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Enns ist eine Stadt mit 12.000 Einwohnern im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich. Sie liegt an der Donau und am Fluss Enns, der hier die Grenze zu Niederösterreich bildet. Die Stadt bezeichnet sich als älteste Stadt Österreichs, was jedoch umstritten ist. Die Stadtrechtsurkunde aus dem Jahr 1212 ist auf jeden Fall die älteste, im Original erhaltene Urkunde und kann im Ennser Museum besichtigt werden. Enns ist die Nachfolgestadt von Lauriacum, das 212 zur Stadt erhoben wurde. Wahrzeichen der Stadt ist der 60 m hohe Stadtturm.
Die Basilika Enns-Lorch steht im Stadtteil Lorch der
Stadt Enns in Oberösterreich. Sie war ursprünglich eine romanische
Pfeilerbasilika, welche seit 1323 in gotische Um- und
Erweiterungsbauten aufging. Die römisch-katholische Pfarrkirche und
Basilica minor hl. Laurentius gehört zum Dekanat Enns-Lorch in der
Diözese Linz.
Das Lorcher Zeitfenster, ein Kunstwerk des Bildhauers
Arnold Reinthaler, stellt einen Himmelsausschnitt dar, der die
Geschichte der Basilika St. Laurenz widerspiegelt. Es besteht aus
Messingkugeln, die sich von schwarzem Granit abheben. Die großen Kugeln
liegen als leuchtende Sterne auf einer Zeitachse und verweisen auf
bedeutende Ereignisse in der Lorcher Kirchengeschichte. Die kleinen
Kugeln umkreisen diese mondartig und benennen dabei einfachere, aber
ebenso genau datierte Geschehnisse.
Wandern Sie selbst durch das Lorcher Kirchenuniversum und spüren Sie
dabei der Zeit nach: Ein Schritt entspricht einem durchschnittlichen
Menschenleben. Wenn Sie sechzehn Meter vorwärts gehen, sind Sie bereits
in der Gegenwart angelangt. Rückwärts müssten Sie 2,4 km Richtung
Mauthausen gehen, um bei der Entstehung des Homo sapiens dabei zu sein
oder gar bis Moskau wandern, wenn Sie etwa in der Geburtsstunde der
Dinosaurier
ankommen wollen.
Die Basilika St. Laurenz erhebt sich über den
Mauerresten römischer Vorgängerbauten, die bei archäologischen
Grabungen zwischen 1960 und 1966 frei gelegt wurden. Das älteste
Bauwerk – ein vornehmes römisches Haus – stammt aus dem 2. Jh. n. Chr.
Darüber wurde im 4./5. Jh. eine frühchristliche Kirche erbaut. Es
folgten weitere Umbauten und Erweiterungen, bis um 1300 die heute noch
bestehende Kirche in gotischem Stil errichtet wurde. Nach Abschluss der
archäologischen Forschungen wurde die Kirche 1966–1968 neu eingerichtet
und war damit eine der ersten Kirchen im Land, deren Gestaltung bereits
vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) geprägt war.
Historische Bedeutung ist Lauriacum/St. Laurenz vor
allem in folgender Hinsicht zuzuschreiben:
Wirkungsstätte des heiligen Florian von Lorch und der Märtyrer
von Lorch († 304). Die Reliquien der Märtyrer von Lorch sind in einem
antiken, heute wieder sichtbaren Steintrog im Hauptaltar der Basilika
beigesetzt.
Wirkungsstätte des heiligen Severin von Noricum († 482), der nach
den Zeugnis der Vita Sancti Severini (Eugippius) „in einer Basilika zu
Lauriacum“ das Wunder einer Ölvermehrung gewirkt haben soll.
Nach Beendigung der Grabungsarbeiten 1966 erhielt St.
Laurenz rasch neue Aufmerksamkeit durch die neuerliche Erhebung
zur Stadtpfarrkirche (1968), Erhebung zum ersten Titularerzbistum
Mitteleuropas (1968), Erhebung zur päpstlichen Basilica minor
durch Papst Paul VI. (1970), Besuch von Papst Johannes Paul II.
(1988), der mit Tausenden Gläubigen unter freiem Himmel auf der
heutigen Papstwiese eine Wortgottesfeier zelebrierte, sowie durch
Erhebung des heiligen Florian von Lorch zum Landespatron von
Oberösterreich (2004; Florian ist bereits seit 1971 Diözesanpatron von
Linz, so wie seit 1935 auch Severin).
Nachdem mit 1. Jänner 1968 die St. Laurenz-Kirche als
Pfarrkirche neu eingerichtet werden musste, wurde vorerst ein
Orgelharmonium vom Stift St. Florian zur Verfügung gestellt. In den
1970er Jahren wurde eine eigene Orgel mit 25 Register sowie 1758
Pfeifen angeschafft. Diese Orgel mit einer rein mechanischen Spiel- und
Registertraktur wurde ebenerdig aufgestellt und am 11. Dezember 1976
geweiht. Den Orgelprospekt entwarf Friedrich Goffitzer, die
künstlerische Bemalung stammt von Fritz Fröhlich. Die Gesamtplanung und
Ausführung erfolgte durch die OÖ. Orgelbauanstalt St. Florian.
Römische Grundmauern im Bereich der Apsis
Die Kirche St. Laurenz war bis 1553 Pfarrlkirche der Stadt Enns. Seit
1968 gibt es die eigenständige Pfarre Enns-St. Laurenz. Die
freigelegten Mauern der Vorgängerbauten sind die eindrucksvollsten
baulichen Überreste des antiken Lauriacum. Hier stand eine im späten 2.
Jh. n. Chr. errichtete Villa, möglicherweise der Palast des
Kommandanten der legio II Italica, der zugleich auch Statthalter der
Provinz Noricum war.
In diesen Gebäudekomplex wurde im 4. Jh. ein
beheizbarer Apsidensaal
für Repräsentationszwecke eingebaut. Um das Jahr 500 entstand eine
frühchristliche Kirche, die offensichtlich dem Gedenken der
Märtyrerinnen und Märtyrer von Lorch gewidmnet war. Im Jahr 1900 wurde
im gotischen Hochaltar eine römische Steinkiste entdeckt, die
ursprünglich in einem Schacht im Kirchenboden verwahrt war. Dieses
Reliquiar enthielt Knochen von mindestens 31 Personen, die in einen
Stoff aus dem 4.-6. Jh. eingehüllt waren. Es handelt sich dabei
mutmaßlich um die Gebeine der Gefährtinnen und Gefährten des hl.
Florian, der am 4. Mai 304 in Lauriacum wegen seines christlichen
Glaubens mit einem Stein um den Hals in die Enns gestürzt wurde. Die
Reliquien befinden sich heute wieder in der römischen Steinkiste, die
im neuen Hauptaltar von St. Laurenz verwahrt wird. Nach größeren
Umbauten errichtete man um 1300 den heute noch bestehenden gotischen
Kirchenbau. Wegen seiner historischen Bedeutung wurde St. Laurenz von
Papst Paul VI. 1968 zum Titularerzbistum und 1970 zur Basilika minor
erhoben. Die archäologischen Ausgrabungen unter der Basilika, die im
Rahmen einer Führung besucht werden können, geben heute noch Zeugnis
von der bedeutenden Geschichte dieses Ortes.
Großgemälde aus dem 18. Jahrhundert über das
Martyrium des hl. Laurentius, die Schutzpatrone der Stadt Enns und die
Lorcher Bischöfe (Pilgrimsche Fälschung)
Schmiedeeiserner Stern der Hoffnung (Wolfgang
Pöttinger: 1999) in der Apsis beim Taufbecken
Holzrelief in der Basilika St. Laurentius Enns-Lorch
Basilika St. Laurentius und der Karner, ganz rechts
das weiße Severinhaus
Innenstadt von Enns
Persönlichkeitsdenkmal Karl Adam Kaltenbrunner
Carl oder Karl Adam Kaltenbrunner (1804- 1867) war österreichischer
Dichter, Schriftsteller, Dialektforscher und 1. Ehrenbürger der Stadt
Enns. Die Dichterpersönlichkeit Carl Adam Kaltenbrunner wurde schon zu
Lebzeiten mit höchsten Ehrungen ausgezeichnet und zum 100. Geburtstag
errichtete ihm 1904 die Ennser Bürgerschaft ein Denkmal.
Wie das Gesamtwerk Kaltenbrunners gewürdigt wird, geht u. a. auch
daraus hervor, dass er von der Preußischen Akademie der Wissenschaften
im Jahre 2003 in ihre Forschung über bedeutende deutschsprachige
Dichter aufgenommen wurde.
Pfarrkirche Enns-St. Marien: ab um 1270, Ehemalige
Minoritenkirche vom Franziskanerkloster Enns, mit der Wallseerkapelle
um 1350, eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke der Gotik in
Oberösterreich
Die Pfarrkirche Enns-St. Marien steht im Stadtteil
Enns der Stadt Enns in Oberösterreich. Die römisch-katholische
Pfarrkirche Maria Schnee gehört zum Dekanat Enns-Lorch in der Diözese
Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Blick durch den Fronbogen nach Westen zur Orgelempore
mit Franziskusorgel
Orgelbaufirma Christian Kögler, St. Florian, OÖ / Mechanische Spiel-
und Registertraktur
32 Register, davon 6 "Zungen"-Register / Ca. 2100 Pfeifen, davon 91 im
Prospekt / 2 Manuale und Pedal
Künstlerische Gestaltung Christoph Herndler & Mary Fernety / Kosten
(ohne bauliche Nebenkosten) €461.400,-
Metallisch retlektierende sowie absorbierende Farben aus einer
Grau-Blau-Skala sind in gleichmäßig senkrechten Streifen auf das
Orgelgehäuse aufgetragen und setzen dabei das Reflexionsmuster der
silbernen Prospektpfeifen fort. Dabei entsteht durch die Betonung der
Vertikalen ein augenfälliger Bezug zur gotischen Bauweise der Kirche.
Durch die reflektierenden Farben reagiert die Bemalung auf die
Farbigkeit des Kirchenraums: Verankert in der Vergangenheit reflektiert
sie die Gegenwart.
Während die Prachensky-Fenster einen farbig-amorphen Pol bilden,
schafft das gegenüberliegende Gesicht der Orgel in seiner
Farbgestaltung und der geometrisch-kristallinen Form einen Gegenpol.
Durch unterschiedliche Beleuchtung des Raums oder der Orgel kann das
Erscheinungsbild des Instruments vielfältig variiert werden. Allein bei
unterschiedlichem Tageslicht oder auch nur bei einem Standortwechsel
des Betrachters verändern sich die Farb- und Kontrastverhältnisse
wesentlich: Helles wird dunkel, Dunkles wird hell - starke Kontraste
werden schwach und schwache stark.
Volksaltar, Neugestaltung von Peter Dimmel, 1970er
Jahre
Durch den westlichen Vorbau gelangt man im
Durchschreiten der zweijochigen, dreiachsigen Orgelempore in das
zweischiffige, vierjochige Langhaus der Kirche. Der Triumphbogen bildet
den Übergang von der Säulenreihe zum einschiffigen Langchor. Ferner
weitet sich der Blick nach Norden (nach links) zu dem eindrucksvollen
Innenraum der Wallseer Kapelle, worin sich der singuläre Charakter
dieses hochgotischen Innenraumes offenbart. Das Ostjoch des Langhauses
zeichnet sich unter Verwendung von Rippendreistrahlen zu einem
schirmartigen Gewölbe modifiziert aus, was sich durch die Flucht der
Pfeiler auf den Chor hin eben aus diesen architektonischen
Gegebenheiten erklärt. Die Schlusssteine in den Kreuzungspunkten der
Gewölbe sind plastisch, teils figürlich gestaltet, teils mit
Blattmasken, floral und mit Sternmotiv dekoriert.
Gasfenster von Markus Prachensky, 1975
Taufstein im Hochchor
Die Wallseerkapelle ist ein gotischer Anbau an die
damalige Minoritenkirche in Enns in Oberösterreich. Die Wallseerkapelle
wurde im Norden an das Kirchenschiff der Minoritenkirche angebaut.
Dadurch wurde der angrenzende rechteckige Anger verkleinert. Der
Schaugiebel der Wallseerkapelle ist in der österreichischen Architektur
dieser Epoche einzigartig.
Das Kircheninnere wechselt von einem zweischiffigen Langhaus in einen
dreischiffigen Chor. Daraus ergibt sich im Chor eine Pfeilerstellung im
Quadrat, die eine gleichbleibende Breite ermöglicht.
Die Pfarrkirche Maria Schnee bildet im südlichen
Bereich der engeren Stadt Enns gemeinsam mit der angebauten
Wallseer-Kapelle und dem im Süden der Pfarrkirche situierten Kreuzgang
und dem Franziskanerkloster eine Baugruppe bzw. ein Denkmal-Ensemble.
Durch ein Tor an der südlichen Langhauswand gelangt
man in den direkt an die Kirche anschließenden, annähernd
quadratischen, gotischen Kreuzgang, dessen Fenster ursprünglich nicht
verglast waren, wie es den Gepflogenheiten der Bettelordensarchitektur
entsprochen hatte. Im Kreuzgang befinden sich mehrere Objekte, die
vermutlich von der neugotischen Einrichtung stammen: Ein hölzernes
Altärchen zeigt ein Relief mit dem Motiv Anna lehrt Maria das Lesen.
Die Umrahmung ist mit floralen Girlanden und gotischen Türmchen sehr
autwendig gestaltet. Zwei gleichartige Altärchen haben Sprüche zum
Inhalt und flankieren die in einer westlichen Ecke installierte flache
Lourdes-Grotte. Neben der Madonnenfigur lädt eine Skulptur der
knieenden Bernadette Soubirous die Gläubigen zur Anbetung ein.
Im 20. Jahrhundert wurde der künstlerisch wertvolle
Kreuzgang des alten Klosters mehrmals renoviert und die Ausstattung der
Klosterkirche verändert.
Neugotisches Glasfenster mit Ansicht von Enns mit
Stadtturm
Klosterkirche & Stadtpfarrkirche Maria Schnee
Enns-St. Marien
Die Wiener Straße führt direkt zum Stadtturm Enns am
Hauptplatz.
Der Ennser Stadtturm ist das von 1564 bis 1568 unter Kaiser Maximilian
II. auf Wunsch der Bevölkerung als Glocken-, Wach- und Uhrturm erbaute
60 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt Enns.
Zum Bau des Turmes (Kosten: 10.960 Gulden) verwendete man Steine von
der Scheiblingskirche, die damals noch auf dem Hauptplatz stand und die
in der Reformationszeit ihre Bedeutung verloren hatte. 1565 gab der
Kaiser die Erlaubnis zum Abbruch der Kirche. Der Turm besteht aus
mächtigen Konglomeratquadern. Über 157 Stufen gelangt man zur
Aussichtsgalerie, die bei klarem Wetter ein Panorama vom Mühlviertel
bis zu den Alpen bietet.
Der viergeschoßige freistehende Turm verfügt über ein
fast 17 Meter hohes Kupferdach mit Kugel und Geniusfigur an der Spitze,
steht ungefähr in der Mitte des Ennser Hauptplatzes, vereint
Stilelemente der Gotik und der Renaissance und seine Fassade zeichnet
sich durch eine auffällige Bemalung aus. Zweimal, 1798 und 1860,
konnten die Ennser Bürger den bevorstehenden Abbruch des Turms
erfolgreich verhindern. Eine Besonderheit des Stadtturms sind die
vertauschten Minuten- und Stundenzeiger der Turmuhr.
Seit Anfang 2013 befindet sich in dem bis in die
1930er Jahre von einem Turmwächter bewohnten Turmzimmer im zweiten
Geschoß ein Hotelzimmer. Die über 157 Stufen erreichbare öffentlich
zugängliche Galerie oberhalb der Turmuhr wird als Aussichtswarte
genutzt.
Anlässlich des 90jährigen Firmenjubiläums der
Manufaktur Wagnerguss werden der Stadtgemeinde Enns 30 Kanaldeckel mit
dem Babenberger Wappen gespendet. Diese Deckel wurden speziell für die
Landesausstellung 2018 entworfen und zieren den Ennser Hauptplatz sowie
den Platz vor der Basilika.
Die Zahlen 212 und 22.4.1212 sind kein Zufall. Eine Tafel auf dem
Stadtturm informiert:
"Am XXII. April des Jahres MCCXII verlieh der Babenberger Herzog
Leopold der Glorreiche den Buergern von Enns das Stadtrecht. Zur 700
jährigenGedenkfeier im Jahre MCMXII gestiftet von der Ennser
Bürgerschaft."
Der Ennser Stadtturm ist Teil der fast zur Gänze
denkmalgeschützten historischen Altstadt von Enns und dominiert als
freistehender Turm etwa in der Mitte des Ennser Hauptplatzes die
zahlreichen Bürgerhäuser, die ebenso wie der Turm Elemente
verschiedener Stilepochen (Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus) in
sich vereinen. Er verdankt seine Entstehung dem
Repräsentationsbedürfnis der Ennser Bürger während der Zeit der
Reformation in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Er sollte als Glocken-,
Uhr- und Wachturm fungieren. Seine Errichtung fällt laut Bauinschrift
in die Jahre 1564–68.
Der Stadtturm Enns besteht großteils aus Konglomeratgestein, Granit und
Ziegel. Der annähernd quadratische Grundriss beträgt rund 10,7×10,7
Meter und hat mit der Turmfigur eine Höhe von etwa 60 Metern. Im
Stadtturm sind die Baustile Gotik und Renaissance vereint. Es handelt
sich um einen viergeschoßigen Quaderbau mit Ecklisenen,
Doppelspitzbögen, Kreuzbogenfriesen und Kaffgesimsen. Die Fassade ist
in vier übereinander liegende Felder geteilt, die den Geschoßhöhen
entsprechen. Darüber erhebt sich ein Renaissancedach.
Der Eingang befindet sich im Erdgeschoß auf der Südseite (eine
automatische Tür mit Münzeinwurf - EUR 2,-); darüber ist eine gemäß der
Inschrift aus der Zeit des Turmbaus stammende Sonnenuhr aufgemalt. Sie
füllt ein sechs Meter breites und drei Meter hohes Feld mit einfachen
Fresken aus. Der Schattenstab sowie die längs der dreiseitigen
Umrandung angebrachten Stundenzeichen ermöglichen ein genaues Ablesen
der Uhrzeit.
Im vierten Geschoß befindet sich das mechanische
Uhrwerk. Im Ennser Stadtturm befindet sich seit Anfang 2013 ein
Hotelzimmer, das aus einem Projekt zur Kulturhauptstadt Linz 2009
hervorging. Das Zimmer ist über 71 Stufen erreichbar und befindet sich
20 Meter über dem Ennser Hauptplatz. Die 2008 im Rahmen der Feier der
tausendsten Stammtischzusammenkunft der Herren zu Enns entwickelte Idee
wurde vom Ennser Architekten Theodor Haas unter Berücksichtigung des
Denkmalschutzes umgesetzt.
Die Galerie über der Turmuhr gibt den Blick nach
allen Seiten frei.
ZB auf die Stadtpfarrkirche Maria Schnee Enns-St. Marien.
Positiv ist, dass keine Glasscheiben die freie Sicht
trüben.
Negativ ist, dass ein engmaschiges Netz ein Durchkommen des Objektivs
verhindert.
Abenteuerlich ist der Wind oben, der einen fast umweht.
Die Enns Brücke verbindet Enns in Oberösterreich mit
Ennsdorf in Niederösterreich. Die Enns ist somit der Grenzfluss
zwischen Ober- und Niederösterreich.
Der Ennser Stadtturm verdankt seine Bekanntheit nicht
nur seinem markanten Erscheinungsbild, sondern auch einer Sage: 'Die
Riesin vom Stadtturm'. Der Sage nach war es das Ziel des Baumeisters,
den höchsten freistehenden Turm Österreichs zu bauen. 156 Stufen
mussten die Steinmetzen hauen. Kurz vor der Vollendung wurde er darauf
aufmerksam gemacht, dass der riesige Steinquader, der seinen Platz ganz
oben im Turm finden sollte, nicht in diese Höhe zu heben war. Darüber
soll der Baumeister verärgert gewesen sein, worauf eine Riesin
erschien, die den Steinquader in ihre Schürze steckte und auf den Turm
trug. Oben in der Stube lud sie den Stein ab, wo er heute noch zu
finden ist. Eine unter dem Schwibbogen hängende und angeblich von der
Riesin stammende Rippe wird in Hohenecks Genealogie beschrieben. Sie
befand sich bis zu den Franzosenkriegen 1809 im Stadtturm und ist
seither verschwunden. Heute nimmt man an, dass es sich um den Knochen
eines urzeitlichen Tieres oder Wals gehandelt haben muss.
Das Museum Lauriacum ist ein Museum in der Stadt Enns
im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich. Es präsentiert anhand
archäologischer Funde die Kultur der römischen Stadt Lauriacum sowie
die mittelalterliche und neuzeitliche Stadtgeschichte von Enns. Das
Gebäude am Hauptplatz 19 diente früher als Rathaus und steht unter
Denkmalschutz.
Hinter der barocken fünfachsigen Fassade mit dem geschwungene Giebel
verbirgt sich ein Bau eines Rathauses aus der Spätgotik. Das Haus ist
ein Geschenk Kaiser Friedrichs III. an die Stadt Enns. Die steinernen
Einfassungen des Tors, der Fenster und am Giebel sind Elemente aus der
Renaissance.
Die für die Oberösterreichische Landesausstellung
2018 neu gestaltete Schausammlung ermöglicht mit über 1200 Fundstücken,
Rekonstruktionen und Medienstationen einen Entdeckungsreise in die
römische Vergangenheit.
Römische Kultur: In bedeutender Art und Weise, werden
hier die umfangreiche Sammlung römerzeitlicher Fundstücke in einer
Schausammlung, in mehreren Schauräumen präsentiert, beginnend mit den
Funden aus den beiden Legionslagern Albing und der wichtigste
militärische Stützpunkt mit Lauriacum am Donaulimes in der Provinz
Noricum präsentiert.
Neben dem Schwerpunkt legio II Italica, werden in der
erlebnisorientierten Ausstellung auch das Leben in der Zivilstadt, das
Geld der Römer und ihr Bestattungswesen thematisiert. Mit kostbaren
Originalen, aufwändigen Rekonstruktionen, Multimediastationen und einem
eigens für die Landesausstellung produzierten Film, wird gezeigt, dass
die Legionäre weit mehr als nur Kämpfer waren.
In einem der modernsten Römermuseen Österreichs
erwartet die Besucher eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der
Legionäre, ihrer Geschichte und ihres Alltags. Auf drei Geschoßen
werden Militär, Luxus und Alltagsleben von Lauriacum präsentiert.
Im Jahre 15 v. Chr. erobern die Römer unter dem
Oberbefehl des Kaisers Augustus (23 v. - 14 n. Chr.) den gesamten
Alpenraum bis zur Donau. Dabei wird das durch einen
Freundschaftsvertrag mit Rom verbundene norische Königreich - es deckte
sich annähernd mit dem heutigen Osterreich - vom römischen Reich
okkupiert.
Die Römer bauen das Fernstraßensystem aus und trassieren die spätere
Limesstraße vom Balkan entlang der Donau bis zum Rhein. Wo diese
Route unter dem Ennser Georgenberg vorbeiführt, entsteht schon im
frühen ersten Jahrhundert nach Christi Geburt eine kleine Siedlung, die
den keltischen Namen Lauriacum annimmt. Sie beherbergt eine
Händlerniederlassung und vielleicht einen kleinen Militärposten.
Während der folgenden Jahrzehnte entwickelt sich dieses frühe Lauriacum
der Straße entlang nach Westen.
Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts, nach den Markomannenkriegen,
erbaut die von Kaiser Marcus Aurelius (161 - 180 n. Chr.) neu
aufgestellte Legio Il Italica ein Lager. Sie wählt dafür eine freie
Schotterterrasse in der Nähe der Siedlung Lauriacum, von der das Lager
seinen Namen übernimmt. Gleichzeitig mit dem Lagerbau entsteht westlich
von diesem eine große Zivilsiedlung, der im Jahre 212 von Kaiser
Caracalla (211 - 217 n Chr.) das römische Stadtrecht verliehen wird.
In den unsicheren Zeiten der Völkerwanderung verringert sich der
Mannschaftsstand der Legion. Die Bevölkerung drängt aus der
unbefestigten Stadt hinter die sicheren Lagermauern hinein, und so
wandelt sich das Legionslager langsam zur Zivilstadt. Hier wirkt nach
dem Jahre 453 der aus dem Osten kommende 'Mönch' Severinus. Zusammen
mit Constantius, dem Bischof von Lauriacum, versorgt er die städtische
Bevölkerung und Flüchtlinge, die sich vor den Alemannen in Sicherheit
bringen. Im Jahre 488 kommt aus Ravenna der Befehl zum Abzug der
norischen Grenzbevölkerung, dem in Lauriacum jedoch nicht allgemein
Folge geleistet wird: Die Stadt bleibt weiterhin besiedelt.
Um den ehemaligen Lagerzentralbau entsteht eine bairische Pfalz; der
Name Lauriacum wandelt sich zu Loraha. Im siebten Jahrhundert wird der
Ennser Georgenberg, der einst ein römisches Heiligtum trug, als
,Wartperg" besiedelt. Nach dem Sturz des Agilolfinger Herzogs Tassilo
im Jahre 788 übernehmen die Karolinger Franken Lauriacum. 791
versammelt Karl der Große hier sein Heer, überschreitet den sicheren
Limes des Ennsflusses und beginnt seinen Vernichtungskrieg gegen das
awarische Changanat.
Lauriacum war Legionsstützpunkt und bedeutende
Römerstadt am Limes Noricus in Österreich. Es liegt auf dem Gebiet des
heutigen Ennser Ortsteils Lorch im Bundesland Oberösterreich, Bezirk
Linz-Land. Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum
UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.
Aus einer Straßenstation an einer Kreuzung wichtiger Handelswege
entwickelte sich Lauriacum durch die Stationierung einer Legion am
Übergang vom 2. auf das 3. Jahrhundert n. Chr. zum größten und
wichtigsten militärischen Stützpunkt in der Provinz Noricum. Wo
zunächst nur eine kleinere römische Niederlassung an einer Furt über
die Enns bestand, errichtete die Legio II Italica nach der Auflassung
einer älteren Anlage in Albing um 200 n. Chr. ein Legionslager, das in
den nachfolgenden 400 Jahren seiner Belegung als Hauptquartier und als
Verwaltungssitz für die römische Provinz Noricum diente.
Das Legionslager war in weiterer Folge auch Teil der
Sicherungsanlagen des Limes und wahrscheinlich vom 3. bis ins 5.
Jahrhundert kontinuierlich mit römischen Truppen belegt. Um das Lager
bildete sich im Nord- und Südwesten eine ausgedehnte Zivilsiedlung, die
im frühen 3. Jahrhundert vermutlich zum Municipium erhoben wurde und im
5. Jahrhundert zum – bis dato einzig historisch nachweisbaren –
Bischofssitz des nördlichen Noricum aufstieg. An zahlreichen Stellen
inner- und außerhalb der Siedlungsareale konnten auch Gräberfelder
nachgewiesen werden.
Zinnfigurendioramna Georgenberger Handfeste, 17.
August 1186. Drei Szenen sind dargestelt:
a) Herzog Otakar IV. von Steiermark erwartet zu Pferd die Ankunft von
Herzog Leopold V. von Österreich;
b) beide Landesfürsten mit Gefolgsleuten stehen bei der Georgskirche,
wo die Vertragsurkunde angefertigt wird;
c) die "Georgenberger Handfeste" wird den neugierigen Einwohnern von
Enns gezeigt.
Stadttorschlüssel der Stadt Enns aus dem 16. Jhdt.
Vier Paar Schlüssel für das Wienertor, das Linzertor (Schmiedtor), das
Frauentor und das Steyrertor (Haberfeldtor), die in der Jahren
1845-1849 mit Teilen der Stadtmauer abgetragen wurden.
Ennser Stadtrechtsurkunde
Leopold VI. von Babenberg, Herzog von Österreich und Steiermark, stellt
am 22. April 1212 dieses Privileg
aus - das älteste, im Original erhaltene und erste ausführliche
Stadtrecht Österreichs. Es ist keine Stadtgründungs- oder
Stadterhebungsurkunde. Die auf Bitte der Bürger von Enns erfolgte
schriftliche Aufzeichnung der vom Stadtherrn garantierten, bereits
gültigen rechtlichen Bestimmungen ist Höhepunkt und
Abschluss des Stadtwerdungsprozesses.
Angaben über das Strafrecht nehmen den Großteil des Textes ein.
Strafsätze und Buße richten sich nach der sozialen Stellung des Opfers
und Täters sowie dessen wirtschaftlichen Verhältnissen. Bei den
bürgerlichen Rechten sind erbrechtliche Fragen zur Sicherstellung des
persönlichen Besitzes für die Einwohner wichtig. Das gesamte Vermögen
eines Bürgers fällt nach seinem Tod an dessen Frau und Kinder Ohne
Regelung über den Nachlass erbt der nächste Verwandte. Auch
erbrechtliche Verfügungen von Fremden werden anerkannt.
Das Haus eines Bürgers und die Stadt bzw. das Stadtgebiet bilden einen
eigenen Friedensbereich. Die Bürger sind verpfichtet, einen Flüchtling
vor jeder von außerhalb der Stadt kommenden Gewalt in Schutz zu nehmen.
Die Prozessordnung wird ebenfalls behandelt. Zeugen können bei den
Verhandlungen zur Entlastung oder zur Überführung eines Täters
herangezogen werden.
Sechs geeignete Bürger sollen sich eidlich verpflichten, über den
Handel und alle Dinge, die Ehre und Nutzen der Stadt betreffen, nach
bestem Wissen zu verfügen. Gegen ihre Entscheidungen hat der
Stadtrichter als Vertreter des Herzogs keinen Widerspruch zu erheben.
Damit existiert eine eigene, von den Bürgern getragene städtische
Selbstverwaltung. Die Ausübung politischer Rechte und Pflichten ist ein
Vorrecht der Bürger. Auf Details der Verfassung der Stadt wird nicht
eingegangen. In der Urkunde erscheinen nämlich nur jene Bereiche, die
den Landesfürsten als Stadtherrn betreffen, alles Übrige fällt in die
Zuständigkeit des Rates. Der Herzog sichert sich seine dominierende
Stellung und seinen Einfluss auf die innerstädtischen Verhältnisse. Er
verzichtet darauf, Waffen und Pferde der Bürger im Krieg zu
beanspruchen, damit sie im Bedarfsfall der Stadt zur Verfügung stehen
können. Denn es gehört zu den Pflichten der Bürger, ihre Stadt zu
verteidigen.
Der lateinische Text der Urkunde wurde von Ulrich, Protonotar Herzog
Leopolds, in gotischer Urkundenschrift mit Eisengallustinte auf
Pergament geschrieben. Der Tag der Ausstellung ist nach dem römischen
Kalender angegeben: am 10. Tag vor dem 1. Mai, wobei erster und letzter
Tag mitgezählt werden, also am 22. April, im Jahr der Menschwerdung des
Herrn 1212, im 15. Jahr der Indiktion, einem fiktiven fünfzehnjahrigen
Zyklus gerechnet ab dem Jahr 3 v. Chr., im dritten Jahr des Pontifikats
Papst Innozenz II. und im dritten Jahr der Regierung Kaiser Ottos IV.
Das an gelb-weifßer Seidenschnur anhängende zweiseitige Siegel aus
ungefärbtem Bienenwachs zeigt
Leopold VI. in voller Rüstung auf einem Pferd. Die Umschrift
kennzeichnet ihn auf einer Seite als
Herzog von Österreich (LIVPOLDVS DEI GRACIA DVX AVSTRIE) und auf der
anderen Siegelseite als
Herzog von Steiermark (LIVPOLDVS DEI GRACIA DVX STIRIE).
Das Legionslager Lauriacum hat eine Ausdehnung von
ca. 540 x 400 Meter. In den Kasernen waren die ungefähr 6.000 Soldaten
der legio II Italica untergebracht. Von den größeren Innenbauten sind
das Zentralgebäude, das Lagerbad und das Lagerspital zu erwähnen. Die
Gesamtbevölkerung von Lauriacum wird auf ca. 25.000 Menschen geschätzt.
Die Bogengänge im Hof sind mit 1547 bezeichnet.
Das Museum Lauriacum wurde 2018 im Rahmen der
Landesausstellung komplett umgebaut und erneuert. In einem der
modernsten Römermuseen Österreichs erwartet die Besucher eine spannende
und erlebnisreiche Entdeckungsreise in die Welt der Legionäre, ihrer
Geschichte und ihres Alltags.
Bei Handel und Verkauf sind Balken- oder
Laufgewichtswaagen sowie Gewichte aus Blei, Bronze und Stein
unerlässlich. Letztere sind oft figürlich ausgearbeitet und stellen
häufig den Gott des Handels, Mercurius, dar. Im Imperium Romanum gibt
es ein einheitliches Gewichtssystem. Die maßgeblichen Eichgewichte
werden im Tempel der Iuno Moneta auf dem Kapitol aufbewahrt. Genormte
Kopien werden in alle Provinzen verschickt.
In der Antike wird häufiger gemessen als gewogen, so auch sämtliche
Schüttgüter wie Getreide oder Gewürze. Die
meisten Einheiten werden vom sextarius abgeleitet. Das wichtigste
Getreidemaß ist der modius.
Familienaufstellung damals - So wurden Gruppenfotos
früher gemacht.
Ruine der Georgskirche, Detail aus der Stadtansicht
von 1593 - Museum Lauriacom
Den ehemaligen Ratssaal im ersten Stock schmückt eine
Stuckdecke, die zwischen 1720 und 1730 entstanden ist.
Gemeindewappen von Enns: Geteilt; oben in Grün ein
silberner, rot gewaffneter, wachsender Panther; unten von Silber und
Rot geteilt. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot
Das aus dem halben Pantherschild und aus den beiden unteren Dritteln
des österreichischen Bindenschildes zusammengesetzte Stadtwappen gilt
als Zeichen des zur Zeit seines Entstehens regierenden Landesfürsten
und "Stadtherrn" Friedrichs II., der diese beiden Wappenbilder als
Herzog von Österreich und Steier (1230-1246) erstmals im Siegel führte.
Enns kam mit dem otakarischen Besitz infolge des zwischen den Herzögen
Leopold V. und Otakar IV. am 17. August 1186 hier abgeschlossenen
Georgenberger Vertrages auf dem Erbwege 1192 an die Babenberger.
Die Demarkationslinie ist eine durch Vertrag zwischen
Staaten oder Kriegsparteien festgelegte Grenzlinie, die die
jeweiligen Hoheitsbefugnisse oder Einflussbereiche trennt. Durch
Demarkationslinien wurden 1945 die Zonen der
vier Besatzungsmächte Frankreich, Großbritannien, UdSSR und USA in
Österreich begrenzt Der Ennsfluss und damit auch die Eisenbahn- und
Straßenbrücke in Enns war Teil der Demarkationslinie, die mitten durch
Österreich verlaufend für zehn Jahre das Land zwischen Ost und West
teilte. Schranken, Wachposten und Kontrolle an den beiden Seiten der
Brücken gehörten damit zum Alltag. Der Stadtturm wurde zum Symbol für
den wohl besetzten, jedoch demokratisch ausgerichteten Westen
Österreichs.
Margarethe Ottilinger - mit 29 Jahren Sektionsleiterin im
Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung - ist
das prominenteste Opfer an der Zonengrenze. Im Auftrag der
Bundesregierung sols sie Informationen über die sowjetischen Betriebe
in Ostösterreich (USIA) zur Schätzung des Wertes sammeln. Für die
Sowjetunion ist das Spionage: am 5. November 1948 kommt sie im Auto mit
Minister Peter Krauland von Linz an die Ennsbrücke. Unter dramatischen
Umständen festgenommen, darf der Minister weiterfahren, während
Margarethe Ottilinger in der Kommandantur in St. Valentin zurückbleiben
muss. Alle Proteste der Bundesregierung sind vergeblich. Ein
Militärgericht verurteilt sie in Baden wegen antisowjetischer Tätigkeit
zum Tod. Sie wird in die
Sowjetunion gebracht, wo ein Sondergericht die Todesstrafe in 25 Jahre
Zwangsarbeit umwandelt; bei der Neuaufnahme ihres Prozesses, die
Todesstrafe ist wieder eingeführt worden, verteidigt sie sich 1951
selbst - das Urteil auf 25 Jahre Zwangsarbeit wird bestätigt.
Margarethe Ottilinger kehrt schwer krank erst nach Unterzeichnung des
Staatsvertrages 1955 zurück. Sie kämpft gegen das ihr zugefügte
Unrecht: der Oberste Sowjet hebt das Urteil auf und rehabilitiert sie
1956 als Stalin-Opfer. Von 1958-1982 ist sie Vorstandsdirektorin der
ÖMV. In Wien-Mauer lässt sie die Wotruba-Kirche errichten. Margarethe
Ottilinger stirbt 1992 in Wien.
Die Mauthausner Straße führt nördlich aus der Stadt
Enns zur Westbahn (vormals Kaiserin-Elisabeth-Bahn).
Mauthausner Straße zum Hauptplatz von Enns mit dem
Stadtturm
Schloss Ennsegg ist eine ehemalige landesfürstliche
Burg mit Ausbauten um 1570 und im 17. Jhdt. mit einem renaissance
Arkadenhof. Sie diente als Hauptquartier Napoleons von 4. bis 7. Mai
1809.
Das Schloss Ennsegg war Teil der Stadtbefestigung von
Enns. Der Nordosttrakt setzt auf einer hohen Mauer auf und riegelt die
Stadt nach Norden und Osten ab. An der Nordostecke springt ein
viereckiger Turm aus der Mauer und macht seine Funktion als
Flankenschutz der Stadtbefestigung deutlich. Statt von einem Dach wird
er von einer zinnengekrönten Wehrplattform bedeckt.
Was haben Paris, Znaim und Enns gemeinsam? Von
überall ist der jeweilige Stadtturm zu sehen.
Die Enns ist ein südlicher Nebenfluss der Donau in
Österreich. Sie ist mit 254 km (nach älteren Quellen 320 km) der
längste Binnenfluss Österreichs und bildet im Unterlauf die Grenze der
Bundesländer Ober- und Niederösterreich. Ihr mittlerer Abfluss beträgt
dort über 200 m³/s, sodass schon im frühen 20. Jahrhundert einige
Wasserkraftwerke erbaut wurden.
Der Georgenberg in Enns ist der nördliche Ausläufer
des Stadtberges. Die namensgebende Georgskirche erscheint am rechten
Bildrand der Stadtansicht von 1593 als Ruine und wird einige Jahre
später abgetragen. Ein jungsteinzeitliches Dorf, die älteste Siedlung
im Ennser Stadtgebiet, befand sich auf diesem Geländesporn. Hinweise
auf eine vorrömische Befestigungsanlage fehlen. Die legio II Italica
erichtet auf dem weithin sichtbaren Höhenrücken ein Heiligtum. Aus
einer massiven Brandschicht stammen zahlreiche Bruchstücke von
Steintafeln mit Inschriften - Weihungen an eine nicht bekannte Gottheit
und Namen der Soldaten aus der ersten Hälfte des 3. Jh.
An der Wende vom 7. zum 8. Jh. entsteht eine Siedlung am Georgenberg,
die durch eine Brandkatastrophe zerstört wird. Zur geborgenen Keramik
finden sich unmittelbare Vergleiche in einem kleinen slawischen
Brandgräberfeld in Enns. Die hier am 17. August 1186 zwischen dem
steirischen und dem österreichischen Herzog geschlossene Georgenberger
Handfeste bestätigt die Rechte der geistlichen und weltlichen Herren
der Steiermark für den Fall, dass die Babenberger die Erbnachfolge
antreten, was 1192 geschieht. Diese Urkunde hat die Grundlage für die
Entwicklung zum heutigen Österreich geschaffen.
Die Georgenberger Handfeste ist eine von zwei
Urkunden, die am 17. August 1186 auf dem Georgenberg in Enns (heute
Alte Ennsburg im Schlosspark Ennsegg) ausgestellt wurden.
Die größere der beiden Urkunden, die Georgenberger Handfeste genannt
wird, berichtet über eine Abmachung zwischen dem Herzog der Steiermark,
Ottokar IV. aus dem Geschlecht der Traungauer, und dem Herzog von
Österreich, Leopold V. aus dem Geschlecht der Babenberger. Der
kinderlose und unheilbar kranke Ottokar vererbte sein Herzogtum an
Leopold und dessen Sohn Friedrich mit der Bestimmung, dass Österreich
und die Steiermark für immer ungeteilt bleiben sollten.
Auch aus der westlich geführten Linzer Straße
erblickt man den Ennser Stadtturm.
Der Name der Enns leitet sich vom keltischen Ani her.
Die Römer hatten daraus den lateinischen Namen Anisus gemacht. Im 9.
Jahrhundert wurde der Fluss Anesis bzw. Enisa genannt, woraus sich
später der Name Enns entwickelt hatte. Um 400 v. Chr. besiedelten
Kelten das Land. Deren Königreich Noricum wurde 15 n. Chr. dem
Römischen Reich angegliedert und im Jahr 45 zur römischen Provinz
Noricum erhoben.
Nicht ganz so alt, aber auch schon in die Jahre
gekommen - und technologisch längst überholt - ist dieser Briefkasten
den Post und die Telefonzelle der vormals staatlichen Post- und
Telegraphenverwaltung vor der Station Enns Bahnhof.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: