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Nach 5 Jahre geht es wieder zur Hauptstadt am Wörthersee und ins kärnten.museum. Diesmal wurde auch das Landhaus mit den Wappensälen besichtigt. Bei der Gelegenheit wurde auch der wasserspeiende Lindwurm besucht und die Kirchen der Innenstadt visitiert: Domkirche St. Peter und Paul, Ehem. Bürgerspitalskirche, Heiligengeistkirche, Kapuzinerkirche und die Stadthauptpfarrkirche St. Egid mit dem Stadtpfarrturm.
Das kärnten.museum (vor 21. November 2022 Landesmuseum Kärnten bzw.
Kärntner Landesmuseum) ist ein kultur- und naturwissenschaftliches
Museum in Klagenfurt am Wörthersee.
LANDESMUSEUM RUDOLFINUM
1879 - 1884 NACH PLÄNEN VON GUSTAV GUGITZ GROBTEILS AUS MITTELN DER
KÄRNTNER SPARKASSE ERBAUT UND IM BEISEIN DES KRONPRINZEN RUDOLF ALS
PATRON EINGEWEIHT, HISTORISTISCHER BAU IN NEORENAISSANCEFORMEN
Als Kärntner Landesmuseum seit 1884 eines der schönsten historistischen
Bauwerke Klagenfurts, als kärnten.museum Klagenfurt seit 2022 eines der
modernsten Museen Österreichs – ein Kärntner Universalmuseum, das den
Wandel der Lebensräume, der Ideen, der Kulturen als Leitfaden für die
Erzählung wählt. Vom „Lindwurmschädel“ bis zum Dionysos-Mosaik, vom
Großglockner-Relief bis zum Siebenhirter-Schwert, von den frühesten
Spuren menschlicher Besiedelung bis ins Anthropozän. So wird die
Entdeckungsreise durch die Landes- und Kulturgeschichte sowie den
Naturraum Kärntens anschaulich und pointiert zum Erlebnis.
Großglockner-Relief
ASIATISCHE TIGERMÜCKE - AEDES ALBOPICTUS (SKUSE, 1895)
Bereits vor 30 Jahren wurde die Tigermücke mit Ge- brauchtreifen und
Glücksbambus nach Europa eingeschleppt und breitet sich von Süden her
immer weiter aus. 2022 konnte sie erstmals in allen Bundesländern
Österreichs nachgewiesen werden, wobei innerstädtische Gärten und
Parkanlagen verschiedene Brutplätze bieten (z. B. Gießkannen,
Regentonnen, Vogel- tränken, Gullies...) und eine Ansiedelung der Mücke
erleichtern.
Tigermücken sind Vektororganismen (= Krank- heitsüberträger), die
verschiedene humanpathogene Krankheitserreger auf den Menschen
übertragen können (z. B. West-Nil-Virus, Chikungunya-Virus, Zika-Virus,
Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus ...).
Fröger Figurenwelt
In den Gräbern von Frög fand man zahlreiche Figuren und Plaketten aus
Blei, die Gesellschaft und Glaube der damaligen Zeit widerspiegeln.
Männliche Reiter auf Hengsten mit erigiertem Penis entsprechen dabei
der Selbstdarstellung einer vermögenden Elite, die Pferdezucht betrieb.
Wasservögel und Speichenrad weisen auf die Symbolik der
Vogel-Sonnen-Barke hin, einem europaweit geläufigen Zeichen für die
lebensspendende Wirkung von Sonne und Wasser. Nackte Männer und Frauen
mit erhobenen Händen, Figuren mit kleinen Eimern in den Händen oder am
Kopf, Darstellungen von Pferden, vereinzelt von Reitern sowie Rindern
könnten einen Fruchtbarkeitskult wiedergeben.
Hermes, Ares, Apollo (kopflos)
Dionysos und sein Gefolge
In einem großen Wohnhaus der römischen Metropole Virunum wurde Ende des
19. Jhs. dieses überaus qualitätsvolle Mosaik gefunden, das aufgrund
seines Stils zwischen 230 und 240 n. Chr. entstanden sein dürfte. Mit
einer Fläche von annähernd 30 m² füllte es damals den sogenannten
„Mosaikraum" beinahe zur Gänze aus.
Umrahmt von geometrischen Zierelementen und vier Medusenköpfen an den
Ecken befinden sich im Zentrum stolzierende Pfauen, Mänaden und Satyrn
als Gefolge im Festzug des jugendlichen Dionysos mit einem über den
Rücken geworfenen Mantel und Thyrsosstab. In dieser Form wurde der Gott
des Weines und der Verwandlung in Noricum wie in anderen Regionen des
römischen Reiches als Freuden- und Hoffnungsträger verehrt.
100 Jahre Radio in Kärnten
Mit der Gründung der RAVAG – der ersten österreichischen
Rundfunkgesellschaft – im Jahr 1924 wurde der Radioapparat in
Österreich und damit auch in Kärnten heimisch. In den Wohnzimmern, am
Arbeitsplatz, in den Schankstuben und Gasthäusern, im Stall und später
im Auto, in der Manteltasche und im Handy. 100 Jahre Radio bedeutet 100
Jahre technische Innovation, Information und Unterhaltung, bedeutet
Wachstum an Hörer:innen, Radiosendern und Reichweiten, bedeutet heute
ein Nebeneinander von öffentlich - rechtlich, privat und Podcast und
wird in Zukunft auch KI bedeuten.
Telefunken 340 W – „Katzenkopf", 1931. Verschiedene Radioröhren aus der ganzen Welt.
Nicht nur die Gründung des ORF 1958 ist Zeichen einer neuen Zeit.
Generell zieht in Österreich ein neues Lebensgefühl ein: The American
Way of Life wird zum bestimmenden Slogan. Durch den steigenden
Wohlstand können sich viele Menschen mehr Dinge leisten und die
Industrie produziert Waren, ohne die wir laut Werbung nicht leben
können. Das Radio wird zum schmucken Einrichtungsgegenstand, zum
schicken Designobjekt, welches Zentrum und Blickfang jedes Wohnzimmers
bildet.
Verschiedene österreichische Firmen stellen in den Anfangsjahren des
Radios ihren Erfinder- und Pioniergeist unter Beweis. Die Blütezeit der
österreichischen Radiomacher sind die 50er und 60er Jahre. Bekannte
Firmen sind Eumig, Minerva, Radione, Hornyphon, Ingelen und Kapsch.
Teilweise werden bis in die 80er Jahre in Österreich Radios gebaut.
Weltron 2007 UFO, 70er Jahre
Der Maria-Theresia-Taler
1751 werden in der Habsburger Monarchie die ersten Taler nach dem
sogenannten Konventionsfuß geprägt. Der Konventionsfuß war ein Münzfuß
(bestimmt die Edelmetallmenge in einer Münze), der durch einen
Staatsvertrag zwischen der Monarchie und anderen deut- schen Staaten
festgelegt wurde. Der Talerhandel kommt 1776 richtig in Schwung, als es
jedermann gestattet ist, Silber zur Prägung von Talern abzuliefern und
diese dann unentgeltlich in den Orient ein- zuführen. Besonders beliebt
sind jene Taler, die das Bildnis Maria Theresias zeigen. Auch nach
ihrem Tod 1780 werden weiterhin Taler mit ihrem Abbild und dem alten
Stempel ihres Todesjahres geprägt. Zehn Jahre nach ihrem Tod werden
noch über 20 Millionen Taler mit ihrem Konterfei produziert. Ein großer
Teil des Geldes wird mit Gewinn nach Konstantinopel verkauft. Wichtig
für die Verbreitung des Talers ist der Handel mit Kaffee, der aus
Arabien und Abessinien über Marseille, Livorno und Triest nach Europa
eingeführt wird. Bereits 1768-1773 wollen die Verantwortlichen im
Jemen, dass die Lieferungen mit Maria-Theresia-Talern bezahlt werden.
Natürlich ist die österreichische Regierung daran interessiert, die
hohen Gewinne, die man aus dem Talergeschäft erzielte, für sich zu
beanspruchen. Der Handel mit den Talern wird monopolisiert und die
Durch- und Ausfuhr von Konventionstalern nach Ungarn und der Türkei auf
dem Landweg verboten.
Zum Verbreitungsraum des Maria-Theresia-Talers gehört das gesamte
damalige Osmanische Reich. Arabische Kaufleute verbreiten, verbunden
mit dem Sklavenhandel, den Taler entlang der gesamten afrikanischen
Nordküste bis zu den Azoren sowie nach Sansibar, Zentralafrika und nach
Mosambik. In Äthiopien sind die Maria-Theresia-Taler sogar vom Beginn
des 19. Jahrhunderts bis zur Besetzung durch die Italiener 1936 die
offizielle Landeswährung. Bis 1960 werden insgesamt 330 Millionen Stück
Maria-Theresia-Taler geprägt.
Papiergeld Österreich
Seit 1762 gibt es in Österreich Papiergeld. Die ersten Geldscheine sind
die,,Wiener Stadt Banco-Zettel" und werden aus Anlass des
Siebenjährigen Krieges gedruckt. Die Banco-Zettel können für sämtliche
Zahlungen verwendet werden. Es ist aber auch möglich, die Zettel in
Beträgen von 200 Gulden aufwärts gegen 5-prozentige Staatsobligationen
umzutauschen. Die positive Verbreitung der Banco-Zettel war nur solange
gegeben, als Papiergeld und Münze gleichwertig blieben. Das Papiergeld
ist ursprünglich nur als Notmaßnahme während des Krieges gedacht
gewesen, da man aber schnell den Geldbedarf mit der Druckerpresse
stillen konnte, wollte man die Geldscheine auch in Friedenszeiten
beibehalten.
Von 1793 bis 1798 erreicht der Umlauf von Banco-Zetteln einen
Höchststand von 91,86 Mio. Gulden. Bereits 1791 machen sich erste
Probleme bei der Einwechslung bemerkbar, da die Kassen oft nicht den
Anforderungen der Kunden nachkommen können. Ab 1800 werden auch kleine
Nominale von 1 und 2 Gulden ausgegeben. Im selben Jahr erklärt man den
Banco-Zettel zum offiziellen Zahlungsmittel. Davon betroffen sind vor
allem Staatsbeamte und Soldaten, die ausschließlich mit dem neuen
Zahlungsmittel entlohnt werden. Durch die Kriegsentschädigungen, die
Österreich durch den Frieden von Schönbrunn 1809 zu leisten hatte, wird
die Inflation weiter angeheizt. Teile der österreichischen Bevölkerung
verarmen stark. 1810 sind bereits mehr als eine Milliarde Gulden
Banco-Zettel in Umlauf. Die Regierung erlässt im Dezember ein
Moratorium für alle Zahlungsverpflichtungen in Münzgeld, was jedoch zu
keiner Entspannung führte. Am 20. Februar 1811 muss Österreich den
Staatsbankrott erklären. Banco-Zettel und Banco-Zettel-Teilungsmünzen
sollen im Verhältnis 1:5 in sogenannte,„Einlösungsscheine" der „Wiener
Währung" umgetauscht werden.
Kunstsinniger Diplomat
Freiherr Johann von Khevenhüller (1538-1606) wirkte als Gesandter
Rudolfs II. am spanischen Hof und gab dort im Jahr 1579 beim berühmten
italienischen Künstler Jacopo da Trezzo eine Porträtbüste in Marmor in
Auftrag. Das kunsthistorisch bedeutende Werk zeigt Khevenhüller in
Rüstung und in einem an die Antike erinnernden Repräsentationsges- tus.
Barockzeit
Im Mittelalter hatte der Begriff „Spießbürger" noch keine negative
Bedeutung, im Gegenteil: Die weniger vermögenden Bürger leisteten voll
Stolz Schutz- und Abwehrdienste mit einfachen Waffen, etwa Hellebarden,
und unterstrichen dadurch ihre Zugehörigkeit zur Bürgergemeinschaft.
Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen wurden die Spieße nutzlos. Für all
jene, die trotzdem daran festhielten, wurde „Spießbürger" zum
Spottnamen. Ab dem 17. Jahrhundert werden alle Menschen, die sich dem
Fortschritt verschließen, so bezeichnet.
Dieser kulturgeschichtlich bedeutende Flügelaltar einer Werkstatt in
St. Veit an der Glan stammt aus der Jakobuskirche von Tiffen. Die
einzelnen Teile sind aus Lindenholz geschnitzt und zeigen Reste einer
teilpolychromierten Fassung aus der Entstehungszeit um 1510. Die
Predella aus dem Jahr 1518 gehörte ursprünglich zu einem anderen Altar
aus der Pfarre Gmünd. Das speziell zur Verehrung durch Pilger auf dem
Jakobusweg nach Santiago de Compostela konzipierte Programm zeigt im
Schrein die wichtigsten Schutzheiligen für Reisende: den Kirchenpatron
Jakobus den Älteren, flankiert von den in Kärnten am meisten verehrten
Nothelfern Christophorus und Florian. Auf den vier Reliefs wird eine
Kärntner Sage illustriert, nämlich die aus dem spanischen Jakobswunder
von San Domingo abgeleitete örtliche Legende von den Tauben zu Tiffen.
Lindwurmbrunnen am Neuer Platz
Steinerner Springbrunnen aus dem späten 16. Jahrhundert in Form eines geflügelten Drachen, dem Wappen der Stadt.
Die Sage vom Lindwurm
„Als der Kärntner Herzog von der Karnburg aus das Land regierte,
breitete sich dort, wo heute Klagenfurt liegt, ein großes Moor aus.
Wildes Gestrüpp wuchs aus dem feuchten Moos, und fast immer brütete ein
dichter Nebel über der Landschaft. Die unwirtliche Gegend, welche sich
vom Wörthersee weit nach Osten erstreckte, betrat nur selten eines
Mensches Fuß. Doch auf den umliegenden Bergen wohnten fleißige Bauern.
Wehe aber, wenn sich ihre Rinder oder Schafe zu nahe an das Sumpfgebiet
heranwagten oder sich gar im nebligen Moor verirrten – sie kamen nicht
mehr zurück.
Im Sumpf hauste nämlich ein Lindwurm, ein unheimlicher Drache,
geflügelt und von einem schuppigen Panzer bedeckt. Wie ein Pfeil schoss
der scheußliche Wurm auf seine Opfer los und verschlang Tiere und
Menschen. Darum wagte sich niemand in seine Nähe. Selbst die tapfersten
Männer fürchteten sein dumpfes Geheul und sein fürchterliches Knurren,
das besonders bei schlechtem Wetter zu hören war.
Weil der Lindwurm immer gefräßiger wurde, ließ der Herzog auf einer
erhöhten Stelle am Rand des Sumpfes einen festen Turm bauen. Dann
wurden weit und breit die Männer zusammengerufen, und der Herzog gebot
ihnen, vom Turm aus das Ungeheuer durch List oder Gewalt zu erledigen.
‚Wer den Lindwurm zur Strecke bringt‘, rief der Herr des Landes, ‚dem
gehören der Turm und das Land ringsum, und er bekommt noch reichen
Lohn‘. Er soll frei sein, und wäre er nur ein Knecht!‘
Nun taten sich wirklich einige Knechte zusammen. Sie banden einen
fetten Stier an eine lange Kette, an der ein mächtiger Widerhaken
befestigt war. Die Männer versteckten sich im Turm und konnten durch
die kleinen Fenster die Gegend überschauen. Das Brüllen des gefesselten
Stiers hallte fürchterlich über den Sumpf und lockte das Ungeheuer aus
seinem Versteck. Gierig schoss es daher, und peitschte mit seinen
Flügeln das Wasser und den Morast auf. Weit öffnete es seinen
schauerlichen Rachen, in dem unheimliche Zähne steckten. Mit seinen
spitzen Krallen stürzte sich der Drache auf den zitternden Stier und
begann ihn zu verschlingen. Jetzt drang aber der gewaltige Widerhaken
in seinen Gaumen, und wie ein Fisch an der Angel, schlug er mit dem
riesigen Schwanz wütend um sich. Je lebhafter der Lindwurm an der Kette
zerrte, desto tiefer drang das spitze Eisen in seinen Rachen ein. Nun
stiegen die Knechte aus dem Turm und erschlugen das Ungeheuer mit ihren
Keulen.
Das ganze Land war froh, als es von der furchtbaren Plagen befreit war.
An der Stelle des Turmes erbaute der Herzog ein schönes Schloss. Das
umliegende Land wurde gerodet und trockengelegt. Bald konnten hier die
Bauern den Pflug durch das Erdreich führen. Um das Schloss herum
erbauten sie Häuser, und aus jener Ansiedlung soll sich später die
Stadt Klagenfurt entwickelt haben.
Zum Andenken an den Kampf mit dem Drachen erhielt die Hauptstadt
Kärntens ein Stadtwappen, auf dem der Turm mit dem Lindwurm zu sehen
ist. Und auf dem Neuen Platz in Klagenfurt wurde vor mehr als
dreihundert Jahren ein großer Lindwurm aus Stein aufgestellt, dem sein
Bezwinger mit erhobener Keule gegenübersteht. Dieser steinerne Lindwurm
wird heute noch von jedem Besucher gebührend bewundert.“ (Maierbrugger,
2004, S. 223-224)
Maria Theresia Denkmal am Neuer Platz
Palais Rosenberg (Rathaus)
DOMKIRCHE ST. PETER UND PAUL
ALS EVANGELISCHE PREDIGERKIRCHE DES BÜRGERSPITALS 1581 - 1591 ERBAUT
UND DER HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT GEWEIHT, 1600 GESCHLOSSEN, ALS
JESUITENKIRCHE ST. PETER UND PAUL 1604 NEUGEWEIHT (BIS 1773), DOMKIRCHE
DES BISTUMS GURK SEIT 1787, BEDEUTENDE WANDPFEILERKIRCHE DER
RENAISSANCE, DIE EINRICHTUNG NACH DEM STADTBRAND 1723 BAROCK ERNEUERT,
1661 ANBAU DER FRANZ-XAVER-KAPELLE, HAUPTALTARBILD VON DANIEL GRAN 1752
Wie auch in Salzburg achtete man im Mittelalter und in der Frühen
Neuzeit bei der Aufnahme in das Gurker Domkapitel auf die adelige
Herkunft der Kandidaten. Diese war zwar nicht in den Statuten
festgelegt, entwickelte sich aber zur Gewohnheit, an der man festhielt.
Dadurch erhielt das Domstift politisches Gewicht, das sich zum
Mitspracherecht bei Verfügungen des Bischofs ausbildete. Im 17. und 18.
Jahrhundert bestand das Domstift im Durchschnitt aus zwölf Chorherren.
Nach der Umwandlung des Chorherrenstiftes in ein aus Weltpriestern
bestehendes Domkapitel wurden ab 1792 auch nicht adelige Priester in
das Kapitel aufgenommen. 1787 übersiedelte das Domkapitel nach
Klagenfurt in das „Gurkerhaus." Im gleichen Jahr beschränkte Kaiser
Joseph II. die Zahl der Kanoniker auf acht einschließlich des
Dompropstestand des Domdekans. Dabei blieb es bis heute.
Die materielle Grundlage des Domkapitels bildet bis heute überwiegend
Vermögen, das aus dem Besitz der hl. Hemma stammt. Der Besitz wurde
sorgsam nach wirtschaftlichen, sozialen und caritativen Grundsätzen
verwaltet. So konnte die Substanz im Wesentlichen erhalten werden,
sieht man von den politisch bedingten Verlusten im ehemaligen
Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg ab.
Die Erträgnisse dienen seit Jahrhunderten vor allem der Erhaltung des
Gurker Doms und der dem Kapitel unterstehenden 17 Pfarrkirchen sowie
dem Unterhalt der Kanoniker. An die Stelle des Aufwands für die
angesehene Domschule und das Armenspital in Gurk trat seit der
Übersiedlung nach Klagenfurt die finanzielle Mitsorge für die
Kathedralkirche St. Peter und Paul.
Das Gurker Domkapitel bezog bei der Übersiedelung von Gurk nach
Klagenfurt das aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude in der
Pernhartgasse 6. Dort stehen bis heute Wohnungen für sechs
Domkapitulare zur Verfügung. Im sogenannten Kapitel- zimmer finden die
monatlichen Sitzungen statt, bei denen die wirtschaftlichen und
pastoralen Anliegen des Kapitels sowie die wichtigsten Vorhaben der
Diözese beraten werden. Neben dem Kapitelzimmer befindet sich eine
kleine Kapelle mit einem spätgotischen Flügelalter, in der sich die
Domkapitulare zum Gebet für die verstorbenen Mitglieder treffen. Die
vom Statut vorgesehenen Messen finden täglich außer sonntags in der
Domkirche statt.
Die kulturelle Bedeutung des Gurker Domkapitels spiegelt sich in seiner
einstigen Domschule. Sie war im Mittelalter geistiger Mittelpunkt von
Kärnten: Hier wurden nicht nur Geistliche ausgebildet, sondern auch der
Adel.
Zahleiche Dompröpste haben sich um die Kunst verdient gemacht durch die
Ausstattung des Domes zu Gurk (Fastentuch, Hochaltar, Pietà) und
anderer Gotteshäuser. Manche Mitglieder des Domkapitels traten als
Wissenschaftler sowohl im geistes- wie naturwissenschaftlichen Bereich
hervor. Das Archiv und die umfangreiche Bibliothek sind eindrucksvolle
Zeugnisse der kulturellen Bemühungen des Domkapitels.
Bischof Hiltebold von Gurk gründete 1123 das Domkapitel nach Salzburger
Vorbild, um die Qualität der Seelsorge zu heben. Die Kanoniker sollten
ein vorbildliches, mönchsähnliches Leben führen, aber gleichzeitig die
Bevölkerung geistlich betreuen. Sie wurden Träger einer erneuerten
Seelsorge. Als Hüter des Hemmagrabes in Gurk hat sich das Domstift in
besonderer Weise um die Verehrung seiner Patronin angenommen.
Das Domkapitel und einzelne Mitglieder wurden auch caritativ tätig. In
Gurk entstanden ein Spital und eine Pilgerherberge. Armenspeisungen zu
bestimmten Festtagen unterstützten die Menschen. Nach dem Zweiten
Weltkrieg ermöglichte das Kapitel zahlreichen Familien den Bau eines
Eigenheimes auf Kapitelgrund mit der Abtretung günstiger Bauplätze.
Das Gurker Domkapitel feiert im Jahr 2023 das Jubiläum seines
900-jährigen Bestandes. Bis heute wirken seine Mitglieder in
ununterbrochener Folge im Dienst der Kirche Kärntens. Jahrhundertelang
war das Domkapitel eine überwiegend aus adeligen Geistlichen bestehende
Gemeinschaft, die in Gurk nach der Augustinus-Regel lebte
(Chorherrenstift). 1787 wurden die Mitglieder von der Ordensregel
entbunden und übersiedelten nach Klagenfurt.
Die Domherren sind das wichtigste beratende Gremium des
Diözesanbischofs. Sie wählen bei unbesetztem Bischofssitz den
Diözesanadministrator, der die Diözese in der bischofslosen Zeit
leitet. Sie versehen vielfältige pastorale und administrative Aufgaben
im Auftrag des Bischofs als Bischofsvikare, als Amtsleiter in der
kirchlichen Verwaltung, aber auch als Pfarrer in den von ihnen
geleiteten Pfarren.
Dreifaltigkeitssäule und Palais Stampfer am Alter Platz
Postfiliale 9010 in der Doktor-Herrmann-Gasse 4
Palais Gutenberg
Wie falsch kann man 'Bernhard' schreiben?
HEILIGENGEISTKIRCHE
ERSTMALS GENANNT 1355, AUSSERHALB DER MITTELALTERLICHEN STADTMAUERN,
SPITALKIRCHE 2. HÄLFTE 15. JAHRHUNDERTS, EVANGELISCHE KIRCHE 1563 -
1600, STÄNDISCHE KIRCHE 1639 - 1848, KIRCHE DER URSULINEN SEIT 1848; IM
KERN SPÄTGOTISCHER BAU BAROCKISIERT; 1670 - 1678 ANBAU DES
URSULINENKLOSTERS
Die Heiligengeistkirche wurde erstmals 1355 urkundlich erwähnt. 1381
wurde sie zusammen mit einem Friedhof und Spital erwähnt. Zwischen 1563
und der Gegenreformation 1600 diente sie als protestantisches Bethaus,
1582 wurde die Kirche umgebaut. Von 1630 bis 1639 erfolgte ein
weitgehender Neubau bzw. Umbau durch den Baumeister Adam Kolerig, von
dem auch die Kreuzberglkirche stammt. Die anschließende Weihe erfolgte
durch Bischof Leonhard von Lavant. Die Landstände beriefen 1670 die
Ursulinen nach Klagenfurt und übergaben ihnen die Kirche, 1674 erfolgte
die Grundsteinlegung zum Kloster, das vier Jahre später geweiht wurde.
Während der französischen Besatzung 1809/1810 dienten Kloster und
Kirche unter anderem als Pferdestall und Lager. Bis 1848 befand sich
die Kirche im Eigentum der Kärntner Landstände und wurde 1849 von den
Ursulinen übernommen. Schäden entstanden 1681 durch einen Turmbrand;
1723 beim Stadtbrand brannte die ganze Anlage ab, im Zweiten Weltkrieg
wurde die Kirche durch Bomben beschädigt. Restaurierungen erfolgten
1886, 1928, 1932 und 1960.
Die Heiligengeistkirche wurde erstmals 1355 urkundlich erwähnt. 1381
wurde sie zusammen mit einem Friedhof und Spital erwähnt. Zwischen 1563
und der Gegenreformation 1600 diente sie als protestantisches Bethaus,
1582 wurde die Kirche umgebaut. Von 1630 bis 1639 erfolgte ein
weitgehender Neubau bzw. Umbau durch den Baumeister Adam Kolerig, von
dem auch die Kreuzberglkirche stammt. Die anschließende Weihe erfolgte
durch Bischof Leonhard von Lavant. Die Landstände beriefen 1670 die
Ursulinen nach Klagenfurt und übergaben ihnen die Kirche, 1674 erfolgte
die Grundsteinlegung zum Kloster, das vier Jahre später geweiht wurde.
Während der französischen Besatzung 1809/1810 dienten Kloster und
Kirche unter anderem als Pferdestall und Lager. Bis 1848 befand sich
die Kirche im Eigentum der Kärntner Landstände und wurde 1849 von den
Ursulinen übernommen. Schäden entstanden 1681 durch einen Turmbrand;
1723 beim Stadtbrand brannte die ganze Anlage ab, im Zweiten Weltkrieg
wurde die Kirche durch Bomben beschädigt. Restaurierungen erfolgten
1886, 1928, 1932 und 1960.
Der Hochaltar stammt von 1776 und besitzt Säulen und Pilaster aus
Stucco lustro. Das Altarblatt zeigt das Pfingstwunder und wurde 1635
von Lorenz Glaber auf Kupferplatten gemalt. Im Altaraufsatz befindet
sich ein ovales Bild, das den hl. Josef mit Kind zeigt. Der Tabernakel
ist tempelförmig, trägt ein Kupferdach und besteht aus Stucco lustro.
Der Golddekor des Hochaltars besteht aus Rocaille und Blütengehängen,
und vermischt Spät-Rokoko mit Neubarock. Die beiden Seitenaltäre vom
Ende des 18. Jahrhunderts sind gleichartig und zeigen die Herz-Jesu-
bzw. Marienfigur in einem Schrein. Die Kanzel, ebenfalls um 1776
entstanden, trägt Rokokodekor. Auf dem Schalldeckel befindet sich das
Buch mit sieben Siegeln, das göttliche Lamm und zwei Putten.
LANDHAUS
AN DER STELLE EINER LANDESFÜRSTLICHEN (WASSER-?) BURG DES 13.
JAHRHUNDERTS UND EINEM ZEUGHAUS AB 1574 BIS 1594 IN ETAPPEN VON HANS
FREYMANN UND JOHANN ANTON VERDA IN STILFORMEN DES
OBERITALIENISCHEN FESTUNGSMANIERISMUS ERBAUT, SEITDEM SITZ DER POLITISCHEN VERTRETUNG
DES LANDES, GROBER WAPPENSAAL AB 1740 ERNEUERT, KOLIGSAAL 1930 (NACH ZERSTÖRUNG IM NATIONALSOZIALISMUS 1998 NEU GESTALTET)
Großer Wappensaal
Die bauliche Verbindung des Nord- und Südtraktes des Landhauses stellt
mit einer Länge von vier Fensterachsen der Große Wappensaal dar. Der
9,8 m hohe Raum mit einer Gesamtfläche von rund 300 m² ist das Herz-
und Schmuckstück des Landhauses. Er entstand in seinen heutigen
Ausmaßen bereits unter Hans Freymann und wurde durch Anton Blumenthal
mit Bilder- und Wappenfresken ausgestattet, diese wurden aber durch die
Brände 1636 und 1723 zerstört. 1740 begann Josef Ferdinand Fromiller
(1693-1760) mit seinen Schülern den Saal mit Fresken auszugestalten.
Die 665 Wappen, die dabei entstanden, repräsentierten die Wappen des
Kärntner landständischen Adels, der Ritter und der Prälaten sowie der
landesfürstlichen und landständischen Funktionäre.
19 Wappenfelder blieben leer, ihre Träger spielten zur Zeit der
barocken Neugestaltung des Saales keine Rolle mehr und ihre Wappen
konnten nicht mehr ermittelt werden. Die ebenfalls im Saal befindlichen
Szenen bilden wichtige historische Geschehnisse ab. Über dem Kamin an
der Nordwand befindet sich ein als Tafelbild gerahmtes Fresko der
Einsetzung des Kärntner Herzogs am Fürstenstein bei Karnburg.
Der Große Wappensaal im Landhaus zählt mit seinen 665 Wappen und dem
Fürstenstein zu den wichtigsten Zeitzeugnissen des Landes Kärnten.
Josef Ferdinand Fromiller, der bekannteste Kärntner Barockmaler, hat
die Wappen in handwerklicher Präzision und barocker Üppigkeit für
unzählige Fürsten und Adelshäuser gemalt und damit einen der schönsten
und eindrucksvollsten Säle des Landes geschaffen.
Vom Venetianer Francesco Robba stammt der Marmorboden in Weiß, Rot und
Schwarz, die fünf Türumrahmungen, das Tor zum Wappensaal sowie der
südliche Kamin. Der nördliche Kamin wurde im Jahr 1908 durch Pietro
d’Aronco aus Gemona rekonstruiert. Seit dem März 2006 befindet sich vor
diesem Kamin wieder der Fürstenstein.
Das Landhaus zählt zu den schönsten und markantesten Renaissancebauten
des Landes Kärnten. 1574 begannen die Kärntner Stände mit dem Ausbau
der Haupt- und Residenzstadt Klagenfurt, in dieser Ausbauphase wurde
das Landhaus als politischer, gesellschaftlicher und kultureller
Mittelpunkt eingeplant. Das Klagenfurter Landhaus war und ist als
Repräsentativbau des Landes und seiner politischen Vertretung zu
verstehen, ist es doch bis heute Sitz des Kärntner Landtages. Man ging
zunächst davon aus, dass bereits im 13. Jahrhundert eine sogenannte
„Burg" auf dem Areal, wo sich das Landhaus befindet, gestanden haben
soll. Heute wird eher angenommen, dass sich diese „Burg" an der Stelle
befunden hat, wo heute das Haus Nr. 31 - die „Goldene Gans" - steht.
Das Haus zur goldenen Gans war das repräsentative Zentrum des
herzoglichen Burg, weitere Bauten erstreckten sich
sicherlich auch an der Stelle des heutigen Landhauses. In Wahrheit
spielte sie keine große Rolle in der Kärntner Geschichte, war doch St.
Veit an der Glan die Landeshauptstadt von Kärnten und Sitz der Herzöge.
Der Landtags-Sitzungssaal (Plenarsaal) war von Anfang an der wichtigste
Beratungsraum der Stände bei öffentlichen Sitzungen (die „Landstube”);
hier finden seit dem Beginn der konstitutionellen Landtage (1861) die
Plenarsitzungen statt. Daneben wurden hier auch die Sitzungen des
Hoftaidings und Landrechts (die privilegierten Gerichtsstellen des
Landesfürsten und des Adels) abgehalten, immer wieder fanden auch Ball-
und Festveranstaltungen statt. Der Saal war von Anfang an kunstvoll
vertäfelt sowie mit allegorischen und religiösen Statuen und Bildwerken
geschmückt. Zumindest zwischenzeitlich war der heute über zwei Geschoße
reichende
Saal beträchtlich niedriger, weil sich darüber ein Waffenmagazin
befand. 1927 wurde diese Zwischendecke entfernt und eine neue
Vertäfelung geschaffen.
Der Kärntner Landtag ist das Einkammerparlament des österreichischen
Bundeslandes Kärnten. Seine 36 Abgeordneten werden für eine
Legislaturperiode von fünf Jahren über ein Listenwahlrecht gewählt.
Die Kärntner Landesregierung ist die oberste Instanz des
Gesetzesvollzuges (Exekutive) der Landesgesetze des österreichischen
Bundeslandes Kärnten. Sie setzt sich aus dem Landeshauptmann als ihrem
Vorsitzendem, zwei Stellvertretern des Landeshauptmannes und vier
Landesräten zusammen.
Peter Kaiser ist seit dem 28. März 2013 amtierender Landeshauptmann von Kärnten.
Der östlichste der Repräsentativräume ist der Kleine Wappensaal (10 x
6,5 m), in dem früher die Verordnete Stelle (etwa der heutigen
Landesregierung vergleichbar) ihre Sitzungen abhielt (daher wurde der
Raum früher als Ratsstube bezeichnet). Über die vorbarocke Ausstattung
ist wenig bekannt; 1740 beschlossen die Stände die Ausmalung durch
Josef Ferdinand Fromiller.
An den Seiten und Wänden finden wir insgesamt 298 Wappen der
Verordneten bis in die Mitte des19. Jahrhunderts, der Burggrafen (der
ständischen Aufsichtsorgane und militärischen Befehlshaber von
Klagenfurt sowie Vorsitzenden des Verordnetenkollegiums), der
Generaleinnehmer (Finanzreferenten der Regierung), dann der
Landeshauptleute bis zum Ende der Monarchie, weiters der
Landespräsidenten im 19. Jahrhundert. Die Wappen zeigen im Gegensatz zu
den Kartuschen mit normierten Kronen im Großen Wappensaal individuelle
Helmzierden; die vielen Doppelwappen kennzeichnen geistliche
Amtsinhaber (mit dem Wappen des Stiftes wie Viktring, Ossiach etc. und
dem individuellen Äbte- oder Propstwappen).
Das Deckenbild Veritas temporisfılia (Die Wahrheit als Tochter der
Zeit) ist ein vorzügliches allegorisches Gemälde, bei dem die
perspektivisch präzise Scheinarchitekur sich zwar konsequenter als im
Großen Wappensaal in einen blauen Himmel öffnet, trotzdem wurde
auch hier teilweise ein Landschaftshintergrund eingefügt. In der
Bildmitte schwebt Gott Chronos (die Zeit), auf dem Kopf eine geflügelte
Sanduhr tragend, in seiner Rechten die Sense (beides Symbole der
Vergänglichkeit) und mit der Linken eine junge Frau (die Wahrheit)
umfangend. Zu beider Füßen liegen zwei allegorische Gestalten
(Personifikationen von Eigenschaften, hier Laster): ein hässliches
altes Weib mit Drachenflügeln und Schlangenhaaren (die Torheit) sowie
ein Mann mit Eselsohren (die Lüge). Das Fresko ist von den Wappen des
Verordnetenkollegiums, also der ständischen Regierung der Jahre
1738/39, umgeben.
Landhaushof und Stadtpalais Maria Saaler Hof (Paradeiser-Haus)
Stätte der Kärntner Einheit
DATEN ZUM 10. OKTOBER 1920
1918-1920 KÄRNTNER FREIHEITSKAMPF - ABWEHRKAMPF UND VOLKSABSTIMMUNG
03. 11. 1918: WAFFENSTILLSTAND NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG
NOVEMBER 1918: SÜDSLAWISCHE SHS-TRUPPEN (SERBEN, KROATEN, SLOWENEN) DRINGEN IN KÄRNTEN EIN UND BESETZEN TEILE DES LANDES
05. 12. 1918: DIE VORLAUFIGE LANDESVERSAMMLUNG BESCHLIESST, DEN SUDSLAWISCHEN TRUPPEN MILITARISCHEN WIDERSTAND ZU LEISTEN
14.01. 1919: WAFFENSTILLSTAND ZWISCHEN DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG UND DER LAIBACHER NATIONALREGIERUNG
18.01.1919: ERÖFFNUNG DER FRIEDENSKONFERENZ IN PARIS
28.01.-06.02.1919: EINE AMERIKANISCHE KOMMISSION UNTER FÜHRUNG VON SHERMAN MILES BEREIST DIE UMKAMPFTEN GEBIETE KÄRNTENS
FEBER-MAI 1919: WEITERE KAMPFE
MITTE MAΙ 1919: GRUNDSATZBESCHLUSS IN PARIS ÜBER DIE ABHALTUNG EINER VOLKSABSTIMMUNG IN KARNTEN
06.06.1919: BESETZUNG DER LANDESHAUPTSTADT KLAGENFURT DURCH SHS-TRUPPEN
JUNI-JULI 1919: ΖΟΝΕΝΕΙΝΤEILUNG IN KÄRNTEN: ABSTIMMUNGSZONE I (A) UNTER
JUGOSLAWISCHER VERWALTUNG, ABSTIMMUNGSZONE II (B) UNTER
OSTERREICHISCHER VERWALTUNG
1919-1920: REGE PROPAGANDATÄTIGKEIT DER ÖSTERREICHISCHEN UND SLOWENISCHEN SEITE
10.10.1920: VOLKSABSTIMMUNG IN KÄRNTEN UNTER INTERNATIONALER KONTROLLE (PLEBISZITKOMMISSION).
ERGEBNIS: 59,04% DER BEVÖLKERUNG IN DER ABSTIMMUNGSZONE I STIMMTEN FÜR
DEN VERBLEIB KÄRNTENS BEI ÖSTERREICH, 40,96% FÜR DEN ANSCHLUSS AN
JUGOSLAWIEN
DER ABWEHRKAMPF UND DIE VOLKSABSTIMMUNG WAREN VORAUSSETZUNG FÜR EIN FREIES UND UNGETEILTES KÄRNTEN.
Marienkirche am Benediktinerplatz - leider geschlossen
Die römisch-katholische Marienkirche in Klagenfurt am Wörthersee am
Benediktinerplatz wurde 1624 geweiht und gehört zum gleichzeitig
erbauten Franziskanerkloster, das später von den Benediktinern betreut
wurde. Nach ihnen heißt der angrenzende Platz Benediktinerplatz, die
Kirche früher Benediktinerkirche.
EHEM. BÜRGERSPITALSKIRCHE
DAS BÜRGERSPITAL 1616/19 ALS ERSATZ FÜR DAS DEN JESUITEN ALS KOLLEG
ZUGEWIESENE SPITAL (HEUTE DOMPLATZ) ERBAUT; DIE KIRCHE ZU EHREN DES
PESTPATRONS ST. SEBASTIAN 1663/64 ERRICHTET, SPÄTBAROCKE EINRICHTUNG
Der imposante sechssäulige Hochaltar an den eingebauten Opfergangstüren
ist auf das Jahr 1741 datiert und wurde von Christian Prießniger
geschaffen. Er ist reich mit vergoldeten Laubbandornamenten geschmückt
und nimmt das große Altarbild mit dem Hl. Sebastian (Fromiller, datiert
auf das Jahr 1738) auf. Über dem Altar ist eine Schnitzgruppe der
Marienkrönung mit Wolken und Putten angebracht, seitlich befinden sich
Schnitzstatuen der Heiligen Januarius, Rochus, Sebastian und Judas
Thaddäus. Weitere Statuen der Heiligen Barbara und Gertrud von Nivelles
stehen auf Voluten.
Der vergoldete Tabernakel ist aufwändig als Rundtempel gestaltet und
durch eine Kleinplastikgruppe, die den Christus am Kreuz mit Maria und
Josef zeigt, geschmückt.
Der Aufbau des linken Wandaltars, datiert auf das Jahr 1739, wird von
zwei Säulen und zwei ornamentierten Pilastern gestützt. Das von
Fromiller gemalte Hauptbild zeigt die Hl. Elisabeth, seitlich befinden
sich Statuen der Heiligen Barbara und Katharina, im Aufsatz eine Statue
des Heilands, seitlich von je einem Putto begleitet. Der rechte Altar,
um das Jahr 1725 entstanden, ist schlichter gestaltet, das
wahrscheinlich ebenfalls von Fromiller stammende, von zwei Säulen
gerahmte Bild zeigt „Die Ruhe auf der Flucht der Heiligen Familie“,
darüber befindet sich ein weiteres Bild, auf dem der heilige Franz
Xaver dargestellt ist.
Die ehemalige – aber heute noch so genannte – Bürgerspitalskirche und
heutige Benefiziatskirche Hl. Sebastian in Klagenfurt am Wörthersee ist
eine schlichte, 1663/64 in barockem Stil errichtete Kirche in der
Innenstadt unweit des Klagenfurter Doms.
Die hoch angesetzte Kanzel (um das Jahr 1735) ist nur von außen
zugänglich. An ihrem Korb sind vier Bilder der Evangelisten befestigt,
der Schalldeckel ist durch Putti und einen Posaunen blasenden Engel
geschmückt.
Die Kirche ist die dritte Spitalskirche der Stadt. Das erste Spital mit
angegliederter Kirche, im Jahr 1381 erstmals urkundlich erwähnt, stand
westlich vor dem heutigen Landhaus am Heiligengeistplatz. Nachdem diese
Anlage im Jahr 1535 zu einem großen Teil abgebrannt war, entstand das
zweite Spital vor der ab dem jahr 1581 neu errichteten protestantischen
Stadtkirche, dem heutigen Dom, an der Stelle des heutigen Domplatzes.
Als dem Jesuitenorden im Jahr 1604 sowohl Kirche als auch
Spitalsgebäude übereignet wurden, war ein weiterer Neubau notwendig.
Dieser wurde bis ins 1616 in der Lidmanskygasse errichtet und eine
kleine Kapelle angebaut. Erst knapp 50 Jahre später, im Jahr 1663,
erfolgte die Grundsteinlegung für den dritten, heute noch bestehenden
Kirchenbau. Bereits im darauf folgenden Jahr wurde sie dem heiligen
Sebastian geweiht.
VIKTRINGERHOF
SEIT DEM JAHRE 1622 ABSTEIGEQUARTIER DER ABTE DES ZISTERZIENSERSTIFTES
VIKTRING ERHIELT DER BAU IM JAHRE 1738 UNTER ABT BENEDIKT MULZ SEINE
HEUTIGE GESTALT. NACH DER AUFHEBUNG DES STIFTES <1786> WIRKTEN IM
VIKTRINGERHOF ZUM WOHLE DES LANDES VERDIENTE MANNER, DARUNTER VON 1787
BIS 1790 FRANZ XAVER ALTGRAF VON SALM REIFFERSCHEID FÜRSTBISCHOF VON
GURK, UND 1791 BIS 1803 UND 1806 BIS 1821 FRANZ REICHSGRAF VON
ENZENBERG, PRASIDENT DES INNERÖSTERREICHISCHEN APPELLATIONSGERICHTES,
DAS HIER VON 1791 BIS 1850 SEINEN SITZ HATTE. DIESEM FOLGTEN DAS
OBERLANDESGERICHT <BIS 1854› UND DIE FINANZDIREKTION BIS 1898. SEIT
DIESEM JAHRE IST DER VIKTRINGER HOF AMTSGEBÄUDE DER
BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT KLAGENFURT.
GESCHICHTSVEREIN FÜR KÄRNTEN 1954
Florianidenkmal am Heuplatz
KAPUZINERKIRCHE
1646 GRUNDSTEINLEGUNG DES KLOSTERS, DIE KIRCHE ZU EHREN DER
UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS MARIÄ 1649 GEWEIHT, VERÄNDERUNGEN NACH DEM
BRAND 1723 UND IM 19. JH.
Nach Klagenfurt kamen die Kapuziner auf eine 1644 ergangene Einladung
von Bürgerschaft und Magistrat. Den Grundstein für ihre Kirche und ihr
Kloster legte am 14. Juni 1646 Abt Paul von St. Paul. Unter den
verschiedenen Wohltätern, die den Bau ermöglichten, ragt besonders
Johann Baptist Jäger von Lebenstein hervor.
Am 3. Oktober 1649 weihte der Fürstbischof von Gurk Franz Graf von
Lodron die Kirche zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis. Auf dem rechten
Seitenaltar, der am 8. September 1662 von Otto Friedrich von Puchheim,
Bischof von Laibach, geweiht wurde, genoss ehedem das Gnadenbild „Maria
vom Blut“ (auch Maria Steinwurf) hohe Verehrung.
Bei dem Brand, der am 16. August 1723 den größten Teil der Stadt
zerstörte, wurde auch dieses Kloster ein Raub der Flammen. Die Almosen
vieler edler Wohltäter ließen es bis 1725 wieder erstehen. Dieses
Kloster war bis 1938 fast ständig Klerikatskloster.
Klagenfurt war das einzige Kloster dieser Provinz, das während des
Zweiten Weltkrieges vor jeder Beschlagnahme verschont blieb. Infolge
der Baufälligkeit dieses Klosters wurde in den Jahren 1968-1970 auf der
anderen Seite der Kirche ein neues Kloster erbaut. Am 16. Februar 1971
nahm Diözesanbischof Dr. Josef Köstner die Segnung des Neubaues vor.
1980 wurde der Kirchenvorplatz und die West- und Nordseite der Kirche
neugestaltet und das alte Kloster abgerissen.
STADTHAUPTPFARRKIRCHE ST. EGID
IM 13. JH. ALS MARIEN-, SEIT 1347 ALS ÄGYDIDUSKIRCHE BEZ., IM 15. JH.
PFARRE, VON MARIA SAAL AUS BETREUT, NACH ERDBEBEN 1692 BIS 1709 NEUBAU
VON KIRCHE UND WESTTURM, NEOBAROCKFASSADE 1893 BIS 1895, DER UMGEBENDE
FRIEDHOF 1776 AUFGELASSEN, DER ROMANISCHE RUNDKARNER NACH DEM BRAND
1636 ABGEKOMMEN
Pfarrkirche Klagenfurt-St. Egid
Katholische Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit vielseitiger Architektur und Turm mit Blick über die Stadt.
Die neue Kirche wurde als vierjochige Emporenkirche mit einem
zweijochigen quadratischen Chor ausgeführt. Mehrere Tonnengewölbe mit
Stichkappen ruhen auf Stucco-lustro-Pilastern mit reich verzierten
Kapitellen. Der Triumphbogen wird durch einen Gurtbogen auf
Wandpfeilern angedeutet. Je vier Seitenkapellen mit Kreuzgewölben und
barocken Fenstern schließen den Bau ab. Die Emporen verfügen über
Lünettenfenster, die ebenfalls aus der Barockzeit stammen.
Deckenfresko von Mölckh
Im Jahr 1729 erfolgte die Errichtung des neuen Hochaltars, der bereits
im Jahr 1742 erstmals und im Jahr 1780 durch den seither bestehenden
Hochaltar ersetzt wurde.
Die Orgel wurde im Jahr 1992 von der tschechischen Orgelbaufirma
Rieger-Kloss erbaut. Das Instrument hat 57 Register auf drei Manualen
und Pedal. Zusätzlich verfügt das Instrument über vier Effektregister
(Zymbelstern, Cuculus, Vogelstimmen und Glockenspiel) und eine
Anbindung an die Turmglocken. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die
Registertrakturen sind mechanisch und elektrisch. Ursprünglich
existierte auch noch ein ebenerdiger Spieltisch, dieser wurde aber bei
einem Blitzeinschlag im Jahr 2017 schwer beschädigt und darauf
entfernt. Auch die vorhergehende Setzeranlage musste darauf hin ersetzt
werden.
Um das Jahr 1740 schuf Benedikt Bläß eine Barockkanzel, die als eine
der schönsten in Kärnten angesehen werden darf; ihr Hauptthema ist der
Aspekt der Buße.
Deckenfresko von Mölckh
Ausblick vom Turm auf die Domkirche St. Peter und Paul
Ausblick vom Turm auf das Landhaus und die Heiligengeistkirche
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: