Römerstadt Carnuntum

Petronell-Carnuntum, Juni 2023

Die Ortschaft Petronell und das ehemalige römische Militär- und Zivillager befinden sich südlich der Donau im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha. Die Ursprünge der Siedlung gehen auf ein römisches Militärlager zurück, das der spätere Kaiser Tiberius im Jahre 6 n. Chr. als Winterlager errichtete. Carnuntum entwickelte sich im Anschluss zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. zu einer Großstadt an der nördlichen Grenze des Römischen Reichs.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Die Gräberstraße ist eine mehr als drei Kilometer lange Nekropole, die entlang der vom Legionslager Carnuntum ausgehenden und in Richtung Italien führenden Hauptstraße angelegt worden war. Ihre Trasse zeichnet sich noch heute als leichte Erhebung in den Äckern ab und ist auch auf Luftbildern als dunkle Verfärbung deutlich zu erkennen. Die zahlreichen hier gefundenen Grabinschriften nennen hauptsächlich Soldaten der 15. apollinarischen Legion. Neben Militärpersonal wurden hier aber auch Zivilisten, die in den canabae legionis (Lagerstadt) gelebt hatten, bestattet. Diese frühen Denkmäler führten schon zu Ende des 19. Jhdt. zu Recht zu der Annahme, dass sie zum ältesten Gräberfeld Carnuntums gehörten (1. Jhdt. n. Chr.), für das bereits damals der noch heute übliche Begriff „Gräberstraße" geprägt wurde. Diesen Grabsteinen und ihren Inschriften verdanken wir wichtige Daten der Verstorbenen, wie zum Beispiel Name, Alter, Beruf und Herkunft. Der heute vorhandene Bestand ist allerdings nur ein Bruchteil der ursprünglich hier aufgestellten Denkmäler. Sie wurden meistens zufällig beim Ackern und nur selten bei systematischen Grabungen gefunden. Die Gräber an der sogenannten Gräberstraße geben uns einen Einblick in die von der Mitte des ersten bis in das zweite Jahrhundert n. Chr. geübten Bestattungsbräuche.

FRIEDHOFSKULTUR IN CARNUNTUM VOR 1800 JAHREN ...
Schon das älteste römische Grundgesetz, das sog. „Zwölf-Tafel-Gesetz" aus der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr., verbot, die Toten in der Stadt zu begraben oder zu verbrennen. Diese Vorschrift, die ursprünglich nur für die Stadt Rom galt, beachteten die Römer überall im Imperium bis in die Spätantike hinein. Sie bestatteten ihre Toten daher in ausgedehnten Grabbezirken außerhalb der Siedlungen entlang der Ausfallsstraßen: Dort begegneten sich die Welt der Toten und die Welt der Lebenden: Die Vorbeiziehenden sahen die mehr oder weniger prunkvollen, farbig gefassten Grabbauten am Straßenrand, denn sie hatten den Wunsch, einen regelmäßigen Kontakt zu den Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Auch wenn die Grabstätten gelegentlich durch einen Zaun oder Graben eingefasst waren, die den sakralen Bereich begrenzten, so blieben sie im Prinzip offene Zonen. Da standen hügelartige tumuli neben Grabtempeln und hoch aufragenden Grabstelen; da lagen architektonisch gefasste Grabgärten neben breit ausladenden Grabaltären und abgeschlossenen Grabkammern für Aschenurnen. Die hervorgehobenen Ruhestätten unmittelbar an den Straßen waren besonders teuer und weitgehend den begüterten Bewohnern vorbehalten.

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DAS RÖMISCHE RUNDGRAB DES FLORUS
Fundort: Carnuntum, canabae legionis, ca. 8 m nördlich des als Gräberstraße bezeichneten Abschnittes der Bernsteinstraße. Das Grab wurde im Jahr 1934 in einem Gräberfeld zusammen mit weiteren Rundgräbern aufgedeckt und von einer jüngeren Grabanlage teilweise überbaut.

Bei dem Grab handelte es sich um einen Rundbau aus Bruchsteinen und Mörtel. Der äußere Durchmesser betrug 1,30 m, während die Ummauerung selbst eine Mauerstärke von 0,45 m aufwies. An der zur Gräberstraße gerichteten Frontseite fanden sich zwei kleine Vorsprünge. Dazwischen lag das untere Ende der Grabstele des Florus, die jedoch in zwei Teile zerbrochen und umgestürzt - mit der Vorderseite nach unten aufgefunden wurde. Innerhalb der Rundmauer dürfte nie ein befestigter Boden vorhanden gewesen sein, sondern nur Erde. Die Mauer umschloss keinen Hohlraum und besaß nie ein Dach. Im Inneren, in der Mitte und auf dem Niveau der Unterkante des Fundaments stand eine Urne mit Leichenbrand und einem As des Claudius (41 n. Chr.). Das Grabmal wurde basierend auf den Aufzeichnungen des Ausgräbers A. Betz als modellhafte Rekonstruktion wiedererrichtet. Die Urne ist eine originalgetreue Abformung des ursprünglichen Leichenbrandbehältnisses.

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DIE FORSCHUNGEN IM RÖMISCHEN STADTVIERTEL DER RÖMERSTADT CARNUNTUM
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in der Zivilstadt von Carnuntum Grabungen durchgeführt. Die verstreut liegenden Grabungsflächen lieferten jedoch einen schwer verständlichen Einblick in das römische Stadtgebiet. Zur Klärung der Siedlungsgeschichte setzten 1938 archäologische Untersuchungen im Stadtviertel am südöstlichen Stadtrand der Zivilstadt ein. Bereits in den 1950er Jahren wurde auf dem Grabungsgelände ein Freilichtmuseum errichtet und 1988 erfolgte die Gründung des damaligen Archäologischen Parks Carnuntum. Bis heute andauernde Grabungen erlauben einen immer detaillierteren Einblick in die Struktur der Bebauung. Das Areal war vom ausgehenden 1. bis ins frühe 5. Jahrhundert besiedelt und von mehreren Bauphasen und Nutzungsänderungen gekennzeichnet.

Aufgrund des natürlichen Gefälles des Geländes zur Donau hin wurde das Stadtviertel auf zwei Terrassenebenen angelegt. Im Norden befinden sich eine öffentliche Thermenanlage und der große Gebäudekomplex einer privaten villa urbana. Auf der oberen südlichen Terrasse, die an der ca. 9 m hohen Stadtmauer lag, reihen sich lang gezogene rechteckige Wohngebäude aneinander. Im frühen 4. Jahrhundert n. Chr. erlebte Carnuntum eine späte Blüte. Bestehende Wohnhäuser wurden renoviert und erweitert. Die in ihrer Präsentationsweise einzigartigen Teil- und Vollrekonstruktionen basieren auf den gut erhaltenen archäologischen Befunden aus dieser Zeit. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. zerstörte ein Erdbeben große Teile der Stadt. Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde Carnuntum schließlich verlassen.

Heidentor
Spätantikes Triumphalmonument -Wahrzeichen der Marktgemeinde und der Region.

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DIE REKONSTRUKTIONEN IN DER RÖMERSTADT CARNUNTUM
Archäologische Untersuchungen der vergangenen Jahre erbrachten die wissenschaftlichen Grundlagen für die nach international gültigen Standards der Denkmalpflege errichteten Rekonstruktionen. Alle Gebäude sowie auch die Straßenniveaus entsprechen den Gegebenheiten in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. In Verbindung mit den Ausstattungsdetails und dem Mobiliar wird ein einmaliges Zeitfenster in diese Epoche eröffnet. Die Rekonstruktionen wurden mithilfe von experimenteller Archäologie errichtet. Beim Bau konnte teils mit originalem römischem Steinmaterial und mit nachgebildeten römischen Werkzeugen in antiker Bau- und Handwerkstechnik gearbeitet werden. Sämtliche technische Einrichtungen in den Gebäuden sind voll funktionsfähig. Für Konstruktionen aus Massivholz wurde bewusst kein im Sägewerk geschnittenes Holz, sondern vorwiegend mit der Hand bearbeitetes Altholz verarbeitet. Die Ziegel der Fußbodenheizungen wurden in einem rekonstruierten Brennofen im römischen Stadtviertel nach aufgefundenen Originalteilen als archäologisches Experiment selbst hergestellt. Die Reproduktion der Dachziegel erfolgte nach dem Vorbild der Originalfunde in einem spezialisierten Ziegelwerk. Umfangreiche Reste der ursprünglichen Wandmalerei erlaubten zudem die teilweise Rekonstruktion der Dekoration der Wände und Decken in den Häusern. Das hölzerne Mobiliar, von dem materialbedingt nur wenig erhalten blieb, wurde nach schriftlichen und bildlichen Quellen sowie erhaltenen Originalen aus anderen Museen rekonstruiert.

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VON DER GRABUNG ZUR REKONSTRUKTION
Am Anfang jeder Rekonstruktion steht die archäologische Grabung. Aus der Abfolge der Schichten (Stratigraphie), den in den einzelnen Schichten freigelegten Mauerresten und dem Fundmaterial können die Bauphasen sowie die Nutzung der einzelnen Räume abgeleitet werden. Mit Hilfe der Mauerstärken lassen sich durch statische Berechnung Aussagen zur Gebäudehöhe treffen, sowie ob es sich bei den Mauern um Außenmauern oder Zwischenwände handelt. Die Lage und Form der Dächer kann einerseits über Sickerschächte und Entwässerungskanäle im Boden bestimmt werden, oder sie ergibt sich durch statische und architektonische Gegebenheiten. Die Anordnung der Fenster wird durch die Anforderungen, Licht in die Räume zu bringen, abgeleitet. Zeigt der Grabungsbefund beispielsweise einen angebauten, überdachten Gang, müssen sich die Fenster des dahinter liegenden Raumes darüber befunden haben. Form und Maße kennen wir von Mosaik- und Materialdarstellungen aus der Antike. Sehr aufschlussreich für die Nutzung der Räume sind Bodenbeläge. Bei einem Lehmboden ist von einem Wirtschaftsraum, wie etwa einer Küche auszugehen. Ist der Raum mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, handelt es sich dabei um einen Wohnraum. Ziegelmosaiken am Fußboden weisen auf eine Überdachung des Raumes hin. Allerdings, sämtliche seriöse Aussagen beschränken sich auf die Rekonstruktion des Erdgeschosses. Nutzung und Ausstattung der Obergeschoße sind reine Spekulation und werden aus diesem Grund auch nicht gezeigt.

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Die erste Basis für die Römerstadt Carnuntum wurde in den späten 1980er-Jahren gelegt, 1997 erfolgte die eigentliche Gründung als Kulturinstitution. Sie umfasst ein rund zehn Quadratkilometer großes Areal in der Umgebung der Ortschaften Petronell und Deutsch-Altenburg in Niederösterreich, auf dem bislang ca. 0,5 Prozent der Bausubstanz der einstigen Römersiedlung Carnuntum ausgegraben sind. Sein Zentrum befindet sich im sogenannten Spaziergarten des Schlosses Petronell. 10 bzw. 20 Gehminuten entfernt liegt das Amphitheater der Zivilstadt und das Wahrzeichen der Region, das Heidentor. Östlich davon, in Deutsch-Altenburg, steht nahe dem ehemaligen Legionslager das zweite, besser erhaltene Amphitheater der Lagerstadt. Es gehört zu den Aufgaben des Parks, die schon ausgegrabenen, aber teilweise schon wieder verfallenen antiken Mauerzüge besser zu konservieren (mit Kalkmörtel anstatt wie bisher mit Zementmörtel) und so der Nachwelt zu erhalten.

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HAUS I
Archäologische Grabungen: 2001 bis 2002
Befund: 6 Bauphasen; privates Wohnhaus mit Handelskontor Teilrekonstruktion in den Jahren 2002 bis 2003: Bauphase V aus dem frühen 4. Jahrhundert n. Chr.
Daten zur Rekonstruktion: Teilrekonstruierte Fläche 255 m²
Garten: Idealrekonstruktion aufgrund von archäologischen und archäobotanischen Befunden - primäres Vorbild: Villa von Fishbourne (GB)
Rechtwinkelige Anordnung von 4 Segmenten mit Buchsbaumeinfassung
Zierbeete im nördlichen Bereich mit zentralem Buchsbaum sowie Lilien und Damaszenerrosen.
Nutzbeete im südlichen Bereich mit wildem Wein, Kräutern und Heilkräutern.

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4./3. JHDT. v. Chr.: Keltische Stämme wandern im mittleren Donau- und Ostalpenraum ein.
2. JHDT. v. Chr.: Gründung des keltischen Königreichs Noricum im Gebiet des heutigen Österreichs. Der Stamm der Boier siedelt im Gebiet von Carnuntum. Das Zentrum ihres Siedlungsgebietes liegt im heutigen Bratislava (SK).
15 v. Chr.: Das keltische Königreich Noricum wird als eines der wenigen Gebiete des Imperiums ohne kriegerische Eroberung integriert.

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6 n. Chr.: Der römische Feldherr Tiberius, Stiefsohn des römischen Kaisers Augustus, errichtet im Gebiet der keltischen Stadt Carnuntum ein temporäres Militärlager als Ausgangsbasis für einen Angriff gegen den Markomannenkönig Marbod nördlich der Donau.
6-9 n. Chr.: Pannonischer Aufstand: Diese als bellum dalmaticum bezeichnete Erhebung gegen die römische Vorherrschaft beendet nachhaltig den Vorstoß der Römer nach Germanien. Die nach Norden vorgerückten Truppen des Tiberius müssen umkehren und einen langwierigen „Guerillakrieg" führen.
9 n. Chr.: Nach der Niederlage im germanischen Teutoburger Wald verzichtet Augustus auf weitere Vorstöße über Rhein und Donau und legt die beiden Flüsse als Reichsgrenze fest.

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UM 40/50 n. Chr.: Unter Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) errichtet die legio XV Apollinaris in Carnuntum ein erstes Legionslager in Holz-Erde-Bauweise. Carnuntum entsteht und wird zum Zentrum des mittleren Donaulimes.
62 n. Chr.: Die legio XV Apollinaris wird wegen des Jüdischen Krieges in den Orient abkommandiert. Einige Soldaten, welche nach der Eroberung Jerusalems nach wenigen Jahren zurückkehren, bringen Münzen aus Palästina mit nach Carnuntum.

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81-96 n. Chr.: Während der Regierungszeit des Kaisers Domitian führen die Römer an der Rhein- und Donaugrenze Krieg gegen Germanen und Daker.
98-117 n. Chr.: Unter der Herrschaft des Kaisers Traian wird die legio XIV Gemina Martia Victrix von Mogontiacum (Mainz/D) nach Carnuntum verlegt, wo sie bis zum Ende der Römerherrschaft bleibt. Die bisher stationierte legio XV Apollinaris wird in den Orient versetzt.
106 n. Chr.: Zweiteilung der Provinz Pannonia in Pannonia Superior (Oberpannonien) mit der Hauptstadt Carnuntum und Pannonia Inferior (Unterpannonien) mit der Hauptstadt Aquincum (Budapest/H).

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UM 124 n. Chr.: Kaiser Hadrian reist nach Pannonien und verleiht das Stadtrecht an Carnuntum: Municipium Aelium Carnuntum. In weiterer Folge Baubeginn großer kommunaler Projekte (Forum und Therme Zivilstadt sowie Kaisertempel auf dem Pfaffenberg der Lagerstadt). Carnuntum wird langsam zur Großstadt!
171-173 n. Chr.: Kaiser Marc Aurel führt persönlich in Pannonien das Kommando im Kriege gegen Markomannen, Quaden und Sarmaten. In diesen Jahren hält er sich mit dem Hofstaat in Carnuntum auf und verfasst dort auch das 2. Buch seiner philosophischen „Selbstbetrachtungen".
11. JUNI 172 n. Chr.: Der Tag des Blitz- und Regenwunders im Quadenland (heute: Weinviertel): Die bei einer Offensive gegen die Quaden durch eine Dürre in Bedrängnis geratene römische Armee wird durch ein Gewitter vor dem Verdursten gerettet. Die Darstellung auf der Marc Aurel-Säule ist eine der wichtigsten „Zeitzeugen" der damaligen Ereignisse.

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HAUS DES LUCIUS
Archäologische Grabungen: 2003 bis 2005
Befund: 6 Bauphasen; privates Wohnhaus; eine Inschrift nennt »Lucius Maticeius Clemens«, der vermutlich ein Eigentümer des Hauses war.
Rekonstruktion in den Jahren 2005 bis 2006: Bauphase V aus der Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr.
Daten zur Rekonstruktion: Bebaute Fläche 355 m²; Kubatur 1.350 m³; Dachfläche 500 m²; Steinmauerwerk 305 m³

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180 n. Chr.: Tod des Kaisers Marc Aurel. Sein Sohn und Nachfolger Commodus verzichtet auf alle Erfolge seines Vaters und schließt Frieden mit den germanischen Stämmen.
9. APRIL 193 n. Chr.: Der in Carnuntum residierende Statthalter der Provinz Oberpannonien, Lucius Septimius Severus, wird von den Truppen der Donauarmee mit Unterstützung des Rheinheeres zum neuen Kaiser nach dem Tod des Commodus ausgerufen. Er begründet die Herrscherdynastie der Severer.

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200/217 n. Chr.: Unter den Severern wird Carnuntum zur coloma erhoben und führt von nun an den Namen Colonia Septimia Aurelia Antoniniana Karnuntum.
259/60 a. Chr.: Aufstand des Usurpators Publius Caius Regalianus und seiner Frau, Sulpicia Dryantilla, gegen den regulären Kaiser. Regalianus prägt Münzen mit seinem Porträt in Carnuntum. Er wird nach 2 Monaten von seinen eigenen Soldaten getötet.
UM 300 n. Chr.: In der Zivilstadt Carnuntum wird im südöstlichen Bereich unmittelbar neben einer öffentlichen Therme ein reich ausgestattetes Stadtpalais eines vermögenden Carnuntiner Bürgers errichtet.

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11. NOVEMBER 308 n. Chr.: Bei der das weitere Schicksal des Römischen Reiches bestimmenden Kaiserkonferenz von Carnuntum beraten Diokletian sowie die beiden Kaiser Maximian und Galerius über den Fortbestand der gefährdeten Herrschaftsstruktur der „Tetrarchie".
UM 355 n. Chr.: Ein starkes Erdbeben verursacht in Carnuntum große Zerstörungen. Dies zeigen Forschungsergebnisse sowohl in der Lagerstadt (Tempelbezirk der orientalischen Gottheiten) als auch in der Zivilstadt (Wohnstadtviertel, Tiergarten). Doch die Zerstörungen werden fast überall repariert.
UM 360 n. Chr.: Das Heidentor wird unter Kaiser Constantius II als Vierpfeiler Triumphalmonument nach der erfolgreichen Wiederherstellung der Reichsgrenze an der Peripherie der antiken Stadt errichtet.

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364-375 n. Chr.: Kaiser Valentinian I. kämpft von Carnuntum aus gegen die germanischen Quaden. Epigraphische Quellen und die Berichte des römischen Schriftstellers Ammianus Marcellinus bestätigen eine Erneuerung der Befestigungen am Donaulimes.
430 n. Chr.: Ein Großteil von Pannonien wird von Rom aufgegeben und der hunnischen Herrschaft überlassen. Die letzte antike Nennung Carnuntums erfolgt im offiziellen Amtsschematismus Notitia Dignitatum. In der Tabula Peutingeriana, einer mittelalterlichen Straßenkarte findet Carnuntum erstmals wieder Erwähnung.

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UNESCO Welterbe Donaulimes - Römerstadt Carnuntum
Der Donaulimes, die befestigte Grenze entlang der Donau in Bayern, Österreich und der Slowakei wurde im Jahr 2021 nach dem Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien sowie dem „Obergermanisch-Raetischen Limes" in Deutschland als dritter Teilabschnitt des Großprojekts „Frontiers of the Roman Empire" (Grenzen des Römischen Reichs) in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen. Österreich ist mit 22 Teilkomponenten auf 357,5 Kilometer vertreten. Carnuntum nimmt entlang des Donaulimes eine herausragende Stellung ein. Im Schutz eines Legionslagers und eines Hilfstruppenlagers stieg die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien als Sitz des Statthalters zu einer Weltstadt mit rund 50.000 Einwohnern und einer Fläche von 10 km² auf.

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ARCHÄOLOGIE IM 21. JHDT.
Archäologische Denkmäler sind ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Erbes in Niederösterreich. Die überwiegend im Boden verborgenen Geschichtsquellen geben Auskunft über Leben und Wirken der Menschen aus längst vergangenen Zeiten und sind unverzichtbarer Bestandteil der eigenen kulturellen Identität. Daher steht die dauerhafte Erhaltung archäologischer Denkmale als einmalige historische Quellen und Träger unserer Geschichte an oberster Stelle. Eng verbunden mit der Erhaltung sind die nachhaltige Konservierung und Restaurierung der jeweiligen Befunde. Das Gebiet der römischen Stadt Carnuntum in den heutigen Orten Bad Deutsch-Altenburg und Petronell-Carnuntum ist die größte archäologische Landschaft Mitteleuropas.

Carnuntum erstreckte sich einstmals auf einer Fläche von über 10 km². Da es nach dem Ende der Antike keine kontinuierliche Weiterbesiedelung gab, wurde der Großteil der römischen Stadt bis heute nicht überbaut. Für Archäologie und Denkmalpflege bedeutet dies einen wahren Glücksfall. Seit rund 150 Jahren wird intensiv an dieser Stätte geforscht und gegraben. Unersetzliche Zeugnisse unserer römischen Vergangenheit sind hier zu sehen. Sie kamen bei den jüngsten Untersuchungen im Bereich des Wohnstadtviertels, der Fläche dieses Besucherzentrums und des Parkplatzes zum Vorschein und geben einen fesselnden Einblick in das Leben an diesem Ort vor fast 2000 Jahren.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Weitere Grabungen gestalten sich nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus juristischen Gründen bei der Ablösung des in Privatbesitz befindlichen Ackerlands schwierig. Man setzt daher seit den 1970er-Jahren auf Qualität und Anschaulichkeit anstatt auf Quantität. Diese Maßnahmen bzw. begleitende Veranstaltungen tragen wesentlich zum Verständnis der antiken Kultur und Technologie und zu einer Revitalisierung der Region bei.

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Die noch sichtbaren Reste der römischen Stadt sind zum größten Teil im Spaziergarten zu sehen. Im Sinne des noch relativ jungen Forschungszweiges der experimentellen Archäologie wird die antike Lebenswelt für das Publikum durch Veranstaltungen wie Reiter- oder Gladiatorenspiele und durch die weltweit bisher einzigartige Wiederaufbautechnik von antiken Gebäuden und die wissenschaftlich belegte Gestaltung von Innenräumen und Vorgärten im Freilichtmuseum des rekonstruierten Römischen Stadtviertels erlebbar gemacht. Im Zeitraum von 2006 bis 2011 wurde das Gelände für die Niederösterreichische Landesausstellung völlig neu gestaltet. Dabei wurde auch ein modernes Informations- und Ausstellungsgebäude mit einem maßstabgetreuen Flächenmodell der Kastelle und der Stadt errichtet.

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DOMUS QUARTA
Archäologische Grabungen: 2008 bis 2011
Befund: 7 Bauphasen; repräsentativ ausgestattetes privates Wohnhaus; einziges am Originalstandort erhaltenes römisches Fußbodenmosaik in Carnuntum
Teilrekonstruktion im Jahr 2013: Bauphase V aus dem späten 3./frühen
4. Jahrhundert n. Chr.; Weinrebe vitis vinifera (Urrebe) im Garten (Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen).
Daten zur Rekonstruktion: Bebaute Fläche 134 m²;
Kubatur 536 m³; Dachfläche 160 m²;
Steinmauerwerk 210 m³

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VILLA URBANA
Archäologische Grabungen: 2005 bis 2007
Befund: 7 Bauphasen mit einer Nutzung bis in die frühe Neuzeit; privates Stadtpalais
Rekonstruktion in den Jahren 2007 bis 2008: Bauphase V aus dem frühen 4. Jahrhundert n. Chr.
Daten zur Rekonstruktion: Bebaute Fläche 580 m²; Kubatur 2.320 m³; Dachfläche 485 m²; Steinmauerwerk 810 m³

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Die wichtigsten Gebäude eines Stadtteils (insula), bestehend aus mehreren Straßen, zwei Häusern und einer Badeanstalt, wurden auf den freigelegten Fundamenten mit Hilfe fachübergreifender wissenschaftlicher Erkenntnisse und historischer Quellen rekonstruiert und samt der Inneneinrichtung bis ins Detail teilweise neu aufgebaut, sodass der Besucher einen nahezu unverfälschten Eindruck vom Alltagsleben in den ersten fünf Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts n. Chr. bekommt. Vorrangiges Ziel war das Aufzeigen und die Beschreibung unterschiedlicher Arbeitsmethoden in virtueller Rekonstruktion sowie das Studium der Möglichkeiten korrekter Interpretation archäologischer Befunde. Bis zu 120 Personen wurden für Grabungen, Bauarbeiten, den Betrieb des Römischen Stadtviertels und die Betreuung der zuletzt 250.000 Besucher pro Jahr eingesetzt. Das Stadtviertel kann auch virtuell begangen werden.

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Als Vorlage für die bisherigen baulichen Rekonstruktionen wurde das vierte Jahrhundert, die sogenannte Bauperiode fünf, gewählt. Fertiggestellt wurden dabei insgesamt vier Gebäudekomplexe:
 das Haus des Tuchhändlers Lucius,
 das Patrizierhaus Villa Urbana (2007 bis 2008),
 die benachbarte kleine Therme (2009 bis 2011),
 Domus Quarta (Speisezimmer 2013 teilrekonstruiert).

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Die Rekonstruktionen sind keine fiktiven Kulissen oder museale Objekte, sondern bewohnbare Häuser. Alle Grundrisse und Ausstattungsdetails sowie die Straßenniveaus des Stadtviertels sind einer einzigen Zeitepoche zuzuordnen. Der Aufbau der rekonstruierten Gebäude erfolgte nicht mit moderner Bautechnik, sondern mit nachgebauten römischen Kellen, Meißeln und Hämmern. Für den Mörtel verwendete man wie zur Römerzeit Flusssand und Kalk, für die Dachkonstruktionen wurden möglichst alte, noch mit der Axt behauene Balken aus Abbruchhäusern und Scheunen der Umgebung verwendet.

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Diese experimentelle Archäologie ist zwar kostenintensiv, liefert aber wertvolle Aufschlüsse über antike Handwerkstechniken, Bauzeiten und Baukosten. Auch die für die Römer typischen Fußbodenheizungen (Hypocaustum) wurden nachgebaut, die Therme wird von April bis November beheizt.

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THERME
Archäologische Grabungen: 2005 bis 2008
Befund: 3 Bauphasen; öffentliche Badeanlage
Rekonstruktion in den Jahren 2009 bis 2011: Bauzustand der Therme im frühen 4. Jahrhundert n. Chr.
Daten zur Rekonstruktion:
Bebaute Fläche 1.450 m²; Kubatur 6.810 m³; Dachfläche 1.800 m²; Steinmauerwerk 1.350 m³

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

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Römisches Stadtviertel: Standort der Römerstadt Carnuntum, ein im südwestlichen Teil der ehemaligen römischen Zivilstadt gelegenes Viertel, das mit den Mitteln der experimentellen Archäologie weltweit einzigartig am Originalstandort rekonstruiert wurde. In den voll funktionsfähigen Häusern – Große römische Therme, Villa urbana (römisches Stadtpalais), Haus des Lucius, Haus des Ölhändlers – finden die Besucher die römischen Häuser exakt wie von 1.700 Jahren vor. Das römische Stadtviertel war 2011 Schauplatz der Niederösterreichischen Landesausstellung.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

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 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

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Gedenkmedaille: Die Tetrarchen des West und des Oströmischen Reiches
KAISERTREFFEN-MONUMENT: EIN MONUMENT FÜR EINEN WENDEPUNKT DER WELTGESCHICHTE
Am 11.11.308 n.Chr. wurden Galerius, Maximinus, Licinius und Konstantin bei der Kaiserkonferenz in Carnuntum zu jenen vier Herrschern (Tetrarchen), die den Lauf der Welt veränderten: 311 erließ Galerius das „Toleranzedikt von Nikomedia", das erstmals das Christentum tolerierte. Dieses wurde 313 durch Konstantin und Licinius mit der „Vereinbarung von Mailand" um die Freiheit der Glaubensentscheidung für alle Religionen erweitert.
Art Carnuntum-Gründer Piero Bordin entwarf dieses begehbare Monument in Form eines alten Fundamentes, dessen Mittelpunkt ein Zeichen der Begegnung des Ost- und Weströmischen Reiches mit den Namen der Tetrarchen bildet.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Amphitheater Zivilstadt

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Das Amphitheater Petronell lag am südlichen Stadtrand der Zivilstadt einige hundert Meter von der heute nicht mehr sichtbaren römischen Stadtmauer entfernt. Es wurde in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus errichtet und in den darauf folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut. Das Amphitheater war über zwei Tore im Norden und Süden zu betreten, wobei sich der Haupteingang im Norden befand. Ursprünglich waren beide Zugänge durch massive Holztore verschließbar. Um die oval angelegte Arena in der einst die Gladiatoren- oder Tierkämpfe stattfanden - stiegen stufenweise die Sitzreihen an, die Platz für 12.000 Besucher boten.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Das Amphitheater der Zivilstadt lag außerhalb der antiken Stadtmauern und wurde Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Die Arena war beiderseits der Tore von 25 Meter breiten Tribünen umgeben, die etwa 13.000 Besuchern Platz boten. Das Amphitheater der Zivilstadt liegt neben dem Römischen Stadtviertel in 10 Minuten Gehweite.

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GESCHICHTE DES DENKMALS
Den jüngsten Erkenntnissen zufolge wurde das Heidentor vermutlich in der Regierungszeit des Kaisers Constantius II. (351-361 n. Chr.) errichtet. Eine erste Beschreibung des Monuments verfasste der Humanist Wolfgang Lazius im Jahr 1551, der es als Stadttor interpretierte. Etwa 100 Jahre später erscheint erstmals der Name „heydnisch Thor", von dem sich der heutige Name ableitet. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden zahlreiche bildliche Darstellungen des wohl bekanntesten römischen Denkmals in Österreich. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen Mitte des 19. Jahrhunderts wurden 1891 Grabungen durchgeführt. Weitere Restaurierungen und kleinere Grabungen folgten Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts. Von 1998 bis 2001 wurde das Heidentor nochmals umfassend archäologisch und baugeschichtlich untersucht und nach international gültigen Standards der Denkmalpflege konserviert.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

BAUTYPUS UND FUNKTION
Das Heidentor ist ein so genannter Quadrifrons, ein Monument mit doppelten Durchgängen auf vier Pfeilern. Vergleichbar sind der Janus Quadrifrons in Rom sowie der Bogen von Malborghetto nördlich von Rom, errichtet von Konstantin (Vater von Constantius II) vermutlich anlässlich seines Sieges in der Schlacht an der Milvischen Brücke. Eine Besonderheit des Heidentors ist der mächtige Figurensockel im Zentrum, der einen ungehinderten Durchgang verwehrt. Auf dem ca. 4,3 m hohen Sockel befand sich wahrscheinlich eine überlebensgroße Kaiserstaue. Dies legt eine Deutung als Triumphalmonument nahe. Dafür spricht auch eine Bemerkung des antiken Historikers Ammianus Marcellinus, der die Errichtung mehrerer Triumphibögen in Gallien und Pannonien durch Constantius II erwähnt. Der Kaiser hielt sich während seiner Feldzüge gegen die Quaden und Sarmaten von 357 bis 359 n. Chr. in Pannonien auf.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

LAGE UND UMFELD
Das Heidentor liegt etwa 900 m südlich der Zivilstadt von Carnuntum. Die Einbindung des Heidentors in das antike Siedlungsbild bleibt nach wie vor ungewiss. Es ist fraglich, ob das Monument am Schnittpunkt sich kreuzender Straßen wie bei vergleichbaren Anlagen angelegt wurde. Einzelne Straßenzüge lassen sich allerdings in unmittelbarer Nähe des Bauwerks feststellen. Mit Hilfe von geophysikalischen Methoden wurden in der Umgebung des Heidentors auch die Reste von temporären römischen Militärlagern identifiziert. Diese Zeltlager waren durch einen Spitzgraben mit dahinterliegendem Erdwall und aufgepflanzten Schanzpfählen befestigt. Die zeitliche Einordnung kann allerdings nur durch weitere archäologische Grabungen geklärt werden. Vermutlich wurde das Gebiet als militärische Aufmarschzone zur Grenzsicherung, als auch zur Truppenkonzentration im Zuge größerer Feldzüge genutzt.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

AUSSEHEN UND REKONSTRUKTION
Das Heidentor hatte die Proportionen eines Würfels mit einer Seitenlänge und Höhe von ca. 14,5 m. Die Reste der östlichen Pfeiler wurden zur Sicherung mit Kiesschüttungen überdeckt, deren Einfassungen Größe und Lage der ursprünglichen Pfeiler zeigen. Das heutige Aussehen der westlichen Pfeiler ist durch die Restaurierungen des frühen 20. Jahrhunderts geprägt. Der Bau besteht im Kern aus römischem Gussmörtel und Bruchsteinen und an der Außenschale aus großen Werksteinen und Ziegelmauerwerk. Die Fassaden werden durch horizontale Gesimse beim Ansatz des Gewölbes und oberhalb der Bögen gegliedert. Eine niedrige Wandzone über den Bögen wird von einem kräftigen Gesims abgeschlossen. Darüber folgt die Attikazone, die nach den erhaltenen Funden durch kleine Säulen auf Marmorkonsolen gegliedert und mit Skulpturen aus Marmor geschmückt war. Im Mittelbereich der Attika war vermutlich ein Inschriftenfeld.

ANTIKES RECYCLING - NOT AM STEIN
Für die Errichtung des Heidentors wurde auch älteres Ziegel- und Steinmaterial („Spolien") wiederverwendet. Die mehrfache Verwertung von Werksteinen kommt in Carnuntum häufig vor und wurde im Laufe des 4. Jahrhunderts n. Chr. durch den Bedarf an kostengünstig zu gewinnendem Baumaterial im großen Maßstab durchgeführt. Die Spolien des Heidentors waren unter der Verkleidung ursprünglich nicht sichtbar und bezeugen die finanziellen Nöte des Errichters. Mehrere Götteraltäre wurden im Zuge der verschiedenen Renovierungen aus dem Mauerverband entfernt. Die Kopien eines Weihealtars für luppiter Optimus Maximus wie auch eines weiteren für Diana Augusta sind heute im Umfeld der Ruine aufgestellt. Ihre Wiederverwendung im Heidentor zeugt von den tiefgreifenden religiösen Veränderungen in der Zeit der Spätantike und vom Aufschwung des Christentums, das sich spätestens ab dem beginnenden 4. Jahrhundert n. Chr. auch in Carnuntum ausgebreitet hatte.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Dreifaltigkeitssäule: Die 1688 von Otto Ehrenreich I. Graf von Abensperg und Traun gestiftete Dreifaltigkeitssäule steht auf dem Hauptplatz. Die Gesamtkomposition stammt vom Bildhauer Giovanni Giuliani. Zuoberst thront die Hl. Dreifaltigkeit, auf dem Unterbau befinden sich die Statuen der Unbefleckten Empfängnis, des hl. Borromäus, des hl. Nepomuk u. des hl. Ulrich.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Zierbrunnen - Anlässlich der Neugestaltung des Kirchenplatzes mit Wildtruthahn, einst Jagdwild in den Donau-Auen ausgesetzt. Errichtet 1962.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Pfarrkirche – Hl. Petronilla
Romanische Saalkirche aus dem 13. Jh. Nach den Türkeneinfällen Wiederaufbau im 17. Jh.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Heinrich IV. deutscher Kaiser aus dem Geschlechte der Salier, schenkte hier Seiner Mutter Agnes ein größeres Grundstück, zu dem auch der hiesige Ort gehörte. Als Agnes 1077 in Rom starb, wurde sie dort neben den Gebeinen der hl. Petronilla, der die Kirche geweiht war, beigesetzt. Zum Gedenken an die Kaiserinwitwe Agnes wurde hier eine Kirche zur hl. Petronilla um 1072 erbaut. 1078 wurde diese Pfarre errichtet, bei der Bischof Allmann von Passau, ein Kaplan der Kaiserin, mitgewirkt haben soll.

Zu den ältesten Teilen der Kirche gehören Altarraum und Turm. Letzterer zeigt einen romanischen Unterbau mit barockem Oberbau und Zwiebellurm. Das dreijochige Hauptschiff weist in seinem Bau auf mehrere Bauzeiten. Das Seitenschiff ist ein Zubau aus der Mitte des 15. Jahrhdts. Während des Türkeneinfalls 1529 erlitt die Kirche großen Schaden und wurde 1683 gänzlich eingeäschert. Nach 1700 wurde sie unter dem Geschlecht der Grafen Abensperg-Traun neu errichtet, das heute noch das Patronat innehat.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Die Pfarrkirche Petronell-Carnuntum steht im Nordosten des Ortes in der Marktgemeinde Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Die dem Patrozinium hl. Petronilla unterstellte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Hainburg im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Der Standort der ersten Pfarrkirche ist nicht geklärt. Kaiserin Agnes – gestorben 1077 und bestattet in der St. Petronill-Rotunde in Rom – stiftete Reliquien der hl. Petronilla. 1108/1121 als Eigenkirche der Vohburger genannt wurde sie Mutterkirche von Filialen. 1108 wurde dem Stift Göttweig der Zehent bestätigt und 1396 die Kirche inkorporiert. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Pfarre der Herrschaft überlassen. Die romanische Saalkirche mit Chor und Turm um 1210 erhielt im Ende des 14. Jahrhunderts eine angebaute gotische Seitenkapelle. Die zweijochige niedrige Seitenkapelle hat ein gotisches Kreuzrippengewölbe aus dem Ende des 14. Jahrhunderts auf fragmentierten Engelskopfkapitellen bzw. Anläufen und reliefierte Scheibenschlusssteine mit Pelikan und Lamm Gottes.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Das Kircheninnere zeigt ein Langhaus mit romanischen Mauerwerk, ursprünglich mit Flachdecke, im Ende des 17. Jahrhunderts mit einem barocken Stichkappentonnengewölbe auf tiefen Wandpfeilern versehen, das Langhaus ist mit zwei Flachbogen zur Seitenkapelle geöffnet. Die dreiachsige konkav einschwingende platzlunterwölbte barocke Westempore steht auf abgefasten Pfeilern.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Katholische Pfarrkirche Petronell-Carnuntum, hl. Petronilla: Romanische Saalkirche, erbaut 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Seitenschiff, die so genannte Floriani-Kapelle Mitte des 15. Jahrhunderts. 1717 Errichtung des Hochaltars durch Franz Anton Graf von Abensperg und Traun. Orgel aus dem Jahre 1842 vom Wiener Orgelbauer Josef Loyp in einem klassizistischen Gehäuse. Das Hauptaltarbild zeigt die hl. Petronilla, die von Petrus geheilt wird.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Heiliger Florian von Lorch, 3. Jahrhundert, gestorben 304 im heutigen Enns

Als römischer Soldat ein Christ zu sein, war im 3. Jahrhundert, vor allem in der Regierungszeit des Kaisers Diokletian, sehr gefährlich. Florian, ein pensionierter Amtsvorsteher des Statthalters der römischen Provinz Ufer-Noricum, setzte sich bei seinem früheren Vorgesetzten für 40 überführte Christen ein und machte damit deutlich, dass auch er ein Christ war. Er wurde zum Tod verurteilt und mit einem Stein um den Hals in die Enns gestürzt. Die 40 anderen starben im Kerker. Über Florians Grab wurde schon früh eine Kapelle erbaut. Später entstand über der vermuteten Grabstelle das Stift St. Florian. Erst im 15. Jahrhundert setzte sich die Legende durch, dass er als Jugendlicher mit seinem Gebet ein brennendes Haus gerettet haben soll. Daher wird er als Heiliger der Feuerwehr besonders verehrt.

Patron der Feuerwehr, der Weinbauern und Bierbrauer, bei Dürre, gegen Brandwunden, gegen Feuer- und Wassergefahr
Dargestellt mit diesen Attributen: als römischer Soldat, mit Lanze, oft ein Haus löschend, mit Wasserkübel oder Mühlstein
Gedenktag: 4. Mai

Seitenkapelle rechts mit St. Florian

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Heilige Anna, der Tradition nach im 1. Jahrhundert in Israel
In der Bibel kommen die Eltern von Maria - Anna und Joachim - nicht vor. Dafür aber in einer Schrift aus dem 2. Jahrhundert, die nicht in die Sammlung der biblischen Bücher Eingang gefunden hat (das sogenannte Protoevangelium des Jakobus). Anna und Joachim sollen nach dem Vorbild von Hanna und ihrem Sohn Samuel lange kinderlos geblieben sein, bis ihnen Maria geboren wurde. Die Legenden über Anna verbreiteten sich und Anna wurde schon früh besonders verehrt. Kirchen und Kapellen wurden Anna geweiht, sie bekam mehr und mehr den Charakter einer starken Frau zugeschrieben und wurde angebetet, wenn Frauen keine Kinder bekommen konnten.

Patronin der Mütter und der Ehe, gegen Gewitter, der Arbeiterinnen, für Kindersegen und glückliche Geburt,...
Dargestellt mit diesen Attributen: oft mit der jungen Maria, die sie das Alte Testament lesen lehrt, auch mit Maria und Jesuskind
Gedenktag: 26. Juli

Heilige Barbara, der Tradition nach im 3. Jahrhundert in Nikomedia (heutige Türkei)
Möglicherweise war Barbara eine Märtyrerin unter Kaiser Galerian, aber viel wahrscheinlicher ist, dass sie gar nicht gelebt hat. Dennoch ist sie eine der beliebtesten katholischen Heiligen. Vermutlich, weil sie symbolisch für das Schicksal vieler verfolgter Christinnen und Christen dieser Zeit steht. Die bekannteste Legende erzählt, dass ihr Vater sie in einen Turm sperren ließ. Als er hörte, dass sie Christin war, wollte er sie am liebsten gleich selbst erschlagen. Sie wurde vor den Statthalter gebracht, gefoltert und sollte enthauptet werden. Als ihr Vater das Schwert zückte, um das Urteil selbst zu vollstrecken, wurde er jedoch von einem Blitz getroffen und starb. Diese Legende erklärt die Attribute, mit denen Barbara oft dargestellt wird, und warum sie auch eine Schutzpatronin gegen Gewitter ist.

Patronin der Bergleute, der Maurer, der Feuerwehrleute, der Sprengmeister, der Gefangenen und Sterbenden, gegen Gewitter u.v.a.m.
Dargestellt mit diesen Attributen: Turm, Kelch und Hostie, Schwert, Fackel
Gedenktag: 4. Dezember

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Seitenkapelle links mit S. Blasius, S. Anna und S. Barbara

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Heilige Petronilla von Rom, 1. Jahrhundert in Rom
Petronilla ist eine der frühen christlichen Märtyrerinnen. Von ihr weiß man so gut wie nichts mehr. Es gibt Legenden, in denen sie als Tochter des Petrus bezeichnet wird. Andere wiederum widerlegen das und weisen daraufhin, dass Petrus ihr „geistlicher" Vater war, der sie zur Keuschheit ermutigt hat. Sie wollte lieber sterben als ihr Keuschheitsgelübde zu brechen.

Patronin von Rom, gegen Fieber, der Pilger und Reisenden
Dargestellt mit diesen Attributen: auch mit Schlüssel
Gedenktag: 31. Mai

Heiliger Sebastian, 3. Jahrhundert, Italien
Das Grab von Sebastian in den Katakomben von Rom wurde schon früh verehrt. Die Legenden rund um Sebastian haben wenig historischen Wert. Wahrscheinlich fassen sie die Schicksale von verschiedenen römischen Märtyrern zusammen. Sebastian soll heimlich Christ gewesen sein. Als Soldat von Kaiser Diokletian hat er sich um inhaftierte Christen gekümmert, bis man herausfand, dass auch er ein Christ war. Der Legende nach sollte er von Bogenschützen erschossen werden. Schwer verletzt überlebte er diese Tortur, wurde aber später zu Tode gepeitscht. Seine Reliquien sollen im 7. Jahrhundert eine Pestepidemie in Pavia beendet haben. Aus diesem Grund ist Sebastian ein wichtiger Heiliger gegen die Pest. Man dachte im Mittelalter, dass Dämonen diese Krankheit durch unsichtbare Pfeile verursachen. Die Darstellung des spärlich bekleideten Sebastian am Pfahl wurde ein beliebtes Motiv in der Kunst, weil man so, ohne zu viel Anstoß zu erregen, einen nackten Körper darstellen konnte.

Patron gegen Pest und Seuchen, gegen AIDS, Patron der Bogen- und Armbrustschützen
Dargestellt mit diesen Attributen: Pfeile, die in seinem Körper stecken, an einen Pfahl gebunden
Gedenktag: 20. Jänner

Heiliger Rochus von Montpellier, 1349 (in Frankreich)-1379 (in Italien)
Rochus stammt aus einer wohlhabenden Familie und studierte Medizin. Als seine Eltern starben, verschenkte er sein ganzes Vermögen und trat den Franziskanern bei. Er kümmerte sich in Italien um Pestkranke, die er der Legende nach auf wundersame Weise heilen konnte. Nachdem er selbst an der Pest erkrankt und wieder genesen war, wollte er zurück nach Frankreich gehen. Auf der Rückreise wurde er jedoch im Krieg zwischen dem Herzog von Mailand und den Anhängern des Papstes für einen Spion gehalten und ins Gefängnis geworfen, wo er schließlich nach 5 Jahren starb.

Patron gegen Pest und Seuchen, Patron der Kranken, der Krankenhäuser,...
Dargestellt mit diesen Attributen: mit Pilgerstab, Pestbeule am Oberschenkel, oft auch mit Hund mit Brot im Maul
Gedenktag: 16. August

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Der Hochaltar als frühbarockes Säulenretabel aus 1717 zeigt das Altarblatt hl. Petronilla aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts flankiert von den Konsolstatuen der Heiligen Sebastian und Rochus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, am Gebälk sind adorierende Engelstatuetten, der Tabernakel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zeigt sich in Rokokoformen.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Marienstatue - Steinstatue Maria mit dem Kind vom Regelsbrunner Bildhauer Kubesch.
Friedhofsmauer - Die mit Schießscharten versehene Mauer diente Anfang des 18. Jh. als Schutz vor den Kuruzzen.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Schloss Petronell - Urkundlich erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Barocker Ausbau ab 1660 unter Ernst III., Graf von Abensperg und Traun, durch die Baumeister Domenico Carlone und Carlo Canevale.

Nördlich der Römerstadt Carnuntum, im Bereich der ehemaligen Zivilstadt, auf einer Terrasse über der Donau, liegt das Schloss Petronell. Urkundlich bereits im 11. Jh. erwähnt, wurde hier ein mittelalterlicher Bau über römischen Ruinen errichtet, der im Laufe der Zeit immer wieder um- und ausgebaut wurde. Ab 1660 erfolgte ein repräsentativer, barocker Ausbau unter Ernst III. Graf von Abensperg und Traun. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Schloss Petronell nach den Besitzern auch Schloss Traun genannt: Das ehemals im 14. Jahrhundert auf den Überresten der Stadt Carnuntum als Verteidigungsanlage erbaute Burgschloss wurde zwischen 1660 und 1667 durch den Baumeister Domenico Carlone (um 1615–1679) im Auftrag des Grafen Ernst von Abensperg und Traun im Stil des Frühbarock errichtet.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Annakapelle – Hl. Anna: Barocker kreuzförmiger Bau, 1744 errichtet. Heute Aufbahrungshalle. Und geschlossen.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Katholische Kapelle Annakapelle
Ein hoher Zentralbau über einem kreuzförmigen Grundriss, der 1744 errichtet wurde.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023

Rundkapelle Hl. Johannes der Täufer
Die Rundkirche Petronell steht auf einem Hügel südlich der Hauptstraße im Westen der Ortschaft Petronell in der Marktgemeinde Petronell-Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie ist eine der ältesten und wertvollsten Rundbauten Österreichs und eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke des Landes. Stifter waren die damaligen Grundherren, die Liechtensteiner, heutiger Eigentümer ist die Familie Abensperg und Traun. Seit 1725 ist die Rundkapelle die Gruftkirche der Petroneller Linie des Hauses Abensperg und Traun. Die Rundkapelle, auch Johanneskapelle genannt, ist einer der ältesten und wertvollsten romanischen Bauten Österreichs. Er stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist als Quaderbau ausgeführt.

Die Kirche besteht aus einem höheren Rundbau mit einem geschwungenen Kegeldach und einer östlichen niedrigeren Apsis mit einem halbkreisförmigen Schluss. Sie ist in romanischem Steinquaderwerk errichtet. In den meterdicken Außenmauern verbirgt sich ein Gang, der zur Verteidigung gegen die häufigen Überfälle diente. Die Außenfassade ist durch zarte Halbsäulenpilaster mit Kapitellen gegliedert. Die Pilaster stehen mit ihrer Basis in einem durchlaufenden, profilierten Sockel und enden in dem Rundbogenfries unter der Traufe. In die Kirche kommt man über ein romanisches Stufentor mit je vier Halbsäulen mit Würfelkapitellen. Das Kegeldach stammt aus der Zeit um 1700. Türken und Franzosen beschädigten die Kapelle schwer und trotz mehrerer Renovierungen verschlechterte sich ihr Zustand und die Risse im Mauerwerk erweiterten sich bedrohlich. Erst in den 50er Jahren konnte dieses wertvolle Kulturdenkmal restauriert werden.

 Römerstadt Carnuntum, Juni 2023



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: