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Echsenbach ist eine Marktgemeinde mit knapp 1300
Einwohnern im Bezirk Zwettl im Waldviertel in Niederösterreich.
Echsenbach, Edelsitz derer von Ochsenbach, wurde 1175 erstmals
urkundlich erwähnt
"Pilzhaus" - Siegerpreis der 4. Waldviertler Dorfspiele 2001
Die römisch-katholische Pfarrkirche Echsenbach steht von einem Friedhof
umgeben auf einem Hügel im Norden des Ortes der Marktgemeinde
Echsenbach im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Die dem Patrozinium
hl. Jakobus der Ältere unterstellte Pfarrkirche gehört zum Dekanat
Waidhofen an der Thaya in der Diözese St. Pölten. Die Kirche und der
Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Das Kirchenäußere zeigt ein im Kern romanisches Langhaus mit einer
schlichten Westfront mit einem Rechteckportal und Rundfenstern. Der
Ostturm aus dem 13. Jahrhundert hat an der Ostseite vermauerte
Maßwerkfenster und seitliche Schlitzfenster und trägt einen Spitzhelm
um 1780. Der südliche Kapellenanbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts
zeigt frühgotische Maßwerkfenster. Der Sakristeianbau in der Südostecke
entstand 1898. Nördlich des Chores wurde 1957 ein Zubau unter einem
Walmdach errichtet.
Das Kircheninnere zeigt ein einschiffiges vierjochiges Langhaus unter
einem Kreuzrippengewölbe auf fünfseitigen Wandpfeilern, der Dachstuhl
ist mit 1427 bezeichnet.
Das einschiffige Langhaus hat ein vierjochiges Kreuzrippengewölbe auf
fünfseitigen Wandpfeilern. Der Volksaltar und die übereck gestellte
Chorbank aus Granit wurden um 1970 geschaffen. Das Holzkruzifix von
Franz Gruber stammt aus dem Jahr 1971.
Die Musikempore aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist
spitzbogig geöffnet und zweijochig sternrippenunterwölbt und wurde im
Ende des 19. Jahrhunderts nach vorne erweitert. Der gering eingezogene
Chor als Turmerdgeschoß ist annähernd quadratisch und ist mit kräftigen
Stahlbetonbögen mit dem Langhaus und dem nördlichen Zubau verbunden,
das Kreuzgratgewölbe mit Ornamentstreifen aus dem Ende des 13.
Jahrhunderts ist erhalten. Im Chor gibt es eine spätgotische
Sakramentsnische mit Kielbögen und seitlichen Filialen sowie einem
Schmiedeeisengitter aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die
südliche quadratische Kapelle im vierten Joch zum Langhaus geöffnet hat
ein Kreuzrippengewölbe mit einem Scheibenschlussstein auf länglichen
Konsolen mit frühgotischen kronenförmigen Kapitellen aus dem Ende des
13. Jahrhunderts. Der moderne Erweiterungszubau breit zum Chor geöffnet
hat eine zeltartige gekuppelte Holzdecke.
Beim Wiederaufbau, nach dem Hussiteneinfall in den Jahren 1426/27,
wurde die Kirche gotisiert, die Umfassungsmauern wurden erhöht, anstatt
der flachen romanischen Tramdecke wurden Kreuzgewölbe gemauert und auch
die heutige Taufkapelle wurde überwölbt. Um 1490 wurde der Orgelchor
mit gotischem Netzgewölbe eingebaut. 1782 wurde der „Zwickelturm“ auf
seine heutige Form umgebaut.
Die Orgel aus dem Jahr 1894 wurde von den Gebrüdern Rieger gebaut.
Gleich neben der alten „Kaiserstraße“ zwischen Wien und Prag liegt der
kleine Markt Echsenbach. Von der guten alten Zeit ist auch heute noch
etwas zu spüren. Stress und Hektik sind hier nahezu unbekannt. Ruhe,
gute Luft - eine waldreiche Gegend mit bequemen Wanderwegen und
Radrouten, bei denen es gemütlich hergeht, bilden die Schwerpunkte im
touristischen Angebot. Seit März 2000 ist das kulturelle Angebot um
eine Besonderheit erweitert: Österreichs erstes Schnaps-Glas-Museum
Gezeigt werden über 3.000 kunstvolle Gläser in zwei Ausstellungen vom
16. Jahrhundert bis heute, das kleinste Schnapsglas der Welt, Warzen-
und Fadengläser sowie Künstlergläser aus berühmten Ausstellungen. Kurze
Dokufilme informieren über die Glas- und Schnapsherstellung.
Der Sammler Harald Rath,
Nachfahre der Wiener Glasverlegerfirma Lobmeyr, der er selbst viele
Jahre lang in leitender Position vorstand, über sein Sammelgebiet: „Den
Anfang haben drei Stamperl der Firma Lobmeyr in orientalisierendem
Emaildekor gemacht, die ich bei einer Auktion erwarb. Später sind dann
hundertachzig weitere wertvolle Sammlerstücke aus der Mustersammlung
des Unternehmens dazugekommen.“
Auf mehr als 5.000 Einzelstücke ist der beeindruckende Bestand des
Echsenbacher Glasspezialisten mittlerweile angewachsen, wovon ca. 1.300
Gläser im Museum gezeigt werden.
Frau de Zwaan hat im Laufe von
über 50 Jahren eine Glasformensammlung von über 1750 wertvollen Gläsern
zusammengestellt. Besonderheiten darin sind Gläser aus der Puppenküche
von „Kaiserin Sissy“, Urangläser, Gläser aus der Jugendstil- und
Biedermeierzeit. Bewundern Sie diese Gläser auch in einer original
Biedermeier- und einer original Jugendstilvitrine. Ein wunderschönes
Ensemble aus verschiedenen Gläsern unterschiedlicher
Produktionstechniken und Zeitepochen erwartet die Besucher.
Vom Spätbarock über Empire und Jugendstil umfasst die kostbare Schau
Exponate bis zur Gegenwart. Der Vielfalt in Ausführung und Technik sind
fast keine Grenzen gesetzt. Es finden sich mundgeblasene Gläser ebenso
wie handgeschliffene, gravierte und emailbemalte Pressgläser.
Österreichs einziges Schnapsglas-Museum mit rund Tausend Exponaten aus der Sammlung Harald Rath
Zu den besonders kunstvoll gefertigten Gläsern gehören Bestände des
Habsburgerhofes, des Fürsten Esterhazy und Palffy, sowie der Familie
Rothschild. Die besonders sorgfältige Ausführung und der Dekor mit
Wappen und Monogrammen zeugen vom gesellschaftlichen Rang der Besitzer.
Besonderheiten der facettenreichen Sammlung sind auch die Entwürfe
bekannter Künstler aus der Zeit des Historismus wie zum Beispiel
Theophil Hansen.
Absolute Highlights sind allerdings die Gläser der Wiener Werkstätte (Josef Hoffmann) und von Adolf Loos. Kostbare
Gläser aus ganz Europa hat Harald Rath in Echsenbach zusammengetragen.
Den Schwerpunkt bilden aber die Schnaps- und Likörgläser aus der
ehemaligen Monarchie, vor allem aus Böhmen und Österreich.
Viel von österreichischer und europäischer Geschichte ist mit Mariazell
verbunden. Papstbesuch (zuletzt 1983) und Behindertenzüge,
Fußwallfahrten von Pfarrgemeinden und Studentengruppen, ungarische
Pilgergäste am Grab des Kardinals Mindszentys und große
Bekenntniskundgebungen sowohl des Laienapostolats als auch des Klerus,
traditionelle Pilgerströme und ungezählte einzelne Wallfahrer, die ihre
Anliegen vorbringen oder Dank sagen - all das macht Mariazell zum
Inbegriff der Wallfahrt in Österreich.
Zu einer zünftigen Mariazell-Wallfahrt ziemt es sich ein Andenken, und
damit auch den Beweis des „dagewesen seins", zu erstehen. Dies kann
vieles, vom Andachtsbildnis über die „Kunstoffmadonna" bis eben zum
„Mariazell-Stamperl" sein. Seit dem Aufkommen des touristischen Reisens im Biedermeier (ca.
1815-1848) sind die Gläser mit Erinnerungsfunktionen ein beliebtes
„Mitbringsel".
Der Firmengründer Josef Lobmeyr
Josef Lobmeyr - aus einer Grieskirchener Glaserfamilie stammend -
gründete 1823, in einem kleinen Laden in der Weihburggasse in Wien, das
später weltweit bekannte Unternehmen. Er spezialisierte sich
erfolgreich auf die Sonderanfertigung von Trink- und Ziergläsern.
Bereits um 1835 erfolgten Lieferungen an den kaiserlichen Hof, die
Firma trug ab 1860 den Titel „k.k. Hofglaser und Hofglaswarenhändler".
Diese Gläser sind heute noch in der Hofsilber- und Tafelkammer zu sehen.
Die Brüder J. & L. Lobmeyr
Nach dem Tod des Firmengründers 1855 übernahmen die Söhne Josef jun.
und Ludwig den Betrieb. Josef entwickelte bis zu seinem frühen Tod 1864
erfolgreich die Exporttätigkeit, z.B. in den Nahen Osten. Ludwig
widmete sich der Produktion und der Entwurfsarbeit. Er entwarf an die
hundert Trinkservice und - für die Weltausstellungen - prunkvolle
Ziergläser. Es gelang ihm auch, die bedeutendsten Künstler der
Ringstraßenära zu verpflichten, darunter Josef Storck, August
Eisenmengen, Friedrich Schmidt und Theophil Hansen. Die heute noch
verfolgte Firmenphilosophie, sowohl eigene Entwürfe, als auch die der
anerkanntesten Künstler der Zeit in Glas umzusetzen, nahm hier ihren
Anfang. Die Gläser wurden in böhmischen Glashütten produziert und über
das Wiener Stammhaus, inzwischen in der Kärntner Straße, verkauft.
Stefan Rath
Unter dem Nachfolger und Neffen der Brüder Lobmeyr, Stefan Rath, wurden
die Entwürfe der Wiener Jugendstilkünstler in die Produktion
aufgenommen. Besonders fruchtbar erwies sich die Zusammenarbeit mit
Josef Hoffmann. Auf der Kölner Werkbundausstellung 1914 erregte die
Firma Aufsehen mit einer umfangreichen Kollektion von Gläsern mit
Bronzitdekor, die Hoffmann entworfen hatte. Die Serie mit den bekanntem
schwarz-weiß Dekor gehört zu den ästhetisch anspruchvollsten und
technisch ausgereiftesten Leistungen der Zeit. Einen weiteren Höhepunkt der Zusammenarbeit mit bedeutenden Künstlern wie
Oswald Haerdtl, Vally Wieselthier, L. H. Jungnickel und Lotte Fink
stellte die Welt-Kunstgewerbeausstellung in Paris 1925 dar.
Hans Harald Rath
Hans Harald Rath übernahm 1938 die Leitung des Unternehmens. Er war vor
allem im Bereich der Kristallusterherstellung erfolgreich, die ein
weiteres Standbein des Betriebes darstellte. Da das Ende des Zweiten
Weltkrieges den Verlust der böhmischen Glashütten bedeutete, engagierte
sich Hans Harald Rath bei der Errichtung der österreichischen
Glasindustrie in Salzburg und Tirol. Ab Beginn der 1950er verlagerte
sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung moderner, festlicher
Kristallbeleuchtung. Die Stücke hängen unter anderen in der Wiener
Staatsoper und in der Metropolitan Opera in New York.
Nach dem Tod des Vaters leiteten die Söhne Harald (unser Sammler),
Peter und Stefan das Traditionsunternehmen. Nach alter
Familientradition wurden Kontakte zu zeitgenössischen Künstlern wie
Anton Lehmden, Matteo Thun, Monika Flood und Paul Wieser gesucht. Im
Glasstudio „Franzensbad" in Baden entstanden zwischen 1975 und 1990
Glasobjekte aus der Hand von etwa 80 Glaskünstlern, die in
Ausstellungen im Haus in der Kärntner Straße dem interessiertem
Publikum gezeigt wurden. Ab 1987 wurde das Stammhaus renoviert und das
Wiener Glasmuseum eingerichtet.
Vom Handwerk zur Industrie
Mit dem Ende der römischen Kaiserzeit geriet die Technik des
„Glasmachens" in Vergessenheit und kehrte erst um 1200 mit den
Kreuzzügen nach Europa zurück. Zur Herstellung von Glas sind
Temperaturen von bis zu 1600°C erforderlich, bei der die Ausgangsstoffe
(Kalk, Sand, Soda) geschmolzen werden. Deshalb war die Nähe von
Wäldern, deren Bäume als Energielieferant benötigt wurden, im
Mittelalter ausschlaggebend. Besonders wegen des Energieverbrauchs der
damals üblichen Thephilus-Öfen, benannt nach dem Benediktermönch
Theophilus. Auch heute noch befinden sich viele Standorte der Glas
produzierenden Industrie in der Nähe der mittelalterlichen Waldgebiete
wie zum Beispiel dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: