Münchner Residenz

wo Wittelsbacher wohnten, August 2022

Seit 1920 ist die Münchner Residenz als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich und zählt heute zu den bedeutendsten Schlossmuseen Europas. Bis heute stellt der ausgedehnte Bau das steingewordene Zeugnis des Selbstverständnisses ihrer Bauherren dar, der Herrscher aus dem Hause Wittelsbach, die zunächst als Herzöge, seit dem 17. Jahrhundert als Kurfürsten und von 1806 bis 1918 als Könige in Bayern regierten.

Die Münchner Residenz ist mit mehr als 40.000 Quadratmetern Grundfläche das größte Stadtschloss Deutschlands und mit mehr als 150 Schauräumen eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas.

 Münchner Residenz, August 2022

Die Münchner Residenz ist ein Baudenkmal im Bezirk Altstadt-Lehel der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie war von 1508 bis 1918 Sitz der Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern aus dem Haus Wittelsbach. In vier Jahrhunderten wurde sie von den Architekten Friedrich Sustris, Joseph Effner, François de Cuvilliés d. Ä. und Leo von Klenze in den Stilen Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus von der kleinen Wehrburg zur monumentalen Vierflügelanlage ausgebaut.

 Münchner Residenz, August 2022

Die über Jahrhunderte beibehaltene Funktion der Residenz als Hauptwohn- und Regierungssitz der Herrscher lässt sich bis heute an Architektur und Einrichtung ablesen: Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert entstanden hier Raumkunstwerke der Renaissance, des Barock und Rokoko, des Klassizismus und Historismus auf jeweils höchstem künstlerischen wie materiellen Niveau. In ihnen können die Besucher bis heute die einander ablösenden Formen fürstlicher Selbstdarstellung in den Epochen von Humanismus, Gegenreformation und Aufklärung, von Gottesgnadentum und konstitutioneller Monarchie nachvollziehen und erleben.

 Münchner Residenz, August 2022

Möglich ist dies, weil sich in der Münchner Residenz die kostbare Einrichtung der Räume – Mobiliar und Gemälde, Bildteppiche, Skulpturen, Schatzkunst und religiöse Devotionalien – mehrheitlich immer noch an den Orten befindet, für die sie einst geschaffen wurde. Die Einheit von künstlerischer und historischer Bedeutung von Raum und Ausstattung erlangt deshalb hier seltene Anschaulichkeit.

Das Antiquarium, der größte Renaissance-Saal nördlich der Alpen

 Münchner Residenz, August 2022

Das Antiquarium ist der älteste erhaltene Raum der Münchner Residenz. Mit einer Länge von 66 Metern ist es einer der größten und prächtigsten Renaissancesäle nördlich der Alpen. Herzog Albrecht V. ließ ihn zwischen 1568 und 1571 für seine Sammlung antiker Skulpturen errichten. Von diesen Antiken leitet sich die Bezeichnung "Antiquarium" ab.

Die Nachfolger Albrechts V. – Herzog Wilhelm V. und sein Sohn Maximilian I. – wandelten den Raum zwischen 1581 und 1600 in einen Fest- und Bankettsaal um. Im Zuge dieser Umgestaltung erhielt das Antiquarium seine noch heute reiche Ausmalung mit Grotesken, einem von antiken Vorbildern inspirierten Dekorationsstil. Die 16 Gemälde aus der Werkstatt Peter Candids im Scheitel des Gewölbes zeigen Allegorien des Ruhmes und der Tugenden.

Die Stichkappen und die Fensterlaibungen sind mit 102 Ansichten von Städten, Märkten, Burgen und Schlössern des damaligen Herzogtums Bayern geschmückt. Die heute an den Längswänden präsentierten Büsten und Skulpturen stammen zum Teil noch aus der Antikensammlung Herzog Albrechts V., die im 17. und 18. Jahrhundert allerdings durch weitere Werke ergänzt wurde.

 Münchner Residenz, August 2022

 Münchner Residenz, August 2022

 Münchner Residenz, August 2022

Königsbau - Gelbe Treppe
Die Gelbe Treppe wurde als monumentaler Aufgang zum Appartement des bayerischen Königs im Hauptgeschoss des Königsbaus gestaltet. Der Name des Prunkraums ist von dem kostbaren Stuckmarmor abgeleitet, der alle Wände überzieht. Er imitiert gelben Naturstein aus Nordafrika (giallo antico), den Herrscher der Antike besonders schätzten. Das Relief einer thronenden Bavaria gegenüber dem Fenster verweist auf das regierte Land. Die beiden Symbolgestalten, die das Prunkportal zu den Vorzimmern des Königs rahmen, verkörpern den Wahlspruch des Erbauers König Ludwig I.: "Gerecht und Beharrlich".
Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde der Raum zunächst provisorisch, von 2017-2021 dann weitgehend in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt.

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Bis 1599 war im Geschoss über dem Antiquarium die herzogliche Bibliothek untergebracht. Später diente die Raumfolge mehrfach als Wohnung des Kurprinzen.

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Erst Kurfürst Max III. Joseph verblieb auch nach seinem Regierungsantritt 1745 zusammen mit seiner Gemahlin Maria Anna von Sachsen in diesen Räumen und ließ sie 1746 durch Johann Baptist Gunetzrhainer ausbauen und modernisieren. Etwa 15 Jahre später wurde François Cuvilliés nochmals mit einer Erneuerung der Einrichtung beauftragt.

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Sowohl der Kurfürst als auch die Kurfürstin verfügten über ein eigenes Appartement. Die Appartements wurden jeweils von den entgegensetzten Enden her betreten und trafen in der Mitte der Raumflucht aufeinander.

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Im Zweiten Weltkrieg wurden die Kurfürstenzimmer zerstört. Aus dem erhaltenen Kunstgut sowie den Resten der Wandvertäfelungen konnten die Räume in ihren wesentlichen Zügen wiederhergestellt werden. Viele der heute hier ausgestellten Kunstobjekte gehören jedoch nicht mehr zur originalen Ausstattung. Hingegen zählen die drei großformatigen Ansichten der Stadt München und des Sommerschlosses Nymphenburg, die der berühmte Venezianer Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, 1761 malte, seit damals zur ursprünglichen Einrichtung der Kurfürstenzimmer. Eine Medienstation in Raum 22 lädt die Besucher zu einer Reise in die Entstehungszeit der Gemälde ein!

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Kurfürstenzimmer - Gelbes Kabinett
Der kleine Raum gehört zum Appartement der Kurfürstin und war ursprünglich als Teekabinett eingerichtet.

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Kurfürstenzimmer - Blaues Kabinett
Das kleine, unmittelbar neben dem Schlafzimmer des Kurfürsten gelegene Kabinett war der innerste Raum seines Appartements. Nur die geschnitzten Rahmen über den Türen aus. der Zeit um 1762/63 gehören noch zur ursprünglichen Ausstattung. Heute wird hier ein Ensemble erlesener Möbel des 18. Jahrhunderts präsentiert.

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Kurfürstenzimmer - Schlafzimmer des Kurfürsten
Der nach Entwurf von François Cuvilliés ab 1760 geschaffene, reich geschnitzte und stuckierte Dekor des Raums wurde 1944 zerstört. Die bestickte Seidenbespannung der Rückwand, die zwischen 1784 und 1786 in München gefertigt wurde, war ursprünglich für das „Bayerische Kabinett" im Schloss von Koblenz bestimmt.

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Die Kurfürstenzimmer liegen über dem Antiquarium. In dieser Raumfolge war bis 1599 die herzogliche Bibliothek untergebracht. Danach diente sie als Wohnung des Kurprinzen. Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745-1777) blieb auch nach seinem Regierungsantritt mit seiner Gemahlin Maria Anna in den Räumen wohnen. Zwischen 1746 und 1748 ließ er das Appartement von Johann Baptist Gunetzrhainer im Stil des Rokoko neu gestalten. Eine weitere Umgestaltung erfolgte von 1760 bis 1763 durch François Cuvilliés.

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Die Appartements von Kurfürst und Kurfürstin wurden von den entgegengesetzten Enden der Raumfolge betreten. Außen lagen jeweils die Vor- und Audienzzimmer, in der Mitte die Schlafzimmer und privaten Kabinette.

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Die Trierzimmer ließ Herzog Maximilian I. (reg. 1598-1651, seit 1623 als Kurfürst) von 1614 bis 1615 im Hauptgeschoss des östlichen Kaiser- hoftrakts als Gästeappartements anlegen. Die Bezeichnung Trierzimmer geht auf Clemens Wenzeslaus von Sachsen, den Kurfürsten und Erzbischof von Trier (1739-1812) zurück, der häufig in diesen Räumen wohnte.

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Zur originalen Ausstattung der Trierzimmer gehören die Deckengemälde des Hofmalers Pieter de Witte, gen. Peter Candid.

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Die Wirkteppiche der Monats- Folge gab Herzog Maximilian I. in Auftrag. Die ausgestellten Prunkmöbel dagegen stammen hauptsächlich aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

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Die Trierzimmer im Ostflügel des unter Maximilian I. 1612-1616 errichteten Kaiserhoftrakts sind heute nach Klemens Wenzeslaus von Sachsen, Kurfürst und Erzbischof von Trier benannt, der hier im 18. Jahrhundert häufig wohnte. Im 17. Jahrhundert zählte die ausgedehnte Raumflucht zu den bedeutendsten der Residenz: Hier logierten im Falle kaiserlichen Besuchs die nächsten Angehörigen der Kaiserfamilie und ranghohe Mitglieder ihres Hofstaats.

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Weilten keine Gäste in der Residenz, dienten die Räume als Ratszimmer. Diese Funktion spiegelt sich auch in dem ausgefeilten Bildprogramm der Deckenzonen. Geschaffen wurden die dort angebrachten Gemälde von dem niederländischen Hofmaler Pieter de Witte, genannt Peter Candid und seiner Werkstatt.

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Trierzimmer - Nördliches Vorzimmer
Dieser Raum war ursprünglich in ein Kabinett und ein Schlafzimmer aufgeteilt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er dem Erscheinungsbild der übrigen Räume angepasst.

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Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Räume mehrfach verändert, im Zweiten Weltkrieg schließlich in weiten Teilen zerstört. Nach 1945 gelang es, das Raumbild der Zeit um 1615 in etwas veränderter Form wieder herzustellen und die erhaltenen Gemälde in die rekonstruierten Decken einzusetzen. Heute werden in den Trierzimmern kostbare Wirkteppiche und Prunkmöbel des 17. Jahrhunderts gezeigt.

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Trierzimmer - Saal der Entscheidung
Der Raum, der früher als Audienzzimmer diente, ist nach den Deckenbildern mit den Allegorien der Entscheidung und der Wahl benannt.

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Trierzimmer - Saal des Rats
Das mittlere Deckenbild mit der Allegorie des Rats gab nicht nur diesem Raum, sondern ursprünglich der gesamten Raumfolge die Bezeichnung "Ratszimmer". Im 17. Jahrhundert diente der Saal als Tafelstube.

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Die Kaisertreppe mündet am Vorplatz des gleichfalls unter Maximilian I. zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbauten Kaisersaals, des zu seiner Zeit größten und bedeutendsten Festraums der Residenz – ein Ort von höchstem zeremoniellen Rang.

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Blick vom Kaisersaal nach Süden in den Kaiserhof
Zwischen 1612 und 1616 ließ Maximilian I. die Trakte um den Kaiserhof errichten. Der Nordflügel gegenüber dem neuen Hofgarten nahm die Eingangs- und Empfangsräume sowie die monumentaleKaisertreppe auf. Die Raumfolge im Westtrakt war Kaiserbesuchen vorbehalten. Seinerzeit war der Kaiserhof nur bei hochrangigen zeremoniellen Anlässen geöffnet.

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Kaisersaal: Thema seines ausgefeilten Bildprogramms ist die auf Vernunft und Tugend gegründete Herrschaft des Fürsten. So zeigen die von dem niederländischen Wirker Hans van der Biest geschaffenen Wandteppiche heldenhafte Figuren der Antike und des Alten Testaments, die dem Herrscher ein Vorbild sein sollen. Auch der Gemäldezyklus im Fries darüber zeigt Ereignisse der antiken und biblischen Geschichte, die im 17. Jahrhundert als Beispiele tugendhaften Verhaltens galten. An der Decke wird der Gedanke fürstlicher Tugend in einem umfangreichen, von Peter Candid und seiner Werkstatt geschaffenen Bilderzyklus weitergeführt: Die Figuren der drei Hauptgemälde verkörpern Herrschaft, Weisheit und Ruhm, die erst die Tugend vollkommen macht. Da die drei mittleren Deckenbilder im Krieg verbrannten, sind sie heute durch Reproduktionen ersetzt.

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Vierschimmelsaal
Die Bezeichnung des von 1612 bis 1616 erbauten Saals geht auf das verlorene Mittelbild der Decke zurück, das Apollo auf seinem von vier Schimmeln gezogenen Sonnenwagen zeigte. Im 17. Jahrhundert diente der Saal als kaiserliche Tafelstube. Der (1944 zerstörte) Raum wurde von 1980 bis 1985 in vereinfachter Form wiederhergestellt.

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Steinzimmer - Zimmer der Elemente
Der Raum ist nach den in den Deckenbildern dargestellten vier Elementen benannt, aus denen sich die Welt nach damaligem Verständnis zusammensetzte. Das verlorene Mittelbild zeigte Pan, den Gott der Wildnis und des Chaos.

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Die Steinzimmer liegen im Westflügel des unter Maximilian I. ab 1611 errichteten Kaiserhoftrakts. Im 17. Jahrhundert waren sie die größte und bedeutendste Raumfolge der Residenz. Ihr heutiger Name geht auf die reiche Ausstattung mit Marmor, Stuckmarmor und Stuckmarmorintarsie (sogenannter Scagliola) zurück.

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Steinzimmer - Zimmer der Welt
Das verlorene Mittelbild der Decke zeigte den Menschen als Beherrscher der Welt.

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Die Steinzimmer dienten als höchstrangiges Gästeappartement, das vom Kaiser und seiner Gemahlin bewohnt wurde, wenn diese in München Station machten. Ursprünglich nur zu diesem Anlass wurden die Räume eigens mit den kostbarsten Wandteppichen der Residenz ausgestattet, die sich bis in die Gegenwart erhalten haben. Sie bilden heute den bedeutendsten Schmuck der Steinzimmer. Auf den reich mit Goldfäden durchwirkten Behängen, die Maximilian I. zwischen 1604 und 1611 von dem Niederländer Hans van der Biest nach Entwürfen des Hofmalers Peter Candid anfertigen ließ, sind die Taten des Pfalzgrafen Otto I., des ersten bayerischen Herzogs aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, dargestellt.

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Da die Raumflucht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, musste nach 1945 vieles rekonstruiert werden, um das Raumbild des 17. Jahrhunderts wieder erstehen lassen zu können. Die heute hier gezeigten barocken Prunkmöbel stammen aus den fürstlichen Kunstsammlungen.

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Steinzimmer - Zimmer der Jahreszeiten
Die Decke des Raums wurde originalgetreu rekonstruiert. Sie zeigt in der Mitte die Allegorie des Jahres, umgeben von den vier Jahreszeiten und den Tierkreiszeichen.

Deckengemälde: Allegorie des Jahres, Peter Candid, 1614/16 und Giovanni Trubillio, 1694/98 (rekonstruiert)

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Steinzimmer - Zimmer der Ewigkeit
Der Raum ist nach der Allegorie der Ewigkeit benannt, die im verlorenen Mittelbild der Decke dargestellt war. Die erhaltenen Deckengemälde zeigen weitere Sinnbilder der Ewigkeit.

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 Münchner Residenz, August 2022

 Münchner Residenz, August 2022

Die Hofkapelle ließ Herzog Maximilian I. (reg. 1598- 1651, seit 1623 als Kurfürst) ab 1600 erbauen. Der Chor wurde erst 1630 angefügt. Zur originalen Ausstattung gehört der (1958 wiederhergestellte) Hochaltar mit der Darstellung „Maria in der Glorie". Die beiden Seitenaltäre wurden 1748 im Stil des Rokoko ergänzt. Die Kirche war den Mitgliedern des Hofes vorbehalten. Die Familie des Herrschers wohnte dem Gottesdienst von den Emporen aus bei, während sich der Hofstaat unten versammelte.

Die Hofkapelle ist der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. Die Wahl dieses Patroziniums geht wohl auf Maximilian I. selbst zurück, der die Gottesmutter zur Schutzpatronin seines Hauses und des Landes Bayern erwählt hatte. Das große Mittelbild des Hauptaltars von Hans Werl (1600) zeigt Maria in der Glorie unter der Dreifaltigkeit. In der Mitte des 18. Jahrhunderts schufen zwei bedeutende Meister des süddeutschen Rokoko – Johann Baptist und Franz Zimmermann – die beiden Nebenaltäre zuseiten des Chores.

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Die 1607 geweihte Reiche Kapelle war der private Andachts- und Gebetsraum von Herzog Maximilian I. (reg. 1598-1651, seit 1623 als Kurfürst) und seiner Gemahlin. Hier wurde der „Heiltumsschatz“, die Sammlung kostbarer Reliquien, aufbewahrt. Die Wände der Kapelle wurden mit Scagliola, farbigen Stuckmarmorintarsien, vertäfelt. Die um 1632 ergänzten Bildtafeln mit Szenen nach dem Marienleben von Albrecht Dürer stammen von Wilhelm Fistulator, dem Hauptmeister der Münchner Hofmarmoratoren.

Altar Gehäuse: Paulus Dietrich, München 1605/10; Silberarbeiten: Hans Schebel, Augsburg, um 1565/70; Jacob Anthoni, Augsburg, um 1605/06
Tafelreliquiare (anstelle der verbrannten Seitenaltǎre) Augsburg, 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts

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Der Altar mit Augsburger Silberreliefs, die Prunkorgel und der Heiltumskasten an den Seitenwänden sowie die bemalten Glasfenster der Kuppel gehören zur originalen Ausstattung der (1944 weitgehend zerstörten und später wiederhergestellten) Kapelle.

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Die zahlreichen Innenhöfe sind ein Charakteristikum der Residenz. Die meisten entstanden im Zuge der fortlaufenden baulichen Erweiterungen bei der anschließenden Anbindung der neuen an die älteren Trakte.

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Die Reichen Zimmer waren das Paradeappartement von Kurfürst Karl Albrecht (reg. 1726-1745, seit 1742 als Kaiser Karl VII.). Sie dienten ausschließlich dem diplomatischen und gesellschaftlichen Zeremoniell des Hofes. In Dimension und Ausstattung sollten sie den Anspruch des Kurfürsten auf die Kaiserwürde dokumentieren. 1726 begann der Hofarchitekt Joseph Effner mit dem Bau. Nach dem Residenzbrand von 1729 wurde François Cuvilliés mit dem Wiederaufbau und der prunkvollen Neuausstattung beauftragt. Zur festlichen Einweihung 1737 war die Raumfolge vollendet. Heute zählen die Reichen Zimmer zu den bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokoko.

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Reiche Zimmer - Zweites Vorzimmer
Das zweite Vorzimmer diente als Warte- und Durchgangsraum für ranghohe Besucher. Die beiden Konsoltische vor den ehemals verspiegelten Fensterpfeilern gehören noch zur ersten unter Joseph Effner von 1726 bis 1729 ausgeführten Ausstattung der Reichen Zimmer.

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Reiche Zimmer - Audienzzimmer
In diesem Raum empfing der Kurfürst in öffentlicher Audienz ranghohe Besucher.
Auf der Fensterseite blieb die originale Wandvertäfelung mit den Allegorien der vier Jahreszeiten nach Entwurf von François Cuvilliés erhalten. Der (wiederhergestellte) Deckenstuck stammt von Johann Baptist Zimmermann. Die französische Prunkuhr gehört ebenso zur originalen Raumausstattung wie die Hocker und die beiden Konsoltische.

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Die seit dem 19. Jahrhundert sogenannten „Reichen Zimmer“ stellen einen glanzvollen Höhepunkt des höfischen Rokoko im deutschsprachigen Raum dar. Kurfürst Karl Albrecht ließ diese prächtige Raumflucht 1730 bis 1733/37 von dem Architekten François Cuvilliés d. Ä. anlegen und ausstatten. Als Parade- und Staatsappartement sollten die Reichen Zimmer seinen Anspruch auf die Kaiserwürde dokumentieren. Cuvilliés entwarf nicht nur die Disposition der Räume, sondern auch die Dekoration, also Wandvertäfelungen, Stuckaturen und einen Teil der Möbel. So entstanden in enger Zusammenarbeit mit den hoch qualifizierten Hofkünstlern einzigartige Raumkunstwerke, deren Ausstattung noch mit Pariser Luxusmöbeln und kostbaren Textilien ergänzt wurde.

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Beim Wiederaufbau der 1944 schwer zerstörten Räume wurden die Stuckaturen, die Wandbespannungen und die Vertäfelungen zu einem großen Teil nach originalem Vorbild erneuert, sodass die Räume heute weitgehend wieder entsprechend ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild erlebbar sind.

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Reiche Zimmer - Grüne Galerie
François Cuviliés erbaute die Galerie von 1731 bis 1733 als Seitenflügel zum Trakt der Reichen Zimmer. Mit Errichtung des Königsbaus 1826 ging der südliche Querraum verloren. Die Deckenfresken wurden 1944 zerstört. Die Bildergalerie war Rahmen für höfische Feste und erhielt ihren Namen nach der (erneuerten) Wandbespannung aus grünem Seidendamast.

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Die Grüne Galerie (Raum 58) war Schauplatz glanzvoller Festlichkeiten, zu denen der Kurfürst regelmäßig einen ausgewählten Kreis des Hofes einlud. Die Galerie war aber nicht nur Festsaal, sondern auch Bilder- und Spiegelgalerie. Die über 70 Gemälde, die in drei Reihen übereinander angeordnet sind und mit den hohen Wandspiegeln wechseln, entstammten den reichen Wittelsbacher Kunstsammlungen. In ihren vergoldeten Prunkrahmen vermitteln die Bilder verschiedener Meister und Epochen zusammen mit der stuckierten und geschnitzten Raumausstattung einen Gesamteindruck von größter Harmonie.

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Viele der Gemälde – darunter Meisterwerke der europäischen Malerei – gelangten später in andere Sammlungen, vor allem in die Alte Pinakothek. 2011 konnte die ursprüngliche Bilderhängung mit Unterstützung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen weitgehend wiederhergestellt werden. Die Funktion der fürstlichen Galerie als bedeutender Sammlungsraum sowie als Ort absolutistischer Herrschaftsrepräsentation kann nun wieder erlebt werden.

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Teeservice auf Surtout
Teeservice: Porzellan, Bemalung in Teilen Johann Gregorius Höroldt zugeschrieben Meißen, um 1723/24
Surtout: vergoldetes Silber, Johann Engelbrecht Augsburg, um 1729-1733

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Im Audienzzimmer (Raum 57) absolvierten auswärtige Gesandte ihren offiziellen Empfang bei Hofe. Der zeremoniell festgeschriebene Weg führte durch die beiden nördlich vorgelagerten Vorzimmer. Die Pracht ihrer Ausstattung wurde im Audienzgemach nochmals gesteigert. Hier erwartete der Kurfürst den Gast unter einem roten Samtbaldachin.

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Reiche Zimmer - Konferenzzimmer
Im Konferenzzimmer gewährte der Kurfürst Privataudienzen. Die ursprüngliche Möblierung des Raums ist nahezu komplett erhalten. Während die Wandbespannung aus Genueser Samt in den übrigen Räumen rekonstruiert wurde, blieben an der Rückwand dieses Raums originale Teile erhalten. Den (wiederhergestellten) Deckenstuck schuf Johann Baptist Zimmermann.

Im Konferenzzimmer (Raum 59) wurde ausschließlich Besuchern von höchstem Rang oder engsten Familienmitgliedern Privataudienz gewährt. Der Reichtum der Stuckaturen und Schnitzereien ist – dem hohen zeremoniellen Rang des Raumes entsprechend – gegenüber den übrigen Empfangszimmern nochmals gesteigert.

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Das Paradeschlafzimmer der Reichen Zimmer (Raum 60) mit seiner prächtigen Ausstattung diente – wie ein historischer Bericht überliefert – "nur zur Pracht, nicht zu den Bequemlichkeiten der Ruhe". Es war innerhalb des Appartements ausschließlich als symbolischer "Schauraum" gedacht, der das Vorbild des französischen Hofzeremoniells aufgriff, in dem das tägliche Ankleiden und Zubettgehen des Herrschers öffentlich, d.h. in Anwesenheit der Höflinge ablief. Zum Zeichen des hohen Ranges dieses zentralen Raumes wurde das Paradeschlafzimmer mit besonders kostbaren und teuren Lackmöbeln eingerichtet, die Kurfürst Karl Albrecht eigens bei französischen Kunstschreinern in Paris bestellte.

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Reiche Zimmer - Paradeschlafzimmer
Das Paradeschlafzimmer diente ausschließlich der höfischen Repräsentation und wurde vom Kurfürsten nicht als privates Schlafgemach genutzt. Die originale Möblierung mit einem Paradebett und französischen Lackmöbeln ist erhalten. Den (wieder- hergestellten) Deckenstuck mit den Allegorien der vier Tageszeiten schuf Johann Baptist Zimmermann.

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Reiche Zimmer - Spiegelkabinett
Nach französischem Vorbild legte der Architekt François Cuvilliés neben dem Paradeschlafzimmer zwei Kabinette an: ein Spiegel- oder Porzellankabinett und ein Miniaturenkabinett als Pendant zur großen Gemäldegalerie am anderen Ende der Raumflucht.

Nach französischem Vorbild ordnete Cuvilliés neben dem Paradeschlafzimmer zwei Kabinette an. Das erste war als Ruhezimmer und Schreibkabinett konzipiert, zugleich aber als Spiegel- und Porzellankabinett ausgestaltet (Raum 61). Die großen Wandspiegel, die die Wände schmücken zählten im 18. Jahrhundert zu den kostspieligsten Elementen einer aristokratischen Raumausstattung. Dank der raffinierten Verspiegelung vervielfältigen sich im Auge des Betrachters die vergoldeten Wandkonsolen, auf denen Hunderte von kleinen Porzellanarbeiten ausgestellt sind, ins Unendliche.

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Reiche Zimmer - Miniaturenkabinett
Während die Möblierung beider Räume erhalten blieb, sind die um 1731/32 geschaffenen Schnitzereien an den Wänden, die Deckenstuckaturen und die Spiegel sowie die rot lackierten Wände im Miniaturenkabinett rekonstruiert.

Mit dem Miniaturenkabinett (Raum 62) endet die Raumfolge der Reichen Zimmer. Als exklusiver Rückzugsort innerhalb des Appartements ist der winzige Raum besonders kunstvoll ausgestattet. Die Wandgestaltung kulminiert in einem höchst aufwändig hergestellten roten Lack als Hintergrund für die aufs Äußerste verfeinerten, ganz vergoldeten Schnitzereien Joachim Dietrichs. In diese überaus kostbare Wandvertäfelung sind 129 Miniaturen niederländischer, französischer und deutscher Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts eingelassen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kabinett bis auf die Türflügel und die Miniaturgemälde zerstört. In langjähriger Arbeit konnte die verlorene Ausstattung bis 2001 rekonstruiert werden.

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Päpstliche Zimmer - Rotes Zimmer und Herzkabinett
An der Stelle des Roten Zimmers befand sich das (1944 zerstörte) Schlafzimmer von Kurfürstin Henriette Adelaide, der Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria (reg. 1651-1679). Das zugehörige Herzkabinett war der privateste Raum ihres Appartements. Es ist nach den in den Deckenbildern dargestellten Herzen benannt.

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Päpstliche Zimmer - Grünes Zimmer
Dieser 1666/67 als „Grottenzimmer“ eingerichtete (1944 vollständig zerstörte) Raum diente der Kurfürstin einst als privates Audienz- und Wohnzimmer.

In diesem Bereich der Residenz befand sich seit Beginn des 17. Jahrhunderts über vier Generationen das Appartement der Herzogin und später der Kurfürstin. Die heutige Bezeichnung "Päpstliche Zimmer" geht erst auf einen Besuch von Papst Pius VI. im Jahr 1782 zurück.

Um 1666/67 ließ Kurfürstin Henriette Adelaide, eine Prinzessin aus dem Haus Savoyen, das ursprüngliche Appartement im prunkvollen Stil des Turiner Barock umgestalten. Der westlich angrenzende Raum, der seinem einst reichen Dekor die Bezeichnung „Goldener Saal“ verdankt, diente der Kurfürstin als Audienzgemach. Die letzte Bewohnerin des Appartements war die Habsburgerin Maria Amalia, die Gemahlin des Kurfürst-Kaisers Karl Albrecht. Zwischen 1730 und 1756 stattete sie die Räume mit kostbaren Rokoko-Möbeln aus. Von der einstigen Ausstattung des Appartements sind aufgrund von Umbaumaßnahmen des 19. Jahrhunderts und der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs heute vor allem noch vergoldete Decken mit reichen Schnitzereien sowie zahlreiche Deckengemälde erhalten. Einen guten Eindruck der ursprünglichen raffinierten Pracht vermittelt vor allem ein Blick in das unter Henriette Adelaide kostbar eingerichtete „Herzkabinett“, das dem Kult des liebenden Herzens gewidmet ist.

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Königsbau - Königin-Mutter-Treppe
Das nach Entwürfen des Architekten Leo von Klenze errichtete Treppenhaus bildet den Hauptzugang zum Appartement von Königin Therese, der Gemahlin von König Ludwig I. (reg. 1825-1848), im Hauptgeschoss des Königsbaus. Die Treppe ist nach der Mutter König Ludwigs II. (reg. 1864-1886), Marie von Preußen, benannt, die ab 1848 das Appartement bewohnte.

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Königsbau - Kuppel über der Königin-Mutter-Treppe
Über Klenzes elegant sich nach oben schwingende „Königin-Mutter-Treppe“ gelangt man in die erste Etage. Hier sind die klassizistischen Appartements des Königspaares rekonstruiert.

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Königsbau - Salon de Service der Königin
Der Raum war das dritte Vorzimmer im Appartement von Königin Therese und diente ebenfalls als Empfangszimmer für Audienzsuchende.

Wandmalerei: Szenen aus Balladen von Gottlieb August Bürger Philipp Foltz, 1834/35
Lüster: Franz Sales Sauter (Entwurf: Leo von Klenze), München, um 1833-35
Schreibtisch: Joseph Pössenbacher, Johann Ernst Mayer (Entwurf: Leo von Klenze), München, 1834/35

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Königsbau - Salon de Service der Königin
Blick nach oben zur Decke

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Königsbau - Salon de Service der Königin
Blick nach unten zum Boden

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Königsbau - Salon de Service der Königin
Uhr mit Reiterfigur Paris, um 1833/35, Werk: Joseph Biergans, München
Die Uhr stellt einen zeitgenössischen Romanhelden dar: den edlen Räuber Rinaldo Rinaldini.

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Königsbau - Thronsaal der Königin
Im Thronsaal fanden die offiziellen Audienzen von Königin Therese statt. Der hohe zeremonielle Rang des Raums wird durch den Sockel aus künstlichem Lapislazuli und die vergoldeten Wände mit den Initialien des Königspaars betont. Die Bilder im Fries und an der Decke illustrierten ursprünglich Szenen aus den Dichtungen von Friedrich Gottfried Klopstock.

Thronsessel und Baldachin: Melchior Frank, Johann Ernst Mayer (Entwurf: Leo von Klenze), München, 1834/35
Sessel, Sitzgarnitur und Konsoltische: Melchior Frank, Johann Ernst Mayer (Entwurf: Leo von Klenze), München, 1834/35
Lüster: Paris, um 1833/35

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Königsbau - Thronsaal der Königin
Uhren: Der verwundete thebanische Feldherr Epameinondas; ein ruhender Krieger in antiker Rüstung (rechts), Paris, um 1833/35

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Königsbau - Thronsaal der Königin
Lüster: Paris, um 1833/35

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Königsbau - Salon der Königin
Der Raum war der Gesellschaftssalon von Königin Therese. Hier empfing sie ausgewählte Gäste zur Konversation.
Die (wiederhergestellte) Wanddekoration im pompejanischen Stil entwarf Leo von Klenze nach antiken Vorbildern.

 Münchner Residenz, August 2022

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Königsbau - Schlafsaal der Königin
Das repräsentative Schlafzimmer von Königin Therese ist traditionell mit zwei Betten für den König und die Königin eingerichtet. Der zugehörige Baldachin blieb nicht erhalten. Gewölbeform und Wandgliederung des Raums orientieren sich an Vorbildern der italienischen Renaissance. Die Malerei an den Wänden täuscht textile Draperien vor.

 Münchner Residenz, August 2022

Königsbau - Schreibkabinett der Königin
In diesen Raum konnte sich Königin Therese zum Lesen, Arbeiten und Schreiben zurückziehen.

Wandmalerei: Szenen aus Werken Friedrich Schillers Philipp Foltz, Wilhelm Lindenschmit, 1834/35
Lüster: Christian Block, München, um 1833/35
Schreibsessel und Sitzgarnitur: Joseph Kübler, Anselm Sickinger (Entwurf: Leo von Klenze), München, 1834/35
Klapptisch „Pembroke Table", Rundtisch und kleiner Waschtisch: Entwurf: Leo von Klenze, München, 1834/53
Briefkasten und Papierkorb: Entwurf: Leo von Klenze zugeschrieben, München, 1835/36
Satztischchen in Lyraform: Melchior Frank, München, 1834/35

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Königsbau - Bibliothek der Königin
Mit der Bibliothek endet das Appartement von Königin Therese. Die Wandmalereien, die Szenen aus Dichtungen von Ludwig Tieck illustrierten, wurden bis auf eine Darstellung im Zweiten Weltkrieg zerstört.

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Königsbau - Schlafzimmer des Königs
Das Schlafzimmer ist der innerste Raum im Appartement von König Ludwig I. (reg. 1825-1848). Seine Wohnräume wurden offiziell von der entgegengesetzten Seite über die Vorzimmer und die Repräsentationsräume betreten. Die bildlichen Darstellungen mit Szenen aus den Werken von Theokrit sind bis auf geringe Reste zerstört. Die dekorativen Teile der Wandmalereien im pompejanischen Stil wurden rekonstruiert.

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Königsbau - Ankleidezimmer des Königs
Das Ankleidezimmer wurde von König Ludwig I. (reg. 1825-1848) auch zum Arbeiten und Lesen benutzt. Die rückwärtigen Türen führten zur Garderobe und in das Badezimmer.

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Von den Darstellungen aus den Lustspielen des Aristophanes, die nach Entwürfen von Ludwig Michael Schwanthaler das kassettierte Tonnengewölbe und die Wände schmückten, blieben nur einzelne Szenen an der Fensterseite erhalten.

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Königsbau - Arbeitskabinett des Königs/Wohnzimmer
Das Zimmer diente König Ludwig I. (reg. 1825-1848) als Arbeitskabinett und Bibliothek. Sein Sohn König Maximilian II. (reg. 1848-1864) ließ den Raum später zu einem Wohnzimmer umgestalten. Davon blieben nur einzelne Möbel erhalten.

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Königsbau - Arbeitskabinett des Königs/Wohnzimmer
Ursprünglich war der Raum mit Darstellungen aus den Tragödien des Sophokles nach Entwurf von Ludwig Michael Schwanthaler ausgemalt.

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Königsbau - Empfangskabinett des Königs/Ministerratszimmer
In diesem Raum fanden die Arbeitssitzungen und Konferenzen von König Ludwig I. (reg. 1825-1848) mit seinen Ministern statt. Die pompejanische Wanddekoration wurde rekonstruiert. Die Bilder an Wänden und Gewölbe mit Darstellungen aus den Werken von Aischylos nach Entwurf von Ludwig Michael Schwanthaler sind zerstört.

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Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt 1825 begann König Ludwig I., die Residenz durch umfängliche Neubauten zu erweitern. 1826 wurden die Arbeiten am Königsbau, einem neuen Wohnpalast im Süden des Residenzareals, durch den Architekten Leo von Klenze in Angriff genommen. Ludwigs Verehrung für Italien und die Renaissance bestimmte den Baustil, besonders der Hauptfassade am Max-Joseph-Platz, in der Klenze Elemente des Palazzo Pitti und des Palazzo Rucellai in Florenz verarbeitete. 1835 war die neue Königswohnung bezugsfertig.

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Die aneinander stoßenden Wohnappartements des Königspaares liegen im Hauptgeschoss. Neu ist, dass die königlichen Gemächer gleichsam »vor dem Auge des Volkes« liegen: Bereits zu Lebzeiten Ludwigs I. konnten die Räume bei Abwesenheit des Monarchen besichtigt werden!

Auch das Bildprogramm der reichen malerischen Ausstattung wurde von Ludwig bestimmt: Die königliche Raumfolge ist ganz Themen der klassischen und zwar der griechischen Dichtung gewidmet, während die Wände in den Räumen der Königin mit Darstellungen aus den Hauptwerken deutschsprachiger Dichter ausgemalt sind.

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Königsbau - Thronsaal des Königs
Im Thronsaal des Königsbaus gewährte König Ludwig I. (reg. 1825-1848) Audienzen für geladene Gäste.
Die großen Staatsakte des Königsreichs fanden im (1944 zerstörten) Thronsaal des Festsaalbaus der Residenz statt, den Leo von Klenze von 1835 bis 1842 errichtete. Aus diesem offiziellen Thronsaal stammt der seit 1980 hier im Königsbau aufgestellte Thron.

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Die gesamte Innenausstattung der beiden Appartements bis hin zur Wandgestaltung und zum Mobiliar entwarf der Architekt des Königsbaus, Leo von Klenze, der bedeutendste Vertreter des Klassizismus in München, in einheitlichem Stil. Die Möbel wurden in den Jahren 1834/35 ausschließlich von Münchner Tischlern und Bildhauern gefertigt.

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Königsbau - Zweites Vorzimmer des Königs/ Zweiter Schlachtensaal
Der Raum diente ursprünglich als zweites Vorzimmer im Appartement König Ludwigs I.
Die heute hier gezeigten Schlachtengemälde stammen aus dem „Schlachtensaal" des (1944 zerstörten) Festsaalbaus der Residenz.

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Königsbau - Zweites Vorzimmer des Königs/ Zweiter Schlachtensaal
Anhand eines Rauminventars aus dem Jahr 1835 konnten die 1944 stark zerstörten Räume bis 1980 wieder so möbliert werden, wie sie im Jahr der Vollendung des Königsbaus, ausgesehen haben. Damit konnte ein einzigartiges Ensemble des Spätklassizismus für München wiedergewonnen werden.

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Königsbau - Gelbe Treppe
Jetzt von der anderen Seite.

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In den rückwärtigen Bereichen des Königsbaus erwarten die Besucher in über 20 Ausstellungsräumen Glanzstücke und Meisterwerke aus den reichen Beständen der ehemaligen Porzellan- und Silberkammern der Wittelsbacher sowie die kostbare Sammlung von Miniaturen.

Die Sammlungsräume erstrecken sich auf insgesamt vier Etagen hinter den Nibelungensälen und den königlichen Appartements und sind durch ein internes Treppenhaus direkt miteinander verbunden. Der Zugang erfolgt im ersten Obergeschoss über die Königin-Mutter-Treppe und das Vorzimmer im Appartement der Königin.

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Mit rund 4000 noch heute vorhandenen Stücken zählt die Silberkammer in der Residenz München zu den umfangreichsten noch erhaltenen fürstlichen Silbersammlungen Europas. Die zum überwiegenden Teil aus Speise- und Gebrauchssilber bestehende Sammlung legt eindrucksvolles Zeugnis der aristokratischen Tischkultur über mehrere Jahrhunderte ab. Das Tafelsilber war immer – ob im Rahmen festlicher Staatsbankette oder beim intimen Mahl – Teil der herrschaftlichen Repräsentation und symbolisierte den Status, die Exklusivität und – im wörtlichen Sinne – den Glanz der Dynastie. Die glänzenden Silber- und Goldschmiedearbeiten erzählen von Festen, von kostbaren Geschenken und Erwerbungen, die in Friedenszeiten die Tafeln der Kurfürsten und Könige schmückten. Zugleich dokumentiert die heutige Zusammensetzung des Bestands aber auch vergangene Kriegs- und Krisenzeiten, in denen man die Silberschätze einschmolz, um die Staatskasse mit neu geprägten Silbergulden zu füllen.

Während des Dreißigjährigen Krieges gingen große Teile des damaligen Münchner Silberschatzes verloren. Eine große Bereicherung bot dagegen das Silber aus dem Besitz der Pfälzer Wittelsbacher, die seit 1777 als Kurfürsten von Pfalz-Bayern in München regierten. Einen weiteren Zuwachs stellten die umfänglichen Tafelservice aus den 1803 säkularisierten Fürstbistümern Bamberg und Würzburg dar. So berichten die reichen Bestände der Silberkammer bis heute nicht nur von den modischen Ansprüchen der Wittelsbacher, sondern auch von den politischen Begebenheiten der bayerischen Geschichte in der Frühen Neuzeit.

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Die Schausammlung Wittelsbacher Porzellan umfasst wunderbare Zeugnisse des kunsthandwerklichen Könnens aus den europäischen Porzellanmanufakturen des 18. und 19. Jahrhunderts: 1708 war es erstmals gelungen, das „weiße Gold“ außerhalb des asiatischen Raums herzustellen: Sofort entwickelte sich an Europas Höfen eine begeisterte Nachfrage nach dem neuen, europäischen Porzellan. Ausgehend von der Meißner Manufaktur entwickelten sich schnell konkurrierende Betriebe, die als Prestigeobjekte für die Herrschenden höchst qualitätsvolle Luxusgüter produzierten. Auch die Wittelsbacher verfügten seit der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Nymphenburg und Frankenthal über gleich zwei solcher dynastischer „Hausmanufakturen“, deren Spitzenwerke in den neuen Ausstellungsbereichen nun neu und angemessen zur Geltung kommen. Aber nicht nur Produkte aus „eigener“ Herstellung, auch zahlreiche diplomatische Geschenke aus Porzellan erweiterten die Münchner Sammlung beträchtlich. Im Zuge dessen gelangten unter anderem kostbare Porzellane aus der Frühzeit der Meißner Manufaktur, aus dem französischen Sèvres nahe Paris oder aus der Berliner Königlichen Porzellanmanufaktur an den bayerischen Hof. Im 19. Jahrhundert war es dann wieder König Ludwig I., von dem wichtige Impulse ausgingen: In seinem Auftrag fertigte die Nymphenburger Manufaktur künstlerisch wie technisch beeindruckende Kopien nach Stücken aus den königlichen Sammlungen an, die bis heute zu den Meisterwerken der europäischen Porzellanmalerei zählen!

So entstand eine viele hundert Einzelstücke umfassende Sammlung, die nicht nur auf eindrückliche Weise die Entwicklung der europäischen Porzellankunst nachzeichnet, sondern zugleich die wechselnden internationalen Kontakte zwischen den familiär und politisch verbundenen Höfen Europas dokumentiert.

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Am Ort des 1944 untergegangenen Speisesaals des Königsbaus zeugen heute prächtig eingedeckte Silber- und Porzellantafeln vom Statusdenken der Wittelsbacher Herrscher, ihrem Willen zur Pracht, zudem vom Wechsel der modischen Stile und viel Kunstverstand. Die Festtafeln präsentieren nicht nur beeindruckende Ensembles aus dem Bestand der ehemaligen kurfürstlich-königlichen Porzellan- und Silberkammern in historischer Anordnung. Zugleich zeichnen sie vor den Augen der Besucherinnen und Besucher die ausgefeilte Symbolik nach, die das komplexe fürstliche Speisezeremoniell bis ins 19. Jahrhundert auszeichnete, und die all dem materiellen und künstlerischen Aufwand, der im Bereich der höfischen Tafelkultur betrieben wurde, zugrunde liegt.

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Besondere Höhepunkte bilden das prunkvolle Porzellanservice, das der Berliner Hof 1842 als Hochzeitsgeschenk für den bayerischen Kronprinzen Maximilian und seine Braut Marie von Preußen nach München sandte, sowie das umfängliche silbervergoldete Tafelservice König Max I. Joseph. Dieses herausragende klassizistische Ensemble fertigten die Pariser Goldschmiede Martin-Guillaume Biennais und Jean-Baptiste-Claude Odiot ursprünglich 1807-1809 für König Jérôme von Westfalen, den Bruder Kaiser Napoleons. Kurz darauf wurde es vom bayerischen Hof erworben.

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Fazit: Die Residenz ist sensationell, die Räume sehr schon hergerichtet.
Das Museum öffnet um 9 Uhr, ich war um 9:25 Uhr dort. Das war ein guter Zeitpunkt, denn mehr als 5 andere Besucher habe ich während meines Aufenthalts nicht gesehen. Und das mag ich auch so. Da kann man sich aus dem Weg gehen. Als ich um 11:36 das Anwesen wieder verlassen habe, ging die Warteschlange vor der Kassa bereits bis in den Königsbauhof.

Man bekommt zum Eintrittpreis von EUR 9,- zusätzlich einen Audio-Guide, den man sich zwar um den Hals hängen kann, jedoch ohne Kopfhörer. Wer gerne zwei Hände frei hat, muss das Ding lauter drehen und seine Umgebung akustisch beslästigen. Oder wie ein Depp mit einer Hand das Gerät ständig ans Ohr halten. Beides unschön! Immerhin hat das Device einen 3,5er Klinkenstecker und ich natürlich meine Kopfhörer bei mir.
Um die Informationen abzuspielen, muss man einen dreistelligen Code eintippen, der NICHT mit der Raumnummer ident ist. Dazu braucht man dann die zweite Hand auch noch. Noch unschöner! Und mühsam. Da verzichtet man oft gleich darauf.

Dass es auch anders gehen kann, durfte ich in Polen und Belgien erfahren. Da sind die Audio-Guides raumgesteuert und starten automatisch den passenden Track beim Eintreten. Und desinfizierte Kopfhörer gibt es auch dazu. So geht das!

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: