Mürzzuschlag

hinter dem Semmering, Dezember 2022

Mürzzuschlag ist eine Stadt im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag im Nordosten der Steiermark (Österreich) mit über 8000 Einwohnern. Mürzzuschlag war bis zur Bezirksfusion 2013 Bezirkshauptstadt des ehemaligen Bezirkes Mürzzuschlag. Unter LH Franz Voves wurde aus MZ dann BM. Die kleine Stadt am Fluss Mürz auf 670 Meter Seehöhe ist die letzte Stadt vor der natürlichen Grenze zu Niederösterreich, dem Semmering.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die Pfarrkirche Mürzzuschlag steht in der Stadtgemeinde Mürzzuschlag im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark. Die auf die heilige Kunigunde von Luxemburg geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Mürztal in der Diözese Graz-Seckau. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Kunigunde von Luxemburg (um 980-1033) war Gemahlin Kaiser Heinrichs II. (des letzten Herrschers aus dem Geschlecht der Ottonen) und führte nach dessen Tod für kurze Zeit auch die Regierungsgeschäfte des ostfränkisch-deutschen Reichs. Sie gehört wie ihr Mann zu den Heiligen der katholischen Kirche und wird vor allem in Bamberg verehrt.

Gegenüber der Kanzel befindet sich eine Statue der Maria Immakulata aus dem endenden 18. Jhdt. An der Südostwand des Langhauses steht auf einer barocken Säule mit Kompositkapitell die erschütternde Gruppe der Gottesmutter mit ihrem toten Sohn (Pieta). Diese Gruppe ist vielleicht das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Vermutlich wurde die Pieta nach 1799 aus dem aufgehobenen Franziskanerkloster in die Pfarrkirche übertragen. An der Wand über der Pieta hängt ein prachtvolles Bild der hl. Thekla. Es ist von einem ungewöhnlich reichen Rokokorahmen eingefasst.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die vermutlich älteste Kirche des Mürztales war ursprünglich wohl dem heiligen Nikolaus geweiht. Urkundlich wurde 1094 erstmals eine Kirche und 1269 eine Pfarre genannt. Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1786 war die Pfarre dem Stift Neuberg inkorporiert. Ab 1767 erfolgte unter dem Baumeister Martin Rottmayr ein Neubau, 1774 wurde die Kirche geweiht. Die Bausubstanz des gotischen Turms blieb nach dem Umbau weitgehend erhalten. 1961 wurde die Kirchenfassade restauriert. Die figuralen Glasmalereifenster entstanden 1890.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Das breite dreijochige Langhaus hat zwischen den mächtigen Wandpfeilern ausgerundete Nischen mit Seitenkapellen. Über einem schweren Gesims auf Rokokokapitellen ruhen Platzlgewölbe auf flachen Korbbogengurten. Die Westempore hat eine geschwungene Brüstung. Der eingezogene flach geschlossene einjochige Chor trägt ebenfalls ein Platzlgewölbe.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die heutige Orgel in der Stadtpfarrkirche Mürzzuschlag ist ein Werk des Tiroler Orgelbaumeisters Christian Erler. Das Schleifladeninstrument wurde 2010 gebaut und am 10. Oktober 2010 um 10:10 Uhr geweiht. Es hat derzeit 25 Register verteilt auf 2 Manuale und Pedal, mechanische Spieltraktur sowie elektrische Registertraktur. Die Setzeranlage erlaubt es, 4000 Kombinationen zu speichern und über Druckknöpfe und Pistons auszuwählen.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Am Chorbogen ist eine schöne Kanzel. Der Schalldeckel ist vom "Guten Hirten" (Joh 10,11) bekrönt. Am Korb der Kanzel sind figürliche Darstellungen der vier Evangelisten in der Reihung Matthäus, Lukas, Markus und Johannes angebracht.

Das Bild am Hochaltar zeigt die hl. Kunigunde, der ja die Kirche geweiht ist, mit dem Modell des von ihr mitbegründeten Domes von Bamberg. Das Bild ist mit "Massinger 1769" bezeichnet. Links davon stehen der große Jesuitenmissionar Franz Xaver und der hl. Josef, rechts der hl. Markgraf Leopold (Patron von Niederösterreich) und der hl. Johannes Nepomuk. Die kleineren Statuen ganz oben sind die hl. Barbara mit den seltenen Attributen Kelle und Maurerhammer und die hl. Katharina. Im Fenster ist die Hl. Dreifaltigkeit dargestellt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Altar der unbefleckten Gottesmutter - Marienaltar (links vorne)
Auf dem Altarbild zertritt sie der Schlange den Kopf. Neben dem Bild befindet sich links und rechts je ein Engel. Bekrönt wird dieser Altar von der Taube, dem Symbol des Hl. Geistes.

Altar der Hl. Sippe (rechts vorne)
Das mit "J. Dallhamer 1773" bezeichnete Bild zeigt im Zentrum die hl. Maria mit dem Kind. Links davon sind Anna und der hl. Josef und rechts Joachim und der Priester Zacharias, darunter die hl. Elisabeth mit dem kleinen Johannes. Neben dem Bild befindet sich links und rechts je ein Jünglingsengel.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Der Kreuzaltar (links hinten) 
In der ersten Seitenkapelle auf der linken Seite befindet sich der Kreuzaltar. Er ist ein Fremdling in der Kirche. Ursprünglich war er der Hauptaltar der Franziskanerkirche und kam nach deren Aufhebung in die Pfarrkirche. Er stammt aus dem Jahre 1682. Im Zentrum ist der gekreuzigte Erlöser mit der Gottesmutter und dem hl. Johannes dargestellt. Die Gruppe ist unerhört eindrucksvoll. Schmerz und Wissen um die Erlösung wird ausgedrückt. Links und rechts säumen den Altar Standbilder des hl. Josef (Patron der Steiermark) und des hl. Oswald. Das Oberbild zeigt die Verkündigung des Herrn. Die Statuen links und rechts stellen die Nothelferinnen Katharina und Barbara dar. Bekrönt wird der Altar mit der Statue des hl. Florian.

Altar des hl. Florian (rechts hinten)
Das Bild zeigt den hl. Florian, den Patron gegen Feuersgefahr und darunter den Ortsbrand des Jahres 1837. Dieses Bild ist deshalb auch stadtgeschichtlich ungemein interessant. Links vom Bild ist der hl. Erhard (Patron der Haustiere), rechts der hl. Patricius. Oberhalb sind die Pestpatrone Rochus und Sebastian dargestellt. Bekrönt wird der Altar mit einer Statue des hl. Michael.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Im 13. Jhdt. wurde die Kirche in Mürzzuschlag der hl. Kunigunde geweiht. Ein seltenes Patrozinium in unserem Land. Kunigunde war Gattin Kaiser Heinrichs II. und wurde 1200 heilig gesprochen. Das Patrozinium "hl. Kunigunde" weist auf die Zeit hin, in der die Steiermark ein Teil des Herzogtums Kärnten war. In diesem Herzogtum ist das Patrozinium sehr häfig, weil das fromme Kaiserpaar hier dem von ihnen gegründeten Hochstift Bamberg große Güter geschenkt hatte.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Kunigunde von Luxemburg
Gedenktag katholisch: 3. März
gebotener Gedenktag in Luxemburg: 13. Juli
Name bedeutet: die Kämpferin für ihre Sippe (althochdt.)
Deutsche Kaiserin, Nonne
* um 978 in Luxemburg
† 3. März 1033 (oder 1039 ?) in Kaufungen bei Kassel in Hessen
Kanonisation: Papst Innozenz III. sprach Kunigunde am 29. März 1200 heilig.
Patronin der schwangeren Frauen und der kranken Kinder; des Bistums Bamberg

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Der in die Südwestecke eingestellte sechsgeschoßige Glockenturm zeigt eine barocke Putzquaderung, Putzlisenen und Putzdoppelpilaster. Die Turmkapelle hat tief herabgezogene Kreuzrippen. Das oberste Geschoß ist im Barockstil mit Zwiebeldach und Laterne gestaltet.

Turmkammer 
In der kreuzrippengewöbten Turmkapelle befindet sich eine wertvolle Darstellung der Kreuzabnahme, die 1838 vom aufgehobenen Franziskanerkloster in die Pfarrkirche kam. Auffallend ist dabei der Figurenreichtum: Josef von Arimathäa, Nikodemus, Johannes der Evangelist, Maria Magdalena und die Gottesmutter sind fast lebensgroß dargestellt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Eisen-Kleinhans in der Mariazeller Straße 3, 8680 Mürzzuschlag

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Stadtamt Mürzzuschlag ist das Rathaus gleich neben dem WinterSportMuseum

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Josef Pommer (1845-1918) war Herausgeber der Zeitschrift 'Das deutsche Volkslied' und gilt als Mitbegründer der Österreichischen Ethnomusikologie.
Gedenktafel am Rathaus in Mürzzuschlag, Medaillon von J. Prinz 1925

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die denkmalgeschützte „Alte Ratsburg“ mit 'Rosegger-Stübl' und Passage
Mit ihren Zinnen, ihren Vorsprüngen und Erkern wirkt die sogenannte „Alte Ratsburg“ in Mürzzuschlag tatsächlich so eindrucksvoll, wie es ihr Name suggeriert. Streng genommen freilich suggeriert der Name mehr, als de facto dahintersteckt, denn weder handelt es sich ja um eine richtige Burg, noch ist die gern postulierte Funktion des Gebäudes als alter Sitz des Rates nachgewiesen.

Der Bau dürfte, zumindest im Kern, tatsächlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen. Damals spielte der Ort bereits eine bedeutende Rolle im steirischen Eisenhandel; erst 1360 hatte Leopolds älterer Bruder, Rudolf IV., das alte Recht bestätigt, dass zwischen Leoben und dem Semmering nur in Mürzzuschlag Eisen verarbeitet werden durfte. Ihre jetzige Gestalt erhielt die Fassade jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts, als sie in romantisierender, pseudo-mittelalterlicher Form erneuert wurde.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Max Kleinoscheg (1862–1940), steirischer Sportpionier und Fabriksdirektor (Metallindustrie)
Der Grazer Sportpionier war Gründer eines Radfahrerklubs und Alpinist. Mit seinem Freund, dem Hotelier Toni Schruf aus Mürzzuschlag unternahm er die ersten Geh- und Rutschversuche auf Skiern im alpinen Raum. Er trug wesentlilch zur Verbreitung des Skilaufs in Mitteleuropa bei.

Toni Schruf (1863-1932) war ein österreichischer Skiläufer, Bergsteiger sowie regionaler Unternehmer und gilt als mitteleuropäischer Skisport-Pionier und steirischer Tourismusmanager.
Begründer des Skilaufs in Mitteleuropa. Pionier des österreichischen Fremdenverkehrs. Förderer und Pfleger steirischen Brauchtums und heimatlicher Tracht. Dichter, Regisseur und Darsteller steirischen Volksschauspiels.
Genial war sein Denken, hervorragend seine Leistungen.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Am Haus Wiener Straße 12

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Galerie Kubassa auf Wiener Straße 45

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Waldgasse 31

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Rosegger-Park
Peter Rosegger hat ein unvergessliches literarisches Werk hinterlassen und war auch Mäzen der „Evangelischen Kirche“ von Mürzzuschlag.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Evangelische Kirche Mürzzuschlag - Heilandskirche
Die Heilandskirche steht auf einer Anhöhe im Süden der Stadtgemeinde Mürzzuschlag im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche gehört zur Evangelischen Superintendentur A. B. Steiermark der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Der Kirchenbau erfolgte zur Versorgung der im Rahmen der Los-von-Rom-Bewegung neu eingerichteten evangelischen Gemeinde in Mürzzuschlag und wurde durch eine vom Dichter Peter Rosegger initiierte Spendensammlung von 30.000 Kronen in Deutschland ermöglicht.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Der Pfarrgründung war ein Konflikt mit der katholischen Kirche vorausgegangen. „1899 war es anlässlich eines evangelischen Gottesdienstes in der katholischen Georgibergkirche [bei Kindberg], die einem evangelischen Besitzer gehörte, zu einem wahren Kirchenstreit gekommen, der mit einem richterlichen Entscheid für die Evangelischen den Verlust der Kirche brachte. Ungewollt war dies aber ein Beitrag zum Kirchenbau in Mürzzuschlag.“

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Carl Steinhofer mit dem Baumeister Josef Panzl in neugotischen Formen erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. Juni 1900, und schon am 18. November desselben Jahres konnte, nach nur fünfmonatiger Bauzeit, die Einweihung gefeiert werden. Wie bei zahlreichen der zeitgenössischen Kirchenbauten von Friedrich von Schmidt ist die Kirche, ein durch Seitenflügel kreuzförmig erweiterter Saalbau, in Sichtziegelmauerwerk mit Werksteindetails ausgeführt. Ihm ist eingangsseitig ein schlanker Kirchturm vorgestellt, der in vereinfachter Form das Vorbild des Freiburger Münsterturms rezipiert. Im Innern ist der übersichtliche Kirchenraum kreuzrippengewölbt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die Los-von-Rom-Bewegung war eine zu wesentlichen Teilen politisch motivierte Strömung in Österreich um 1900, die die Förderung des Konfessionswechsels von der katholischen zur evangelischen oder altkatholischen Konfession zum Ziel hatte. Sie wurde von deutschnationalen Kräften getragen. Die Parole Los von Rom wurde von dem Medizinstudenten Theodor Georg Rakus (später Arzt und königlich schwedischer Vizekonsul in Salzburg), einem Weggefährten von Georg von Schönerer, geprägt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Als Stiftung Roseggers befindet sich eine Kopie der „Heiligen Familie“ von Franz Defregger in der Kirche.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Zur bauzeitlichen Ausstattung der Kirche gehören ihre Glasfenster in Querschiff und Chor, darstellend Christus als Sämann bzw. als Guten Hirten sowie die Apostel Petrus und Paulus.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022 Mürzzuschlag, Dezember 2022

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Johannes-Nepomuk-Kapelle Mürzzuschlag

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Das Brahmsmuseum Mürzzuschlag steht in der Wiener Straße 2–4 in der Stadtgemeinde Mürzzuschlag im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark. Das Brahms-Haus steht unter Denkmalschutz. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Wohnhaus erbaut. Eine Gedenktafel erinnert an die Sommeraufenthalte 1884 und 1885 von Johannes Brahms in diesem Haus, wobei die vierte Sinfonie in e-Moll op. 98 entstand.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Das Gebäude zeigt sich mit einem erkerartig vortretenden Seitenflügel mit Konsolen mit einem Hauszeichen. Das rundbogige Portal zeigt an der Tür ein Wappen mit 1696. Hofseitig ist ein Arkadengang. Im Obergeschoss gibt es eine gute unterteilte Stuckdecke aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts.

Die Sinfonie Nr. 4 in e-Moll op. 98 ist die letzte Sinfonie aus der Feder von Johannes Brahms. Sie wurde am 25. Oktober 1885 in Meiningen uraufgeführt und zählt heutzutage zu den beliebtesten und meistgespielten Orchesterwerken des Komponisten. Die Spieldauer beträgt je nach Interpretation 39 bis 47 Minuten.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Das Freiberger-Haus
Die Rechtsanwaltskanzlei Freiberger & Partner ist im denkmalgeschützten Hammergewerkenhaus in Mürzzuschlag, Wiener Straße 50, untergebracht. Der älteste Teil des Freiberger-Hauses ist über 1.000 Jahre alt. Das Haus, mit dem das „Eisenrecht“ und das „Stapelrecht“ im Mürztal verbunden waren, wurde Mitte des 15. Jahrhunderts umgebaut, im Laufe der Jahre erhielt es eine Renaissance-Fassade. 1782 wurde ein weiterer Umbau im Josefinischen Stil beendet, der noch die heutige Außenfassade prägt. Seit damals sind die Einteilung der Räume, die Ausstattung und große Teile des Mobiliars unverändert geblieben.
Die mit dem Haus verbundene „Kettenfreiheit“ ist an den der Hausfront vorgesetzten, mit Eisenketten verbundenen Steinsäulen zu erkennen. Ende des 18. Jahrhunderts wurden zehn Kachelöfen angeschafft, die ursprünglich für Marie-Antoinette von Frankreich angefertigt worden waren. Aufgrund deren Enthauptung konnten diese nicht mehr ausgeliefert werden.

Prominente Gäste
Zu Gast im Freiberger-Haus waren Kaiser, Fürsten und Heerführer, aber auch Komponisten und Literaten: Zu Besuch waren etwa Kaiser Maximilian I., Kaiser Josef II., Kaiser Franz II. (mit Gemahlin Ludovila sowie Karoline), Erzherzog Karl, Marschall Massena, Zar Alexander von Russland, Fürst Wolkonsky, Erzherzog Franz Karl mit Erzherzogin Sophie, Kaiser Franz Josef I. und Feldmarschall Radetzky. Auch Erzherzog Johann war über 50 Mal zu Gast im Hause Freiberger. Weitere Gäste waren die Schriftsteller Nikolaus Lenau, Anastasius Grün, Peter Rosegger, Franz Karl Ginzkey und Komponist Johannes Brahms. Dessen 4. Symphonie wurde auf dem Klavier des Hauses erstbespielt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

kunsthaus muerz steht für ein qualitätsvolles Kulturprogramm in den Sparten Literatur, bildende Kunst, Architektur und Musik. An den revitalisierten Altbau wurde straßenseitig ein Zubau angefügt, der schräg nach oben hin aus der Vertikale zur Wiener Straße gekippt ist. In diesem finden sich Zugänge, Foyers, Verwaltung und Nebenräume: Ein Stahlgerüst aus Plattformen, Treppen und Rampen, überzogen mit einer Glashülle.

Die drei Ebenen des kunsthauses muerz haben folgende Funktionen:
Die untere Ebene, genannt Clix, ist der Veranstaltungsraum für Lesungen, kulturwissenschaftliche Veranstaltungen und die Konzerte der Reihe „Alternate“.
Der Saal in der mittleren Ebene ist nach dem Autor Walter Buchebner benannt. In diesem finden große, überwiegend themenorientierte Ausstellungen bildender Kunst und Architektur statt.
Die obere Ebene ist der Konzertsaal, der eine phänomenale Akustik aufweist. Dieser Saal ist nach Anton Webern benannt, der sich oftmals in den Sommermonaten komponierend bei Verwandten in Mürzzuschlag aufhielt.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Ski- und Tourismus-Pionier Toni Schruf adaptierte das Gebäude Alte Ratsburg als Hotel „Zur Post“. Schrufs Hotel wurde rasch zu einem Zentrum des frühen Skisports: So gab es von hier eine direkte Busverbindung nach Mariazell, das seinerzeit der vielleicht bedeutendste Wintersportort des Landes war, und im Jahr 1904 wurden auf Initiative Schrufs die Nordischen Winterspiele in Mürzzuschlag veranstaltet. „Toni Schrufs Hotel“, schrieb die Badener Zeitung im November 1913, „ist die Stätte der Begründung des Skilaufens in den österreichischen Alpenländern.“

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Auf den Spuren Peter Roseggers durch Mürzzuschlag
„Das liebe Volk sagt, der Name Mürzzuschlag komme davon her, weil in jener Gegend die Mirzln zuschlagen. Freilich mag es wohl dort in den Tälern und auf den Bergen schneidige Dirndln geben, und zwar vom „besten Schlag“. Aber du lieber Gott, wenn man jeden Ort, wo die Mirzln zuschlagen, Mürzzuschlag nennen sollte, da stünden und lägen im Lande weit mehr Mürzzuschlags als etwa Kirchdorfs und Mareins und St. Johanns zusammen. In Wahrheit aber gibt es auf der ganzen Welt nur ein einziges Mürzzuschlag; es ist auch nicht wahrscheinlich, dass von Auswanderern drüben in Amerika ein Neu-Mürzzuschlag gegründet werde, weil von Mürzzuschlag keiner auswandert. Es ist daheim zu schön…“ (Auszug aus Peter Rosegger „Wanderungen in der Heimat“)

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Die Semmeringbahn ist eine Teilstrecke der Südbahn in Österreich. Sie verläuft von Gloggnitz über den Semmering nach Mürzzuschlag. Sie ist die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas, wurde von Carl von Ghega geplant und 1854 eröffnet. Strecke und Lokomotivbau der Semmeringbahn gelten als Meilensteine der Eisenbahngeschichte. Seit 1998 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

100 Jahre Semmering Bahn 1854-1954
Dieses Flugrad, dessen Bewehrung aus Siederohren einer Dampflok besteht, wurde anläßlich des Jubiläums '100 Jahre Semmeringbahn' von den Mürzzuschlager Eisenbahnern Karl Trnek und Walter Partlic gestaltet. Im Jahr 1998 wurde dieses Denkmal wiedererrichtet.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022

Der Bahnhof in Mürzzuschlag ist seit Jahren Baustelle. Und das hat einen guten Grund:
Der Semmering-Basistunnel ist ein seit 2012 im Bau befindlicher, 27,3 Kilometer langer Eisenbahntunnel, der zwischen Gloggnitz in Niederösterreich und Mürzzuschlag in der Steiermark in der Nähe des Semmering-Passes die nördliche Alpenkette unterquert. Dieser Basistunnel ist Teil der Baltisch-Adriatischen Achse und soll die historische Semmeringbahn entlasten. Durch ihn soll die Fahrzeit zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag für Schnellzüge um etwa 30 Minuten von aktuell 45 Minuten auf circa 15 Minuten verkürzt werden.
Nach dem Baubeginn am 25. April 2012 ist die Fertigstellung 2030 geplant.

 Mürzzuschlag, Dezember 2022


Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: