Ernst Fuchs Museum

Otto Wagner-Villa, Jänner 2023

Ernst Fuchs (1930 - 2015) war ein österreichischer Maler, Grafiker, Bildhauer, Bühnenbildner, Komponist und Autor. Er gilt als ein Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

Otto Wagner, der berühmte Jugendstil-Architekt baute im Jahre 1888 für sich und seine Familie in Hütteldorf, einem damaligen Wiener Vorort, ein prunkvolles Sommer-Palais. Sein Lieblingsarchitekt Palladio stand Pate für die ganz im Stil des Historismus gehaltene Residenz. Zeitgleich mit der Erbauung wurde das Projekt von Wagner auf einigen europäischen Archtitektur-Wettbewerben präsentiert und erregte internationales Aufsehen.
”Eigenartigen Reiz entwickelt die eigene Villa des Künstlers in Hütteldorf bei Wien. Von der gewohnten Erscheinung ähnlicher Bauten völlig abweichend, zeigt der auf einer Berglehne errichtete, durch eine stattliche Freitreppe zugängliche Bau bei der Vordersicht nur eine offene Halle zwischen zwei Flügelbauten.” hieß es über die in Berlin ausgestellten Entwürfe zur Villa.

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Bereits 1895 wurde der rechte Seitenflügel, die Orangerie, mit transparenten Glasfenstern winterfest gemacht und diente nun Otto Wagner und seinen Gästen als Billiard-Salon. 1900 wurde der linke Seitenflügel umgebaut und von Otto Wagner zum schönsten heute erhaltenen Jugendstil-Saal Wiens ausgestaltet. Alle Details sind erhalten, vor allem die prachtvollen großflächigen Tiffany-Glasfenster von Adolf Böhm. Nach diesem –heute in Vergessenheit geratenen Künstlerfreund von Otto Wagner- ist der “Adolf Böhm-Saal” benannt.

Bis 1911 diente die Villa Otto Wagner als Repräsentationshaus. Im Rahmen legendärer Empfänge und Sommerfeste traf sich hier die elegante Wiener Gesellschaft. Künstler wie Gustav Klimt, der Wagner-Schüler Josef Hoffmann, Adolf Loos, Gustav Mahler, Alma Mahler-Werfel und viele andere gingen in der eleganten Otto Wagner-Villa aus und ein. Nach Abschluss der Planung seiner grossen ,öffentlichen Projekte, wie der Wiener Stadtbahn, der Postsparkasse und der Kirche am Steinhof, errichtete Otto Wagner auf dem angrenzenden Grundstück der Villa eine moderne kleinere Villa im funktuellen Jugendstil, die er nur drei Jahre bewohnen sollte. Die große Villa wurde bereits 1912 an Ben Tiber, den Direktor des Wiener Apollo-Theaters und des Ronacher- Revue-Theaters verkauft. Er war ein reicher Investor und veranstaltete in der Otto Wagner–Villa weiterhin legendäre Feste.

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Ernst Fuchs wurde 1930 als einziges Kind von Maximilian und Leopoldine Fuchs in Wien geboren; väterlicherseits waren seine Vorfahren jüdischer Herkunft. Als sein Großvater Siegmund in die USA und sein Vater nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938/39 nach Shanghai emigrieren mussten, wurde er nach antisemitischen Anfeindungen 1942 römisch-katholisch getauft. Er selbst suchte sich seinen Taufnamen aus: Ernst Peter Paul (nach Peter Paul Rubens, dem Lieblingsmaler des damals 12-Jährigen). Noch zuvor im Jahre 1941, wurde der junge Ernst Fuchs zu einem Zögling des Heims „Zum heiligen Joseph“, das Halb- und Geltungsjuden aufnahm, wo er achtzehn Monate verbrachte. Ab etwa 1942 erhielt Fuchs erste Unterweisungen im Zeichnen und Malen durch den Maler und Restaurator Alois Schiemann, den Bruder seiner Taufpatin. Bis zum fünfzehnten Lebensjahr erhielt er Unterricht in Bildhauerei und Malerei bei Emmy Steinböck und Fritz Fröhlich an der Malschule St. Anna in Wien.

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Von 1946 bis 1950 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien, zuerst unter Robin Andersen, dann unter Albert Paris Gütersloh. Eine erste Einzelausstellung gab es 1949 in Paris, wohin er 1950 übersiedelte. Es folgten bis 1956 Reisen nach Amerika, Italien, Spanien und England. 1957 hielt er sich längere Zeit im Dormitio-Kloster am Berg Zion (Israel) auf und beschäftigte sich mit Ikonenmalerei. 1962 kehrte er nach Wien zurück, wo er eine Professur erhielt. Er zählt zusammen mit Wolfgang Hutter, Arik Brauer, Rudolf Hausner und Anton Lehmden zu den Gründern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. 1972 erwarb er die Otto-Wagner-Villa und begann dort mit der Brunnenanlage Nymphäum Omega mit der Verwirklichung seiner architektonischen Vorstellungen. Das renovierte Gebäude dient heute als „Privatmuseum Ernst Fuchs“ und Veranstaltungsort.

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Fuchs pflegte Freundschaften mit Salvador Dalí, Arno Breker, Mati Klarwein, Leonor Fini, Eva Nagy und vielen anderen Künstlern. 1975 war Fuchs der jüngste der Künstlerfreundschaft, die Salvador Dalí proklamierte: „Wir sind das Goldene Dreieck der Kunst: Breker-Dalí-Fuchs. Man kann uns wenden, wie man will, wir sind immer oben.“

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RÖMISCHES BAD:
Wo sich einst die Schlafzimmer der Otto Wagner Villa befanden, erstreckt sich heute das von Ernst Fuchs gestaltete „Römische Bad“. Angelehnt an und inspiriert von antiker Villenarchitektur, wie sie die Ausgrabungen in Pompeji und Herculaneum zutage förderten, schuf der Künstler eine exotische Raumfolge mit Wandgemälden, Marmorbecken und dorischen Säulenelementen. Besonders auffallend ist hierbei das Mosaik im Alkoven über der Badewanne, welches dem Einfluss Koloman Mosers zugeschrieben wird. Im starken Kontrast zur opulenten Innenarchitektur stehen die frühen Zeichnungen, die Ernst Fuchs in seiner Jugend schuf, unmittelbar unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges. Es sind drastische Darstellungen von Tod und Verderben, von zerstörten Städten und dem Verfall einer Gesellschaftsordnung, wie sie sich eigentlich nur mit dem Untergang Pompejis vergleichen lassen.

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Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1888 war die Otto Wagner Villa I eine glanzvolle Bühne für die prunkvolle Inszenierung allumfassender Gastfreundschaft. Ob unter Otto Wagner oder in der Ära Ernst Fuchs, in ihrem Gästebuch fanden einige der größten Namen ihren Eingang. Von Gustav Klimt, Egon Schiele und Alma Mahler-Werfel bis Otto von Habsburg-Lothringen, Falco und Yoko Ono: Sie alle kamen und ließen sich von der besonderen Atmosphäre dieses einzigartigen Baujuwels verzaubern.

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Vorraum zum Römischen Bad

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Die heute als Ernst Fuchs-Museum bekannte Otto Wagner-Villa ist ein wertvolles Architekturdenkmal ,welches lange vom Verfall bedroht war und schließlich sogar demoliert werden sollte. Dass jenes nicht eintrat, verdankte die Villa ihrem Besitzer, dem “Heros Eponymos”, dem Zeichner, Maler, Bildhauer und Architekten Ernst Fuchs.

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Ernst Fuchs entdeckte die verlassene Villa Ende der dreißiger Jahre. Damals noch ein Kind aus armen Verhältnissen, versprach er seiner Mutter, ihr das Haus zu schenken , wenn er einmal ein reicher Maler geworden ist. Über drei Jahrzehnte behielt er die Otto Wagner Villa im Auge. In den sechziger Jahren veranlaßte er eine Rettungsaktion mit seinen Malerkollegen Friedensreich Hundertwasser und Arnulf Rainer. Doch niemand hatte den Mut, ihn zu unterstützen. 1972 erwarb er endlich aus eigenen Mitteln das verwunschene Gebäude. Er rettete damit die Otto Wagner-Villa nicht nur vor dem Abbruch, sondern sanierte sie nach besten bautechnischen und kunsthandwerklichen Plänen.Vieles an der Villa wurde im Sinne Otto Wagners restauriert und saniert.Da vom Interieur nichte mehr erhalten war, wurden Möbel und Tapeten, Türgriffe und anderes nach Entwürfen von Ernst Fuchs gestaltet und ergänzt.

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MUSIKZIMMER:
Die heutige Bezeichnung als „Musikzimmer“ mag tatsächlich etwas irreführend sein, diente der Raum doch nicht allein der musikalischen Unterhaltung, sondern war als Teesalon wichtigster Rückzugsort der Damen nach einem Abendessen. Die Wände dieses intim gehaltenen Salons schmückten großformatige Landschaftsgemälde, die allesamt Adolf Böhm zugeschrieben werden. In Anlehnung an einen englischen „Drawing-Room“ und ausgestattet mit einem Klavier, Möbelentwürfen nach Otto Wagner und dem aus rotem Marmor gestalteten Kamin, war dies ein Ort der Konversation und der Zerstreuung, sowohl vor, als auch nach dem Essen.

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Kamin- und Musiksalon:
Beide Räume flankieren den Großen Salon und sind wie er mit wertvollen Wandbehängen, opulenten Glaslustern und ausgewählten Werken von Ernst Fuchs geschmückt.

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BLAUER SALON:
Ursprünglich ein Billardzimmer mit einem vorgesetzten Wintergarten, erhielt der „Blaue Salon“ seine heutige Bezeichnung erst nach der Umgestaltung durch Ernst Fuchs. Im Zentrum stehend, dominiert die „Ankleidung der Esther“ das Interieur. Dargestellt ist Esther, durch ihre Geschichte Beschützerin der Juden und in der Symbolik von Fuchs die Urmutter schlechthin. Ihre üppige Gestalt findet sich an vielen Stellen in der Villa, wie etwa die „Große Esther“-Skulptur auf der Terrasse, oder die Esther-Tapete im Eingangsbereich.

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Sphinx, 1975
Die Figur der Sphinx als Mischgestalt zwischen Mensch und Tier ist ein Wesen an der Schwelle zu einer anderen Welt, zur Welt der Erkenntnis. Als Gebärerin ist sie eine betont erotische Figur. Diese weiße Sphinx wurde aus Sand von der Sphinx in Gizeh gestaltet, ihr Helm mit 24 Karat blattvergoldet.

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Bis 1986 diente die Fuchs-Villa, dem legendären Begründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus als Atelier. Berühmte Persönlichkeiten, wie Placido Domingo, Edward Teller, Oskar Werner und Falco wurden hier vom Meister porträtiert. Grace Kelly, Curd Jürgens und Yoko Ono besuchten hier ihren Künstlerfreund Ernst Fuchs. 1988 erfüllte sich Ernst Fuchs seinen Lebenstraum. Das Ernst Fuchs-Museum konnte eröffnet werden und somit die Otto Wagner-Villa für Besucher aus aller Welt ihr Pforten öffnen. Während des gesamten Jahres können nun deren prunkvollen Räume besichtigt werden. Eine Retrospektive über das künstlerische Schaffen von Ernst Fuchs führt chronologisch durch die Räume der Bel Etage und des ersten Stockes.

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

Nicht nur frühe Zeichnungen aus den 40er Jahren, kostbare Miniatur-Malereien aus den 50ern, die großen Bleistift-Zeichnungen aus den 60er Jahren, sondern auch Monumental-Gemälde wie „Das Zeichen des Moses“ von 1978 können hier täglich im Original betrachtet werden. Das römische Bad mit Mosaiken von Kolo Moser und dem einzigartigen Aquarell-Zyklus „Lohengrin“ von Ernst Fuchs, sowie die Kleine Galerie mit bemalten und geschnitzten Möbeln, Skulpturen und kostbaren Graphiken des Meisters können besucht werden.

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Wiener Sphinx von Ernst Fuchs

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Professor Ernst Fuchs, geboren am 13. Februar 1930, ist Mitbegründer der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus". Zwölf Jahre verbringt Ernst Fuchs in Paris, wo er bedeutende Künstlerfreundschaften zu Salvator Dali, Jean Costeau und den Kreis um Jean-Paul Satre pflegt. Nach seinem Paris-Aufenthalt bereist er verschiedene Länder und zieht sich für Monate in das Kloster Dormitio in Jerusalem zurück. Dort beginnt er sein monumentales "Abendmahl".

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1962 kehrt Ernst Fuchs als international anerkannter Maler und Bildhauer in seine Heimatstadt Wien zurück. Dort kauft er 1972 die Villa Wagner. Dies ist heute ein Privatmuseum, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Ernst Fuchs starb am 09.11.2015 in Wien.

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Ernst Fuchs - Sphinx II

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GROSSER SALON:
Das ehemalige Speisezimmer Otto Wagners war um die Jahrhundertwende gesellschaftlicher Mittelpunkt eines glanzvollen Haushalts. Als Inbegriff des sozialen Einflusses Wagners auf das Kulturleben der Haupt- und Residenzstadt Wien diente gerade – und vor allem – dieser Raum als Bühne für große Soiréen mit bedeutenden Namen des Fin de Siècle. So speisten hier unter anderem Gustav Mahler, Gustav Klimt, aber auch Berta Zuckerkandl und Arthur Schnitzler. Nach der Umgestaltung durch Ernst Fuchs Anfang der 70er Jahre behielt der Salon seine Bedeutung als wichtigster Repräsentationsraum des Hauses bei und beinhaltet heute die Hauptwerke aus der „Feuerfuchs“-Phase, wie sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor Ort entstanden sind.

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Der Große Salon:
Er ist das schlagende Herz des Hauses, der Mittelpunkt im Konzept Otto Wagners und gestalterischer Höhepunkt unter Ernst Fuchs. Einst als Speisezimmer genutzt, bietet er den perfekten Rahmen für verschwenderische Abendessen im Glanz eines wertvollen Lusters aus Muranoglas. Die mystischen Figuren der großformatigen Gemälde an den Wänden werden ohne Zweifel so manches Gesprächsthema beherrschen. Südseitig gelegen, garantieren die großen Fenster des Saales zauberhafte Momente im goldenen Licht des Abends.

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Die Sitzgruppe 'Hommage an Hoffmann' zeigt als Intarsie den Doppeladler der Monarchie, der ein wichtiges Symbol in der Kunst von Ernst Fuchs darstellt.

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KLEINER SALON:
Der „Kleine Salon“ wurde von Wagner zunächst als Schlafzimmer genutzt. Die Bilder stammen aus den 60er Jahren, also aus der Zeit, in der das wichtige Buch „Architectura Caelestis“ entstand. Unzählige Details finden sich in diesen Werken, und der Betrachter sollte sich die Zeit nehmen, in diese Bilderwelt einzutauchen.

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 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

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Anti-Laokoon (Laokoon Victor), 1965, Mischtechnik
In Anlehnung an die berühmte römische Kopie der Laokoon-Gruppe im Vatikanischen Museum entstanden, ist diese Bleistiftzeichnung als Zitat des griechischen Mythos zu verstehen und beschreitet in ihrer Botschaft doch den gegensätzlichen Weg. Denn nicht der Sieg des Monströsen steht im Vordergrund, sondern die Überwindung desselben durch den Menschen als ein fest im Glauben verankertes Wesen. Die zentrale Figur des Anti-Laokoon zu beiden Seiten flankierend, winden sich zwei Frauengestalten, gleich den Paraphrasen der beiden todgeweihten Söhne des trojanischen Priesters. Sich aufdrängende Ähnlichkeiten zwischen der Darstellung des Anti-Laokoon und der Wiedergabe einer Christusikonographie sind nicht zufällig entstandene, sondern ganz bewusst geschaffene Parallelen. Triumphieren doch beide gleichermaßen sowohl über die Gewalt des Bösen, als auch über jene des Todes und vereinen sich letztlich im Glauben an die Allmacht Gottes.

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ADOLF BÖHM SAAL:
Als einziger Raum des Erdgeschoßes wurde der Westflügel in seiner ursprünglichen Form belassen und erstrahlt auch heute noch in jenem exquisiten Jugendstil-Dekor, wie es um 1900 von Otto Wagner entworfen worden war. Ins Auge stechend sind, neben den Stuckaturen von Joseph Olbrich, vor allem auch die Fenster von Adolf Böhm. Als Höhepunkte des Schaffens Böhms wurden sie zuerst in der Secession ausgestellt, ehe sie in der Wagner Villa ihre eigentliche Bestimmung fanden. Lichtdurchflutet und mit einem einmaligen Blick in den Garten, diente der Westflügel als Atelier Otto Wagners, der hier einige seiner Hauptwerke entwarf, wie etwa die Kirche am Steinhof. Ein Raum, der nicht nur für die Liebhaber zeitlosen Jugendstils von großer Bedeutung ist, sondern auch für die Architekturgeschichte der Stadt Wien selbst.

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

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 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

Adolph Böhm Saal:
Das ehemalige Atelier Otto Wagners bietet eine Einzigartigkeit, die in Österreich ihresgleichen sucht. Nach Entwürfen von Adolph Böhm entstanden hier um 1900 die größten Jugendstilfenster des Landes, die sich bis heute erhalten haben. Von den Zeitgenossen als herausragende Handwerkskunst wahrgenommen, wurden sie zunächst in der Sezession ausgestellt, bevor sie ihren eigentlichen Platz in der Otto Wagner Villa einnehmen konnten.

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Speisezimmer:
Das ehemalige Badezimmer Otto Wagners besticht durch seine wertvolle Sammlung kleinformatiger Ölgemälde aus dem Frühwerk von Ernst Fuchs und das innovative Tischensemble mit seinem Daphne und Apoll Motiv.

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ESSZIMMER:
Das Esszimmer war ursprünglich das Badezimmer Wagners, was noch an den geätzten Fenstern zu erkennen ist. Die Möbel, nach einem italienischen Design gestaltet, sind Unikate und handbemalt. Auf dem Tisch stehen zwei Porzellan-Greife, die als Kerzenständer dienen und von der Firma Rosenthal ausgeführt wurden. Die Bilder sind in der so genannten manieristischen Periode von Ernst Fuchs entstanden.

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Auf der Flucht vor den Nazionalsozialisten emigrierte Ben Tiber bereits Mitte der 30-er Jahre ins Ausland. Die Villa wurde enteignet. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Otto Wagner Villa zu einer Büro-Zentrale für Baldur von Schierach umfunktioniert. Die Freizeit-Aktivitäten der Hitlerjugend wurden vor hier aus organisiert. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Villa zum Spekulationsobjekt und sollte schließlich demoliert werden. Seinen märchenhaften Zauber verlor “diese merkwürdige Villa im Halterthal” aber nicht, denn noch 1962 schrieb der Österreichische Dichter Heimito von Doderer in seinem letzten Roman “Grenzwald” : “Hier war nun rechts über der Straße am Hange ein Haus zu sehen, ja eigentlich ein Palast ,wie es einen solchen weitum nicht gab. Auf hohen mächtigen Säulen schwebte und schattete das flache Dach und links und rechts warf der schwere, über seiner Terasse liegende Mittelbau fast zarte schmächtige Seitenflügel von sich, deren Wände auf den ersten Blick nur aus buntem Glase bestanden, von schmalen Pfeilern geteilt.”

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NYMPHÄUM OMEGA/ BRUNNENHAUS 1976-2000
Das Brunnenhaus „,Nymphäum Omega" ist ein Ort der Meditation, des Schauens und Hörens. Als Brunnenheiligtum ist es der Mutter Gottes und Hermes Trismegistos gewidmet. Davor steht der,,Mosesbrunnen", an der Frontseite des Tempels befindet sich ein Christophorus- Relief. Allein in seiner Ausführung ist dieses Gebäude im Europa des 20. Jahrhunderts einmalig und somit ein Symbol für das anbrechende dritte Jahrtausend.

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Brunnenhaus Nymphäum Omega mit Moses-Brunnen im Park der Otto-Wagner-Villa (1992–1996)

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023

Otto Wagner Villa II

 Ernst Fuchs Museum, Jänner 2023


Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: