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Laa an der Thaya ist eine Stadt mit über 6000
Einwohnern im nördlichen Weinviertel in Niederösterreich, unmittelbar
an der Grenze zu Tschechien (bzw. Mähren) gelegen. Laa liegt in der
Nähe der im 19. Jahrhundert regulierten Thaya und wird dadurch nicht
direkt von ihr durchflossen. Lediglich der künstlich angelegte
Thayamühlbach-Kanal durchquert die Stadt.
Anlässlich des 50-Jahre-Regierungsjubiläums von
Kaiser Franz Joseph I. wurde in den Jahren 1898 bis 1899 ein Neues
Rathaus errichtet, das heute in der typischen Form eines damaligen
Jahrhundertwendebaues platzbeherrschend wirkt. Das Gebäude wurde nach
den Plänen des Wiener Architekten und Stadtbaumeisters Peter Paul Prang
im Stil des Historismus erbaut und spiegelt Laas Aufstieg zu einem
politischen und wirtschaftlichen Zentrum der Region wider.
Der Stadtplatz hat seine Struktur aus dem Beginn des
13. Jahrhunderts beibehalten und ist im Verhältnis 2 : 1 angelegt ( ca.
240 m zu ca. 120 m ). Er diente der Aufnahme von Heeren und der
Bevölkerung aus der Umgebung in Kriegszeiten.
Das Rathaus wurde aus Anlass des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. in den Jahren 1898 bis 1899 mit einem Kostenaufwand von 140.000 Kronen nach den Plänen des Wiener Architekten und Stadtbaumeisters Paul Prang im Stil des Historismus erbaut.
Die beiden Figuren neben dem Balkon - Bauer mit Sichel und Garbe, Bäuerin mit Spinnrocken und Bienenkorb - symbolisieren die ursprünglich rein bäuerliche Struktur dieser Stadt. In Dachhöhe befindet sich auf dem Turm das Wappen der Stadt Laa an der Thaya. Im Rathaus sind das Stadtamt mit den Ratssälen, die Erste Bank Laa, das Standesamt und das Vermessungsamt sowie im 3. Stock der Grundsteuereinhebungsverband und der GAUL Laa/Thaya untergebracht.
In unmittelbarer Nähe des neuen Rathauses befindet
sich die Mariensäule oder Pestsäule aus dem Jahre 1680.
Im der Bevölkerung besser als Mariensäule bekannt, befindet sich schräg
gegenüber des Rathauses. Errichtet wurde sie im Jahre 1680 zum Dank,
dass Laa und der Nachbarort Hanfthal von der Pest verschont blieben.
Gegenüber dem Alten Rathaus befindet sich die
Rolandsäule (Pranger-Hansl), eine Pranger-Säule aus dem Jahre 1575. Die
Rolandsäule, auch "Prangerhansl"
genannt, steht im Nordwesten des Hauptplatzes. Sie ist ein
interessantes Denkmal der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit und Zeichen
des Marktrechtes. Der Unterbau der Säule stammt aus der
Frührenaissance, die Figur des Roland aus dem Jahre 1575.
Altes Rathaus
Dieses Bauwerk dürfte aus der Mitte des 13. Jh. stammen und steht in
der Mitte der Westseite des Stadtplatzes. Bauelemente der Romanik, der
Gotik und der Renaissance vereinigen sich hier zu einem Denkmal von
Jahrhunderten, wobei die Elemente aus Gotik und Renaissance kaum mehr
auszunehmen sind, die Fassade stammt im wesentlichen aus dem 19.
Jahrhundert. Im Laubengang des Alten Rathauses kann man gut erkennen,
dass die Plätze und Straßen der Stadt Laa in früher Zeit um gut zwei
Meter tiefer lagen als jetzt. Es beherbergt zur Zeit das Weinlokal
WeinStein, die Städtische Bücherei und das Südmährermuseum.
Laa leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort "La" ab,
was Lache, Sumpfwiese bedeutet. Die Stadt liegt im Mündungsgebiet der
Pulkau in die Thaya. Die Möglichkeit, die Thayaarme hier günstig
überqueren zu können war wichtig für die Anlage der jahrtausende alten
Siedlung im umkämpften Grenzland.
Beim Alten Rathaus für dessen Bau Kalksteine vom Buchberg bei Mailberg
(ca. 20 km entfernt) verwendet wurden sieht man eindrucksvoll, daß im
Laufe der Jahrhunderte der Boden der Stadt aufgeschüttet wurde.
Die Pfarrkirche zum Heiligen Vitus in Laa zählt zu
den größten noch erhaltenen spätromanisch - frühgotischen Kirchenbauten
in Niederösterreich.
Sie wurde zwischen 1240 und 1300 errichtet, wahrscheinlich auf dem
Platz eines kleineren romanischen Vorgängerbaues, der vermutlich nach
1100 geweiht wurde, aber noch keine Pfarrrechte besaß. Die Kirche war
Bestandteil einer dörflichen Siedlung im Bereich des heutigen Markt-
und Kirchenplatzes, deren Anlage im 11. Jahrhundert erfolgt sein
dürfte. Die Kirche wurde 1466 und 1795 nach Schäden umgebaut.
Die Pfarrkirche der Stadt Laa an der Thaya ist dem Heiligen Vitus
geweiht. Der Heilige Vitus, oder auch
Veit genannt, ist einer der vierzehn Nothelfer. Er starb als
Jugendlicher ca. 304 in der Zeit der Verfolgung unter Kaiser Diokletian
im südlichen Italien. Er gilt als Fürsprecher bei Krämpfen, Epilepsie,
Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss. Der Heilige Vitus ist
Schutzheilger der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer,
Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der
Haustiere und Schutzpatron von Böhmen, Prag, Mönchengladbach,
Ellwangen, Höxter und Sizilien. Sein Gedenktag ist der 15. Juni.
Der nach Osten, dem Ort des werdenden Tages und des
aufgehenden Lichtes (Christus ist das Licht!), gerichtete Bau zeigt in
seinem Grundriss noch rein romanische Struktur in der Form eines
Kreuzes. Die dreischiffige Pfeilerbasilika besteht aus einem
Hauptschiff, im Osten von einer Rundapsis abgeschlossen, und zwei
niedrigeren Seitenschiffen. Beim Betrachten der Kirche ist zu bedenken,
dass das ursprüngliche Niveau des Bauwerkes um etwa 1,5 Meter tiefer
lag.
Das Marienbild im rechten Seitenschiff ist eine Kopie
eines Gemäldes von Lukas Cranach dem Älteren und wurde 1690 nach Laa
gebracht. Es zierte die Mariahilfkapelle, die bis 1783 an der Stelle
der heutigen Sakristei stand. Das Original, geschaffen nach 1537,
befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms.
Vor dem Altar liegt der Grabstein von Pfarrer Schiffer von
Schifferstern.
Die Kanzel am vorderen linken Pfeiler wurde 1756
durch eine testamentarische Stiftung des im selben Jahr verstorbenen
Pfarrers Schiffer von Schifferstern von Paul Oswald erschaffen. An den
beiden Seiten sitzen Engel mit den Symbolen der Evangelisten. In
vergoldeten an drei Seiten angebrachten Relieffeldern sind die
Enthauptung des Holofernes, die Bekehrung des Paulus und die
Bergpredigt dargestellt. Der durch eine Taube dargestellte Heilige
Geist ziert die Unterseite des Baldachins. Die beiden Engel obenauf
halten das Wappen Schiffer von Schifferstern in den Händen.
Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein,
dass die Kirche auf zwölf Säulen ruht. Diese symbolisieren die zwölf
Stämme Israels, oder neutestamentlich gesehen die zwölf Apostel: die
sechs Säulen in der Mitte, die beiden Bündelpfeiler vorne und die
eingemauerten Pfeiler am westlichen Ende.
Im Vierungsquadrat kreuzen sich Langschiff und Querschiff. Am vorderen
Ende des Mittelgangs erheben sich die zwei romanischen Bündelpfeiler
mit Mittel- und Eckdiensten, die auf der linken Seite von
Knospenkapitellen, auf der rechten von Blattwerkkapitellen bekrönt
sind. Am rechten Bündelpfeiler berührt durch seinen schlichten,
affektlosen Ausdruck ein spätromanisches Kruzifix.
Der barocke Hochaltar des Bildhauers Ignaz
Lengelacher wurde 1745 geweiht. Er stellt in plastisch-räumlicher
Darstellung das Martyrium des heiligen Veit, begleitet von zwei
überlebensgroßen Figuren seiner Zieheltern, dar. Über dem Altar findet
sich das Wappen des Stifters Joseph Anton Schiffer von Schifferstern.
Der barocke Hochaltar gehört zu den seltenen
Beispielen eines plastisch und räumlich gestalteten Hochaltarbildes.
Dieses Werk stammt von dem in Nikolsburg beheimateten Bildhauer und
Baumeister Ignaz Lengelacher und wurde 1745 geweiht. Es stellt das
Martyrium des Hl. Vitus dar, der im Kessel gesotten wurde. Als
überlebensgroße Figuren begleiten die Zieheltern des Heiligen, Modestus und Crescentia,
diese Darstellung zu beiden Seiten. Als krönender Schmuck über dem
Altar wurde das Wappen des Stifters, des Laaer Pfarrers und Domherren
von Laibach Joseph Anton Schiffer von Schifferstern, angebracht.
Der Legende zufolge wurde der Sohn des heidnischen
Senators Hylas in Mazzara von seiner Amme Crescentia und seinem
Erzieher Modestus bekehrt. Als sein Vater davon erfuhr, wollte er
seinen Sohn vom Glauben ab- und später umbringen, Veit aber blieb
standhaft und floh mit Crescentia und Modestus nach Lukanien, wo ihnen
ein Adler Brot brachte und er allerlei Wunder wirkte. Als Kaiser
Diokletian von dem Jungen hörte, holte er ihn nach Rom, weil Veit
seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heilen sollte.
Obwohl ihm dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben und den
heidnischen Göttern opfern. Als Veit sich weigerte, wurde er vor die
Löwen geworfen, damit diese ihn zerfetzten. Die Löwen aber legten sich
vor ihm nieder und taten ihm nichts. Schließlich wurde Veit zusammen
mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen.
Der Gesamtumfang der heutigen Stadtpfarrkirche beträgt 189 Meter, die Länge 61 Meter, die Breite 30 Meter. Die Firsthöhe misst 21 Meter, die Mauern sind durchschnittlich etwas über 1½ Meter dick. Der Turm, den man erst um 1400 der Westfassade vorgesetzt hat, erreicht eine Höhe von 53 Metern. Auffällig ist das Fehlen der Seitenapsiden; auch die ursprünglich geplanten Westtürme sind nicht mehr ausgebaut worden. Eine Überlieferung besagt, dass 1442-1450 Aeneas Piccolomini, später Papst Pius II die Pfarre innegehabt habe.
Ein Blick zurück offenbart die reichgestaltete
Orgelempore. Die Musikempore wurde um 1600 über einer Stichkappentonne
errichtet und bildet gleichzeitig das Bindeglied zwischen den beiden
Kapellen. Im Jahr 1728 wurde die vom in Freising in Schlesien geborenen
Orgelbauer Christoph Anton Birnkraut gestaltete Orgel fertig gestellt.
Das Instrument wurde in damals modernstem Stil hergestellt. Die Orgel
hat die Zeiten überdauert und wird als eines der hervorragenden
Instrumente aus der Barockzeit gelobt. 1978 wurde sie durch die Firma
Riedl aus Linz erneuert und in der ursprünglichen Form
wiederhergestellt. Im originalen Barockgehäuse befindet sich nun ein
völlig neues Spielwerk. Sie ist eine mechanische Schleifladenorgel
aufgeteilt in Hauptwerk, Rückpositiv und Pedalwerk und verfügt über 25
Register mit etwa 1600 Orgelpfeifen.
Die Orgel mit reichem Akanthusschnittwerk ist ein
Werk von Christoph Pürner aus dem Jahr 1728. Im Jahr 1978 wurde von dem
oberösterreichischen Orgelbauer Bruno Riedl ein neues Werk mit 25
Registern in das bestehende Gehäuse eingebaut.
Die Anbetungskapelle
Bevor wir nun das Gotteshaus wieder verlassen, lädt die
Anbetungskapelle zum Gebet ein. Die nördliche der beiden Seitenkapellen
scheint durch die Mauerstärke - sie beträgt hier zwischen 2,3 und 2,7
Meter - vom restlichen Kirchenbau differenziert. Sie öffnet sich durch
einen steingerahmten Spitzbogen zum Seitenschiff. Durch zwei tief
einschneidende Trichterfenster wird der quadratische Raum belichtet.
Nach oben wird die schmucklose Kapelle durch ein Kreuzgratgewölbe
begrenzt. Der westlichste Teil wurde geschlossen und der tragende
Pfeiler in das Wandgefüge gänzlich integriert.
Im Jahr 2009 kam im Pfarrgemeinderat die Anregung, in der Pfarrkirche
die Möglichkeit zur „ständigen Anbetung“ zu schaffen. Ziel dieses
Projekts war es, Menschen zu ermutigen, die persönliche Beziehung zu
Christus zu vertiefen. Die Grundidee „Begegnung mit Gott“ am Beispiel
von Mose und dem brennenden Dornbusch stehen im Mittelpunkt der, von
Mag. Heinz Ebner, gestalteten Anbetungskapelle.
Die beiden Glasfenster zeigen im Grundprinzip den brennenden Dornbusch.
Beim Eintreten sieht man sogleich gegenüber das westliche Fenster, das
an die Begegnung Mose mit Gott, der sich als der „Ich bin da“ zu
erkennen gibt, erinnert.
Der Tabernakel hat in geschlossenem Zustand eine
tiefdunkelrote zylindrische Form und ist blickdicht. Wenn er
geöffnet wird, werden die beiden Türschalen links und rechts nach
hinten gedreht. Auf einem Schmelzglas-Zylindersockel steht in der
Mitte, überdacht von einer mattierten Glasscheibe, die Monstranz.
Die als Hintergrundfläche für die Monstranz dienende
Tabernakel-Rückwand samt Innenflächen der zur Seite geöffneten Türen
ist ebenfalls in der Formsprache des Themas „brennender Dornbusch".
Kirchenbesucher sind eingeladen den Tabernakel selbständig zu öffnen
und wieder zu schließen!
Das gotische Vesperbild auf der Säule links von der
Anbetungskappelle stammt aus der Zeit um 1400: die Pieta, die
Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem
Leichnam ihres Sohnes, dem vom Kreuz abgenommenen Leichnam Jesu Christi.
An der südlichen Seitenschiffwand wurde das Fragment
des romanischen Südportals, ein schön profilierter Bogen mit
diamentiertem Außenband, freigelegt. An derselben Mauer ist unterhalb
des Hauptfensters ein heute niedrig liegendes gotisches Steingewände zu
beobachten, das als Lichtnische für den damals umliegenden Friedhof der
Kirche diente.
Pieta an der Außenseite des südlichen Querschiffes: Der
Schmerzensmutter geweiht, 1928
Die Pest-/Dreifaltigkeitssäule von Laa ist in ihrer Konzeption und künstlerischen Ausfertigung an der Pestsäule am Wiener Graben orientiert. Sowohl der Aufbau als auch das Motiv der 9 Chöre der Engel ist von dort übernommen, aber eigenständig umgestaltet. Pfarrer Dr. Bernhard J. Brüll als Auftraggeber dieser Repräsentativsäule wollte offenbar mit dem Wiener Hof wetteifern. Die dreistufige Basis hat dreieckigen Querschnitt mit gekappten Ecken und nach innen geschwungenen Seiten und wird von einer Balustrade eingefasst, darin steht der dreiseitige Basisblock mit gleichem Querschnitt. Auf ihm sitzt als Basis für die Wolkenpyramide der reich ornamentierte dreiseitige Mittelblock mit drei Medaillons, die Wolkenpyramide wird von Putten umschwebt, auf ihr lastet der Wolkenthron, auf dem Gott Vater und zu seiner Rechten Gott Sohn mit dem Kreuz sitzen.
Die römisch-katholische Pfarrkirche Laa an der Thaya
steht am Kirchenplatz in der Stadt Laa an der Thaya in
Niederösterreich. Die Stadtpfarrkirche hl. Veit gehört zum Dekanat
Laa-Gaubitsch in der Erzdiözese Wien. Die Kirche steht unter
Denkmalschutz und gilt als eine der größten spätromanischen
Kirchenbauten in Niederösterreich.
Der markante Turm prägt das unverwechselbare Erscheinungsbild des Laaer
Gotteshauses. Dem viereckigen Unterbau ist ein achteckiger Turmoberbau
aus spätgotischer Zeit aufgesetzt. Die Vierzahl erinnert an diese Welt
(vier Himmelsrichtungen). Die Zahl acht erinnert an das ewige Leben
(achter Tag als Tag der Auferstehung Jesu).
Die Stadt Laa an der Thaya eröffnete am 6. September
2014 feierlich die Freiluftgalerie Laa an der Thaya. Entlang des
Thermenweges zwischen dem Thermenhotel und dem Marktplatz bzw.
Stadtplatz stehen insgesamt 28 Kunstwerke hochkarätiger
österreichischer und internationaler Künstler, die hier - ganz bewusst
im öffentlichen Raum und für alle Menschen zugänglich - ihre Arbeiten
präsentieren.
Giovanni Rindler
Czeslaw Podlesny, Der Weitblickende
Andreas Mathes, Der Anstoß
Thermenweg über den Thayamühlbach mit Blickrichtung
Zentrum
Thayamühlbach
Schubertdenkmal im Schubertpark: Franz Schubert, 1797
- 1828
Anlässlich des 100. Todestages errichtet vom Gesang- u. Musikverein Laa
a.d. Thaya unter mithilfe öffentlicher Körperschaften und der gesamten
Bevölkerung.
Thermenweg über den Thayamühlbach mit Blickrichtung
Schubertpark
Der Pfarrschüttkasten geht auf ein Wohnhaus zurück,
das um 1530 für einen Benefiziaten erbaut wurde. Dieser Priester hatte
als Messleser für die Stiftung Sancti Leopoldi des Laaer Bürgers Hanns
Canzler aus dem Jahr 1506 freies Wohnrecht in diesem
„Benefiziatenhaus“. Nach einem Brand 1775, der das Gebäude schwer
beschädigte, wurde es nicht mehr für Wohnzwecke, sondern als
Schüttkasten der Pfarre genützt. Als Kaiser Josef II. die
Leopoldi-Stiftung aufhob, kaufte Pfarrer Faulhuber das Gebäude und sein
Nachfolger ließ es 1839 endgültig zu einem Schüttkasten umgestalten.
Alle Zwischenmauern und Gewölbe wurden entfernt und die heute noch
bestehende Holzkonstruktion eingebaut. Im 20. Jh. war das Gebäude an
einen örtlichen Fruchthändler verpachtet und von diesem als
Körnerschüttkasten genützt. Der ab ca. 1980 funktionslos gewordene
Schüttkasten sollte schließlich abgerissen werden. Der „Verein zur
Förderung der Erneuerung von Laa“ bemühte sich, das kulturhistorisch
wertvolle Objekt zu erhalten und zu revitalisieren. Nach Abschluss
dieser Arbeiten im Jahr 2007 dient das Haus nun als Veranstaltungsort,
als Dokumentationszentrum für die Laaer Geschichte und als
Ausgangspunkt für Stadtführungen...und ist zum Zeitpunkt meines Besuchs
leider geschlossen.
Prof. Günther Frank, Weh' dem der gläubig, 2014
Renate Polzer, Mikado
Kriegerdenkmal am Stiftungsplatz
Die Brauerei Hubertus Bräu ist eine Privatbrauerei in
Laa an der Thaya in Niederösterreich. Das Braurecht dieser Bierbrauerei
stammt bereits von 1454. Damit zählt die Brauerei zu den ältesten in
Österreich. Das ursprüngliche Braurecht erhielt die Stadt Laa durch den
Herzog von Österreich, Ladislaus Postumus. Dafür mussten ihm die Bürger
der Stadt zu den Feiertagen jeweils ein Fass Bier liefern. Das
Braurecht wurde von der Stadt bis 1847 verpachtet. Als die Brauerei in
wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte, versuchte die Stadt, die
Brauerei zu verkaufen. Da sich keine anderen Käufer fanden, kaufte der
damalige Bürgermeister von Laa, Anton Kühtreiber, sowohl das Braurecht
als auch die Brauerei. Seitdem führt die Familie in sechster Generation
die Brautradition.
Die landesfürstliche Stadt Laa wurde im ersten
Viertel des 13. Jahrhunderts vom Babenberger Herzog Leopold VI.
gegründet. Sie wurde in regelmäBiger Rechteckform mit einer Seitenlänge
von 600 zu 400 m angelegt. Innerhalb ihrer Mauern befanden sich vier
Plätze, wobei vor allem der Burganger als Sammelplatz für Heerzüge
diente.
Laa war als militärisches Bollwerk gegen Norden gedacht und daher mit
einer mächtigen, aus Kalkbruchsteinen errichteten Stadtmauer von 2 km
Gesamtlänge umgeben, die eine Basisbreite von etwa 2 m und eine Höhe
von 10 m hatte. Später wurden bei Ausbesserungsarbeiten auch Ziegel
verwendet. In halber Höhe befanden sich große Schießscharten.
Außerhalb der Mauer war im Zwinger zumindest an der am meisten
gefährdeten Nordseite ein ca. 4 m tiefer, keilförmiger Graben angelegt,
davor ein Erdwall aufgeschüttet, auf dem eine Holzpalisade als erster
Schutzschild für die Stadt diente. Die drei Stadttore, deren Lage durch
die alten Wegverläufe vorgegeben war, überragten die Mauer, hatten
einen mit Zinnen versehenen Vorbau und mächtige Tore, die jeweils am
Abend von den Torwärtern geschlossen wurden.
An den beiden Nordecken der Stadt befanden sich die
Burg mit dem mächtigen Vierkantturm und der ,Reckturm". Beide sind bis
heute in ursprünglicher Höhe erhalten geblieben. Die Ost- und Westseite
waren von sumpfigem Gelände umgeben und konnten einem Feind daher kaum
als Aufmarschgebiet für eine Belagerung dienen. Daher gab es an den
südlichen Ecken auch keine Türme. Auf der Nordseite befand sich das
"Böhmertor", an der Südwestecke das "Brüdertor" und auf der Südseite
das "Staatzertor". An der Süd-und Ostseite floss ein Thayaarm
vorbei - heute der idyllische Mühlbach , an der West- und Nordseite ein
künstlicher "Wehrgraben". Diese
Wasserläufe erschwerten zusätzlich einen Angriff.
Obwohl die Stadt also gut befestigt war, wurde sie doch einige Male
erobert. Allerdings wurden nie die Mauern gebrochen, sondern die
jeweiligen Besatzungen ließen sich überrumpeln oder übergaben die Stadt
nach Verhandlungen. Als Böhmen habsburgisch wurde, verlor Laa seine
militärische Bedeutung und die Befestigungsanlagen ihren Zweck. Sie
verfielen langsam, und da die Stadt verarmte, wurden sie nicht mehr
erneuert.
Im 19. Jh. erlebte Laa einen wirtschaftlichen Aufschwung, wurde
modernisiert und über die mittelalterlichen Stadtgrenzen hinaus
erweitert. Dabei waren die hohen Mauern und die Tore hinderlich, und so
wurden sie ab 1850 abgebrochen. Mit den Steinen pflasterte man Straßen
und Plätze in Laa. Heute findet man noch Reste der Stadtmauer beim
Pfarrhof, bei der Burg, beim Reckturm und beim Bürgerspital. Die Burg
und der Reckturm geben eine gute Vorstellung von der einstigen
Mächtigkeit der Befestigungsanlage.
Der Aufstieg auf den Butterfass-Turm (Münzautomat,
EUR 2,-) erfolgt über 155 Stufen (vom Burginnenhof bis zur
Aussichtsplattform). Insgesamt verfügt der Turm über 4 Plattformen,
wobei sich die Aussichtsplattform auf ca. 26 Meter Höhe befindet. Beim
Turm-Aufstieg misst die Durchgangsbreite an der engsten Stelle ca. 50
cm und die Durchgangshöhe an der niedrigsten Stelle ca. 150 cm.
Chronik der Laaer Burg
Um 1150 Erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Laa
1207 Gründung der Stadt Laa durch Herzog Leopold VI., dem Glorreichen
1230 - 1260 Ausbau der Stadtbefestigung und Burg
1408 Eroberung der Stadt und Burg durch Sokol von Lamberg, genannt
Schekel
Ab 1414 Erneuerung und Ausbau der Burg unter dem Pfleger Niklas Sebekh
von Sebenstein
Um 1500 Spätgotischer Ausbau der Burg und Errichtung des Südwestturmes
("Butterfassturm")
1486 Belagerung und Einnahme der Stadt und der Burg durch König Mattias
Corvinus
1571/72 Umfassende Baureparatur der Burg durch die Stadtbürgerschaft
1578 Graf Hans Trautson bekommt die Burg als Erblehen übertragen
1810 ewirbt Michael Hengelmüller die Burg und lässt den
"Butterfassturm" im Stil der Romantik ausgestalten
1837 Verkauf der Burg an Marquis Friedrich August von Piatti, in den
folgenden Jahren Errichtung von Kleinhäusern auf dem Areal des
Schlossgartens Richtung Stadtmühle
1874 Ankauf der Burg durch den Laaer Bürger und späteren Bürgermeister
Anton Kühtreiber
1888 Der Iglauer Druckereibesitzer Emanuel Rippl erwirbt die Burg und
lässt an der Westseite ein Wohngebäude errichten
1904 lässt Alois Lumerding den Südtrakt renovieren und Wohnungen
einbauen
1906 erwirbt der Wiener Rechnungsrat Heinrich Gröblinger die Burg und
stellt in ihren Räumen seine reichhaltige Kunstsammlung aus.
1931 nach Gröblingers Tod kam die Burg an seine zweite Frau Maria
Gröblinger, die sie nach ihrer Heirat ihrem Mann Nikolaus Muttar
überschreiben ließ
1939 nach der Flucht Muttars vor der NSDAP wurde die Burg als Deutsches
Eigentum verwaltet
1953 erhielt Maria Gröblinger-Muttar die Burg durch
Rückstellungsverfahren zurück und verkaufte sie an den Laaer Landwirt
Albrecht Hofer
2007 erwarb die Stadt Laa die Burg von Andreas Hofer, Albrechts Sohn
2017 Teilrenovierung des Butterfassturmes und der Aussichtsplattrorm
2018 Eröffnung des renovierten Innenhofes und des Butterfassturmes
Nachdem die Burg Laa über viele hunderte Jahre lang
landesfürstliches Erblehen der Grafschaft Trautson gewesen war, wurde
sie Ende des 18. Jhdt. an Michael Hengelmüller verkauft und erhielt
damit erstmals einen bürgerlichen Besitzer. Er machte die zu diesem
Zeitpunkt ziemlich herabgekommene Burg zu seinem Wohnsitz und ließ sie
dafür im damaligen Geschmack ausgestalten. Es war die Zeit der
Romantik, in der man für das Mittelalter schwärmte und das Rittertum
verklärte. Es galt als modern Burgen zu bewohnen oder zumindest eine
Ruine im Park zu haben. Viele ließen solche künstlich errichten, wie
zum Beispiel die Hanselburg in Loosdorf, andere wiederum renovierten
welche so, wie sie sich das Mittelalter vorstellten. Auch Hengelmüller
dürfte zu diesen
Schwärmern gehört haben, er ließ insbesondere den Rundturm (=
Butterfassturm) ausbauen und ein großes Fenster zur Stadt hin
ausbrechen.
Damals entstanden auch die zeittypischen Wandmalereien im Turm:
Das erste Geschoß wurde mit großformatig gemalten Steinquadern als
Kerker dargestellt, an den Wänden sieht man einige Schriftfelder mit
Phantasieinschriften. Vergleichbares findet sich nur in der
Franzensburg in Laxenburg.
Das zweite Geschoß ist malerisch als bürgerlicher Wohnsalon im
Geschmack des Biedermeier Stils ausgestaltet. Die Bilder zeigen eine
Land karte, bei den Fenstern Vorhänge mit Schabraken, die
Scheinarchitektur der gotisch-anmutenden Spitzbogensäulchen ist typisch
für das Biedermeier.
Auch das dritte GeschoB zeigt diese gemalte Salonatmosphäre im
Geschmack des Biedermeier-Stils.
Im vierten Geschoß sind nur noch Fragmente der ursprünglich sehr hell
gehaltenen Wandmalerei und vermittelten wohl die Illusion eines
luftigen Pavillons.
Ausblick vom Butterfassturm auf das Zentrum von
Laa/Thaya
Immer wieder taucht auch eine Sage rund um die Burg
Laa auf:
Herr Hagen von Drachenstein trieb als Raubritter im Neckartal sein
Unwesen. Seine gutherzige Frau litt unter seiner Herrschsucht, und als
sie ihm eine Tochter schenkte, war er sehr unzufrieden, denn für ihn
zählte nur ein Sohn. Als das Mädchen Siegtraut zu einer lieblichen
Jungfrau herangewachsen war, verliebte sich der arme junge Ritter
Harmann von Wolfsegg in sie. Er verdingte sich daher unter einem
anderen Namen bei dem Raubritter, der an ihm gefallen fand, da er
tapfer, geradlinig und tüchtig war.
Da der Vater natürlich einer Verbindung nicht zustimmte, flohen die
beiden. Nach langer Irrfahrt kamen sie in die Burg Laa, die ein Herr
von Kornberg innehatte. Dieser nahm sie freundlich auf und Hartmann
bewährte sich als tüchtiger Ritter. So lebten er, seine Frau und das
inzwischen geborene Töchterlein Sieglinde glücklich und zufrieden hier
in der Laaer Ebene, aber der Rachezorn des grausamen Hagen von
Drachenstein holte sie ein. Er zog mit einer groben Schar vor die Burg
Laa und verlangte die Auslieferung der Flüchtigen. Natürlich wurde das
Begehren abgewiesen und daher die Festung belagert.
Schließlich wagten die Eingeschlossenen einen letzten verzweifelten
Kampf, den aber der böse Hagen gewann. Hartmann floh mit Frau und Kind
in den runden Butterfassturm. Auch diesen erstürmte der Wüchterich. Man
hörte schon die stürmenden Sprünge des Drachensteiners über die letzten
Turmstufen. Jammervoll schaute Siegtraut auf ihren Mann. Dieser aber
umarmte sie und das Kind, küsste beide noch zum Abschied und stürzt
sich mit ihnen aus dem Turmzimmer in die gähnende Tiefe.
Angesichts dieses Unglückes, das er angerichtet hatte, kam der alte
Drachensteiner zur Besinnung und bereute seine Hartherzigkeit.
Natürlich waren die drei aber gar nicht tot, der sumpfige Laaer
Burggraben hatte ihren Fall gemildert und sie waren ohne gröberen
Schaden geblieben. Dem glücklichen Ende stand nun nichts mehr entgegen:
Der alte
Drachensteiner wurde gütig und angesichts seiner lieben Enkelin ganz
weichherzig. Alle vergaben einander und Graf Hagen zog mit seinen
Mannen zurück in das Rheinland. In Laa blieb lange Jahre das Geschlecht
derer von Wolfsegg. Die Zeit verging. Hartmann und seine Nachfahren
machten Laa zu einer blühenden Grenzstadt, welche dem Kaiser als eine
allzeit getreue Festung verblieb.
Die Sage der Burg Laa an der Thaya, Abschrift durch Karl Kohlhauser aus
der Sammlung von Leopold Czech
Ausblick auf den Friedhof Laa an der Thaya und die
Russische Orthodoxe Kirche des Erzengels Michael im Sowjetischen Soldatenfriedhof
"Ybbs und Enns, Stein und Krems, Brünn und Prag, Wien
und Laa, Cölln am Rhein seindt der schönen Städte neun“ heißt es in
einem Spruch - authentisch in der Weinviertler ui-Mundart zitiert -,
der schon im 18. Jh. als ‚uralt’ galt.
Laa wurde am Beginn des 13. Jh. von den Babenbergern als wichtige
Grenzfeste ausgebaut, mit einer mächtigen Mauer umgeben und bekam das
Stadtrecht. Die Stadtmauer war 2200 Meter lang, bis zu neun Meter hoch
und an der Basis zwei Meter stark. Durch sie führten drei heute nicht
mehr vorhandene Tore in die Stadt.
Übliche Darstellung des Heiligen Johannes Nepomuk:
Auf einem hochquaderförmigen Podest, das unten und oben mit ausladendem
Profil und Gesimse geziert ist, steht unterlebensgroß der Heilige in
Priestergewand (Talar, Chorrock, Almutia und Birett) und hält mit der
linken Hand das Kreuz, das er mit seinem rechten Arm umfasst. Die
Darstellung strahlt Ruhe und priesterliche Würde aus, sein Gesicht ist
dem Betrachter zugewandt, um diesen ebenso zur Betrachtung des Kreuzes
einzuladen. Podest und Figur sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein
gehauen. Der Standort des Denkmals ist die südwestliche Seite der
Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem ehemaligen Staatzertor (Südtor)
der Stadt.
Laut der im Pfarrarchiv erhaltenen Stiftungsurkunde und dem
Schriftverkehr des Pfarrers mit dem Wiener erzbischöflichen
Konsistorium (Kirchenbehörde) wurde diese Statue von dem angesehenen
Laaer Bürger und Ratsherrn Johann Sebastian Brauner und seiner Frau
Brigitta im Frühjahr 1728 aus besonderer Verehrung des Heiligen und
weil sie 'schon zum verschidenen mahlen in ihren Geburden etwas
unglikhlich gewesen' errichtet. Es ist also eine Privatstiftung einer
Bürgerfamilie, deren Vorfahren schon 1679 ein Denkmal für einen im
Ausland verstorbenen Angehörigen errichten ließen (>Braunerkreuz).
Der Bildhauer dieser Statue ist nicht bekannt. Stilistisch kann sie
weder dem zu dieser Zeit in Nikolsburg schaffenden Ignaz Lengelacher
noch dem in Laa mehrfach vertretenen Wiener Bildhauer Rochus Michael
Mayrhofer zugeordnet werden.
Laa besitzt seit 1869 Anschluss an die als Ostbahn
(nördliche Linie) bezeichnete Eisenbahnstrecke nach Wien, welche im
Jahr 2006 elektrifiziert wurde. Dies brachte eine Fahrzeitverkürzung
sowie Direktverbindungen in die Bundeshauptstadt. Von Wien nach Laa
verkehrt die Linie S2.
röm.-kath. Pfarrkirche St. Josef am Kellerhügel
(Weinbergkirche)
Filialkirche St. Josef am Kellerhügel
Filialkirche St. Josef am Kellerhügel
Orgelbauer: Orgelbau Pfaff, Baujahr: 1976
Geschichte der Orgel: 1976 in Krankenhauskapelle "Vincentinum"/Konstanz
2018 umgesetzt nach Laa a. d. Thaya durch Orgelbau Pieringer
Die Kirche des Erzengels Michael in Laa
an der Thaya wurde zum Gedenken an die sowjetischen Soldaten, die im
Großen Vaterländischen Krieg gefallen sind, auf Initiative und mit
Mitteln des Enkels eines gefallenen Rotarmisten gebaut. Dieser ruht
hier in einem Massengrab.
Unter den in Laa an der Thaya Begrabenen befindet sich nämlich der
Großvater des bekannten russischen Unternehmers Oleg Deripaska
begraben. Timofej war erst 27 Jahre alt. Panzersoldat,
Gardeunterleutnant, er fiel im April 1945.
Die Kapelle in der Weinviertler Grenzstadt wurde im
Verhältnis 1:2 nach dem Modell der Mariä-Schutz-und Fürbitten-Kirche an
der Nerl bei Wladimir (Russland) erbaut. Die orthodoxe Kirche aus
hellem Sandstein zählt zu den UNESCO-Welterbestätten und ist für ihre
harmonischen Proportionen bekannt. Die Grundfläche beträgt 13 mal 14
Meter.
Der russische Geschäftsmann Oleg Deripaska ließ das
17 Meter hohe Bauwerk für seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen, am
Russenfriedhof begrabenen Großvater errichten. Steinmetze in Russland
fertigen die einzelnen Elemente an, die schließlich ins Weinviertel
transportiert und in Laa an der Thaya zusammengesetzt werden.
Oleg Deripaska ließ die Kirche für seinen im Zweiten Weltkrieg
gefallenen Großvater errichten. Dieser war Mitglied der Roten Armee und
starb im Frühjahr 1945 bei den Kämpfen nahe Laa an der Thaya. Am 7. Mai
1945 räumten die Deutschen die Stadt, am 8. Mai 1945 kam die
sowjetische Armee nach Laa an der Thaya.
Deripaskas Großvater wurde zuerst in Fallbach, einem Nachbarort von
Laa, bestattet und später nach Laa an der Thaya in die sowjetische
Grabanlage umgebettet. In Österreich gibt es 227 Grabanlagen, in denen
sowjetische Soldaten beerdigt sind, in Russland 183 deutsche
Soldatenfriedhöfe.
Die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche an der Nerl
(russisch Церковь Покрова на Нерли, Zerkow Pokrowa na Nerli,
Pokrow-Kirche an der Nerl) ist eine orthodoxe Kirche und eines der
bedeutendsten Denkmäler der altrussischen Baukunst. Die kleine
Kreuzkuppelkirche ist berühmt für die Harmonie ihrer Proportionen. Sie
ist dem Feiertag „Mariä Schutz und Fürbitte“ (Pokrow) gewidmet, einem
der im Volk beliebtesten Feste der Russisch-Orthodoxen Kirche, das am
14. Oktober begangen wird.
Die Zugsverbindung nach Hevlín (Höflein) und Brünn ist seit 1945, dem Ende des Zweiten Weltkriegs, unterbrochen. Es fehlen 2 km Gleis nach Tschechien und es gibt Planungen, diese Verbindung wieder aufzubauen. Die 1873 eröffnete Bahnverbindung nach Zellerndorf zur Bahnstrecke Wien–Znojmo, die Pulkautalbahn, wurde 1988 für den Personenverkehr eingestellt und hat heute nur noch für den Güterverkehr Bedeutung.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Ton mag,
kann sich gerne dieses Video antun: