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Karlsruhe ist eine Stadt im südwestdeutschen
Bundesland Baden-Württemberg. In der Stadtmitte befindet sich das im
18. Jahrhundert errichtete Schloss Karlsruhe, von dessen Turm aus
der fächerförmige Stadtgrundriss zu erkennen ist. Zum Schloss gehört
auch das Badische Landesmuseum mit Ausstellungsstücken von der
Vorgeschichte bis zur Gegenwart. In einer ehemaligen Munitionsfabrik ist das große ZKM Zentrum für Kunst
und Medien mit seinen Video-, Audio- und interaktiven Installationen
untergebracht.
Die Schlosslichtspiele sind ein jährlich stattfindendes Festival, das Lichtkunst auf dem Karlsruher Schloss zeigt.
Das ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) ist ein Museum für neue
Medien & zeitgenössische Kunst mit Video-, Audio- &
interaktiven Installationen. Davor befindet sich der Platz der
Menschenrechte und der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof. Hier
ist auch die Skulptur „The morning line“ (2007) platziert.
Die monumentale Klanginstallation entstand in enger Zusammenarbeit des
britischen Künstlers Matthew Ritchie mit Architekten und
Sounddesignern. The Morning Line wurde 2013 dem ZKM von der Stiftung
Thyssen-Bornemisza Art Contemporary dauerhaft überlassen. Damit besitzt
Karlsruhe im öffentlichen Raum ein interaktives Kunstwerk von
internationalem Rang. Eine Stahlkonstruktion ca. 6x10x6 m, die aus
amorphen Formen besteht, trägt Lautsprecher und Subwoofer. Durch eine
bewegungsempfindliche Software reagiert die Installation akustisch auf
Veränderungen im Besucherstrom.
Ich war alleine dort und habe übrigens nix gehört.
Die Medieninstallation STREAMERS – a COVID Sculpture von
Benoît Maubrey ist eine interaktive Klangskulptur, erbaut aus
recycelten Lautsprechern, Musiktruhen, Röhrenradios, Computertastaturen
und Leiterplatten. Die sieben Meter hohe Skulptur ist auf dem
Friedrichsplatz zu sehen und zu hören und kann über einen
Video-Livestream, durch einen Anruf oder eine Twitternachricht von
jedem beliebigen Ort der Welt erreicht und aktiviert werden. Personen
direkt am Platz können das Kunstwerk per Bluetooth oder durch plug'n
play bespielen. Die Installation ist architektonisch an die Wiener
Pestsäule von 1679 angelehnt.
Der Friedrichsplatz ist ein zentraler Platz in der Innenstadt von
Karlsruhe. Im Jahre 1730 wurde mit dem Bau einer ersten Garten- und
Parkanlage im Stil eines englischen Gartens auf dem Gebiet des heutigen
Friedrichsplatzes begonnen. Diese Parkanlage bestand bis in die 1870er
Jahre und wurde nach dem Erbprinzen Ludwig Erbprinzengarten genannt.
Beim Friedrichsplatz ist der Turm der Kirche St. Stephan zu sehen.
Die Pfarrkirche St. Stephan ist ein klassizistischer römisch-katholischer Kirchenbau in Karlsruhe von Friedrich Weinbrenner.
Bereits 1807 schenkte der Großherzog Karl Friedrich der katholischen
Gemeinde das Grundstück der späteren Kirche und überließ der Gemeinde
einen Teil aus dem Nachlass der Markgräfin Maria Viktoria Pauline von
Arenberg. Die Kirche wurde nach Vorgaben von Großherzog Karl
Friedrich von Baden und den Plänen des Architekten Friedrich
Weinbrenner in den Jahren 1808 bis 1814 erbaut.
Die Kirche hat die Form einer kreuzförmigen Rundkirche mit vier gleich
großen Kreuzarmen, einem Kirchturm und einer Säulenhalle am südlich
gelegenen Hauptportal. Sie ist eine der bedeutendsten klassizistischen
Kuppelkirchen Südwestdeutschlands. Die Kirche wurde bei einem
Luftangriff 1944 schwer beschädigt und 1951 bis 1955 wieder aufgebaut.
Die heutige große Orgel geht zurück auf ein Instrument, das 1959 von
der Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn) erbaut worden war. Aus
Kostengründen wurde zunächst nicht das Gesamtkonzept der Orgel
realisiert, so dass das Schleifladeninstrument im Laufe der Zeit
mehrfach erweitert und tiefgreifend umgebaut wurde. Im Zuge der
Renovierung der Kirche wurde die Orgel im Jahre 2012 durch die
Erbauerfirma umfassend reorganisiert. Die Orgel hat heute 63 Register
verteilt auf vier Manualwerke und Pedal, und 27 weitere Register im
Auxiliarwerk. Die Spieltrakturen sind mechanisch-elektrisch, die
Registertrakturen sind elektrisch.[
Der markante, das Stadtbild prägende Kuppelbau erhebt sich über dem
Grundriss eines griechischen Kreuzes und birgt in seinem Innern das von
Hans Morinck (1555–1616) geschaffene Dreifaltigkeitsrelief, ein von
Emil Wachter gefertigtes Gobelin-Triptychon, welches u. a. das
Stephanusmartyrium veranschaulicht, sowie ein von Marie Ellenrieder
(1791–1863) stammendes Hochaltargemälde. Das Gehäuse für den Hochaltar
basierte bis 1882 auf einem Entwurf des Architekten Karl Joseph
Berckmüller.
Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe ist ein großes
Naturkundemuseum von 1785 mit Ausstellungen zu Wildtieren, Fossilien,
Mineralien und mehr.
Entlang der Erbprinzenstraße gelangt man zum Rondellplatz. In diesem
Kreisverkehr steht die Verfassungssäule - Großherzog-Karl-Denkmal.
Dahinter das Markgräfliche Palais.
Der Marktplatz ist der bedeutendste Platz in Karlsruhe und bildet mit
der Pyramide, dem Rathaus der Stadtkirche und dem
Großherzog-Ludwig-Brunnen das Stadtzentrum der Fächerstadt.
Der Ludwigsbrunnen ist ein Innenstadt-Brunnen, welcher auf dem
Marktplatz zwischen Rathaus und evangelischer Stadtkirche steht und
Trinkwasser spendet. Auf dem Brunnen steht eine Statue des Großherzogs
Ludwig I. von Baden. Der ursprüngliche Brunnen wurde 1822 von Friedrich
Weinbrenner entworfen und 1824 anlässlich der Eröffnung der 4,5 km
langen Resisdenzwasserleitung, in der Trinkwasser von Durlach nach
Karlsruhe gepumpt wurde, eingeweiht. Die Statue stammt von Aloys Raufer
und wurde 1833 auf dem Brunnen mit Blickrichtung zum Karlsruher Schloss
aufgestellt.
Das Karlsruher Rathaus befindet sich am Marktplatz, gegenüber der
Evangelischen Stadtkirche. Es ist der Amtssitz des Oberbürgermeisters.
Das heutige Rathaus wurde von 1805 bis 1825 nach Plänen von Friedrich
Weinbrenner erbaut. Von 1812 bis 1906/1907 war auch die „Leihhaus- und
Ersparniß-Kasse“ im Rathaus untergebracht, der Vorläufer der späteren
Sparkasse Karlsruhe.
Im Rathaus am Marktplatz befindet sich ein computergesteuertes
Glockenspiel, welches seit Dezember 1981 in Betrieb ist. Es besteht aus
42 Bronzeglocken, davon wiegt die größte (g1) 600 kg, die kleinste (C5)
17 kg. Es wurde in der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei
hergestellt.
Die Pyramide steht direkt auf dem Marktplatz zwischen Rathaus und
Stadtkirche und ist das Wahrzeichen von Karlsruhe. Unter der Pyramide
befindet sich die Gruft der 1807 abgerissenen Konkordienkirche, in der
der Gründer und Namensgeber der Stadt, Markgraf Karl Wilhelm von
Baden-Durlach (1679-1738), bestattet ist. Das oberirdische Innere der
Pyramide ist nicht mit dem Gewölbe mit dem Sarkophag des Markgrafen
verbunden.
1823-1825 wurde die provisorische Holzpyramide auf Befehl von
Großherzog Ludwig I. von Baden durch die Steinpyramide ersetzt. Seit
dem steht die regelmäßige Pyramide auf einem leicht steigenden Unterbau
mit quadratischem Grundriss. Umgeben ist sie von 16 Steinpfosten, die
mit Eisenketten verbunden sind. Die glatten Seitenflächen haben
kreuzförmige Lüftungsöffnungen und goldene Letter an zwei Seiten:
'Markgraf Carl Wilhelm geb. zu Durlach am 18. Jan. 1679 starb am 12 May
1738 und wurde an der Stelle dieses Denkmahls in der Kirche Der
Eintracht begraben'
'Markgraf Carl Wilhelm legte den ersten Grundstein zu seinem neuen Wohnsitz und dieser Stadt am 17. Juny 1715.'
Mit der südlichen Stadterweiterung unter Großherzog Karl Friedrich von
Baden (1728-1811) gestaltete der Stadtbaumeister Friedrich Weinbrenner
den Marktplatz, als Teil der „Via Triumphalis“, um. Dazu mußte die
Konkordienkirche in deren Krypta sich das Grab des Stadtgründers
Markgraf Karl Wilhelm (1679-1738) befand, 1807 dem klassizistischen
Platzensemble weichen. Die Krypta wurde erhalten und 1823 unter
Großherzog Ludwig I. (1763-1830) mit Weinbrenners Sandsteinpyramide
überbaut.
Die Pyramide hat eine Höhe von 6,81 Meter, wobei ihre Seitenkanten
8,04 Meter und die Basiskanten der quadratischen Grundfläche
6,05 Meter lang sind.
Die Evangelische Stadtkirche wurde nach Plänen des berühmten Karlsruher
Architekten Friedrich Weinbrenner (1766 - 1826) als Kathedralkirche des
Landes Baden nach Weisungen von Großherzog Karl Friedrich (1746 - 1811)
erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 8. Juni 1807, die Einweihung
der Kirche am 2. Juni 1816 (Pfingsten). Weinbrenner gestaltete die
Kirche nach dem Vorbild eines griechischen Tempels, auf einen
Glockenturm bestand der Großherzog höchstpersönlich. Die Vorhalle mit
sechs korinthischen Säulen nimmt Bezug auf den Mittelrisalit des
(gegenüberliegenden) Rathauses.
Und sie teilt leider das Schicksal vieler evangelischer Kirchen - sie ist leider geschlossen.
Die 'Kleine Kirche' steht nicht unweit vom Marktplatz entfernt und ist
die älteste noch bestehende Kirche in Karlsruhe. Sie wurde 1773-76 von
Wilhelm Jeremias Müller als reformierte Kirche erbaut, 1944 schwer
beschädigt und 1949 wieder eingeweiht. In ihr hängt die alte Glocke der
Schloßkirche aus dem Jahre 1717. Ursprünglich war sie Gotteshaus für
die kleine reformierte Gemeinde der Fächerstadt. Dann wird sie
Garnisonskirche für die Soldaten des Großherzogs.
Nach meinem Gerüttle an der Kirchentüre wird mir tatsächlich von innen
geöffent ... nur um mir mitzuteilen, dass das Gotteshaus derzeit
geschlossen ist.
Brunnenfigur Wasserschöpfender Knabe von Konrad Taucher (1905) vor der Kleinen Kirche in Karlsruhe
Der „Platz der Grundrechte“ – ursprünglich ein Geschenk zum
50-jährigen Bestehen des Bundesverfassungsgerichts – macht ein
sperriges Thema erlebbar: Was bedeuten Recht und Gerechtigkeit für
das Individuum, was für unsere Demokratie? Die direkte
Partizipation und Mitautorenschaft der Öffentlichkeit sind ein
wesentliches Merkmal der Arbeiten von Jochen Gerz. Er lädt das
Publikum im öffentlichen Raum ein, diesen mit ihren Stimmen und
Beiträgen als Kunst neu zu formulieren und so reale Demokratie
herzustellen.
Das Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal steht auf dem Karlsruher
Schlossplatz. In der rechten Hand hält der Großherzog die Urkunde vom
23. Juli 1783 zur Aufhebung der Leibeigenschaft in Baden. Auf dem
Sockel befindet sich das großherzogliche Wappen von 1807 bis 1830. Die
vier weiblichen Figuren an jeder Ecke des Sockels stellen Altbaden, das
Land an Main und Neckar, hinten links den Schwarzwald und rechts die
Landschaft am Bodensee dar.
Das Denkmal trägt vorne die Inschrift 'CARL FRIEDRICH GROSHERZOG VON BADEN'
Großherzog Leopold ließ 1844 auf dem Schlossplatz für Großherzog Karl
Friedrich von Baden ein Denkmal von Bildhauer Ludwig Schwanthaler
errichten. Am 22. November 1844 wurde es enthüllt. Vor dem Denkmal fand
1933 die Bücherverbrennung statt: „Vor dem Karl-Friedrich-Denkmal ist
ein Scheiterhaufen errichtet.“ (Der Führer vom 18. Juni 1933) Das
Denkmal wurde 1967 im Rahmen der Bundesgartenschau in zentraler Achse
in Richtung Süden versetzt und mit Blick auf die Stadt gedreht. Bei der
Sanierung des Schlossplatzes 2011/12 wurde das Denkmal abermals
umgebaut, es ist seitdem von Wasser umgeben.
Der Schlossplatz mit dem Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal und den
Najaden-Brunnen liegt direkt im Zentrum von Karlsruhe vor dem
Schlosshof des Karlsruher Schlosses. Begrenzt wird er im Westen durch
das Bundesverfassungsgericht und den Botanischen Garten, im Osten durch
das KIT (Wirtschaftswissenschafts-Bauten, Rechenzentrum). In Richtung
Süden öffnet sich der Schlossplatz der Innenstadt, mit allen südlichen
Strahlen des berühmten Karlsruher Fächers. Dort befinden sich unter
anderem das Finanzamt und das Café Multi Kulti. Im Badischen
Landesmuseum gibt es vom Schloss und dem Schlossplatz ein anschauliches
Modell aus der Gründerzeit Karlsruhes.
Das Karlsruher Schloss ist das Zentrum des
Karlsruher Fächers. Es wurde zwischen 1715 und 1718 im Auftrag des
Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach errichtet und war bis 1918
Residenzschloss des jeweils regierenden Landesherrn (Markgrafen, später
Großherzogs, von Baden). Vor dem Schloss liegt der Schlossplatz. Direkt
hinter dem Schloss beginnt der Schlossgarten. Das Schloss samt Platz
und Garten gehört nicht der Stadt Karlsruhe, sondern dem Land
Baden-Württemberg. Es beherbergt das Badische Landesmuseum und das
Schlosscafé.
Vom Schlossturm aus bietet sich ein sehr guter Blick in den Karlsruher
Fächer. Um diesen erleben zu können, sind 158 Stufen im
Schlossturm zu überwinden. Und vorher EUR 4,- Eintritt zu bezahlen.
Das Badische Landesmuseum ist das kulturhistorische Museum in
Baden-Württemberg. Die neurenovierte Sammlungsausstellung präsentiert
lebendig und anschaulich Kunst und historische Lebenswelten von der Ur-
und Frühgeschichte bis ins 21. Jahrhundert. Interaktive Bereiche in der
Ausstellung und ein abwechslungsreiches Begleitprogramm laden Kinder,
Jugendliche und Erwachsene ein, Geschichte hautnah und mit allen Sinnen
zu erfahren.
Architekt des zwischen 1715 und 1718 gebauten Schlosses war der
Ingenieur-Leutnant Jakob Friedrich von Batzendorf, Bauleiter war
Heinrich Schwartz aus Hamburg. Die Außenmauern sowie der Schlossturm,
der zu jener Zeit ein Novum darstellte, wurden aus Stein erbaut, der
Innenausbau wurde aus Kostengründen aus Holz errichtet.
Der Karlsruher Fächer ist ein städteplanerisches Merkmal der
Fächerstadt Karlsruhe. Sie ist eine der letzten großen Stadtgründungen,
die auf dem Reißbrett entworfen wurden. Der Karlsruher Schlossturms
bildet das Zentrum, von dem die „Schlossstrahlen“ wegführen. Er kann
bestiegen werden.
Am 17. Juni 1715 legte Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach den
Grundstein für seine neue Residenz. Der Grundriss der neuen
Schlossanlage zeigt einen Zirkel in einem „Sonnenfächer“ von 32
Strahlen, die von zwei Kreisen durchschnitten werden. Vom Zentrum, dem
Schlossturm aus gesehen, bilden die neun südlichen Strahlen Gassen der
neuen Stadt. Die nördlichen 23 „Schlossstralen“ wurden zu Alleen in
einer Parkanlage und führen in den Wald. Wichtige Gebäude wie z.B. das
„Opera Haus“ oder die „Marställe“ wurden in der Verlängerung der
Schlossflügel errichtet.
Die badischen Markgrafschaften
Die Markgrafen von Baden gingen aus dem Geschlecht der Zähringer
hervor. Ihr Stammvater war Hermann I., Graf im Breisgau (gest. 1074),
dessen gleichnamiger Sohn (gest. 1130) erstmals als Markgraf von Baden
erwähnt wurde. Bernhard I. von Baden (1364-1431) gilt als Begründer des
badischen Territorialstaates.
Das aufstrebende, reichspolitisch engagierte badische Haus versuchte
durch hochfürstliche Heiraten (Anjou, Habsburg, Wittelsbach), durch die
Besetzung hoher kirchlicher Ämter (Trier) und militärischer Ränge in
der Kaiserlichen Armee sich mehr Gewicht im Reich zu verschaffen.
Diesem Anspruch stand die geringe Größe des Territoriums gegenüber.
Auch die erfolgreichen Bemühungen von Markgraf Christoph I. (1478-
1527), seinen Besitz zu mehren und zusammenzufügen, wurden durch die
Landesteilungen von 1515 bzw. 1535 wieder zunichte gemacht. Damit
begann eine wechselhafte Weiterentwicklung, Streitereien, Rechtshändel
und kriegerische Auseinandersetzungen bestimmten zum Teil den Umgang
der Landesteile untereinander. Der häufige Wechsel von
Vormundschaftsregierungen und Regenten im Verein mit einer
langandauernden Unentschiedenheit in der Religionspolitik wirkten sich
ebenfalls nachteilig aus.
Von dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und den Erbfolgekriegen am
Ende des 17. Jahrhunderts waren die badischen Markgrafschaften in
besonderem Maße betroffen, Städte und Dörfer wurden zerstört und die
Bevölkerung wurde um bis zu Zweidrittel dezimiert.
Erst um 1700 macht sich eine deutliche Konsolidierung bemerkbar; neue
Residenzen in Rastatt und Karlsruhe künden von einem neuen Zeitalter.
Im Jahre 1771 wurden die beiden badischen Markgrafschaften nach 236
Jahren der Trennung wieder zusammengeführt.
Eine Epoche geht zu Ende: Das Schloss unter Friedrich II. und Hilda
Friedrich II. wurde erst im Jahr 1907 Großherzog. Auch nach der
Regierungsübernahme blieb er mit seiner Frau, der Großherzogin Hilda,
in dem für sie erbauten erbgroßherzoglichen Palais an der Kriegsstraße
wohnen (heute Bundesgerichtshof). Das Schloss nutzte er nur als
Regierungssitz und zu offiziellen Empfängen.
Die Innenausstattung ließ das neue Großherzogspaar weitestgehend unverändert.
Friedrichs Mutter, Großherzogswitwe Luise, lebte nach dem Tod ihres
Mannes entgegen der Etikette weiterhin im Karlsruher Schloss. Üblich
wäre der Umzug in einen Witwensitz gewesen. Als Grund für seine
Entscheidung führte Friedrich II. unter anderem die Beliebtheit Luises
bei den Karlsruhern an. Im November 1918 dankte Friedrich II. ab.
Zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter verließ er das Karlsruher
Schloss für immer und bezog das großherzogliche Palais in Freiburg.
Hilda erlebte während des Zweiten Weltkrieges noch die Zerstörung
sowohl des Freiburger Palais als auch des Karlsruher Schlosses. Sie
starb 1952 in Badenweiler.
Ehemaliges Mühlburger Tor ist ein Eingang zum Schlossgarten.
Botanischer Garten Karlsruhe ist ein städtischer botanischer Garten aus
dem frühen 19. Jh. mit großen, historischen Gewächshäusern.
Der Botanische Garten Karlsruhe befindet sich in Karlsruhe am Rande des
Schlossgartens westlich des Karlsruher Schlosses. Die historischen
Bauten Orangerie, Gewächshäuser, Wintergarten und Kunsthalle sowie das
moderne Gebäude des Bundesverfassungsgerichts schirmen ihn gegen den
Trubel der Stadt ab.
Heute ist der Botanische Garten als eine grüne Oase mitten in der Stadt
Karlsruhe für Besucher geöffnet. Er zählt zu den landeseigenen
Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg betreut. Über die Geschichte des Botanischen Gartens
kann man sich ausführlich in einer Ausstellung im Torbogengebäude
informieren.
Der Karlsruher Schlossgarten, auch Schlosspark genannt, ist ein
nördlich des Schlosses gelegener Landschaftspark im Zentrum von
Karlsruhe. Er stellt eine Erweiterung des Schlossgeländes nach Norden
dar, dient der Bevölkerung als Naherholungsgebiet und wird regelmäßig
für Veranstaltungen genutzt.
Der Schlossgarten liegt beim Mittelpunkt des strahlenförmigen
Karlsruher Stadtgrundrisses an der Nordseite des Schlosses auf
ehemaligem Gebiet des Hardtwaldes, der sich nördlich an den Garten
anschließt. Er ist Teil des Landschaftsschutzgebiets (LSG) Nördliche
Hardt, das bis an die Stadtgrenze reicht und im benachbarten Landkreis
Karlsruhe ins LSG Hardtwald nördlich von Karlsruhe übergeht. Damit
beginnt unmittelbar beim Karlsruher Stadtzentrum ein 15 Kilometer
langes geschütztes Park- und Waldgebiet.
Der große Teil des Schlossgartens ist als englischer Landschaftsgarten
angelegt. Es finden sich große Wiesenflächen und zahlreiche
Baumgruppen, ein See sowie eine 2,7 Kilometer lange Schlossgartenbahn.
Bei meinem Besuch wurde gerade ein Bierfest vorbereitet.
Der Hirschbrunnen ist ein Innenstadt-Brunnen im Fasanengarten, wurde
zwischen 1863 und 1865 als Springbrunnen angelegt und durch das
Gartenbauamt 1966 zur Bundesgartenschau umgebaut.
Laufrad einer Pelton-Turbine in der Engesserstraße beim Institut für
Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) - Fachbereich Wasserbau und
Wasserwirtschaft.
Universität Fridericiana
Laufrad einer Peltonturbine, Kraftwerk Glorenza - Bozen / Italien
Leistung 23900 kW
Gefälle 586 m
Durchfluss 4,75 m³/s
Drehzahl 500 U/min
Laufraddurchmesser 1950 mm
Laufradaußendurchmesser 2500 mm
Gewicht 7,5 t
Baujahr 1971
Geschenk der Firma EDISON S.p.A., Settore Energia Elettrica Mailand / Italien, 1998
Hochschulsport KIT Halle 3 AKK vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Universität Karlsruhe in der Engesserstraße
Beim Durlacher Tor / KIT-Campus Süd das nächste Highlight:
Die St.-Bernhardus-Kirche wurde in den Jahren 1896-1901 nach Plänen des
Architekten Max Meckel gebaut. Die Oststadt entstand, ausgehend vom
Durlacher-Tor-Platz, seit 1885.
Die Kirche St. Bernhard ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im
neugotischen Stil in Karlsruhe, in der Oststadt am Durlacher Tor. Der
Bau mit seinem 86 m hohen, zur Innenstadt ausgerichteten Kirchturm (dem
höchsten der Stadt) bildet den weithin sichtbaren baulichen Abschluss
der Kaiserstraße im Osten. Die Kirche korrespondiert dabei
stadtmorphologisch mit der Christuskirche am Mühlburger Tor im Westen
der Stadt. St. Bernhard wird als bedeutender neugotischer Sakralbau im
ehemaligen Großherzogtum Baden betrachtet.
Der Kirchenbau wurde als dritte katholische Pfarrkirche der Stadt von
1893 bis 1901 nach den Plänen des erzbischöflichen Bauinspektors Max
Meckel errichtet. Zuvor hatte Großherzog Friedrich I. ein über 5200 m2
großes Grundstück des Hofküchengartens als Bauplatz für die dritte
Pfarrkirche der Stadt ausgewiesen. Auf einer Aufschüttung wurde 1893
der Grundstein gelegt. Der aus rotem Sandstein errichtete Sakralbau
spiegelt zum einen das Bemühen des Großherzogs Friedrich I. von Baden
um konfessionellen Ausgleich wider, indem er der im 19. Jahrhundert
gestiegenen Bedeutung des Katholizismus im traditionell
protestantischen Landesteil von Baden (Linie Baden-Durlach) in der
Landeshauptstadt Ausdruck verleiht.
Zu den Ausstattungsstücken der Kirche gehört der 1905 vollendete Hochaltar mit Kreuzigungsgruppe.
Die dreischiffige Basilika weist einen kreuzförmigen Grundriss auf und
zitiert den architektonischen Formenschatz der Gotik, namentlich der
zwischen 1235 und 1283 erbauten Deutschordenskirche St. Elisabeth in
Marburg. Als Einturmfassade orientiert er sich zudem am Freiburger
Münster.
Die Orgelbauwerkstatt Mühleisen in Leonberg baute 2018 eine neue Orgel
mit 47 Registern (zusätzlich 9 transmittierte und extendierte Stimmen)
auf drei Manualwerken und Pedal.
Kirchenpatron ist der Selige Bernhard II. Markgraf von Baden (1428-1458).
Franziskus-Altar (1905), linker Seitenaltar (Marienaltar, 1921-26) und Hochaltar der Bernharduskirche
Hochaltar, rechter Seitenaltar (Herz-Jesu-Altar, 1927) und Bernhardaltar (1298) der Bernharduskirche
Das Taufbecken von 1901 ist der Ort, an dem in der Kirche das Sakrament
der Taufe gespendet wird. Durch die Taufe werden Kinder wie Erwachsene
in die Gemeinschaft der Glaubenden aufgenommen. Das Taufbecken
erinnert, wie die Weihwasserbecken an den Eingängen der Kirche, an die
eigene Taufe und die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Christen.
Die neugotische Bernharduskirche wurde 1902 eingeweiht. Das
denkmalgeschützte Bauwerk entstand an einer markanten Stelle im
Stadtbild von Karlsruhe. Architektonisch ist St. Bernhard eine der
bedeutendsten neugotischen Kirchenbauten in Baden, geplant von einem
der fähigsten Mittelalter-Architekten seiner Zeit, Max Meckel
(1847-1910).
Schloss Gottesaue ist ein mehrfach zerstörtes und wiederaufgebautes
Renaissance-Schloss in der Karlsruher Oststadt auf dem Areal einer
ehemaligen Benediktinerabtei. Es ist heute Sitz der Hochschule für
Musik Karlsruhe.
Den Dreißigjährigen Krieg hatte das Schloss mehr oder weniger schadlos
überstanden, aber 1689 wurde es im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch
Brand zerstört. Das dritte Geschoss wurde nun abgetragen, die
ausgebrannten Räume wurden notdürftig repariert und das Gebäude diente
dem Kammergut wieder als Nutzraum. Durch einen nicht rechtzeitig
bemerkten Brand in der Nachbarschaft wurden die verbliebenen Reste des
Schlosses 1735 ein zweites Mal zerstört. Von 1982 bis 1989 wurde das
Schloss unter sichtbarer Einbeziehung vorhandener Reste rekonstruiert.
In seiner äußeren Gestalt entspricht das Bauwerk heute weitgehend dem
Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
Die Schlosslichtspiele sind eine mehrwöchige Veranstaltung am
Karlsruher Schloss, die erstmals zum 300. Karlsruher Stadtgeburtstag im
Jahr 2015 stattfanden. Veranstalter ist die Karlsruhe Event GmbH unter
künstlerischer Leitung des ZKM. Der Eintritt ist frei.
Erstmals zum 300. Karlsruher Stadtgeburtstag im Jahr 2015 finden – seither jährlich – am Schloss die Schlosslichtspiele statt.
Motto 2022: "music4life"
Die diesjährigen SCHLOSSLICHTSPIELE sind der Musik als Ausdrucksquelle
der Freude am Leben gewidmet. Ein Motto, das sich aus dem thematischen
Schwerpunkt der Biophilie und damit der Liebe zum Leben des ZKM |
Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ableitet.
Musik ist eine der zentralen, von Menschen geschaffenen,
Ausdrucksquelle für die Freude am Leben. In den Kalahari-Wüsten wie auf
den Baumwollfeldern hat Musik unerträgliche Lebensumstände erträglicher
gemacht. Von Walzer bis Rock’n’Roll ist Musik auch Ausdruck eines
Exzesses an Lebensfreude. Musik wird Religion. Deswegen gibt es auch so
viel wunderbare kirchliche Musik, von den psalmodischen Gesängen, die
oft wochenlang in den Klöstern der Zisterziensermönche ununterbrochen
in Schichten gesungen werden, bis zu Johann Sebastian Bach. Musik ist
gewissermaßen Religion für die Ohren.
Während des Veranstaltungszeitraums werden jeden Abend nach Einbruch
der Dunkelheit auf der Südfassade des Karlsruher Schlosses aufwendige
Klang- und Bildprojektionen von renommierten Künstlern und
Künstlergruppen in Szene gesetzt, die Bezug auf die Fassade, das
Gebäude und die Stadt nehmen. Die Schlossfassade hat eine
Projektionsfläche von 170 × 17 Metern.
Und ja, das 'Light Festival Karlsruhe' findet bei jedem Wetter statt.
Bei meinem Abendbesuch hat es zweimal heftig geregnet.
Rund eine Viertelmillion Menschen kamen im Sommer 2022 nach Karlsruhe
zum SCHLOSSLICHTSPIELE Light Festival. Sei es, um Projection Mapping
auf der Schlossfassade zu erleben – so hat sich diese unter dem Motto
„music4life“ spektakulär in eine Jukebox verwandelt – aber auch um
Medienkunst und Lichtinstallationen in der City zu genießen.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun:
Ein Zusammenschnitt der Schlosslichtspiele Karlsruhe, Lichtkunst-Festival, 26. August 2022: