Prag - die maritime Stadt

Wenn von einer Stadt die Rede ist, in der es von Pinguinen und Saugbarben nur so wimmelt und man auch einem Hai begegnet, dann kann es sich nur um die tschechische Hauptstadt Prag handeln.

Im April 2015 war ich nach 24 Jahren wiedermal in der nur 4 Stunden entfernten Stadt Praha (Fernbus um EUR 22,-) und sie hat sich kaum verändert. Ich selbst bin in der Zeit ja auch nur wenig gealtert, dafür ist meine Fotoausrüstung deutlich besser geworden. Und diese konnte ich im Rahmen dieses Workshops gut gebrauchen.


Das Wichtigste zuerst: Mal nachsehen, ob die Brücke vom alten Charlie noch da ist.
Ist sie. Und auch all die Touristen, die zu jeder Tageszeit drüberschlendern.


Die Karlsbrücke (tschechisch Karluv most) ist eine im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke über die Moldau in Prag, die die Altstadt mit der Kleinseite verbindet. Sie ist die älteste erhaltene Brücke über den Fluss Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Die Brücke erhielt ihren heutigen Namen erst im Jahr 1870, sie gilt als Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den Nationalen Kulturdenkmälern. Über die Brücke führte der Krönungsweg der böhmischen Könige.


Brückentürme auf der Kleinseite und Blick auf die Kirche St. Nikolaus


Die Karlsbrücke mit der Prager Burg.


Die Karlsbrücke mit der Prager Burg etwas später.


Der Veitsdom auf der Prager Burg ist die Kathedrale des Erzbistums Prag und das größte Kirchengebäude Tschechiens.


Die Karlsbrücke mit der Prager Burg noch später.


Die Karlsbrücke mit der Prager Burg ganz spät.


In die Gegenrichtung ist das Nationaltheater (rechts) zu sehen.


Zu jeder richtigen Großstadt gehört eine Straßenbahn. Hier ist der Tatra T3-Straßenbahnwagen zu sehen.


Hausfassaden und Portalverzierungen erinnern nicht von ungefähr an Wien.


Die Prager Altstadt (tschechisch: Staré Mesto) ist die älteste der vier Prager Städte (Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin). Ihr Zentrum bildet der Altstädter Ring (Staromestské námestí) mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.


Das obligate Kanaldeckelbild darf nicht fehlen!


Beim Museum Kampa gibt es die Parade der Pinguine.


Standhafte Modelle machen Langzeitbelichtungen möglich.
Im Hintergrund ist die Karlsbrücke und der Altstädter Brückenturm (tschechisch Staromestská mostecká vez) zu sehen.


Karlsbrücke und Altstädter Brückenturm


Die Miminka, Babies ohne Gesicht, des Künstlers David Cerny krabbeln neben dem Museum Kampa.


Kleiner Sidekick: Während die eine Kamera mit Langzeitbelichtungen beschäftigt ist, lasse ich gerne eine 2. Kamera für Making-Ofs mitlaufen. In vielen Fällen macht die GoPro Intervallaufnahmen auf einer sich drehenden Küchenuhr. Daraus werden dann Zeitraffer-Videos erstellt. 5 Minuten genügen für einen Clip von 10 Sekunden.
Eine 3. Kamera kann dann noch das Setting der ersten beiden Cams verewigen.:-]


Die Prager Burg (tschechisch: Prazský hrad) bildet das größte geschlossene Burgareal der Welt und liegt auf dem Berg Hradschin.


Die Burg wurde im 9. Jahrhundert gegründet und hat seither ihr Aussehen stark verändert: Generationen von Baumeistern verschiedener Baustile waren daran beteiligt, die einzelnen Etappen der Geschichte hinterließen ihre Spuren. Sie war Sitz der böhmischen Herzöge und Könige, zweier Kaiser des Heiligen römischen Reichs sowie des tschechoslowakischen Staatspräsidenten.


Heute ist sie die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Inmitten der Burganlage befindet sich der Veitsdom.


Der Veitsdom (auch St.-Veits-Dom) in seiner heutigen Form als Kathedrale im gotischen Stil wurde ab dem Jahr 1344 auf Anweisung Karls IV. erbaut, als auch Prag zum Erzbistum erhoben wurde. Die Kirche wurde als Krönungskirche der böhmischen Könige genutzt, hier befindet sich auch die Grablege der böhmischen Herrscher. In der Kronkammer des Doms werden die Krönungsinsignien (Wenzelskrone) aufbewahrt.


Um den 96 Meter hohen Turm hochzusteigen, darf man etwa 5 Euro ablegen. Dafür bekommt man auch eine Goldmünze als Erinnerung. Das freut mich sehr, bereichert es meine Münzsammlung doch nun auf die Gesamtanzahl von 1.


Blick aus dem südlichen Turm des St. Veitsdoms auf den dritten Hof der Prager Burg (= größte der vier Innenhöfe).


Vom Turm des Veitsdoms kann man offenbar bis zum Eiffelturm sehen.
Die Ähnlichkeit kommt aber nicht von ungefähr: Der Aussichtsturm Petrin, eine der nicht wegzudenkenden Dominanten Prags, wurde anlässlich der Weltausstellung im Jahre 1891 als Kopie des Pariser Eiffelturms (im Verhältnis 1:5) errichtet. Er ist 63,5 m hoch und zu seiner Spitze, die sich genauso hoch ü. M. wie der echte Eiffelturm befindet, führen 299 Stufen.
Man genießt hier nicht nur einen Ausblick auf ganz Prag, sondern bei klarem Wetter beinahe auf ganz Böhmen.


Blick auf die Moldau und Altstadt.


Das Uhrwerk der Turmuhr aus dem Jahre 1597.


Die Karlsbrücke über die Moldau mit den Brückentürmen.


Fenster im Veitsdom


Der Innenraum vom Veitsdom als Panorama.


Blick in das Mittelschiff des Langhauses.


Noch mehr Fenster im Prager Veitsdom.


Die endgültige Fertigstellung der Kirche dauerte bis zur Vollendung des Baus im Jahr 1929.
Am 29 September dieses Jahres wurde der Dom zum tausendjährigen Todestag des Hl. Wenzel eingeweiht.


Die Garde marschiert ohne Rücksicht auf Verluste ... oder Touristen.


Die Prager Burg ist ein beliebter Hotspot für Hochzeitshootings. Die Brautpaare kommen sich schon mal in die Quere.
Der Spruch "Hier geht es zu wie am Registan. (Uzbekistan 2014)" ergibt auch hier Sinn.


Bummelzüge bringen fußschwache Touris den Hradschin hoch.
Die Burg ist mit 1,4 Millionen Besuchern pro Jahr das meistbesuchte Baudenkmal Tschechiens.


Wache vor dem Amtssitz des Tschechischen Präsidenten.
Derzeit ist das übrigens Milos Zeman - nach Václav Havel (1993-2003) und Václav Klaus (2003-2013).


Das nackte Bübchen im Innenhof ist nicht nur den Tauben hilflos ausgeliefert, sondern auch den fummelnden Fingern von Touristinnen.
Der freundliche Herr im Wachhäuschen darf nicht berührt werden. Am Oberarm prangt die Präsidentenstandarte. (Und nur hier kann das Wort Standart völlig korrekt mit harten T geschrieben werden!)


Die Kirche Maria Theresia Pia Felix Augusta in Praha 1 Hrad hinter dem Veitsdom.


Gleich daneben die St.-Georgs-Basilika. Die wurde übrigens unter Fürst Vratislav I. von Böhmen im Jahre 920 erstmals erbaut.


Beim Pulverturm der Prager Burg gibt es dann das schwere Gerät alter Waffen zu sehen.


In der Galerie sind die Uniformen vergangener Zeiten ausgestellt.


Das Goldene Gässchen auch Alchimistengasse oder Goldmachergässchen (tschechisch Zlatá ulicka) ist ein Gässchen an der Innenmauer der Prager Burg und einer der größten Touristenmagneten von Prag. Berühmtheit erlangte es vor allem deswegen, weil hier unter der Aufsicht Kaiser Rudolfs II. Alchemisten gewirkt haben sollen, um für ihn künstliches Gold und den Stein der Weisen zu erzeugen.


Die 11 kleinen Häuser stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden als Unterkünfte für die Burgwachen des Königs gebaut. Später zogen vor allem Goldschmiede in die Hütten ein, wovon die Gasse wahrscheinlich ihren Namen erhielt. Zwischen 1916 und 1917 lebte hier Franz Kafka und arbeitete im Haus Nr. 22 an seinen Werken.
Heute ist die kostenpflichtige Gasse unbewohnt und in den Häuschen sind Souvenirläden und Cafés untergebracht.


Die Schutztürme am Ende des Goldenen Gässchen (Neue Weiße Turm und Daliborka) waren die Verliese.


Prager Burg vom Hradschiner Platz mit Blick auf den Ehrenhof. Die Statue im Vordergrund ist Tomás Garrigue Masaryk, Mitbegründer und erster Staatspräsident der Tschechoslowakei (1918-1935).


Das Palais Schwarzenberg (tschechisch: Schwarzenberský palác) ist ein Renaissance-Palais auf dem Hradschin-Platz (Hradcanské námestí). Das dreiflüglige Gebäude wurde nach dem großen Burgbrand von 1541 für die böhmische Adelsfamilie Lobkowitz in den Jahren 1545-1567 als Stadtresidenz errichtet. 1719 gelangte das Palais durch Heirat in den Besitz der Familie Schwarzenberg.


Außerhalb der Burgmauern lassen sich noch weitere Schmuckstücke finden.


Was oft zu sehen ist: Vermehrt rumkurvende Einachsfahrer (Segways) und Absinth anbietende Lokale an jeder Ecke.


Portal mit Darstellung einer Kampfszene.


Auf der Pod Bruskou vor dem Tschechischen Geologischen Dienst (Ceská geologická sluzba) ist die Tatra T3 auch unterwegs.
Im Hintergrund ist wieder der Altstädter Brückenturm zu sehen.


Eine deutlich modernere Tram kurvt in die Letenská unterhalb der Burgmauer.


Von der Nebenbrücke Manesuv most hat man am Abend kein Gegenlicht zur Karlsbrücke rüber.


Ein ND-Filter hätte dem Bild gut getan. Beim 14-24er kein einfaches Unterfangen.


Weil gerade Zeit ist vielleicht in bisschen Geschichte zwischendurch:
Die Prager Burg (Prazský hrad) wurde um 880 herum vom Prinzen Borivoj aus dem Geschlecht der Premysliden gegründet. Das erste Steingebäude innerhalb des Burggebietes war die Kirche der Jungfrau Maria, von der heute aber nur noch die Überreste zu sehen sind. Im 10. Jahrhundert wurde die St.-Georgs-Basilika errichtet und das erste tschechische Kloster wurde dort gegründet. Die St. Veit Rotunda, ebenfalls aus dem 10. Jahrhundert, wurde im 11. Jahrhundert durch die St. Veit Basilika ersetzt. Heute steht hier jedoch der St. Veitsdom.


Beginnend im 10. Jahrhundert diente die Prager Burg als Sitz für die tschechischen Prinzen und später auch Könige und als Amtssitz des Prager Bischofs.


Die Prager Burg erlebte eine ihrer Blütezeiten während der Regentschaft von Karl IV (1346 - 1378) als sie zum Regierungssitz des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches wurde. Der königliche Palast wurde wieder aufgebaut, die Verteidigungsanlagen ausgebaut und die Errichtung des St. Veitsdom begann, ganz im gotischen Stil der französischen Kathedralen der damaligen Zeit.


Im Jahre 1526 übernahm die Habsburger Dynastie die tschechische Krone, die Renaissance war in vollem Gange in Europa. Der Sitz der Macht wechselte nach Wien und die Prager Burg diente mehr und mehr nur noch zu Erholungs- und Unterhaltungszwecken. Die Rekonstruktion der Burg gipfelte in der Regierungszeit des Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Rudolf II der im Jahre 1575 tschechischer König wurde und seinen Hof wieder nach Prag verlegte.
Und der 2. Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 galt dann als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar.


Der Altstädter Brückenturm (Staromestská mostecká vez) ist ein im 14. Jahrhundert errichteter gotischer Torturm. Er steht am östlichen Ende der Karlsbrücke.


Touris können sich reichlich mit Souvenirs eindecken. Günstig ist das Zeug aber schon lange nicht mehr.


Der knieende Mann war an verschiedenen Stellen der Hauptmarschroute anzutreffen.
Um Diebstahl zu verhindern hat er sein Handy an der Hose festgebunden.


Irgendwo soll es in Prag auch eine berühmte Uhr geben. Vielleicht sehe ich die noch irgendwo...


Das Sex Machines Museum hofft auf die Neugierde biederer Besucher aus konservativen Staaten.


Der Altstädter Ring ist der zentrale Marktplatz der Prager Altstadt.
Am Altstädter Rathaus ist auch die Astronomische Uhr und die Teynkirche zu finden.


Der Wenzelsplatz in der Mitte von Prag aus dem 14. Jahrhundert wurde 1848 nach dem Heiligen Wenzel von Böhmen benannt. Mit seiner Größe von 60 x 750 m Länge gehört er zu den größten städtischen Plätzen in Europa.
Blick vom Mustek Richtung Nationalmuseum:


Bei den paar Metern durch die Altstadt bin ich gleich an drei Fisch-Pediküre-Salons (gleiche Kette, wirbt mit unter 10 Euro) vorbeigekommen. Kleine Garra Rufas (Rötliche Saugbarben) knabbern dort abgestorbene Hautzellen und Hornhaut an den Füßen ab. Ich konnte aber nicht erkennen, ob mit den Tourifüßen auch Wasser und Fische getauscht werden.


Der Wenzelsplatz war vor 24 Jahren schon ein Ort der leichten Mädchen für leichtfertige Burschen, nun wurde das Ganze industriell kommerzialisiert. Türsteher und -innen locken nach innen und haben es auf feierwütige, durstige Männer abgesehen, die dort zur Kleidung lediglich Handy und Brieftasche tragen. Und davon gibt es dort jede Menge!

Wenn dann so ein Spinner wie ich mit Stativ daherkommt, wird der nicht nur ignoriert - ich kam mir vor als wäre ich unsichtbar! Vor und hinter mir wurden die Männer angekeilt, ich wurde nicht mal eines Blickes gewürdigt, selbst wenn ich dann absichtlich einen knappen Meter vorbeigegangen bin.
Total angenehm, ich werde jetzt öfters mit Stativ unterwegs sein.:-]


Eine Seitengasse neben dem Trampelpfad der Touristen. Leider konnte ich den Kanaldeckel fürs Foto nicht gerade drehen.


Tschechische Glaskunst gibt es in Prag natürlich auch. Sieht nett aus, setzt leicht Staub an.


Blick vom Altstädter Rathaus auf den Altstädter Ring mit seinen 9000 m², auf das Jan-Hus-Denkmal und die Teynkirche.


Bogenspiele Richtung Teynkirche


An der Westecke des Altstädter Rings befindet sich Kilian Ignaz Dientzenhofers Nikolauskirche von 1732-1735, die Prachtstraße Parizská führt ins jüdische Viertel.


Blick auf den Pulverturm und nochmals zur Teynkirche


Aufzug im Altstädter Rathaus


 


Die Prager Rathausuhr, auch Aposteluhr oder Altstädter Astronomische Uhr, ist eine weltweit bekannte astronomische Uhr aus dem Jahr 1410, die sich in Prag an der Südmauer des Altstädter Rathauses befindet.
Sie ist ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft und Technik und ein wertvolles Kulturdenkmal.


Das obere Zifferblatt (= Astronomisches Zifferblatt), der wichtigste Teil der Uhr, besteht aus einem nicht beweglichen Kreis in der Mitte und einem beweglichen Ring außen, für die Böhmische Stunde. In der Mitte des Zifferblattes, die sich genau auf die geographische Breite Prags bezieht, drehen sich drei Zeiger.

Der Sonnenzeiger, auf dem sich die Sonne im Laufe des Jahres verschiebt.
Der Mondzeiger, auf dem sich der Mond im Laufe des Jahres verschiebt und zur Anzeige der Mondphasen sich gleichzeitig um die eigene Achse dreht.
Die Ekliptik mit Tierkreiszeichen, ein drehbares Zifferblatt für die Anzeige der momentane Stellung der Sonne und des Mondes im Zodiakus.


Das untere Zifferblatt ist ein Kalender, der die Monate und die Tage zählt. Der äußere Rand der Scheibe besteht aus 365 Segmenten, die jeweils vier Felder haben. Von innen gesehen ist im ersten Feld der Tag des Monats, im zweiten der Sonntagsbuchstabe, im dritten der Namenstag und im äußeren Feld sind die Anfangssilben des Cisiojanus dargestellt.

Die Scheibe dreht sich im Uhrzeigersinn jeden Tag um ein Segment weiter. Die zwölf inneren Medaillons stellen die Sternzeichen des Tierkreises dar, jedes zeigt einen Monat, während auf dem äußeren Medaillon typische Monatsbilder zu sehen sind, die einer jahrtausendealten europäischen Tradition folgen. In der Mitte befindet sich das nicht drehbare Wappen der Prager Altstadt.


Am Altstädter Ring ist auch der Hai anzutreffen, der Werbung für die Fußfischfetischisten im Hintergrund macht.


Es lassen sich nicht nur Pferdekutschen für Rundfahrten mieten, auch Autos sind dafür beliebt.
In der Parizská sind viele Filialen namhafter Unternehmen angesiedelt.


Dort befindet sich auch die Jüdische Zeremonienhalle und der Alte Jüdische Friedhof.


Um die Ecke die nächste Sehenswürdigkeit: Untertageabfallbehälter, die den Müll unter der Straßenoberfläche sammeln. Die Müllabfuhr hebt dann das komplette System inklusive Straßenpflaster in die Höhe. Wertstofftrennung ist auch dort ein Thema.


Das Stadtwappen ist nicht nur auf Kanaldeckeln, sondern auch an Straßenlaternen zu sehen. Häuserecken werden mitunter auch anders dekoriert.


Am Hinterausgang des Ende 2014 an der pulsierenden Tram- und Metro-Station Národní trida im Zentrum Prags eröffnete Einkaufs- und Bürozentrum Quadrio dreht sich eine bewegliche Plastik, die das Antlitz Franz Kafkas darstellen soll. Es ist eine monumentale Skulptur des 47-jährigen tschechischen Bildhauers, Berufsprovokateurs und kontroversen Vorzeigekünstlers David Cerny, setzt sich aus 42 Ebenen zusammen und ist elf Meter hoch.

Der 69,5 Meter hohe Rathausturm ist schon etwas älter. Das Altstädter Rathaus entstand ab dem 14. Jahrhundert.


Der Prager Pulverturm (tschechisch: Prasná brána) ist ein 65 Meter hoher gotischer Pulverturm am Platz der Republik in Prag, der seinen Namen dem bis Ende des 17. Jahrhunderts hier gelagerten Schwarzpulver verdankt.
1475 wurde mit dem Turmbau begonnen. Erst 400 Jahre später wurden die Bauarbeiten beendet. Im Jahre 1484 wurden die Arbeiten an diesem Repräsentationsobjekt abgebrochen, da König Vladislav II. seinen Amtssitz von der Altstadt in die Burg verlegte.


Der Pulverturm kann innen besichtigt werden, ein Rundumgang am Dach ist möglich und zu empfehlen. Stativbenutzung ist hierbei untersagt.


Die Aussicht vom Pulverturm verdichtet den Blick auf die Teynkirche und die Burg mit Veitsdom.


Am Abend sind auch kaum noch Touristen am Pulverturmdach. In der Stunde Wartezeit aufs richtige Licht waren keine zehn weiteren Leute da. Nur der Turmhüter kam regelmäßig vorbei und hat die Nichtbenutzung des Stativs kontrolliert.


Hier nochmals der Altstädter Rathausturm, die Teynkirche und die Burg mit dem Veitsdom vom Pulverturm aus.


Heute ist an den Turm das Gemeindehaus angebaut, welches 1905 bis 1911 im Jugendstil realisiert wurde. Das ist die Kuppel davon.


Die Prager Metro ist nach dem osteuropäischen U-Bahn-Modell mit drei Linien, die ein innerstädtisches Dreieck bilden, angelegt und existiert seit 1974. Die Station Námestí Míru ist mit einer Tiefe von 53 Metern unter der Erdoberfläche die tiefstgelegene Station des Netzes und damit gleichzeitig der tiefste U-Bahnhof in der Europäischen Union.


Metrostation Staromestská auf der Linie A.


Der Vysehrad (deutsch: Wyschehrad oder Prager Hochburg) ist einer der bekanntesten frühmittelalterlichen Burgwälle in Böhmen. Er liegt südlich der Prager Neustadt auf einem Hügel, der sich an der Mündung des Botic steil über dem rechten Ufer der Moldau (Vltava) erhebt.


Als zweite Prager Burg der Premysliden bereits im 10. Jahrhundert gegründet, wurde der Vysehrad in der Romanik und Gotik mehrfach ausgebaut. Die heutige Gestalt wird jedoch wesentlich durch den Umbau zu einer barocken Festung bestimmt. Innerhalb der Burg befindet sich auch die St.-Peter-und-Paul-Kirche und der Vysehrader Friedhof, auf dem zahlreiche Künstler, Wissenschaftler und Politiker bestattet sind.


Der Vysehrad wurde in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts südlich der Prager Burg auf der gegenüberliegenden Seite der Moldau als zweite Burg der Premysliden gegründet.


270°-Panorama von der Ecke auf dem Burgwall auf die Moldau.


Haupttür zum Kollegiatstift St. Peter und Paul auf Vysehrad


So schaut's drüber aus.


Die St.-Peter-und-Paul-Kirche (Kostel sv. Petra a Pavla) wurde in den 1070er Jahren unter Vratislav II. als Kollegiatstiftskirche des Vysehrader Kapitels gegründet. Gleichzeitig diente sie als Grabkirche, in der vier premyslidische Herzöge bestattet worden sind.


An die Kirche schließt sich der Vysehrader Friedhof an, der bedeutendste Prager Friedhof, auf dem unter anderem die Komponisten Antonín Dvorak, Bedrich Smetana und Rafael Kubelík ihre letzte Ruhe gefunden haben.


Von dort ist dann auch (endlich!) wieder die Prager Burg zu sehen.


Salvatorkirche am Kreuzherrenplatz, mit Altstädter Brückenturm und Karlsbrücke im Rücken.
Links davon und somit am rechten Ufer der Moldau an der Ostseite der Karlsbrücke die Kreuzherrenkirche (auch Kirche des Hl. Franziskus von Assisi oder 'St.-Franziskus-Seraphinus-Kirche').


Der Brückenturm kann gegen Eintrittsgeld bestiegen und in einer Aussichtsetage umrundet werden.
Von oben sieht es Richtung Westen so aus:


Erwähnte ich bereits, dass Prag beim Partyvolk und für voreheliches Endvergnügen sehr beliebt ist?


Panorama vom Altstädter Brückenturm (Staromestská mostecká vez) - es ist noch alles da: Moldau, Karlsbrücke, Burg und Veitsdom.


Auf dem Veitsberg (Vítkov) in Prag befindet sich das 1950 eingeweihte Jan-Zizka-Denkmal - das 9 m hohe und 16,5 Tonnen schwere Monument gilt als die größte Bronzestatue der Welt.


Jan Zizka von Trocnov (1360 - 1424) war der bedeutendste Heerführer der Hussiten.
Unter dem Begriff Hussiten werden verschiedene reformatorische Bewegungen im Böhmen des 15. Jahrhunderts zusammengefasst, die sich ab 1415 nach der Verbrennung des Theologen und Reformators Jan Hus herausbildeten.


Hinter dem Ehrenmal befindet sich nun ein Museum.


Vom Veitsberg sieht man auch gut auf den Zizkov Fernsehturm.


Und mit dieser Street-Art bzw. Wall-Art aus der Parkanlage des Veitsberges beende ich meinen Bericht.


 

PS: Tschechische Sonderzeichen, die ich in ASCII nicht darstellen konnte, wurden auf 7bit formiert.

PPS: Löse meine gesamte Goldmünzensammlung auf. Nur komplett abzugeben!



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: