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Würzburg hat viel zu bieten, was man als „schön“ beschreiben würde. Es ist eine Stadt, die in vielerlei Hinsicht überzeugt. Die „Perle am Main“ – wie Würzburg auch manchmal genannt wird – liegt direkt am Fluss, sie ist mit ihren rund 130.000 Einwohnern eine der jüngsten Städte Deutschlands und ist Heimat vieler Sehenswürdigkeiten wie die Residenz, Festung Marienberg oder das Käppele.
Neue Universität, Hauptgebäude der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Neue Universität (auch Sanderuni genannt) ist in Würzburg die
Bezeichnung für das 1896 eingeweihte Hauptgebäude der
Julius-Maximilians-Universität. Es liegt am Sanderring 2 im Stadtteil
Sanderau und beherbergt heute hauptsächlich die
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und die Universitätsleitung.
Das Universitätsgebäude ist ein dreigeschossiger Monumentalbau mit
Mittelpavillon und Seitenflügeln mit Eckrisaliten und reicher
Sandsteinquadergliederung und einer Attika im Stil des Neobarock. Der
Architekt Rudolf von Horstig wurde mit dem Bau beauftragt. Ab 1892
gehörte er dem Vorstand der königlichen Universitätsbauinspektion an.
Zwei Büsten sind an der Fassade über dem Haupteingang angebracht. Eine
zeigt den zweiten Universitätsgründer und Fürstbischof Julius Echter,
die zweite den Prinzregenten Luitpold von Bayern. Eine Büste des
Erstgründers Fürstbischof Johann von Egloffstein ist über dem
Seiteneingang angebracht. Das Gebäude war ursprünglich asymmetrisch und
erhielt durch einen Anbau von 1915–1918 erst gleich große Seitenflügel.
Die Figurengruppe über dem Haupteingang der Neuen Universität zeigt das
Werk von Bildhauer Hubert Netzer, der die damalige Ausschreibung mit
seinem Entwurf gewann. Sie zeigt Prometheus, der die Fackeln des
geistigen Fortschritts hochhält, gegen die finsteren Mächte der
Unwissenheit und Rohheit, für Wahrheit und Recht. Auf der Bronzetafel
unter der Figur steht die Inschrift „Veritati“ (bedeutet so viel wie
„der Wahrheit sollte das Haus geweiht sein“ oder „Der Wahrheit
verpflichtet“). Der damalige Rektor der Universität und Theologe Herman
Schell entschied sich für dieses Motto.
Würzburg ist unter anderem für seine bewegte Geschichte bekannt. Im
Zweiten Weltkrieg wurde Würzburg kurz vor Ende beinahe komplett
zerstört. Am 16. März 1945 wurden innerhalb weniger Minuten mehrere
Brandbomben über Würzburg abgeworfen und ein Feuersturm brach aus.
Dabei wurden etwa 90 Prozent der Innenstadt und knapp 70 Prozent der
Randgebiete zerstört. Mehr als 5.000 Menschen starben.
Amtsgericht Würzburg
Neubaukirche ist eine opulente, 1591 eingeweihte und heute als Festsaal
genutzte Kirche mit 91 Meter hohem Turm. Die Kirche der alten
Universität wurde von Georg Robin ab 1586 für Fürstbischof Julius
Echter erbaut. Die Straßenfront wurde 1626 verändert, das
Turmobergeschoß stammt von A. Petrini 1696. Und sie war geschlossen.
St. Peter und Paul (kurz auch St. Peterskirche, St. Peter und
Peterskirche) ist eine katholische Pfarrkirche im historischen Zentrum
von Würzburg und Pfarrei im Stadtviertel Sanderau sowie zur
Pfarreiengemeinschaft Würzburg Innenstadt gehörig. Die dreigeschossige
Fassade folgt dem Schema des römischen Barock, zeigt aber auch noch
Renaissanceelemente. Sie enthält zahlreiche Heiligenstatuen aus der
Werkstatt Wagner. Der Mittelrisalit ist konvex vorgewölbt.
Die ursprünglich romanische Pfarrkirche St. Peter und Paul liegt am
Peterplatz im Stadtbezirk Altstadt und ist Simon Petrus und
Paulus von Tarsus geweiht
Von der Ausstattung des 18. Jahrhunderts sind Teile des Stucks, zwei
Altarbilder von Anton Clemens Lünenschloß sowie die um 1745/50
entstandene, nach den Zerstörungen am 16. März 1945 weitgehend
rekonstruierte Rokokokanzel von Johann Wolfgang von der Auwera erhalten.
Nach den Kriegszerstörungen im März 1945 wurde St. Peter und Paul im
Außenbau originalgetreu wiederhergestellt. Die Ausstattung wurde
teilweise restauriert, teilweise durch Stücke anderer Herkunft ergänzt.
Von zwischen 1720 und 1740 entstandenen Ausmalungen ist nichts erhalten
geblieben. Von 2015 bis 2016 wurde die Kirche einer gründlichen
Innenrenovierung unterzogen.
Der Hochaltar ist eine Säulenkonstruktion mit Auszug (Gottvater und
Heiliger Geist) und beinhaltet vier Heiligenstatuen: St. Jakobus,
Maria, Johannes Evangelist und St. Carolus Borromäus. Er wurde, ebenso
wie die beiden klassizistischen Altäre in den Seitenschiffen, von Georg
Schäfer aus Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) geschaffen. Die
klassizistischen Altäre wurden 1974 aus der katholischen Pfarrkirche
St. Jakobus in Himmelstadt übernommen.
In St. Peter und Paul kam dann ein neuer, farbig gefasster Corpus in
den Hochaltar. Die Altarrückwand hinter dem Kreuz wurde bei der
Innenrenovierung 2015/2016 abgenommen und das mittlere Chorfenster
wieder geöffnet, so dass das Licht nun von drei Seiten in den Altarraum
strömen kann.
Die Rokoko-Kanzel (um 1745) von Johann Georg Wolfgang van der Auwera
konnte mit den geretteten figürlichen und ornamentalen (Ornamentik von
Antonio Giuseppe Bossi) Originalteilen nach ihrer Zerstörung beim
Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 rekonstruiert werden.
Marienaltar im südlichen Seitenschiff ab 2016
Der südliche Seitenaltar ist ein Marienaltar mit einer Immaculata, die
ebenfalls von Andreas Kräml stammt. Begleitfiguren sind der Heilige
Joachim und die Heilige Anna. Das ursprüngliche Marienmonogramm als
Bekrönung des Altars wurde beim Aufstellen in St. Peter und Paul durch
das heilige Herz Mariens ersetzt.
Wobei der Heilige Joachim an der linken Seite offenbar entfernt wurde.
Der St.-Aquilin-Altar in der vordersten nördlichen Seitenkapelle enthält eine Statue und Reliquien dieses Heiligen.
Der nördliche Seitenaltar, früher ein Sebastiansaltar, wurde 1987/88 in
einen St. Aquilin-Altar umgewandelt und enthält eine Statue, gearbeitet
von Bildhauermeister Andreas Kräml, und Reliquien dieses Heiligen.
Assistenzfiguren sind links der Heilige Andreas und rechts der Heilige
Sebastian. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Kunstreferent der Diözese
Würzburg, gestaltete während der Innenrenovierung 2015/2016 die
Rückwand sowie ein Reliquiar.
Die heutige Orgel wurde 2016 bis 2018 von der Orgelbau-Werkstatt
Vleugels gebaut und am 29. Januar 2018 durch Stadtdekan Jürgen Vorndran
geweiht. Das Instrument hat 28 Register (insgesamt 2015 Pfeifen),
zuzüglich 27 Transmissionen, Extensionen, Gruppen- und Vorabzügen, die
auf drei Manualwerke und Pedal verteilt sind. Die Teilwerke des
Instruments sind aus akustischen Gründen an drei verschiedenen Stellen
auf den Emporen positioniert.
Das Hauptwerk und das Pedal befinden sich auf der
Westempore, das Schwellwerk (Récit) befindet sich auf der Nordempore,
und das schwellbare Positiv auf der Südempore. Die weiche Linienführung
der Prospektgestaltung, entworfen von Diözesanbaumeister Cesare Augusto
Stefano, greift die Elemente der barocken Kirchenarchitektur auf. Der
Einbau eines Glockenspieles, welches an alle Manuale und das Pedal
gekoppelt werden kann, ist vorbereitet.
St. Stephan, auch Stephanskirche genannt, ist seit 1803 die erste
länger bestehende evangelische Kirche Würzburgs. Sie geht auf die
Klosterkirche eines Benediktinerkonvents St. Stephan zurück, der durch
die Säkularisation aufgelöst wurde. Einige Jahre zuvor war 1788/89 der
Altbau der Klosterkirche weitgehend abgerissen und ein Neubau nach
Plänen von Johann Philipp Geigel errichtet worden. Der Altbau mit den
dazugehörigen Klostergebäuden reicht bis ins Jahr 1014 zurück, nämlich
auf ein ehemaliges Kollegiatstift St. Peter und Paul, das schon 1057
durch Bischof Adalbero in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde.
Nach der Überführung von Reliquien des Heiligen Stephanus wurde es nur
noch nach diesem benannt, während der Name St. Peter und Paul auf die
neue Pfarrkirche übertragen wurde.
Rechts im Bild der Park vom Regierungsgarten und das Gebäude der Regierung von Unterfranken
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde die Kirche
vollkommen zerstört und nach dem Richtfest am 30. Mai 1951 bis 1956
unter Dekan und Oberkirchenrat Wilhelm Schwinn (1905–1974) wieder
aufgebaut. 1952 wurde die Stephanskirche, für deren Gemeinde 1949 die
Martin-Luther-Kirche im Frauenland errichtet worden war, dann geweiht.
Außen wurde sie original rekonstruiert, innen wurden die kunstvoll mit
Stuck dekorierten Säulen von Materno Bossi und das Gesims über den
Fenstern wiederhergestellt, der Altarraum mit einem Chorgestühl
gestaltet, die Krypta und die Michaelskapelle wieder aufgebaut.
St. Stephan in der Reformationszeit
Das Kloster wurde in die Streitigkeiten zwischen Bischof und Stadt, die
gerne freie Reichsstadt geworden wäre, hinein gezogen. Es wurde dabei
mehrmals von Bürgern beschädigt. Dennoch überlebte St. Stephan, während
die Benediktiner von St. Burkard 1464 ihre Kutten ablegten und das
Schottenkloster um 1500 mit Mönchen aus St. Stephan aufgefüllt werden
mußte. Nun gibt es auch die ersten Bilder, auf denen St. Stephan zu
sehen ist.
1518 empfing Bischof Lorenz von Bibra auf der Festung Martin Luther,
der nach seinem Thesenanschlag auf der Reise zum Augustinerkonvent nach
Heidelberg war.
Nach 1520 gab es in Würzburg eine Reihe von Männern, die mit der
Reformation offen sympathisierten. Domprediger Paul Speratus (von ihm
ist das Lied:, Es ist das Heil uns kommen her") und Johann Gramann
(„Nun lob mein Seel den Herren") mußten dann zusammen mit dem
Weihbischof Pettendorfer und anderen aus der Stadt weichen. Erst Julius
Echter von Mespelbrunn schaffte es in seiner langen Regierungszeit von
1573-1617, die evangelisch Gesinnten in Würzburg zur Konversion zum
katholischen Glauben oder zur Auswanderung (meist nach Schweinfurt oder
Kitzingen) zu zwingen. Julius Echter zog auch Besitztümer von St.
Stephan mit heran, um dem Juliusspital, einer seiner
Lieblingsgründungen, zur Grundausstattung zu verhelfen.
1628 Neubau der Klostergebäude
1651 Errichtung eines Ordensseminars für die Ausbildung der jungen Mönche aller fränkischen Benediktinerabteien
1715 wurde im Osten ein großer Chor errichtet und das Chorgestühl der Mönche dorthin verlegt.
1789 wurde die mittelalterliche Kirche durch einen klassizistischen Neubau ersetzt.
1840 wurden Teile der Gebäude Sitz der Regierung von Unterfranken. Seit
1954 bildet die Kreuzigungsgruppe des Münchner Künstlers Helmut Ammann
das Zentrum des Chorraums.
1789 ersetzten die Mönche unter Abt Gerhard III. von Winterstein die
romanische Basilika durch einen klassizistischen Neubau, erbaut durch
Johann Philipp Geigel.
Die große Orgel wurde 1982 von dem Orgelbauer Orgelbau Friedrich Weigle
erbaut. Das Instrument wurde 1982 nur teilweise fertiggestellt. In den
Jahren 2014 bis 2015 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Richard
Rensch (Lauffen) saniert und die noch fehlenden Teile fertiggestellt.
Die Orgel hat 51 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die
Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen mechanisch und
elektrisch.
Die klassizistische Kirche
1788/89 kam es zu einem völligen Neubau der Kirche - der romanische Bau
entsprach nicht mehr dem Stilempfinden der Zeit, war zu eng, zu dunkel,
zu alt. Die Kirche wurde fast ganz, einschließlich der Türme,
niedergerissen. Nur ganz wenige Teile der alten Kirche wurden
beibehalten, fast alles aus romanischer und gotischer Zeit ging
verloren.
Abt Gerhard Winterstein ließ durch Johann Philipp Geigel die Pläne im
klassizistischen Stil fertigen ausführender Baumeister war Christian
Kleinholz. Es entstand ein weiträumiger, lichterfüllter Saalbau, ein
Festsaal Gottes mit dekorativer Ausstattung und Farbgebung: Stukkaturen
in Weiß und Gold bei sparsamer Verwendung von Seegrün.
Die Kirche war nun ganz nach Osten ausgerichtet, der Westchor
verschwunden; an seine Stelle trat ein rechteckiger Anbau, zur Kirche
hin die Orgelempore, dahinter der Kapitelsaal und andere Räume (das
heutige Stephanshaus).
Taufbecken
Geschichte von St. Stephan im Überblick
1014 Gründung des Chorherrenstifts St. Peter durch Bischof Heinrich. Bau der romanischen Kirche
1018 Weihe von Kirche und Krypta
1057 Umwandlung in eine Benediktinerabtei durch Bischof Adalbero
1108 Erwerb von Reliquien des HI. Stephanus unter Abt Ezzo.
Umbenennung in St. Peter, Paul und St.Stephanus
1157 Bau der Gemeindekirche St. Peter und Paul. Kloster und Kirche heißen nun St. Stephan.
1172 Auflösung des Doppelklosters, Bau von St. Afra (heutiges Kilianeum)
1188 Übertragung von Reliquien des Gründerbischofs Heinrich 1.
Ältestes Pergament zur Klostergeschichte
1450 Umbau und Erweiterung von Kloster und Kirche
1493 und 1517 Älteste Abbildungen des Klosters
1518 Luther in Würzburg
1520-25 Würzburger Domprediger predigten im reformatorischen Sinn, u.a. die späteren evang. Liederdichter Speratus und Gramann
bis 1585 Reformation als Bürgerbewegung in Würzburg
1587 Gegenreformation und Vertreibung der Evangelischen unter Julius Echter
1651 Einrichtung eines Ordensseminars für die fränkische Benediktinerprovinz. Wissenschaftliche Blüte des Klosters
1715 Neubau des Ostchores, Verlegung des Chorgestühls dorthin
1719 Ein Klosterplan zeigt die gesamte Anlage mit 26 Gebäuden
1789 Neubau des Kirchenschiffs und der Türme (Joh. Phillipp Geigel) im frühklassizistischen Stil.
1802 Säkularisierung des Klosters, 31.10. evang. Gottesdienst auf dem
Sanderrasen durch Feldprediger Fuchs 1803 10.1. Bayerisches
Toleranzedikt: Bürgerrecht und Recht zur Gemeindegründung für
Protestanten. Erster evang. Pfarrer wird Feldprediger Fuchs. Die
Gemeinde ist für Lutheraner und Reformierte offen. Am 18.12.
Übertragung der Stephanskirche an die Protestanten als Universitäts-
Militär-, Hof- und Gemeindekirche.
1804 In St. Stephan gibt es einen Kirchenvorstand (Konsistorium) - vermutlich der erste
in der bay. Landeskirche (Prof. Niethammer)
1806 Ältestes Gemeindegliederverzeichnis enthält 264 Personen
1816 26.6. St. Stephan wird Eigentum der Gemeinde
1827 St. Stephan wird Dekanatskirche
1830 Einzug der Regierung von Unterfranken in die Klostergebäude
1849 am 20.6. hält Wichern eine Rede in St. Stephan. Beginn der Diakonie
1862 Erwerb der Neubaustr. 40: Pfründe, Diakoniestation
1880 Gründung der Evang. Kinderpflege (heute Evang. Jugendhilfe des Diak. Werks)
1892 Diakonissenanstalt Traubengasse (jetzt Matthias-Claudius Heim)
1895 Bau der St. Johanniskirche (2. evang. Kirche in WÜ)
1902 Gründung des Kindergartens St. Stephan
1913 St. Paul in Heidingsfeld wird gebaut und als Gemeinde selbständig
1922 Die Deutschhauskirche wird evangelische Kirche
1929 Altenheim Friedenstraße (heute Agnes-Sapper Haus)
1945 16.3. Zerstörung der Kirche bei der Bombardierung Würzburgs,
Gottesdienste finden im Frauenland statt: Kirchenbaracke, 1949 ersetzt
durch die Martin-Luther Kirche.
1949-52 Wiederaufbau der Stephanskirche unter Dekan Wilhelm Schwinn (1948-62)
1954 Kreuzigungsgruppe von Helmut Amman
1962 Martin-Luther Kirche und Auferstehungskirche werden selbständig
1963 Bau von RA-Schröder Haus (Bildungszentrum) und 1965 CVJM-Haus
1975 Die Gnadenkirche wird eigene Kirchengemeinde
1979 Innenrenovierung der Kirche mit Veränderung des Gestühls und neuem
Mittelaltar, Sakristeien im südlichen Seitenschiff, Glasfenster und
Altar in der Michaelskapelle.
1982 Bau der Weigle-Orgel mit zunächst 2 Manualen
ab 2001 Denkmal der Versöhnung am "Wilhelm-Schwinn Platz", Mitglied im
"Nagelkreuzzentrum Würzburg". Renovierung der Kirchtürme, der
Nebenräume und des Dekanatsgebäudes
ab 2008 Dach- u. Außenrenovierung der Kirche Renovierung der Orgel und Erweiterung mit 3. Manual ist geplant
Krypta und Glasbild
Die Würzburger Residenz ist ein barocker Schlossbau am Rande der
Innenstadt von Würzburg, der 1720 begonnen wurde und bis 1744 vollendet
war. Die Innenausstattung der in der Schönbornzeit unter der Regie von
Balthasar Neumann entstandenen Residenz wurde im Jahr 1781
fertiggestellt.
Sie diente bis zur Auflösung der geistlichen Territorien durch die
Säkularisation als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe. Heute wird sie
überwiegend als Museum genutzt. Das Schloss zählt zu den Hauptwerken
des süddeutschen Barock und ist im europäischen Kontext als einer der
bedeutendsten Residenzbauten des Spätbarock anzusehen, es steht somit
in einer Reihe mit Schönbrunn in Wien und Schloss Versailles bei Paris.
Die UNESCO hat das Bauwerk einschließlich des Residenzplatzes und der
Nebengebäude 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben.
Die Residenz Würzburg, bis 1802 Sitz der Würzburger Fürstbischöfe,
gehört zu den bedeutendsten Barockschlössern Europas. Sie wurde
1720-1744 errichtet und bis 1780 ausgestattet. Der Architekt Balthasar
Neumann leitete den Bau unter der Regierung verschiedener
Fürstbischöfe, darunter Johann Philipp Franz von Schönborn (1719-1724)
und dessen Bruder Friedrich Carl (1729-1746).
Für das berühmte Treppenhaus schuf 1752/53 Giovanni Battista Tiepolo
das Deckenfresko mit den vier Weltteilen. Einmalig ist die Raumfolge
vom Vestibül zum Gartensaal, über Treppenhaus und Weißen Saal zum
ebenfalls von Tiepolo freskierten Kaisersaal. Die Wölbung dieser
Haupträume hielt auch dem Residenzbrand 1945 stand, während Decken und
Fußböden der übrigen Prunkräume zerstört wurden. Gerettete
Einrichtungsgegenstände und Wandverkleidungen ermöglichten die
weitgehende Wiederherstellung, bis hin zu dem 1987 rekonstruierten
Spiegelkabinett. Heute präsentiert die Bayerische Schlösserverwaltung
wieder eine Fülle von Kunstschätzen in über 40 Schlossräumen. Die
Staatsgalerie zeigt venezianische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts.
Der Frankoniabrunnen ist ein Monumentalbrunnen auf dem Residenzplatz in
Würzburg. Er wurde im Jahr 1894 vom Architekten Gabriel von Seidl und
vom Bildhauer Ferdinand von Miller im Stil des Neubarock für den
Prinzregenten Luitpold von Bayern geschaffen.
Der Brunnen weist eine Brunnenschale mit mittigem Sockel und einer
bekrönenden Bronzestatue auf, welche die Frankonia, die Allegorie
Frankens, darstellt. Die Frankonia trägt Harnisch und Kriegermantel und
ist mit dem Herzogshut gekrönt. In der linken Hand trägt sie das
Rennfähnlein, das sich auch in der Würzburger Stadtfahne befindet, die
rechte Hand ist in einer herrschaftlichen Geste ausgestreckt.
Die Statue ist von den steinernen Sockelfiguren des Dichters Walther
von der Vogelweide, des Malers Matthias Grünewald und des Bildhauers
Tilman Riemenschneider umgeben und blickt auf den Dom. Der Brunnen
gehört wie die Residenz, der Vorplatz und der Hofgarten seit 1981 zum
Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Würzburger Residenz folgt in ihrem Aufbau ganz dem Idealbild eines
barocken Schlosses: Die Raumfolge mit Vestibül, Treppenhaus, Weißem
Saal, Kaisersaal und Kaiserzimmern drückt in ihrer Pracht ganz den
Machtanspruch aus, den ein absolutistischer Herrscher für sich
beanspruchte.
Und weil ein augeschildertes und mir zusätzlich bestätigtes absolutes
Fotografierverbot in der Residenz herrscht, bin ich nicht weiter als
zur Kassa gegangen und habe dann wieder umgedreht. Nicht mit mir.
Unter dem Würzburger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (reg.
1755-1779) wurde ab 1770 mit Nachdruck an der Neugestaltung des
Hofgartens gearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt waren die
Ausstattungsarbeiten der 1720-1744 errichteten Residenz nahezu beendet.
Als neuen Hofgärtner engagierte Seinsheim den aus Böhmen stammenden
Gartenkünstler Johann Prokop Mayer (1735-1804). Dieser teilte das
kompliziert geschnittene und zu den Bastionen der barocken
Stadtbefestigung stark ansteigende Gelände geschickt in symmetrisch
gegliederte Gartenpartien auf, die er im Stil des Rokoko üppig
ausstattete. Allerdings konnte Mayer seine weitreichenden Pläne nicht
vollständig verwirklichen, da nach Seinsheims Tod dessen Nachfolger
kein Interesse an der aufwändigen Gartengestaltung mehr zeigte. Die
Sandsteinskulpturen des Hofgartens stammen aus der Werkstatt des
Hofbildhauers Peter Wagner (1730-1809). Die prachtvollen
schmiedeeisernen Gartentore entstanden in der Werkstatt des
Hofschlossers Georg Oegg (1703- 1782) und seines Sohnes Anton Oegg
(1745-1800).
Man merkt der Residenz an, dass eine Vielzahl von Ideen eingebracht
wurden, bis sie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild kam. So ist ihre
Frontansicht zum Hof hin zunächst ein zweigeschossiger Bau, gegliedert
von einem Mezzaningeschoss zwischen wie auch über den beiden
Hauptgeschossen.
Die Würzburger Residenz ist das Hauptwerk des süddeutschen
Barock und außerdem eines der bedeutendsten Schlösser Europas. Die
UNESCO nahm sie bereits 1981 – als drittes Bauwerk in Deutschland – in
die Liste der zum Welterbe gehörenden Objekte auf.
Ansicht der Hofgartenseite vom Ostgarten
Erbaut wurde die Residenz von 1720 bis 1744 nach Plänen Balthasar
Neumanns. Am 22. Mai 2020 jährte sich damit der Tag der
Grundsteinlegung der Residenz zum 300. Mal. Das beeindruckende
Treppenhaus – eine einzige, freitragende Muldenkonstruktion – offenbart
das Genie Neumanns, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand.
Eine große Zahl hervorragender Künstler wirkte bei der Ausstattung
der Residenz mit, darunter der Stuckateur Antonio Bossi und der
bedeutendste Freskenmaler der Zeit, der Venezianer Giovanni Battista
Tiepolo, der im Treppenhaus das größte zusammenhängende Fresko der Welt
schuf. Neumann standen Lucas von Hildebrandt aus Wien und Maximilian
von Welsch aus Mainz zur Seite.
Bei der Zerstörung der Stadt am 16. März 1945 blieben das Treppenhaus,
der Weiße Saal, Kaisersaal und Gartensaal erhalten. Die Paradezimmer,
ausgestattet in reichstem Rokoko, wurden wiederhergestellt, die Möbel
und Wandteppiche wurden fast vollständig gerettet. Der Wiederaufbau
dauerte nahezu 40 Jahre. Von den etwa 340 Räumen der Residenz sind 42
heute Schauräume.
Hofgarten an der Würzburger Residenz mit Gartenbereichen im barocken
und englischen Stil. Südlich der Residenz schließt sich ein flacher
rechteckiger Garten an, der von der Orangerie abgeschlossen wird.
Diesen hatte der Fürstbischof aus seiner Wohnung – zu der u. a. der
Toscanasaal gehörte – im Blick. Hier schmücken große Figurengruppen
Wagners die Rasenflächen, sorgen Faune, Pane und Allegorien der
Jahreszeiten unter mächtigen Eibenbäumen in Kegelform für
Überraschungen.
Mit Stift Haug wird die im Stadtteil Haug (auch Hauger Viertel genannt)
gelegene Pfarrkirche St. Johannes in Würzburg bezeichnet, die
dazugehörige Pfarrei als St. Johannes in Stift Haug. Die ehemalige
Stiftskirche gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Kollegiatstift
Haug. Die Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten geweihte
Kirche wurde 1691 nach Plänen von Antonio Petrini fertiggestellt. Die
beiden Türme des Stifts Haug sind mit einer Höhe von 75 Metern die
zweithöchsten Kirchtürme in Würzburg.
In den Nischen der Doppelturmfassade stehen Figuren der 14 Nothelfer,
die erst 1891-1893 von den Bildhauern Endres, Josef Metzger und
Valentin Weidner gefertigt wurden.
Innenansicht mit Blick zur Apsis, in den Nischen der Vierungspfeiler
die Statuen der Apostelfürsten Petrus (links) und Paulus (rechts)
In den Altarstein des Zelebrationsaltares sind die Reliquien von drei
fränkischen Heiligen eingelassen: Burkard, Bruno und Liborius Wagner.
Ein modernes Kunstwerk ist das Bronzekreuz des aus Thüringen stammenden
Künstlers Dietrich Klinge.
1670 bis 1691 entstand durch Antonio Petrini, dessen Hauptwerk der
Hauger Kirchenbau darstellt, die Synthese zwischen mitteleuropäischer
Doppelturmfassade und römischer Kuppelanlage, deren schlanke Türme mit
der wuchtigen, schiefergedeckten Kuppel ein weithin das Stadtbild
prägendes Element bilden. Die große, vom Petersdom inspirierte
Vierungskuppel steigt bis zu einer Höhe von 60 Metern auf. An der
höchsten Stelle im Inneren der Kuppel ist in einem Strahlenkranz das
Symbol des Heiligen Geistes, die Taube, erkennbar.
Die Auflösung von Wandgrenzen mittels Arkaden geht auf eine Idee von
Donato Bramante zurück, die dieser um 1480 im Innenraum der Kirche
Santa Maria presso San Satiro in Mailand realisiert hatte. Petrini, der
der führende Baumeister des Barock in Franken in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts war, schuf mit seiner Hauger Stiftskirche den ersten
monumentalen Barockbau nach dem Dreißigjährigen Krieg in Würzburg.
Blick zur Orgelempore
Links: Stifterdenkmal - Denkmal für den Stift-Haug-Gründer Heinrich I. (Balthasar
Esterbauer, 1708). Der rechte, beim Aufhängen des Festons beteiligte,
Putto wurde 1946 von Julius Bausenwein nach einer Fotografie neu
geschaffen. Darüber die Figur des Evangelisten Lukas.
Rechts: Figur des Hl. Johann von Nepomuk, darunter das alte Taufbecken
Die Orgel wurde 1971 von der Orgelmanufaktur Klais (Bonn) errichtet.
Das Schleifladen-Instrument hat 45 Register auf drei Manualwerken
und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen
sind elektrisch. In der Kirche finden häufig Orgelkonzerte statt.
Langjähriger Organist in Stift Haug war der als Musiklehrer am
Friedrich-Koenig-Gymnasium wirkende Klaus Linsenmeyer.
Das Kollegiatstift St. Johann zu Haug lässt sich auf die 1002 erwähnte
Gemeinschaft der „Herren vom Berg“ zurückführen, der Name auf
houc → Haug → Hügel. Das ursprünglich um 1000 gegründete und
durch seinen Bauherrn, den Bischof Heinrich I. von Würzburg geweihte
Stift Haug befand sich nördlich der Stadtmauer, am Ort des heutigen
Bahnhofsgeländes einige hundert Meter nördlich des heutigen Standorts.
Im 14. Jahrhundert lehrte der aus Schwäbisch Hall stammende Mediziner
und Wimpfener Kanoniker Berthold Blumentrost als Scholastiker in
Würzburg, wo er 1326 als Stiftsherr zu St. Johannes in Haug eine
zusätzliche Kanonikatsstelle erhalten hatte. Um Platz für die barocke
Stadtbefestigung zu machen, ließ der damalige Fürstbischof das Stift
1657 an der alten Stelle abreißen und am heutigen Platz neu bauen.
Altes Taufbecken
Der Grundriss der von Antonio Petrini projektierten Kirche hat die Form
eines lateinisches Kreuzes. Das Langhaus schließt im Westen mit einer
Doppelturmfassade ab. Über der Vierung erhebt sich eine hohe Kuppel,
deren Ausmaß zur Entstehungszeit ein technisches Meisterwerk darstellte.
Maße: Kuppelhöhe außen: 65,5 m, innen: 59,7 m; Höhe der Türme 75 m;
Gesamtlänge des Innenraums West-Ost: 67 m, Nord-Süd: 41,95 m;
Scheitelhöhe der Hauptgewölbe 21,80 m.
Als Ersatz für den im Bombenhagel am 16. März 1945 vernichteten
Hochaltar der Kirche wurde im Jahr 1964 das monumentale Ölgemälde der
Kreuzigung Jesu (9 m×5,5 m) des Venezianers Jacopo Tintoretto
aufgestellt, das im Jahr 1585 für die Münchener Augustinerkirche (heute
Deutsches Jagd- und Fischereimuseum) geschaffen worden war. Der moderne
Sockel trägt die Inschrift „ECCE LIGNUM CRUCIS IN QUO SALUS MUNDI
PEPENDIT VENITE ADOREMUS“ (deutsche Übersetzung: Seht das Holz des
Kreuzes, an dem das Heil der Welt hing. Kommt, lasst uns anbeten) aus
der Liturgie der Feier vom Leiden und Sterben Christi. Auf dem
davorstehenden Hochaltartisch steht ein goldener Tabernakel, der mit
Bergkristallen geschmückt ist.
Der Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 war der schwerste von
mehreren Angriffen, den die Stadt in den letzten Wochen des Zweiten
Weltkriegs ertragen musste. Der Angriff dauerte 20 Minuten und wurde
durch die britische Royal Air Force ausgeführt. Den Bomben fielen etwa
4000 bis 5000 Menschen zum Opfer und die historische Altstadt wurde zu
90 % zerstört. Zwei Wochen später begann die Schlacht um Würzburg
durch US-Bodentruppen, die mit der Übernahme der Stadt endete.
Das Falkenhaus ist ein früheres Pfarrhaus und Gasthaus mit Giebel- und
Stuckfassade im Rokokostil, wieder aufgebaut nach dem 2. WK.
Oberer Markt mit Falkenhaus und Marienkapelle
Die Marienkapelle ist eine farbenfrohe gotische Kapelle aus dem
14. Jahrhundert mit hoher Turmspitze, historischen Skulpturen und Kunst.
Die Marienkapelle in Würzburg ist ein gotischer Kirchenbau aus dem 14.
Jahrhundert an der Nordseite des Unteren Marktes in Würzburg. Trotz
ihrer Größe ist sie kirchenrechtlich eine Kapelle, da der von der
Bürgerschaft errichtete Bau nicht mit pfarrkirchlichen Rechten
ausgestattet wurde. Heute ist die Kapelle eine Nebenkirche der
vereinigten Pfarreien Dom und Neumünster.
Der lichtdurchflutete Altarraum wird von einem dreiteiligen Flügelaltar
dominiert, der wichtige Szenen aus dem Leben Marias zeigt.
Die Marienkapelle
Die Marienkapelle ist als eine Station des Fränkischen Marienweges
lebendiger Ausdruck gelebter Marienfrömmigkeit in Franken. Zugleich ist
sie Bürgerkirche und Heimat verschiedener Bruderschaften. Regelmäßige
gottesdienstliche Feiern füllen sie mit Leben. Der Ort, an dem sie
steht, ist geprägt von einer wechselvollen Geschichte. Auf dem heutigen
Marktplatz befand sich ehemals das jüdische Viertel Würzburgs. Die
bedeutende jüdische Gemeinde musste mehrfach grausame Verfolgungen
erdulden.
Bei dem Pogrom am 21. April 1349 fanden alle jüdischen Männer, Frauen
und Kinder in Würzburg den Tod. Die Häuser der ausgelöschten Gemeinde
schleifte man und errichtete am Platz der Synagoge eine zunächst
hölzerne Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria. Heute erinnert die
Marienkapelle an diese Ereignisse und ist somit auch ein Mahnmal gegen
Judenverfolgung und Antisemitismus. An der Stelle der ersten Kapelle
legte Bischof Gerhard von Schwarzburg 1377 den Grundstein für den
heutigen Kirchenbau. Der Turm entstand ab 1441.
Seit dem 15. Jahrhundert war die Marienkapelle die Kapelle des
städtischen Rates und damit ein Symbol der Bürgergemeinde im Herzen der
Stadt. Mit ihr sind die Namen der beiden bedeutendsten Würzburger
Künstler verbunden. Der Bildhauer Tilman Riemenschneider schuf 1493 für
das Südportal die Figuren Adams und Evas. Seine Apostelfiguren für die
Strebepfeiler wurden 1506 aufgestellt. Mehrfach bekleidete
Riemenschneider das städtische Amt eines Pflegers der Marienkapelle.
1753 ehrte die Stadt Balthasar Neumann, den Baumeister der Würzburger
Residenz, mit einem Begräbnis in der Marienkapelle.
Das Grabmal des Ritters Konrad von Schaumberg im Innenraum ist das
Original Riemenschneiders. Weitere bemerkenswerte Kunstwerke aus der
Riemenschneiderwerkstatt sind die Figuren Jesu, der Zwölf Apostel und
Johannes des Täufers und die Reliquienbüste des Aquilin, des einzigen
in Würzburg geborenen Heiligen.
Der heilige Aquilin ist um 970 in Würzburg geboren, war Dompropst in
Köln und wurde an einem 29. Januar in den Jahren vor 1018 in Mailand
auf dem Weg zur Basilika des heiligen Ambrosius Opfer eines brutalen
Angriffs aus dem Hinterhalt. Für den Mord durch einen Dolchstoß in die
Kehle wird die Sekte der Neumanichäer verantwortlich gemacht. Der
Märtyrer liegt in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand begraben.
Die Silberbüste mit einer Reliquienpartikel wurde 1715 von der
Bürgersodalität gestiftet. Am 16. März 1945 schwer beschädigt, wurde
sie am 13. Mai 1973 wieder aufgestellt und dem Gedächtnis an die Opfer
von Gewalt gewidmet.
Im Blick auf den heiligen Märtyrer Aquilin gedenken wir in der Marienkapelle der Opfer...
... des Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung 1349
... der Kämpfe um die Reichsfreiheit 1400
... des Schwedenkriegs 1631
... der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945
... und aller Opfer von Krieg und Gewalt
Heiliger Märtyrer Aquilin, bitte für uns!
Die Orgel der Marienkapelle wurde im Jahre 1969 von dem Orgelbauer
Michael Weise (Plattling) errichtet. Die Geschichte der Orgeln in der
Marienkapelle reicht zurück bis in das 17. Jahrhundert. Im Jahre 1987
wurde die Weise-Orgel durch den Orgelbauer Johannes Klais (Bonn)
restauriert und erweitert. Das Schleifladen-Instrument hat 20 Register
auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind
mechanisch.
Mit mehr als 1.600 Sonnenstunden pro Jahr fühlt es sich in Würzburg
immer nach Urlaub an. Bei einer Durchschnittstemperatur von 24 Grad
Celsius im Juli lässt es sich definitiv aushalten.
Mitten aus dem Würzburger Stadtzentrum, in direkter Nachbarschaft des
Kiliansdoms, erhebt sich die Kuppel der Neumünsterkirche und prägt das
Würzburger Stadtbild entscheidend mit. Hier gedenken die Gläubigen im
Bistum Würzburg ihrer erstern Glaubensboten: Am heutigen Standort der
Kirche starben die irischen Wanderprediger Kilian, Kolonat und
Totnan im Jahr 689 den Märtyrertod. Als "Frankenapostel" werden sie bis
heute hier und im benachbarten Dom in besonderer Weise verehrt und sind
die Bistumspastrone der Diözese Würzburg.
Das Neumünster wurde als doppelchörige romanische Basilika mit zwei
Querhäusern erbaut, später barock umgestaltet und statt des Westchores
mit einem hohen Kuppelbau und barocker Prachtfassade versehen. Die
Ausstattung stammt unter anderem von den Gebrüdern Johann Baptist und
Dominikus Zimmermann. Dominikus Zimmermann schuf um 1720 vor allem
Stuckdekorationen (wie etwa Gipsintarsien am 1945 verbrannten
Bonifatiusalter). Ausmalungen (Freskenzyklus und Ölbilder) durch Johann
Baptist Zimmermann (1732) und Nikolaus Stuber (1736) gingen weitgehend
verloren, wurden nach 1945 jedoch zu einem großen Teil kopiert.
Fresko der Kuppel „Heilige in Anbetung vor der
Heilige Dreifaltigkeit“ von Nikolaus Stuber 1736
Erhalten geblieben ist der Hauptaltar mit Johann Baptist Zimmermanns
Johannes auf Patmos von 1724. Zur reichen Altarausstattung der
Neumünsterkirche gehörten zudem (größtenteils 1945 verbrannte) Gemälde
von Anton Clemens Lünenschloß, Giovanni Conca (um 1690 – 1771) und
Joseph Scheubel.
Der Altarbezirk steht in der Tradition des alten Kreuzaltars.
Ausstattung, Buchstele sowie den Taufstein im Kuppelbereich entwarf
Jürgen Lenssen, der Osterleuchter am Taufstein stammt von Herbert
Mehler. Die beiden mächtigen Messingleuchter stiftete der Chorherr
Jakob Hack, genannt Thil von Suhl, im Jahre 1540. Die Mauer zum
Hochchor schließen die Büsten der Frankenapostel von Heinz Schiestl ab,
die dieser 1910 nach den Vorbildern von Tilman Riemenschneider
kopierte. Die Originale wurden während des Brands 1945 ein Raub der
Flammen.
Chorgestühl von Johann Georg Winterstein 1780/81
Wandert der Blick des Besuchers in Richtung Decke, so fällt er auf die
Orgelempore. Diese hängt heute drei Meter tiefer als vor 1945. Das
Instrument mit seinen 53 Registern stammt von der Firma Klais aus Bonn.
Das Fresko mit der Darstellung der Erschaffung Adams wurde von Oskar
Martin-Amorbach in den 1950er Jahren neu gemalt. Es leitet zum
christologischen Zyklus von J. B. Zimmermann im Langhaus über und
schafft die Verbindung zwischen Adam und Christus, der als der neue
Adam gilt. Der Stuck im vierjochigen tonnengewölbten Langhaus wurde von
Johann Georg Möhrlein vor 1721 gefertigt.
Die große Orgel auf der Westempore wurde 1949 von der Orgelbaufirma
Klais (Bonn) erbaut. Das Instrument hat elektrische Spiel- und
Registertrakturen. Im Zuge einer umfassenden Renovierung im Jahre 2009
wurde die Disposition geringfügig verändert. Außergewöhnlich ist die
Transmission des Bordun 32′ aus dem Pedal in das Hauptwerk.
Im Mittelschiff acht Gemälde von Thomas Lange
(*1957) „Zentrale Szenen aus dem Evangelium nach St. Johannes"
Triumphbogenkreuz / Kruzifix
für den Altarbogen, Christus mit
Naturhaar, um 1470
Links: Altar von Johann Peter Wagner 1761/62; Bild
„Die Erfindung des Kreuzes durch Kaiserin Helene“
von Oswald Onghers um 1675
Mitte: Altar eines Schülers von Balthasar Esterbauer, 1722,
mit Gemälde „Abschied von St. Peter und St. Paul
vor ihrem Martyrium“ von Peter Rüggenberg, 1722;
Jesuskind in Wachs in einer Rokokochässe um 1760;
Altarplatte um 1250
Der nördliche Apostelaltar aus der Zeit um 1722 zeigt auf dem Gemälde
des Antwerpener Malers Peter Rüggeberg den Abschied der Apostel Petrus
und Paulus vor deren Martyrien. Die Figuren stellten ehemals die
Namenspatrone des Stifters, den heiligen Hermann und den heiligen
Franziskus, dar. Die Figur des heiligen Hermanns ging im Zweiten
Weltkrieg verloren und wurde deshalb durch eine Plastik Joh. Nepomuks
ersetzt. Die romanische Mensa stammt wie der Hochaltar aus der Zeit um
1250.
Rechts: Gemälde „Il ballo delle ingrate“ von Hann Trier, 1993
Links: Gemälde „...der Baum, der den Wald verbirgt“ von Hann Trier, 1997
Mitte: Altar eines Schülers von Balthasar Esterbauer, um 1730;
Madonna der Pilger, ca. 1470-1480
Der südliche Altar aus dem Jahr 1730 trägt eine Madonnenfigur vor einem
silbernen Baldachin aus der Zeit zwischen 1470 und 1480. Die
begleitenden Figuren sind die Eltern Mariens, Joachim und Anna. Große
Verehrung erfuhr die Figur vor allem im 18. Jahrhundert.
Rechts: Altar von Johann Peter Wagner von 1773;
Gemälde „Übersetzung aus dem Heiligen Haus zu Lorette"
zugeschrieben Nikolaus Treu (1734 — 1786)
Die heutige Kiliansgruft als Ort des Martyriums des heiligen Kilians
ist barocken Ursprungs und nimmt in ihrer Bauart die Raumform der
Kuppel auf. Der um 1250 gefertigte Kastenaltar mit Blattkapitellen
trägt den Mitte der 1980er Jahre von Heinrich Gerhard Bücker aus Bronze
gefertigten hausförmigen Kiliansschrein. Hier werden Szenen aus dem
Leben Jesu denen der Glaubenszeugen gegenüber gestellt. Bücker schuf
außerdem den 16-teiligen Kreuzweg der Kiliansgruft. Einen weiteren
Akzent setzt der von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen geschaffene
zwölftürmige Radleuchter.
Um 1057 gründete Bischof Adalbero von Würzburg mit Unterstützung
der polnischen Königin Richeza und der Grafen von Rothenburg-Comburg
das dem Evangelisten Johannes geweihte Chorherrenstift Neumünster.
In der vom Kirchenraum durch abwärtsführende Treppen oder von der
Straße direkt zugänglichen Westkrypta, der Kiliansgruft, wo auch
Bischof Matthias Ehrenfried begraben liegt, befinden sich seit der
Neugestaltung der Krypta anlässlich des Kiliansjubiläums 1989[15] in
einem 1985 von dem westfälischen Künstler Heinrich Gerhard Bücker
geschaffenen Schrein die Gebeine der drei Frankenapostel Kilian,
Kolonat und Totnan. Ebenfalls in der Kiliansgruft untergebracht sind
zwei Steinsärge aus dem 8. Jahrhundert. Der Sarg des zweiten Bischofs
Megingaud, gestorben am 26. September 783 im Kloster Neustadt am Main,
ist mit der ältesten Monumentalinschrift Frankens nach der Römerzeit
versehen. Die Kirche wurde auf der angeblichen Fundstätte der Gebeine
errichtet.
Schrein der Gebeine der drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan in der Kiliansgruft.
Der Kuppelbau auf einem achteckigen Grundriss im Eingangsbereich ist
sehr zurückhaltend mit Stuck verziert und auf wenige Elemente, wie die
Kompositkapitelle und Gesimse sowie die Rahmungen um Fenster und Bögen,
beschränkt. Geschaffen wurde die Verzierung vermutlich noch vor 1720 in
der Werkstatt Franz Hardts des Älteren. Im Hauptgesims wurden
zahlreiche Grabplatten aus der Zeit von 1300 bis 1688 vermauert. Das
Stuber'sche Kuppelfresko zeigt in konzentrischen Kreisen einen
Heiligenhimmel mit fränkischen Heiligen und Seligen auf der Ostseite.
Wie alle Fresken in der Neumünsterkirche wurde auch dieses Fresko von
Oskar Martin-Amorbach zwischen 1950 und 1952 restauriert und
großflächig ergänzt.
Der Grafeneckart ist der älteste Teil des Würzburger Rathauses. Er
befindet sich in der Altstadt nahe dem Vierröhrenbrunnen. Durch den 55
Meter hohen, romanischen Turm ist das stadtgeschichtlich bedeutsame
Baudenkmal zwischen Domstraße und Alter Mainbrücke schon von weitem zu
erkennen.
Der Grafeneckart ist der älteste Teil des Würzburger Rathauses. Er
war ursprünglich Sitz eines bischöflichen Beamten und verfügt über
einen romanischen Turm und mit dem Wenzelsaal des 13. Jahrhunderts über
den ältesten Profanraum der Stadt.
1256 wird in Würzburg das erste Mal ein städtischer Rat erwähnt. Die
Bürger sind damit maßgeblich an der Verwaltung der Stadt beteiligt.
1316 erwerben Bürgermeister und Rat den Grafeneckart – sichtbares
Zeichen bürgerlichen Unabhängigkeitsstrebens gegenüber dem
bischöflichen Landesherrn.
Heute bildet der Grafeneckart den ältesten Teil des Rathauses, das im
Lauf der Jahrhunderte stetig erweitert wurde. Nach Westen schließt sich
an den Grafeneckart der 1659/60 im Stil der Spätrenaissance errichtete
Rote Bau an, nördlich das säkularisierte Kloster der Beschuhten
Karmeliten, das im 19. Jahrhundert vom Stadtrat hinzugekauft wurde.
Vor dem Grafeneckart steht der barocke Vierröhrenbrunnen, geschaffen um 1765 von L. v. d. Auvera und Peter Wagner.
Vierröhrenbrunnen vor dem Rathaus, Renaissance-Erker am Grafeneckart (1544), Grünbaum, Ratskellerturm mit Sonnenuhr und Turmuhr
Der Dom St. Kilian ist die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands
und ein Hauptwerk der deutschen Baukunst zur Zeit der salischen
Kaiser. Die angebaute Schönbornkapelle gilt als eine
bedeutende Schöpfung Balthasar Neumanns.
Der Bau begann um 1040, die Osttürme wurden 1237 vollendet. Der
Innenraum wurde 1701/04 durch Pietro Magno in reichstem Hochbarock
stuckiert. 1945 brannte der Dom St. Kilian völlig aus. Die
Einweihung nach dem Wiederaufbau fand 1967 statt. Das Äußere des Domes
wurde in alter Form wieder aufgebaut, im Querhaus und Chor sind barocke
Stuckdekorationen erhalten. Der Altar, das Sakramentshaus und das
Chorgestühl 1966/68 wurden von A. Schilling ausgestattet.
Der St.-Kilians-Dom zu Würzburg oder Dom St. Kilian ist eine
römisch-katholische Kirche in Würzburg, die seit 1967 dem Heiligen
Kilian geweiht ist. Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums
Würzburg. Mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlänge von
105 Metern ist er das viertgrößte romanische Kirchengebäude
Deutschlands und ein Hauptwerk deutscher Baukunst zur Zeit der
salischen Kaiser.
Ursprünglich hatte der Dom ein Salvator-Patrozinium, von 855 bis um
etwa 1000 war er Salvator geweiht, von etwa 1000 bis 1967 war der
Apostel Andreas Dompatron, seit dem 6. Mai 1967 trägt der Dom das
Patrozinium der Frankenmärtyrer Kilian, Kolonat und Totnan.
Taufbecken von Meister Eckard aus Worms, 1279
Altar, Ambo mit Standkreuz, Sakramentshaus von Albert Schilling, 1964/67
Im Altar Bergkristallschrein mit Schädelreliquien des Frankenapostels
Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan von Josef und Michael
Amberg, 1967
Stuck in Vierung, Chor und Querhäusern von Pietro Magno, 1701/05
Chorbogenkreuz von Gerhard Heinrich Bücker, 1983
mit Corpus, Italien um 1300
Chorgestühl von Albert Schilling, 1967
Stele in der Apsis von Hubert Elsässer, 1987/88
Von ihm sowie von Heinrich Gerhard Bücker, Willi Grimm, Tilmar Hornung,
Ernst Singer und Lothar Forster die Darstellungen von Glaubenszeugen
vom 7. bis zum 20. Jahrhundert in und aus Franken, 1987/88
Auf der großen Empore an der Westseite des Langhauses steht die große
Hauptorgel (6652 Pfeifen, 87 Register verteilt auf fünf Manuale und
Pedal).
Die kleinere Chororgel mit 20 Registern, verteilt auf zwei
Manuale und Pedal befindet sich auf einer Empore im südlichen
Querschiff.
Krypta unter dem Chor und Vierung von Bischof Bruno um 1040 begonnen,
hat seit der Absenkung des Chores durch Balthasar Neumann 1749 ein
niedrigeres Gewölbe. Über der Tumba von 1257 des 1045 gestorbenen
Bischofs Bruno Radleuchter von Max Walter, 1989
Altar von Helmut Weber, 1966
Gestühl von Jürgen Lenssen, 2012
Standkreuz von Gerhard Heinrich Bücker, 1995
Altar von Jürgen Lenssen, 2012, dessen Platte teilweise eine
mittelalterliche Brunnenfassung überdeckt. In den Wandnischen
Hochgräber als künftige Bischofsgrablegen von Jürgen Lensen, 2012
Dahinter ein Steinkreuz mit leise lächelnde Christusdarstellung, um 1000
Sepulturkapelle mit Fensterzyklus von Georg Meistermann
Altarzone mit Ambo von Jürgen Lenssen, 2012
Gekreuzigter Christus von Ernst Singer, 1968
Altar von Max Walter, 1978
Orgel in der Sepulturkapelle im Würzburger Dom
Der Kreuzgang wurde von 1423 bis 1453 gotisch erneuert.
Dombaugeschichte in Kürze
787 oder 788 Weihe des ersten Dombaus, der Überlieferung nach im Beisein Karls des Großen
855 Zerstörung des ersten Doms durch Brand
um 880/890 Weihe des Neubaus
10. Jh. Neubau des Doms
um 1035/1040 Beginn einer großen Erweiterung des Doms durch Bischof Bruno (1034-45)
1050-1100 Vollendungdes von Bruno begonnenen Werks als vollständiger Neubau
1187/1188 Abschluss umfangreicher Erneuerungen im Chor
1498-1505 Einwölbung der Seitenschiffe
1607/1608 Einwölbung von Mittelschiff und Querschiff
1701-1705 Stuckierung durch Giovanni Pietro Magno
16.3.1945 Brand nach dem Luftangriff auf Würzburg
20.2.1946 Einsturz des Langhauses
6.5.1967 Altarweihe als Abschluss des Wiederaufbaus
1987/1988 Neugestaltung des Chors
2011/2012 Renovierung
Bronzeplastik „In Auflösung“ von Maria Lehnen, 2005
Apostelaltar von Helmut Weber, 1966/67, mit Christus Salvator, Petrus und Andreas von Tilman Riemenschneider, 1502/06
Fast in der Mitte der südlichen Langhausseite wird die vom Würzburger
Stadtrat in Auftrag gegebene Kanzel aufgestellt. Michael Kern fertigte
das reichgeschmückte Werk. Erst nach 1700 erhält sie ihren heutigen
Standort.
Dechantaltar von Pietro Magno, 1704
Domkanzel (Michael Kern, 1608–1610) mit den vier Evangelisten im Fuß
Die 1969 geweihten Domorgeln wurden von Johannes Klais Orgelbau in Bonn
gebaut. Auf der großen Empore an der Westseite des Langhauses steht die
große Hauptorgel (6652 Pfeifen, 87 Register verteilt auf fünf Manuale
und Pedal). Die kleinere Chororgel mit 20 Registern, verteilt auf zwei
Manuale und Pedal befindet sich auf einer Empore im südlichen
Querschiff.
Die "Menora" im Mittelgang des Domes (Andreas Moritz, 1981) vor der Orgelempore
Die Ostfassade vom Würzburger Dom
Die Festung Marienberg liegt nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum
entfernt auf der linken Mainuferseite. Sie ist von Weinreben umsäumt
und blickt hinab auf die alte Universitätsstadt mit ihren Kuppeln,
Türmen und Brücken.
An der heutigen Stelle soll bereits um 1120 die erste Steinbrücke
Deutschlands errichtet worden sein. Aufgrund zunehmender Schäden
entschloss man sich im 15. Jahrhundert zu einem Neubau durch den
Baumeister Hans von Königshofen.
In der Zeit zwischen 1476 und 1488 wurden die Pfeiler fertiggestellt.
Die Verbindung zwischen den Pfeilern wurde in Holz erbaut. Um die
Unterhaltungskosten der Holzkonstruktion einzusparen, begann man 1512,
die Bögen in Stein zu erstellen.
In der Barockzeit wurden Brückentore und -türme abgerissen. Um 1730
wurde die Brücke durch die charakteristischen, 4,5 m hohen barocken
Heiligenfiguren bereichert. Die Figuren, die bereits 1912 schon einmal
zerschlagen und für den Straßenbau verwendet wurden, wurden in der
Bombennacht von 1945 zwar stark beschädigt, konnten aber wieder
restauriert werden.
St. Kilianus ist der Heilige Kilian, einer der Frankenapostel, und die Festung Marienberg
Die Alte Mainbrücke ist die älteste Brücke über den Main in Würzburg
und ein Wahrzeichen der Stadt. Das im 15. Jahrhundert begonnene Bauwerk
war bis 1886 Würzburgs einziger Flussübergang. Die Brücke, Teil der
Ost-West-Passage, verbindet bei Mainkilometer 252,32 die Altstadt am
rechten Mainufer mit der gegenüberliegenden Festung Marienberg. Sie
wird vom Fußgänger- und Radverkehr genutzt. Mit ihren
stadtbildprägenden Steinfiguren setzte die Alte Mainbrücke im 18.
Jahrhundert wie die Prager Karlsbrücke eine in Rom mit der Engelsbrücke
begonnene Tradition fort.
Zwölf Statuen von Heiligen (den Vater des heiliggesprochen Karl und
Begründer der karolingischen Dynastie Pippin eingeschlossen) wurden ab
1728/29 auf der Brücke errichtet. Bildhauer waren die Brüder Johann
Sebastian Becker und Volkmar Becker sowie seit 1730 der aus Paris
stammende Hofbildhauer Claude Curé.
Carolus Magnus ist der heiliggesprochene Kaiser Karl der Große (Entwurf: Claude Curé)
Die Steinbogenbrücke 'Alte Mainbrücke' über den Main in Würzburg hat
eine Gesamtlänge von 185 m, Durchfahrtshöhe 4,45 m, Baubeginn 1476,
Fertigstellung 1703
Die erste, romanische Steinbrücke an dieser Stelle wurde schon um 1120
unter dem Dom- und Stadtbaumeister Enzelin errichtet, zuvor gab es dort
eine Fähre. Bei Gründung der Fundamente wurden der Vita nach die
dorthin von den drei Missionaren St. Kilian, Kolonat und Totnan
gestürzten Statuen des heidnischen Freya-Heiligtums (heute innerhalb
der Festung) wiedergefunden.
St. Johannes in Stift Haug und Marienkapelle vom Aussichtspunkt Festung Marienberg
Verdichtung der Türme vom Aussichtspunkt Festung Marienberg: Neumünster, Grafeneckart, St. Johanniskirche, Würzburger Dom
Panorama der Stadt Würzburg vom Aussichtspunkt Festung Marienberg
Über Tellsteige am Neutor bei der Neutorwiese zur Festung Marienberg
Die spitzen Türme der St. Johanniskirche und die barocke Würzburger Residenz von Balthasar Neumann, UNESCO-Weltkulturerbe
Blick von der Aussichtsplattform Bastei St. Carl über den Main auf die Altstadt von Würzburg
Die Festung Marienberg ist eine ehemalige Befestigung und ein
ehemaliges fürstbischöfliches Schloss auf dem auch Frauenberg genannten
Marienberg 100 Meter oberhalb des Mains in Würzburg in Unterfranken.
Sie trägt auch den Namen 'Festung Unser Frauen Berg'. Eine ältere
Bezeichnung der bis ins 18. Jahrhundert als Sitz der ehemaligen
Regierung des Hochstift Würzburgs dienenden Anlage war Schloss
Marienberg.
Blick von der Aussichtsplattform Bastei St. Johann Baptist über den Schlossberg auf die Altstadt von Würzburg
Würzburg von der Festung Marienberg aus. Hübsch verpackt im Vordergrund: St. Burkard
Die Wallfahrtskirche Käppele, die auf dem Nikolausberg über
Würzburg thront, wurde nach Plänen von Balthasar Neumann 1747 – 1750 an
eine bereits bestehende Gnadenkapelle angebaut. Zu Fuß ist das Käppele
über einen malerischen Stationsweg mit 14 Kapellen, der ebenfalls nach
einer Idee von Balthasar Neumann angelegt wurde, mit lebensgroßen
Figurengruppen von Peter Wagner zu erreichen.
Seit 1250 war die Festung Marienberg der Sitz der Würzburger Bischöfe.
Diese bauten die mittelalterliche Burg erst zum wehrhaften
Renaissanceschloss und schließlich zur barocken Festungsanlage aus.
Heute zeigen hier das Fürstenbaumuseum und das Mainfränkische Museum
Würzburg ihre Schätze, und der Fürstengarten bietet einen herrlichen
Rundblick über die Stadt.
Der Marienberg war seit der späten Bronzezeit besiedelt. Im frühen 8.
Jahrhundert befand sich hier ein Kastell der fränkisch-thüringischen
Herzöge. Um 1200 begann Bischof Konrad von Querfurt mit der Errichtung
einer ungewöhnlich großen Burg. Diese wurde im Spätmittelalter weiter
ausgebaut und unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn bis 1603
im Stil der Renaissance umgestaltet. Die Erstürmung der Burg 1631 durch
die Schweden veranlasste Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn, den
Marienberg bis 1658 mit einem Kranz gewaltiger Bastionen zu umgeben.
Ab der Verlegung der Hofhaltung in die 1720-1744 erbaute Stadtresidenz
wurde die Festung nur mehr militärisch genutzt. Erst 1938 von der
Bayerischen Schlösserverwaltung als Museum eröffnet, brannte die
Kernburg 1945 im Zweiten Weltkrieg fast ganz aus. Seit 1947 zeigt das
Mainfränkische Museum Würzburg hier seine Sammlungen: Im Museum für
Franken die weltbekannte Riemenschneider-Sammlung, meisterhafte
Gemälde, exquisite Möbel, herrliches Kunsthandwerk von der Frühzeit bis
ins 19. Jahrhundert oder die Stadtgeschichte seit ihren Anfängen. Der
langwierige Wiederaufbau der Festung wurde 1990 mit der Eröffnung des
Fürstenbaumuseums abgeschlossen.
Toranlage des Rudolf von Scherenberg: Scherenbergtor und Kiliansturm, davor die Pferdeschwemme
Das Scherenbergtor ist der einzige Torzugang zum inneren Burghof, die
vorgesetzte Brücke - es war bis 1716 eine hölzerne Zugbrücke, ab dann
eine Steinbrücke - führt über den Halsgraben zur Echterschen Vorburg.
Die Torburg mit beidseitig angeordneten, vortretenden runden Türmen
wurde 1482 vollendet. Ein Wappen unterhalb des linken Bogens neben den
drei Frankenaposteln mit der Jahreszahl 1482 verweist auf den
namengebenden Fürstbischof Rudolf II. von Scherenberg (Amtszeit
1466-1495). Mittig über dem Durchgang befinden sich unterhalb eines
Bogens (an der westlichen Fassade) die Figuren der Frankenapostel
Kilian (Mitte), Kolonat (links) und Totnan (rechts) und darüber eine
Darstellung der Gottesmutter Maria zwischen den Wappen des Bistums
Würzburg (links) und des Herzogtums Franken (rechts).
Seit etwa 1000 v. Chr. ist der Rücken des Marienbergs besiedelt. 706
wurde die Marienkirche errichtet. Um diese ließen die Würzburger
Fürstbischöfe im 13. Jahrhundert die erste Burg erbauen. Ihr Amtssitz
sicherte die Herren Mainfrankens vor wiederholten Angriffen: 1525 hielt
der Mauerring dem 15000-köpfigen Bauernkriegsheer Florian Geyers und
Götz von Berlichingens stand. Unter Julius Echter wurde nach 1600 die
Burg zum Renaissanceschloss umgebaut. Den Schweden gelang im
Dreißigjährigen Krieg die einzige Eroberung. Im 18. Jahrhundert
entstand das Neue Zeughaus, dem sich weitere Außenwerke anschlossen,
unter anderem der imposante Maschikuliturm von Balthasar Neumann.
Marienkirche, Brunnentempel, Sonnenturm (Randersackerer Turm)
Die Marienkirche steht im inneren Burghof der Festung Marienberg in Würzburg, Bayern.
Das Bauwerk geht auf eine von Herzog Hedan II. im Jahr 706 errichtete
frühe christliche Kirche zurück. Der Grundbau der in den Grundzügen
heutigen romanischen Kirche kann durch Stilanalysen auf Anfang des 11.
Jahrhunderts datiert werden. Die Marienkirche ist die älteste Kirche
und erste Bischofskirche Würzburgs sowie der älteste erhaltene Bauteil
auf dem Festungsareal und das älteste noch erhaltene Steinbauwerk
rechts des Rheines.
Im Zentralbau der Kirche befindet sich ein Grablege, deren 20
Grabplatten die Reliefs von Würzburger Bischöfen zeigen. Seit dem 13.
Jahrhundert bis Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Herzen der
Würzburger Bischöfe im Kloster Ebrach, die Eingeweide in diese Kapelle
der Marienburg und die Körper im Dom von Würzburg bestattet.
Bergfried und Treppenturm der Festung Marienberg
Der runde Turm aus Bruchsteinmauerwerk mit einer Wandstärke von 2,5 m
erreicht eine Höhe von etwa 40 Metern. ach von Freeden wurde mit dem
Bau des Turms im Zuge der Entstehung der ersten Burganlage unter Konrad
von Querfurt begonnen, also zu Beginn des 13. Jahrhunderts.
Fertiggestellt wurde er wohl erst unter seinen Nachfolgern. Mit der
Marienkirche gehört der Bergfried zu den ältesten erhaltene Teilen der
mittelalterlichen Burg.
Brunnenhaus beim Bergfried und der Marienkirche im Inneren Burghof
Der dritte Bau im Schloßhof ist das achteckige Brunnenhaus
(Brunnentempel) mit dem tiefen Brunnen, wenige Meter südlich der Kirche
stehend. Der in den anstehenden Kalkstein gehauene und vollständig bis
zur Wassersohle intakte Brunnen, der noch von der mittelalterlichen
Burganlage stammt, besitzt eine Tiefe von 105 m und zählt damit zu den
sehr tiefen Burgbrunnen. Der Brunnen der Festung Marienberg reicht
jedenfalls bis zur Mainsohle hinab und wird vom Grundwasser gespeist.
Der achteckigen Überbau ist ein reiner Schmuckbau zum Schutz des
Brunnens und zur Verschönerung des Schloßhofs und wurde unter
Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn errichtet. Der Zentralbau
besitzt oben eine durchbrochene Balustrade aus rotem Sandstein mit
Rankenfüllung und an den Ecken auf breiten Rundsockeln stehende,
kannelierte Säulen. Als Wasserspeier am Fuß der Balustrade dienen Köpfe
von Fabelwesen, je zwei pro Achteckkante.
Auf dem Stich von Johannes Leypolt aus dem Jahre 1603 wird das kleine
Bauwerk angeschnitten dargestellt, gut zu erkennen sind die Balustrade
und die zentrale Figur auf dem Dach. Die war 1937 nicht mehr
aufzufinden, statt ihrer gestaltete Fried Heuler im Jahre 1938 eine
ganz ähnliche Figur, eine bronzene Fortuna auf der sich drehenden
Kugel. Ursprünglich war die überlebensgroße Figur vergoldet.
Echtertor (Michaelstor) vor der Echter-Bastei (1605/06)
Das Echtertor oder Michaelstor der Festung Marienberg wurde im Zuge der
Burgerweiterung unter Fürstbischof Julius Echter im Jahr 1606 von dem
Steinmetz und Bildhauer Jakob Wolff der Jüngere im Stil der Renaissance
erbaut. Das Portal wurde beidseitig von Michael Kern, der Jüngere
gestaltet. An der Außenseite befindet sich die Figur des Erzengels
Michael als Drachentöter (symbolisch den Teufel bzw. das Böse
bezwingend).
Links und rechts des Torbogens treten zwei gekoppelte, toskanische
Säulenpaare heraus, die dem Tor einen besonders mächtigen Eindruck
vermitteln und wiederum jeweils einen kleinen Obelisk tragen. Links
oberhalb der Außenseite des ursprünglich mit Zugbrücke (eine hölzerne
Rolle davon ist erhalten) ausgestatteten Tores befindet sich ein
rundes, abgetrepptes Schießloch für ein schweres Geschütz.
Seminarkirche St. Michael ist eine römisch-katholische Kirche in
Würzburg sowie Pfarrkirche und Pfarrei des bischöflichen
Priesterseminars.
Die heutige Michaelskirche wurde von 1765 bis 1798 durch Johann Philipp
Geigel und Johann Michael Fischer erbaut. In der Bauzeit wurde der
Jesuitenorden 1773 aufgehoben. Das bisherige Kolleg wurde zum
Priesterseminar und die neu erbaute Kirche nach ihrer Weihe als
Seminarkirche genutzt, später dann auch als zentrale Firmkirche für das
Würzburger Stadtgebiet.
Die nach Westen ausgerichtete Kirche ist eine Emporenbasilika mit
vierjochigem Langhaus, angedeuteten Querhausarmen und apsidialem Chor.
Darüber steht der Chorturm mit dem Geläut. Die Vierung ist im Inneren
von einer Flachkuppel überwölbt und trägt außen einen Dachreiter. Die
Portalseite im Osten ist als repräsentative Schaufassade nach dem
Vorbild des römischen Barock gestaltet.
Erst mit Blick auf den 400. Jahrestag des Würzburger Priesterseminars
1989 gab das Bistum die künstlerische Neugestaltung der Kirche in
Auftrag. Grundthema für die Neugestaltung der Innenausstattung war die
Offenbarung des Johannes; ausgeführt wurde sie von Heinrich Gerhard
Bücker (Beckum). Die Arbeiten dauerten von 1988 bis 1991, als der Altar
geweiht wurde.
Das Bildprogramm der von Heinrich Gerhard Bücker ab 1988 geschaffenen
figürlichen Ausstattung in Alabasterstuck folgt den Visionen der
Johannesoffenbarung, des letzten Buchs der Bibel.
Im Blickzentrum steht eine 6 m hohe Christusfigur nach der
Beschreibung von Offb 1,12–20 EU. In der Apsiswölbung darüber ist
das Lamm Gottes mit dem Buch mit den sieben Siegeln dargestellt (Offb
5,6–12 EU), umgeben von den zwölf Toren des himmlischen Jerusalem,
aus denen zwölf Männer mit Verehrungsgesten heraustreten. Auf den
Torbögen stehen in hebräischer Schrift die Namen der zwölf Stämme
Israels, auf den Torschwellen in griechischer Schrift die Namen der
zwölf Apostel (Offb 21,10–14 EU).
Im Zentrum der Kuppel steht der hebräische Gottesname, das Tetragramm,
im Dreieck der Dreifaltigkeit und im Kreis der Vollkommenheit. Er ist
umringt von zwölf Männern, die auf Thronen sitzen und Harfen tragen. In
den vier Pendentifs darunter befinden sich die vier
Evangelistensymbole. Die Darstellung kombiniert Offb 4,1–11 EU mit
Offb 15,2–3 EU. Die Zahl der 24 Ältesten ergibt sich als Summe der
Zwölf in der Kuppel mit den Zwölf in der Apsis.
St. Michael (Würzburg), Kircheninneres mit Blick zur Orgel, Gewölbereliefs mit apokalyptischen Szenen
Das Deckengewölbe des Langhauses trägt drei ovale Bildmedaillons von
4,2 x 5,2 m Größe. Sie zeigen von hinten nach vorn
die Unheil bringenden apokalyptischen Reiter (Offb 6,1–8 EU);
die sieben Engel mit den sieben Posaunen (Offb 8 EU);
die apokalyptische Frau und den Sieg Michaels über den Drachen (Offb 12 EU).
Die Orgel wurde 1959 von der Orgelbaufirma Johannes Klais Orgelbau
erbaut. Im Jahr 1996 wurde sie von derselben Orgelbaufirma erweitert
und neuintoniert, sodass die Orgel nun 35 Register auf drei Manualen
und Pedal hat.
Eine Stadt gilt dann als Großstadt, wenn sie mehr als 100.000 Einwohner
hat. Dementsprechend zählt Würzburg mit seinen knapp 130.000 Einwohnern
als eine Großstadt. Würzburg ist die siebtgrößte Stadt in Bayern. Davor
liegen München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Fürth.
Wer in Würzburg lebt oder schon einmal dort war, wird die Stadt aber
eher als eine mittelgroße Stadt beschreiben statt als Großstadt.
Gleichzeitig ist Würzburg sehr lebendig und jung, was auch an den
35.000 Studierenden liegt, die hier Hochschulen besuchen.
Kollegiatstift Neumünster von Joseph Greissing, Grafeneckart (altes
Rathaus) und St. Kiliansdom. Rechts die Würzburger Residenz
Würzburg ist eine römisch-katholische Diözese in Franken. Das Bistum
wurde 741 oder 742 gegründet. Die Diözese Würzburg war ein bedeutender
Machtfaktor im römisch-deutschen Reich. Bis zur Säkularisation
regierten die Bischöfe das Hochstift Würzburg. 1818 wurde das Bistum
wieder eingerichtet. Seit 2018 ist Dr. Franz Jung der 89. Bischof von
Würzburg.
Kollegiatstift Neumünster von Joseph Greissing, Grafeneckart (altes
Rathaus) und St. Kiliansdom. Rechts die Würzburger Residenz ... 31 Minuten später.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Würzburg im Jahr 704. Somit
feierte die Stadt 2004 1.300-jähriges Jubiläum. Doch Würzburg wurde
bereits lange davor schon bewohnt. Mindestens 10.000 vor Christus
befand sich eine erste menschliche Ansiedlung am Schalksberg. Um etwa
1.000 vor Christus bestand auf dem heutigen Marienberg eine Fliehburg
(Wehranlage). Während der Völkerwanderung haben sich ab 375
verschiedene germanische Volksgruppen angesiedelt.
Durch Würzburg fließt der Main. Im Volksmund wird der Main auch
liebevoll der Mee genannt. Der Main ist insgesamt 524 Kilometer lang
und ein Nebenfluss des Rheins. Der Main durchfließt Würzburg von Süden
nach Norden.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Würzburg 704 als „in castello
Virteburch“. Später wird Würzburg als „Würzeburg“, „Würtzburg“,
„Wirceburg“, „Wirzburg und „Wirtzburg“ genannt. So hat es das Würzburg
Wiki recherchiert. Ebenfalls taucht die Bezeichnung Herbipolis auf, was
sich zusammensetzt aus Wurz = Herba und Stadt = Polis. Der letztere
Teil „burg“ ist der Festung hoch über Würzburg zu verdanken.
Für die Herkunft und Bedeutung von „würz“ gibt es laut dem Würzburg Wiki mehrere Ansätze:
Ableitung vom althochdeutschen Wort „wurz“, was so viel wie Kraut oder Gewürz bedeutet.
Ableitung vom keltischen Wort „wertz“ für Jungfrau, was auf ein Heiligtum einer keltischen Göttin zurückgehen könnte.
Herleitung von „urzi“ aus dem Keltischen „uird“, was Burg oder steile Höhe bedeutet.
„Virt“ könnte vom keltischen Männernamen „virtus“ stammen, der für Tugend, Mannhaftigkeit und Tüchtigkeit steht.
Die Bogenbrücke aus Naturstein hat bei acht Öffnungen eine Gesamtlänge
von 185 Metern. Die lichten Weiten der Segmentkreisbögen betragen
zwischen 17,53 Meter beim ersten Bogen am rechten Ufer und
12,2 Meter beim letzten Bogen. Der Bogen mit der Öffnung für den
Schleusenschacht hat eine Breite von 16,56 Metern bei einer
geringsten Durchfahrtshöhe von 5,3 Metern beim höchsten
schiffbaren Wasserstand. Die Pfeilerbreiten schwanken zwischen
7,08 Meter und 7,92 Meter. Die insgesamt 7,45 Meter
breite Fußgänger- und Radfahrbrücke hat eine 3,85 Meter breite
Fahrbahn, zwischen den Brüstungen ist sie 6,85 Meter breit. Zum
Bau der Brücke wurden Steine aus Muschelkalk von einem Bruch am
Bromberg, etwa 8,5 Kilometer flussaufwärts am linken Mainufer nahe
Eibelstadt. verwendet.
In Würzburg gibt es einige kulinarische Gaumenfreuden, die man sich
nicht entgehen lassen sollte. Dazu gehören der fränkische Gerupfte
(Obazda) sowie fränkische Bratwürste. Wem die Bratwürste schmecken,
sollte unbedingt Blaue Zipfel probieren. Für diese Spezialität werden
Bratwürste in einem Essigsud gegart. Durch dieses Bad erhalten sie ihre
blaue Farbe.
Ein ebenfalls typisches Gericht in Würzburg und Mainfranken sind
Meefischli. Der Name leitet sich ab aus Mee = Main und Fischli =
Fischchen. Die Meefischli sollen traditionell nicht größer als der
kleine Finger des Heiligen Kilian. Seine Statue steht auf der
Würzburger Mainbrücke. Die Fische werden im ganzen Stück ohne Besteck
verzehrt. Apropos Alte Mainbrücke: Was in Würzburg nicht fehlen darf,
ist ein Brückenschoppen. Ein Brückenschoppen sind 0,25 Liter Wein, der
auf der Alten Mainbrücke getrunken wird.
Und tatsächlich stehen die meisten Leute auf der Alten Mainbrücke mit Weingläsern herum.
In anderen Ländern wäre dieser öffentliche Alkoholismus undenkbar!
Das heutige Würzburg wurde im Mittelalter zu einem bedeutenden
wirtschaftlichen und geistlichen Zentrum. Die überregionale Bedeutung
der Stadt war bis zur industriellen Revolution hoch. Doch im Zweiten
Weltkrieg wurde das wertvolle Stadtbild beinahe komplett zerstört. Beim
anschließenden Wiederaufbau wurden viele Denkmäler, Kirchen und andere
Bauten rekonstruiert.
Eine ganz besondere Bedeutung und Strahlkraft hat die in luftiger Höhe
schwebende vergoldete Madonna auf der Spitze der
Marienkapelle: Nicht nur viele Alt-Würzburger haben das wie durch
ein Wunder unversehrt gebliebene Marienbild nach der Zerstörung der
Stadt im Jahr 1945 als stärkendes Zeichen für Hoffnung und Neubeginn
empfunden. Auch Menschen der jüngeren Generation haben mittlerweile
eine emotionale Bindung zum geheimen Wahrzeichen der Stadt aufgebaut.
Am Platz des heutigen Falkenhauses befand sich im Mittelalter der
Wohnsitz des Dompfarrers. 1735 ging das Haus in den Besitz des
Gastwirts Franz Thomas Meißner über. Meißners Witwe Barbara ließ 1751
die Fassade mit der prächtigen Rokoko-Stuckdekoration von wandernden
Stuckateuren aus Oberbayern versehen. Die Fassade des Falkenhauses mit
den originell geschweiften Giebeln gehört zu den schönsten
Rokokofassaden in ganz Süddeutschland. 1939 erwarb die Stadt Würzburg
das Falkenhaus.
Beim Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 brannte das
Falkenhaus-Gebäude völlig aus, Teile der Fassade stürzten ein. Der
Wiederaufbau nach alten Fotografien zog sich bis über die Mitte der
50er Jahre hin. Seit 1952 beherbergt das Falkenhaus die Tourist
Information mit Ticket Service und die Stadtbücherei.
Nach dem Untergang des Großherzogtums Würzburgs 1814 wurde die Stadt
noch ein letztes Mal Residenz. Seit 1816 residierte Kronprinz Ludwig
bis zu seinem Regierungsantritt 1825 meist in Würzburg, sein Sohn
Luitpold, der spätere Prinzregent wurde 1823 in der Residenz geboren.
Der Pegel Würzburg wurde 1823 in Betrieb genommen und ist der älteste in Betrieb befindliche Pegel am Main.
Im Jahr 1900, acht Jahre nach Eröffnung der Straßenbahnlinie als
Pferdebahn, erhielt Würzburg seine erste elektrische Straßenbahn.
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte 1895 im Physikalischen Institut der
Universität Würzburg die nach ihm benannte Röntgenstrahlung und erhielt
dafür 1901 den (ersten) Nobelpreis für Physik.
Am 16. März 1945 erfolgte von 21:15 bis 21:42 Uhr der die Kernstadt zu
80 Prozent zerstörende Bombenangriff auf Würzburg und Heidingsfeld als
Hauptangriff der Alliierten. Mindestens 4500 Menschen starben dabei,
etwa 5000 im Jahr 1945 insgesamt durch Fliegerangriffe,
Feindeinwirkungen und Verwundungen in Lazaretten. Ebenfalls etwa 5000
Würzburger fielen im gesamten Zweiten Weltkrieg. Am 31. März erreichten
US-amerikanische Truppen den Landkreis Würzburg, am 2. April das
Mainufer unterhalb der Festung und am 4. April, dem Tag der Einrichtung
der Militärregierung Mainfranken, marschierten sie in die Stadt
Würzburg ein. Am 5. April war Würzburg dann endgültig von der 7.
US-Armee erobert. Der 1946 beginnende und in den folgenden Jahren,
beruhend auf einem Wiederaufbauplan für die Altstadt von 1948 und einem
Generalverkehrsplan von 1953, fortgesetzte Wiederaufbau der Stadt wurde
am 16. Dezember 1963 von Oberbürgermeister Zimmerer in einer
Haushaltsrede vor dem Stadtrat für abgeschlossen erklärt.
Das Gebiet der Kernstadt, das durch Main, Juliuspromenade,
Theaterstraße, Balthasar-Neumann-Promenade und Neubaustraße begrenzt
ist, wird wegen seines Aussehens auf Karten als „Bischofshut“ oder
„Bischofsmütze“ bezeichnet.
Die Bushaltestelle Barbarossaplatz ist an der Ecke Juliuspromenade und
Theaterstraße. Dahinter die Haugerpfarrgasse und die Fronttürme von St.
Johannes in Stift Haug.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: