ab, ohne
Brünn eingenommen zu haben. Vom Süden ist Petrov von Aussichtsterrassen
und dem Denis-Stadtgarten umgeben - einem anmutigen Winkel mit einer
Empire-Kolonnade und einem Marmorobelisken, der seit 1818 an die
Beendigung der Napoleonischen Kriege erinnert. Es öffnet sich hier ein
überraschender Ausblick auf Brünn und seine Umgebung; weit im Süden
zeigt sich bei guter Sicht die typische Silhouette der Pollauer Berge
(Pálava).
Wenn das mal nicht wieder der hl. Nepomuk ist.
St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (Katedrála sv. Petra a Pavla) - Ein nicht
zu übersehendes Wahrzeichen erhebt sich auf dem Petrov-Hügel.
Die spätgotische Kapelle "Mariä Verkündigung“ wurde in der 1. Hälfte
des 15. Jhdt. an der südlichen Seite des Presbyteriums angebaut. Der
Eingangsbereich wird von einem dreifeldrigen Rippenkreuzgewölbe
überdeckt. Ursprünglich war die Kapelle der Aufnahme Mariens in den
Himmel geweiht, seit 1795 erinnert sie an Mariä Verkündigung.
Den Altar mit dem Stuckrelief schuf der berühmte Brünner Bildhauer
Andreas Schweigl. Dargestellt ist der Erzengel Gabriel mit Maria, dem
Mädchen aus Nazareth. Er sagt ihr, dass sie einen Sohn gebären wird,
den Sohn Gottes. Ihre Zustimmung war entscheidend für die menschliche
Heilsgeschichte. Der frühbarocke Tabernakel aus Ebenholz,
in Wien gefertigt im Jahre 1625, ist mit Goldornamenten verziert und
war ein Geschenk des Wiener Bischofs, Philipp Friedrich Breiner.
Ursprünglich befand er sich über dem Altar im Presbyterium. Nach der
Erhöhung des
Brünner Doms zur Kathedrale bekam er seinen Platz in der Nebenkapelle.
Die Orgel stammt aus dem Jahre 1891 und wurde von der Firma Rieger aus
Krnov gebaut. Die Kapelle hat zwei Zugänge, sie kann von außen als auch
vom Presbyterium aus betreten werden. Von dort kann man die Türme
besteigen und in die Schatzkammer gelangen.
Die erste dem Apostel Petrus geweihte Kirche an dieser Stelle wurde
bereits um das Jahr 1180 von Markgraf Konrad Otto im romanischen Stil
errichtet. Von diesem Bau ist noch die Krypta erhalten. 1296 wurde St.
Peter zum Sitz des Kollegiatstifts von Brünn. Im 14. Jahrhundert,
während der Herrschaft der Luxemburger, wurde die Kirche in eine
dreischiffige gotische Basilika umgebaut. Um das Jahr 1500 wurde das
Patrozinium der Kirche auf den Apostel Paulus ausgeweitet, und sie
wurde in eine Hallenkirche umgewandelt.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt Brünn 1643 und 1645
erfolglos von den Schweden belagert. Hierbei wurde die Kirche durch
Kanonenfeuer stark beschädigt und brannte nieder. Die Türme stürzten
ein. Zwischen 1651 und 1652 wurde die Kirche zunächst nur notdürftig
hergestellt, 1743–1746 dann nach Plänen des Architekten Moritz Grimm
umfangreich erneuert.
Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die Kathedrale nur einen
einzigen Turm, an ihrer nördlichen Seite. Dieser Turm wurde auf der
spätgotischen Vorhalle aus dem Jahre 1500 gebaut und wegen seiner
kleinen Höhe wurde „Propitá věž“ genannt. (Anmerkung: Propitá věž ist
ein Wortspiel, das nicht ins Deutsche übersetzt werden kann. Es
bedeutet ungefähr ,,Der Turm, bei dem man das Geld versoffen hat, das
für den Bau gedacht war.")
Bei der Regotisierung wurde er niedriger gemacht, um mit den zwei
Türmen nicht zu konkurrieren. Der Umbau der Kirche im neogotischen Stil
verlief in zwei Phasen - am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die
inneren Räume umgestaltet - das Presbyterium und der Altar. In der
zweiten Phase wurde die äußere Form der Kirche verändert. Am Anfang des
20. Jahrhunderts wurde ein Wettbewerb für die Fertigstellung des
Kirchenbaus ausgeschrieben, in dessen Rahmen insgesamt 42 Projekte
bewertet wurden. Der Entwurf von August Kirstein hat gesiegt. Kirstein
hat in seinem Projekt zwei Türme zwischen die Frontseite des
Kreuzschiffes und das Presbyterium gestellt. Es ist ihm gelungen, das
Presbyterium optisch zu verkürzen: Im Vergleich mit dem Kreuzschiff hat
das Presbyterium viel zu lang ausgesehen.
Bei der Regotisierung wurde auch die westliche Front gebaut und auch
die Fassaden wurden anders gestaltet - der Verputz wurde entfernt, die
Fassaden wurden mit steinernem Mauerwerk verkleidet und reichlich mit
verschiedenen steinernen Teilen verziehrt. Wenn man alle 124 Stufen
nach oben steigt, hat man eine einzigartige Aussicht auf die ganze
Stadt Brünn und ihre Umgebung. Vom Balkon des südlichen Turms aus sieht
man den Hauptbahnhof und den südlichen Teil der Stadt. Bei guter Sicht
kann man sogar das Hügelland Pálavské vrchy sehen. Der Durchgang in den
zweiten Turm verläuft unter dem eisernen Dach der Kathedrale. Vom
nördlichen Turm aus sieht man das Stadtzentrum mit der Festung Spilberk
und mit anderen Brünner Kirchen. Auf dem Weg oben zur Aussicht kann man
einen kurzen Halt in der Schatzkammer der Kathedrale machen. Sie wurde
im Jahre 2005 eröffnet. Hier gibt es verschiedene wertvolle Gegenstände
aus der Pfarrei, vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Es handelt sich vor
allem um liturgische Gegenstände - zum Beispiel Kelche, Monstranzen
oder Reliquare, liturgische Gewänder und andere interessante Dinge.
1777 wurde St. Peter und Paul zur Bischofskirche des durch Papst Pius
VI. neu gegründeten zweiten mährischen Bistums Brünn. Zu diesem Anlass
wurde der Innenraum der Kirche im Barockstil neu gestaltet. Aus dieser
Zeit stammt unter anderem die monumentale Kanzel.
Zwischen 1889 und 1891 wurde die Kirche um ein neogotisches
Presbyterium erweitert und ein neuer elf Meter hoher Altar hinzugefügt.
Auch die Glasfenster mit Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone Petrus
und Paulus stammen aus dieser Zeit. Die heute charakteristischen Türme
wurden erst 1901–1909 durch den Wiener Architekten August Kirstein
erbaut. Kirstein hatte sich mit seinem Entwurf gegen 41 Mitbewerber
durchgesetzt.
Die Geschichte dieses Ortes reicht bis ins 11. – 12. Jahrhundert
zurück, als auf dem Petrov-Hügel eine romanische Kapelle erbaut wurde.
Ende des 12. Jahrhunderts wurde hier eine Kirche mit Apsis und Krypta
errichtet. Im 13. Jahrhundert kam es zu weiteren Umbauten zu einer
romanischen Basilika, deren Überreste Anfang des 21. Jahrhunderts im
Rahmen einer archäologischen Erforschung der Kathedrale entdeckt wurden
und heute auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Kirche wurde
dann in frühgotischem Stil umgebaut und zur Probsteikirche und
Kollegiatstift ernannt. Im Jahre 1777 wurde das Brünner Bistum
gegründet und die Kirche auf dem Petrov-Hügel zur Kathedrale erhoben.
Der Urheber des barocken Interieurs aus dem 18. Jahrhundert ist der
Architekt Mořic Grimm. Der Hauptaltar in seiner heutigen Form stammt
aus dem späten 19. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die Kanzel namens
„Kapistránka“, die sich an der linken Außenseite der Kirche befindet
und an das Wirken des Franziskanermönchs Jan Kapistrán erinnert, der in
der zweiten Hälfte des Jahres 1451 in Brünn predigte. Die Glocken der
hiesigen Türme läuten um elf Uhr zu Mittag und gedenken so der Sage
bezüglich einer List, die der General Raduit de Souches bei der
Belagerung Brünns durch die schwedische Armee anwandte. Der Legende
nach soll der schwedische General Torstenson erklärt haben, dass er die
Belagerung abbrechen wird, falls er die Stadt nicht einnimmt, bevor die
Mittagsglocken ertönen. Und so ließ de Souches eine Stunde früher zu
Mittag läuten.
Das Mittagsläuten findet in der Kathedrale nicht um 12 Uhr, sondern
bereits eine Stunde früher um 11 Uhr statt. Der Legende nach hatten die
Schweden versprochen, die Belagerung der Stadt am 15. August zur
Mittagszeit abzubrechen. Im Verlauf der Schlacht entschieden die
gewitzten Brünner daher, bereits um 11 Uhr zu läuten, und so zogen die
Schweden unverrichteter Dinge ab.
DIE ANBETUNGSKAPELLE wurde im Jahre 2005 an der Stelle eingerichtet, wo
einst im 16. Jhdt. ein spätgotischer Turm errichtet worden war. Die
Steinelemente und as Netzgewölbe stammen aus der Werkstatt des
Bildhauers Otmar Oliva aus Velehrad. Die Anbetungskapelle soll ein Ort
der Stille und des Gebets vor dem eucharistischen Christus sein.
Glockenläuten in der St.-Peter -und-Paul-Kathedrale
Die Aufgabe der Glocken drückt ein altes lateinisches Sprichwort aus:
"Den wahren Gott lobe ich. Ich rufe das Volk. Ich versammle den Klerus.
Ich beweine die Toten. Die Seuche verjage ich. Die Feste ziere ich!"
Glockenläuten kann in drei Gruppen eingeteilt werden, je nach dem
Anlass oder nach dem Zweck. Erstens teilt das Läuten den Tag in drei
Teile - Morgen, Mittag und Abend. In der christlichen Tradition sind
diese Tageszeiten mit dem Gebet verbunden. Zu den Laudes werden die
Glocken um sechs Uhr in der Früh geläutet.
Typisch für die Brünner Kathedrale ist, dass der Mittag schon um elf
Uhr geläutet wird. Das erinnert an den Sieg der Stadtverteidiger über
die schwedischen Truppen im Jahre 1645. Zu Mariä Himmelfahrt am 15.
August 1645 versuchten die Schweden zum letzten Mal, die Stadt endlich
zu erobern. Es wurde verabredet, dass sie abziehen, wenn sie es am
Vormittag nicht schaffen. Die Verteidiger von Brno wussten aber davon,
und weil der kluge Glöckner von der Kathedrale den Mittag eine Stunde
früher läutete, hoben die Schweden die Belagerung um eine Stunde früher
auf. Sonst wäre die Stadt wahrscheinlich erobert worden.
Das abendliche Läuten erinnert an die Vesper. Neben diesem regelmäßigen
Läuten kann noch das Läuten am Freitag um 15 Uhr erwähnt werden, das an
Christi Tod am Kreuz erinnert. Zweitens ruft das Läuten die Gläubigen
zusammen. Die Stimme der Glocken ruft die Christen zur Teilnahme am
Gottesdienst. Es wird immer eine Viertelstunde vor dem Beginn der Messe
geläutet.
Drittens: Glockenklang kann auch feierlich sein. Dieses Klingen hört
man, wenn sich etwas Bedeutendes direkt in der Kathedrale oder in der
Kirche ereignet. Dieses festliche Glocken- läuten eröffnet und schließt
jeden Gottesdienst, der vom Bischof gelesen wird. Es gibt noch eine
Zeitspanne, die nicht vergessen werden darf: Es ist die Zeit, in der
die Glocken absichtlich verstummen. Am Abend des Gründonnerstag wird
zum letzten Mal geläutet, dann schweigen die Glocken den ganzen
Karfreitag und den ganzen Karsamstag. Umso fröhlicher ertönt dann das
Glockengeläut am Morgen des Ostersonntag, dem Tag der Auferstehung Jesu
Christi. Zu dieser Zeit sagt man,
die Glocken seien nach Rom geflogen. Heutzutage wird nicht mehr manuell
geläutet, sondern die Glocken werden elektronisch aus der Sakristei
betätigt.
Die Glocken in der St.-Peter- und-Paul-Kathedrale
Die Glocken hatten ursprünglich die Form von flachen Metallplatten und
hatten früher die verschiedensten Gestalten. Die heutige Kelchform, die
ein Ergebnis einer langen Suche nach einem harmonisch Klang ist, stammt
aus dem 13. Jahrhundert.
In den Türmen der Kathedrale hängen insgesamt fünf Glocken. Im
südlichen Turm hängt die größte und älteste Glocke. Sie stammt aus dem
Jahre 1649 von Jan Knauff aus Opava (Troppau). Diese Glocke wurde
zweimal umgegossen - 1699 von dem Olmützer Glockengießer Pavel Reimer
und dann 1852 von dem Brünner Adalbert Hiller. Diese Glocke wird
"Bischofsglocke" genannt, sie ist 40 Zentner schwer und auf ihrer
Flanke sind die Reliefs der Madonna mit Kind und der Heiligen Peter und
Paul zu sehen. Ihr Läuten hört man vor und nach dem Gottesdienst, der
vom Bischof gelesen wird.
Vier kleinere Glocken befinden sich im nördlichen Turm. Die zwei
älteren stammen aus dem Jahre 1658. Damals hat der Brünner
Glockengießer David Jakub Streckfus die Glocke von Jan Knauff aus
Ostrava (Troppau) umgegossen, denn deren Klang war nicht schön.
Streckfus hat gleichzeitig auch eine neue Glocke gegossen und sie mit
Reliefs der Heiligen Dreifaltigkeit, der Heiligen Peter und Paul und
der Kalvarienberge verziert. Die umgegossene Glocke bekam dann Reliefs
des heiligen Wenzel und Sebastian, der Heiligen Kyril und Method und
der Jungfrau Maria. Die zwei kleineren Glocken sind wesentlich jünger,
nämlich aus dem Jahre 1970. Sie wurden unter dem Bischof Dr. Karel
Skoupý angeschafft und sind den heiligen Kyril und Method und dem Hl.
Karl Borromäus geweiht.
Kapuzinerplatz (Kapucínské náměstí) - Ein kleiner Platz unweit des Hauptbahnhofs.
Von dem kleinen Platz im historischen Stadtkern hat man eine der
schönsten Aussichten auf die Türme der St.-Peter-und-Paul-Kathedrale
(katedrála sv. Petra a Pavla). Außer der Kathedrale ist von hier auch
die Loggia des Bischofshofes (Biskupský dvůr) und die Statuengruppe des
Merkurbrunnens (Merkurova kašna) aus den Jahren 1693–1699 von Ignác Jan
Bendl zu sehen. Dank ihrer Fassade mit Terrasse und einer Reihe
barocker Plastiken ist auch die Kirche der Auffindung des Heiligen
Kreuzes (kostel Nalezení sv. Kříže) als Teil des Kapuzinerklosters
(kapucínský klášter) nicht zu übersehen. In deren Untergrund befindet
sich einer der berühmtesten Plätze Brünns, die barocke Kapuzinergruft
(kapucínská krypta), die vom Architekten Mořic Grimm erbaut wurde. In
dieser wurden die Mitglieder des Kapuzinerordens, seine Gönner und
weitere bedeutende Persönlichkeiten beigesetzt.
Denis-Gärten (Denisovy sady) - Ein Park mit herrlichem Ausblick auf Brünn und seine Umgebung.
Die Terrasse oberhalb der Denis-Gärten bietet einen Ausblick vom
nordwestlich gelegenen Spielberg (Špilberk), über das alte Brünn, das
nahegelegene Brünner Messegelände (Brněnské výstaviště) und die
Bürokomplexe mit dem Wolkenkratzer AZ Tower bis nach Südosten, wo bei
gutem Wetter sogar die Pollauer Berge (Pálava) zu sehen sind. Der
Stadtpark, der ursprünglich „Františkov“ hieß, erstreckt sich am Hang
des Petrov-Hügels zwischen dem Stadtzentrum und der Husova-Straße.
In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Park dank des
Cafés mit Tanzterrasse zu einem beliebten Ort. Seine heutige Gestalt
verdankt er einer umfassenden Rekonstruktion im Jahr 2003. Auf der
südöstlichen Seite steht ein Kreuz, das an den Papstbesuch Brünns im
Jahr 2009 erinnert.
Die Türme der Petrov-Kirche
Es gibt wohl niemanden, der sich das Brünner Panorama ohne die typische
Silhouette der zwei Kathedraltürme vorstellen könnte. Die zwei
schlanken Türme, beide 81 Meter hoch, sind ein Werk des
österreichischen Architekten August Kirstein. Sie wurden in den Jahren
1904 und 1905 gebaut, von Bischof Huyn gesegnet und gehören seitdem
untrennbar zu der Stadt.
Adam Velíšek / Army (2013-2022) Serie von gegossenen Keramik-Hundefiguren
Adam Velíšek (*1990) ist einer der prominentesten Absolventen des
Ateliers von Jan Hendrych sowie einer von Hendrychs engsten
Mitarbeitern. Neben den Arbeiten seines ehemaligen Professors
präsentiert er Army (2013-2022), eine Serie bestehend aus 66
identischen Hundefiguren. Mit ihrer radikalen Form und präzisen
Modellierung bestätigen sie, dass Velíšek das Wissen seines Lehrers
nutzt und in seinen Werken zu originellen Lösungen in Bezug auf
Ausdruck und Inhalt gelangt. Die Gruppe hohler Hundetorsos bewegt sich
unaufhaltsam durch den Weltraum und überschwemmt die Welt. Doch die
Horde kopfloser Krieger hat weder einen Anführer noch eine feste
Anordnung, wie sie der Künstler gerne ändert. Velíšeks Armee ist somit
ein hirnloser, zahnloser Mob, dessen Stärke in seiner schieren Zahl und
der unendlichen Variabilität seiner Zusammensetzung liegt.
Die Einheitlichkeit der Formen und der Hauch von Entpersönlichung, die
Hauptmerkmale dieser Installation, machen Army zu einer sich selbst
verschlingenden Falle. Die Authentizität eines Individuums, seine Würde
und Verantwortung für sein Handeln wird erschüttert und in eine
monotone Masse verwandelt. Velíšeks Armee wird so zu einem
philosophischen „Bild“ einer lebendigen, fließenden Struktur, die nach
den Prinzipien des Strukturalismus interpretiert werden kann, einer
wissenschaftlichen Methode, die sich nicht auf die Teile konzentriert,
die ein Ganzes bilden, sondern die Verbindung zwischen ihren Teilen
untersucht und das eigentliche System, in dem diese Verbindung
stattfindet.
Nach der Auflösung des Gefängnisses im Jahr 1855 diente das Areal als
Kaserne. In seiner früheren Funktion als Strafanstalt fungierte das
Objekt während beider Weltkriege, als hier die Gegner des
österreichischen Regimes bzw. tschechische Patrioten während der
Besetzung durch die Nationalsozialisten gefangen gehalten wurden. Im
Jahr 1962 wurde Spielberg zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.
Auf der Südseite befinden sich auch ein Aussichtspavillon (Altánek) aus dem Jahr 1885 und ein Pétanque-Spielfeld.
Neben den atemberaubenden Ausblicken, die sich einem von den Burgmauern
auf die Stadt bieten, gibt es hier auch ein Kulturzentrum – auf dem
Spielberg hat das Museum der Stadt Brünn (Muzeum města Brna) seinen
Sitz, es finden hier zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und
verschiedene Festivals statt.
Auf dem Gelände befinden sich unter anderem auch ein aus fünfzehn
Glocken bestehendes Glockenspiel, ein Aussichtspunkt im Eckturm der
Burg und eine der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweihte, barocke
Kapelle. Ein beliebtes Touristenziel sind auch die Kasematten, dunkle
Gewölbegänge, die von einer Reihe romantischer und schauriger Mythen
umwoben sind.
Jan-Skácel-Statue (socha Jana Skácela) von Jiří Sobotka - Skulptur des Brünner Dichters, Schriftstellers und Übersetzers.
Das überdimensionale Gesicht aus Stahlrohren ermöglicht es hindurch zu
blicken und so symbolisch Alt-Brünn mit den Augen des Dichters zu
betrachten. Den stilisierten Kopf von Jan Skácel bilden aneinander
geschweißte, nahtlose Stahlrohre, der Sockel ist aus Vratza-Kalkstein.
Das Gesicht, dessen Proportionen so konzipiert sind, dass sich die
Augen des Dichters und des Betrachters auf gleicher Höhe befinden, ist
Alt-Brünn zugewandt. Die hintere, halb geschlossene Seite kopiert die
Gesichtszüge im Negativformat. Von einem bestimmten Blickwinkel aus
kann man durch die Statue hindurch sehen und so symbolisch Alt-Brünn
mit den Augen von Skácel betrachten. In den Sockel sind auf jeder der
vier Seiten Schwerpunktthemen von Skácel gemeißelt, die sein Werk
durchdringen: Kindheit, Stille, Landschaft und Tod. Auf dem Denkmal
befindet sich auch ein QR-Code, mit dem der Betrachter auf eine
Applikation mit der akustischen Version von Werken des Meisters und
seinen biographischen Angaben zugreifen kann. Die Skulptur wurde 2016
enthüllt.
Parkanlage
Schillingplatz (Šilingrovo náměstí) vom Aussichtspunkt Husova - Denisovy sady
1937 und erneut 1946 wurde der Platz nach dem bedeutenden katholischen
Brünner Politiker und Journalisten Tomáš Eduard Šilinger benannt.
Burg Spielberg (Hrad Špilberk)
Die Burg Spielberg wurde im 13. Jahrhundert von Přemysl Otakar II. zum
Schutz des tschechischen Staates und der Stadt Brünn gegründet. Die
Burg, auf der sich gelegentlich die mährischen Markgrafen aufhielten,
verwandelte sich während des 17. und 18. Jahrhunderts in eine massive
militärische Festung. Im Jahr 1783 wurde die Burg auf Beschluss des
Kaisers Josef II. zu einem Zivilgefängnis für Schwerstverbrecher und
bald auch für politische Gefangene aus den Ländern der gesamten
Habsburger Monarchie. Zu jener Zeit hatte Spielberg den Ruf des
härtesten Gefängnisses Europas und zu den bekanntesten Insassen
gehörten die italienischen Carbonari, angeführt von dem Dichter Silvio
Pellico. Auch der berühmte Räuber Václav Babinský war hier inhaftiert.
Zu Ehren des französischen Historikers Ernest Denis, der zur Entstehung
der Tschechoslowakei beitrug, wurde 1919 der Park in Denis-Gärten
umbenannt. Hier befinden sich eine Kolonnade mit einem Brunnen und ein
Obelisk aus dem Jahr 1818, zum Gedenken an den Sieg über Napoleon.
Brno Market (Tržnice Brno)
Krautmarkt (Zelný trh) - ein Platz mit einem Markt, einem Brunnen, einer Statuengruppe und zwei Theatern.
Der Krautmarkt ist seit jeher ein Ort, wo die Brünner Obst, Gemüse,
Blumen u.Ä. kaufen können. Am unteren Teil das Platzes befindet sich
der Eingang zum Labyrinth unter dem Krautmarkt, ein Komplex
einzigartiger unterirdischer Gänge und Keller aus mittelalterlichen
Zeiten. Den Platz dominiert der monumentale barocke Parnass-Brunnen
(kašna Parnas) von Johann Bernhard Fischer von Erlach. Ein
interessantes Objekt stellt auch die „Reduta“ dar, eines der ältesten
Theatergebäude in Mitteleuropa. Vor diesem erhebt sich die Statue von
Wolfgang Amadeus Mozart, die an ein Konzert des elfjährigen
Wunderkindes im Jahr 1767 zu Weihnachten in eben diesem Theater
erinnert. Oberhalb des Platzes befindet sich das von 1614 bis 1618
erbaute Palais Dietrichstein (Dietrichsteinský palác), in dem das
Mährische Landesmuseum (Moravské zemské muzeum) seinen Sitz hat. Gleich
daneben befinden sich zwei barocke Palais – das Haus der Äbte des
Žďárer Klosters und das Palais der Familie Hausperský von Fanal (palác
Hausperských z Fanalu), heute Sitz des Theaters „Husa na provázku“. Vor
diesem befindet sich die beachtenswerte barocke Statuengruppe der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit aus dem Jahr 1729, ein Werk des
Bildhauers Antonín Schweigl. Am oberen Teil des Platzes befindet sich
auch ein Block aus vier Häusern im Stil der Gotik und Renaissance, der
unter dem Namen „Malý Špalíček“ bekannt ist. Neu auf dem Krautmarkt ist
eine Markthalle im rekonstruierten Gebäude des ehemaligen „Hauses der
Lebensmittel“.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: