Renaissanceschloss Rosenburg

Rosenburg bei Horn, Juni 2023

Geschichte spüren – Tradition (er)leben. Hoch auf einem Felsen von weitem sichtbar, thront die Rosenburg im romantischen Kamptal. Verbringen Sie einen schönen Tag auf der Rosenburg. Tauchen Sie ein in die Welt der Renaissance und erleben Sie den Zauber des Schlosses, seiner Gärten und die Faszination der Greifvögel des Renaissancefalkenhofs.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Rosenburg ist ein Renaissanceschloss im Kamptal im niederösterreichischen Ort Rosenburg der Gemeinde Rosenburg-Mold. Es ging aus einer um 1150 errichteten Burg hervor, die im 16. Jahrhundert durch die Grabner zu Rosenburg zu einem Schloss umgestaltet wurde. Dieses ist seit 1681 im Besitz der Familie Hoyos-Sprinzenstein. Die Volksballade Schloss in Österreich bezieht sich wohl auf die Rosenburg.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut, ihre erste urkundliche Erwähnung datiert ins Jahr 1175. Von der kleinen Burg des Goczwin von Rosenberg finden sich heute nur noch die Grundmauern des Bergfrieds. Im 15. Jahrhundert wurde die Rosenburg unter Kaspar von Rogendorf zu einer größeren gotischen Burg erweitert. Von dieser sind heute noch die Kapelle sowie Außenmauern erhalten. Während des 15. Jahrhunderts diente sie immer wieder als Schutz vor den Ungarn.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Standbild des Sebastian II. Grabner zu Rosenburg auf der Rosenburg

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

1487 gelangten die Gebrüder Jakob und Christoph Grabner aus dem Geschlecht der Herren von Graben in Besitz der Rosenburg (damals Rosenberg). Deren Nachfahren nahmen im Laufe des 16. Jahrhunderts den protestantischen Glauben an und machten die Rosenburg zu einem Zentrum der Österreichischen Reformationsgeschichte. Hierbei sind Leopold Grabner zu Rosenburg und dessen Sohn Sebastian II. Grabner zu Rosenburg zu nennen. Unter den beiden Grabnern, die den protestantischen Ständen angehörten, wurde die Rosenburg ein Zentrum des Protestantismus in Niederösterreich. In einer eigens auf der Burg eingerichteten Druckerei wurde protestantische Literatur gedruckt.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Leopold Grabner holte 1555 Dr. Christoph Reuter aus Bruck in der Pfalz als Haus- und Schlossprediger. Neben Reuter sind auch andere Prädikanten in Diensten der Grabner gewesen; einer von ihnen, Gabriel Dürnbacher, erwähnt 1569 zum ersten Mal die Namensform Rosenburg, anstatt vormals Rosenberg. Sebastian Grabner ließ in den Jahren 1593 bis 1597 einen Großteil der gotischen Burg abgetragen, und an ihrer Stelle das heutige Renaissanceschloss mit 13 Türmen erbauen. Das Schloss erhielt zudem um 1614 einen großen Turnierplatz sowie 46 Arkaden. 1604 verkaufte Grabner die Rosenburg aufgrund hoher Schulden, die er in den Umbau zum prachtvollen Renaissanceschloss gesteckt hatte, an seinen Verwandten Hans Jörger zu Tollet.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Im Zuge der Gegenreformation erhielt die Rosenburg im Jahre 1611 mit Kardinal Franz von Dietrichstein (1570–1636) wieder einen katholischen Burgherren. Er verkaufte die Anlage 1614 an den ebenfalls katholischen Vinzenz Muschinger, der die Burg weiter ausbauen ließ. Am 9. Juli 1620 wurde die Rosenburg von evangelischen Truppen des Horner Bundes gestürmt. Eine Gedenksäule im Schlossgarten erinnert an 300 „Männer, Frauen und Kinder“, die dabei ums Leben gekommen sein sollen. Aufgrund dieses historisch allerdings nicht weiter belegbaren Ereignisses wird die Volksballade Es liegt ein Schloss in Österreich seit dem 17. Jahrhundert mit der Rosenburg in Verbindung gebracht.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Im 17. Jahrhundert wechselten die Besitzer der Rosenburg häufig. 1659 gelangten Burg und Herrschaft in den Besitz von Johann Joachim Enzmilner, Graf von Windhag (1600–1678), der die Burg weiter ausbauen ließ. In der von ihm 1673 herausgegebenen zweiten Ausgabe der Herrschaftstopografie Topographia Windhagiana ließ er durch Clemens Beutler (um 1623–1682) die Rosenburg in zahlreichen Kupferstichen darstellen. Nach seinem Tod 1678 gelangten Burg und Herrschaft vorübergehend in den Besitz von Ferdinand Max von Sprinzenstein.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

An die Familie Hoyos-Sprinzenstein, die heute noch Eigentümer ist, kam die Rosenburg durch die Heirat von Leopold Karl Graf Hoyos (1657–1699) mit Maria Regina Gräfin Sprinzenstein 1681, der Tochter Ferdinand Max von Sprinzensteins. Sie brachte die Güter Horn, Rosenburg und Raan mit der Veste Kamegg und Mold in die Ehe mit.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Bibliothek wurde 1593-1597 unter Sebastian Grabner errichtet und als Tanz- und Musiksaal verwendet. Die mit Wasserfarben gemalten Szenen auf der hölzernen Kassettendecke zeigen einen Themenquerschnitt durch die „Metamorphosen" von Ovid ohne eine bestimmte Reihenfolge. Der römische Dichter Ovid lebte von 43 v. bis 18 n. Chr. Die „Metamorphosen" (Verwandlungen) sind eines seiner Hauptwerke. Sie umfassen ca. 250 Sagen aus der Welt der griechischen und römischen Götter, von der Entstehung der Erde bis zur Zeit Cäsars. Die hoch aufstrebenden, geschnitzten Schränke zu beiden Seiten der Bibliothek beinhalten 4 000 Bände aus dem 16. bis 19. Jh. Die Bibliothek wird gerne für Feierlichkeiten aller Art zur Verfügung gestellt - sie bietet einen stilvollen und historischen Rahmen für Hochzeiten, Empfänge oder Abendessen im besonderen Ambiente.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Als künstlerische Vorlage dienten die Ovid-Illustrationen des niederländischen Malers Hendrick Goltzius von 1558 und 1590. Anlässlich der Wiederherstellung der Rosenburg im 19. Jahrhundert wurde die Decke zwei Meter gehoben und durch den damals sehr bekannten Maler Johann Hermann restauriert - dabei wurden auch die Wappen im Zentrum neu angebracht. Ein Teil der Decke aus dem heute abgetrennten Vorraum war schon früher in das kaiserliche Schloss Laxenburg gebracht worden, fand dort allerdings keine Verwendung und ist heute verschollen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Marmorsaal - Er gehört mit seinem Marmorboden zu den schönsten Räumen des Schlosses. Das Tonnengewölbe mit dem Längsfeld („Spiegel") und den Dekorleisten ist die charakteristische Wölbeform repräsentativer profaner Säle des ausgehenden 16. Jahrhunderts.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Renaissancekamin und die Musikempore (sog. Evangelische Predigerkanzel) gegenüber verleihen dem Saal besondere Akzente. Der Marmorsaal wird gerne für Hochzeiten, Empfänge und Feste aller Art gebucht.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Auf dem Kamin sieht man das Wappen der Familie Hoyos, die seit 1681 im Besitz der Rosenburg sind.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Sitzungssaal - Vor dem monumental gemauerten Kamin ist ein sogenannter schmiedeeiserner Feuerhund, wo man zwei bis drei Meter lange Holzstämme hineinlegen konnte. Diese wurden immer nachgeschoben, um so die Glut zu erhalten. An der Seite sehen Sie Renaissancestühle und in der Mitte zwei Renaissance Scherensesseln mit eindrucksvollen Schnitzarbeiten. Die Gitter im Boden stammen von der Warmluftheizung aus dem 19. Jahrhundert, die auch heute noch funktioniert.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Altane wurde von italienischen Baumeistern im 16. Jhdt. im Stil der Renaissance erbaut und befindet sich am nördlichen Ende der Schlossanlage. Ein besonderes Augenmerk ist die Stichkappendecke. Man hat von hier einen eindrucksvollen Blick über das Horner Becken und das Kamptal, mit Sicht nach Stift Altenburg und der Wallfahrtskirche Maria Drei Eichen. Unmittelbar zu Füßen fließt der Kamp, dessen Name aus dem Keltischen stammt und „krumm, gewunden" bedeutet.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Stift Altenburg

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Kamp

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Wappen der Familie Hoyos

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

ERNST KARL D.Ä. GRAF HOYOS-SPRINZENSTEIN, 1830-1903
Sohn des Heinrich von Hoyos und der Felicie geb. Gräfin Zichy-Vasonykeö
Vermählt mit Eleonore geb. Gräfin von Paar

Er schlug zuerst die militärische Laufbahn ein und kämpfte unter Feldmarschall Radetzky in Oberitalien, bevor er nach dem frühen Tod seines Vaters die Verwaltung der Familiengüter übernahm. Er zeichnete sich als großer Bauherr aus, auf ihn gehen die Errichtung des Palais Hoyos am Ring (heutiges Hotel Bristol) und das Palais Hoyos in der Hoyosgasse im 4. Wiener Gemeindebezirk zurück. Dank seinem Engagement wurde auch das bis dahin dem Verfall preisgegebene Schloss Rosenburg vorbildlich restauriert und wiederhergestellt. Durch die Schenkung der Stixensteiner Quellen an die Stadt Wien hat er maßgeblich bis zum heutigen Tage für die gesicherte Wasserversorgung der Hauptstadt beigetragen. Als Dank erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien.

Er war k. und k. Kämmerer, wirklicher Geheimer Rat, erbliches Mitglied und Vizepräsident des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates und Rittmeister der Landwehr. Kaiser Franz Josef zeichnete ihn durch die Aufnahme in den Ordens vom Goldenen Vlies aus.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

1721 brannte der Meierhof nach einem Blitzschlag ab. 1751 zerstörte ein vom inneren Burghof ausgehendes Feuer Teile der Burg, darunter auch die Kapelle. 1752–1755 durchgeführte Reparaturarbeiten, darunter die Erneuerung der Dachstühle, verlangsamten den Verfall der Burg. Nach einem weiteren Brand im Jahr 1800 war die Burg jedoch immer mehr vom Verfall bedroht. Zwischen 1859 und 1875 ließ Ernst Karl von Hoyos-Sprinzenstein die vom Verfall bedrohte Rosenburg nach den Darstellungen des Schlosses in der Topographia Windhagiana von 1673 orientierend, umfassend restaurieren und machte sie als eine der ersten Burgen in Österreich öffentlich zugänglich.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Historisches Bürstenpflaster aus dem 16. Jhdt.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Zwischen 1984 und 1990 wurden im Zusammenhang mit der Niederösterreichischen Landesausstellung 1990 wiederum umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. 1990 fand auf der Rosenburg die Niederösterreichische Landesausstellung Adel im Wandel. Politik – Kultur – Konfession 1500–1700 mit 360.000 Besuchern statt. Seit 2010 ist die Rosenburg im Besitz von Markus Hoyos.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

1920 gab die Gemeinde Rosenburg eine Notgeld-Serie (10, 20 und 50 Heller) mit der Darstellung der Rosenburg von Westen heraus. Auf dem 8-Groschen-Wert der 1934 von der österreichischen Postverwaltung herausgegebenen Briefmarken-Dauerserie (Erste Trachtenserie) ist die Rosenburg abgebildet. Aus Anlass der Niederösterreichischen Landesausstellung 1990 gab die Postverwaltung eine Postkarte mit einem 5-Schilling-Wertzeichen der Rosenburg heraus. Eine 1999 von der Münze Österreich geprägte 500-Schilling-Gedenkmünze in Silber zeigt als Motiv die Rosenburg mit Greifvogel und Rittern.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Heute sind in dem Komplex ein Burgmuseum, eine Schlossgaststätte und die Renaissancefalkenhof Rosenburg untergebracht.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

ERNST KARL D.J. GRAF HOYOS-SPRINZENSTEIN, 1856-1940
Sohn des Ernst Karl d.Ä. von Hoyos und Eleonore, geb. Gräfin von Paar
Vermählt mit Maria geb. Gräfin Larisch-Moennich

Er war k. und k. Kämmerer und Oberlieutenant des Landwehr-Dragoner-Regiments Nr. 3. Seine große Leidenschaft für die Jagd ließen ihn für seine Zeit einmalige Reisen nach Indien, Afrika und Nordamerika unternehmen. Er führte umfangreiche Reisetagbücher und dokumentierte viele seiner Reisen auch fotografisch. Seine Expeditionen führten ihn in Gegenden, in denen zu dieser Zeit noch kein Weißer einen Fuß gesetzt hatte.

Folgende Reisen sind von ihm dokumentiert:
1881 Studienreise nach Nordamerika mit National-Ökonom Dr. Rudolf Meyer
1887 Nordamerika (British-Colombia und Wyoming) mit Graf Ferdinand Trauttmansdorff
1888-1889 Indien (Himalaja, Rundreise durch Indien) mit Graf Géza Széchényi
1891-1892 Nördliches Canada
1892 Algier und Tunis
1893 Somaliland (zum Stamm der Aulihan) mit Graf Richard Coudenhove
1896 Südafrika, afrikanische Westküste und zurück nach Europa entlang der afrikanischen Ostküste via Mozambique, Sansibar, Tangar, Aden, Suez, und Kairo, teilweise mit Prinz Boris Czetwertynsky
1897 Südafrika bis zum Zambesi mit Graf Géza Széchényi
1900 British-Ostafrika, Kilimandscharo und Athi-Fluß mit Graf Géza Széchényi
1901 Sudan und Weißer Nil mit Bruder Karl und E.N. Buxlon
1906 British-Ostafrika mit Bruder Karl und Graf Cari Podstatzky
1908 Nordamerika mit Bruder Karl und seinen Söhnen
1910 Grönland mit Bruder Karl und Prof. Dr. Ludwig von Lorenz
1911 Mongolei und Thian Shan via Rusland
1914 Indien

Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges konnte er keine weiteren Reisen mehr unternehmen. Seine Erlebnisse veröffentlichte er in Form von Reiseberichten für verschiedene Zeitschriften wie z.B. in den Mitteilungen der k. und k. Geographischen Gesellschaft Ausgabe Nr. 6 vom Jahr 1894 sowie in den Büchern „Zu den Aulihan. Reise- und Jagderlebnisse im Somaliland", 1895 und „Mit der Büchse in der Mongolei", 1930.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Dipl.-Ing. Markus Graf von Hoyos (*1960)
Nach dem Gymnasium in Wien und der Absolvierung des Präsenzdienstes studierte Markus an der Universität für Bodenkultur in Wien Forstwirtschaft. Markus ist mit Petra, geb. Groiss, verehelicht. Sie haben vier Kinder. Heinrich geb. 2003, Ferdinand geb. 2004, Anna-Caroline geb. 2006 und Marie-Louise geb. 2008.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Messkelch, Silber, vergoldet
Geschenk anlässlich der Goldenen Hochzeit des Grafen Johann Ernst und der Gräfin Therese Hoyos-Sprinzenstein im Jahr 1848.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Was ist die Falknerei eigentlich?
Falknerei (auch Beizjagd genannt) bedeutete ursprünglich Jagd mit einem abgerichteten Greifvogel, wie beispielsweise Falken, Habichte, Sperber oder Steinadler, auf Flug- oder Haarwild. Der besondere Reiz dabei ist, dass die Jagd mit einem abgerichteten, aber immer „wild" bleibendem Vogel ausgeübt wird. Der Falkner fungiert dabei lediglich als Partner und Assistent des Vogels, die Jagd selbst entspricht dem natürlichen Verhalten des Vogels: Wie in freier Wildbahn führt nur jeder vierte bis sechste Flug zur Beute. Bei den übrigen Flügen gelingt es dem angegriffenen Wild den Greifvogel „auszutricksen" und ihm zu entkommen. So ist die Falknerei eine der natürlichsten Jagdarten, die sich naturgegebenen Gegebenheiten bedient und zu faszinierenden Freundschaften zwischen dem Menschen und einem „wilden" Vogel führen kann denn bei jedem Flug steht es dem Beizvogel frei, zum Falkner zurückzukommen oder davonzufliegen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Beizvogel
Die für die Falknerei abgerichteten Greifvögel werden in der Falknersprache als Beizvögel bezeichnet. Dieser Begriff wird vom Wort Beizjagd (= Jagd mit einem abgerichteten Greifvogel) abgeleitet. Nicht alle Greifvogelarten sind für die Beizjagd geeignet.

Man unterscheidet drei Kategorien von Beizvögeln:
Habichte: Vögel des niederen Fluges wendige und schnelle Waldvögel, kurze Flüge
Falken: Vögel des hohen Fluges schnelle Weitstreckenjäger
Adler: große Segelflieger

Weibliche Greifvögel sind größer, kräftiger und daher auch jagdlich leistungsfähiger als ihre männlichen Artgenossen. Männliche Greifvögel sind oft bis zu einem Drittel kleiner als die weiblichen Partner und werden daher als Terzel bezeichnet (lateinisch: tertius = der Dritte).

Im Hinblick auf das Alter der Beizvögel in der Zeit der Erwerbung unterscheidet man:
Nestlinge: noch auf intensive Pflege angewiesene Jungvögel
Ästlinge: fast flügge Jungvögel, die den Horst bereits verlassen haben
Wildfänge: selbstständig jagende Vögel aus der Wildnis im Jugendgefieder
Hagard: bereits im Altersgefieder eigefangene Vögel

Da das Fangen von Greifvögeln für falknerische Zwecke aus der Wildnis verboten ist, sind für die Falkner von heute nur die ersten zwei Kategorien von Bedeutung. Nestlinge und Ästlinge gibt es unabhängig davon, ob es sich um eine Brut in der freien Wildbahn handelt oder sie aus einer Zucht stammen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Habicht (Accipiter gentilis)
Die Habichte sind die Jagdvögel der „Volksfalknerei". Der Habicht ist bei allen Völkern zu finden, für welche die Falknerei einen Teil ihres Kulturgutes darstellt (in Russland, Japan, China, Mandschurei, Afghanistan, Indien, Kasachstan, Kirgisien und Turkmenien). Bei uns in Europa gilt der Habicht als Hauptjagdvogel. In der Feudalzeit war es dem „kleinen Mann" erlaubt, Habichte zu fangen und mit ihm zu jagen. Die Jagd mit dem Habicht zählt zur niederen Jagd. Der Habicht ist ein Universaljäger und sehr erfolgreich, deshalb wird er auch „Küchenmeister" genannt. Der Habicht war für alle Jagdvölker leicht zu beschaffen und im Gegensatz zu Falken günstig zu erwerben.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die ersten schriftlichen Zeugnisse der Falknerei im Nahen und Mittleren Osten
Die Wiege der großartigen Kulturtechnik der Falknerei liegt in Asien. Vor über zweitausend Jahren wanderte sie dann nach Süden in den türkisch-arabischen Raum, wo die ersten schriftlichen Zeugnisse entstanden:
350 n. Chr. Der erste indirekte Hinweis auf Falknerei im Nahen und Mittleren Osten findet sich im babylonischen Talmud aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts n. Chr.
600 n. Chr. Byzantinische, persische und indische Ärzte verfassen Arbeiten über die Falknerei.
700 n. Chr. Emir Adham ibn Muhriz al Bahili sammelt Fachzeugnisse aus nicht arabischen sowie aus arabischen Sprachen.
724-744 n.Chr. Der oberste Jägermeister al-Gitrif ibn Qudama a-Gassani am Hof der Kalifen Hischam und al-Walid in Damaskus führt die schriftlich fixierten Traditionen der Falknerei zu einem großen Werk zusammen.
850 n. Chr. Der Arzt und Übersetzer Hunayn ibn Ishaq benützt al-Gitrifs Werk um ein Buch über die Falknerei für den Kalifen al-Mutawakki zu verfassen. Dieses Buch dürfte hinter dem als „Moamin" bezeichneten arabischen Traktat stehen, dessen lateinische Übersetzung Friedrich II von Hohenstaufen während der Belagerung von Faenza (1240-1241) selbst kontrollierte.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Alte Schlossküche
Die Schlossküche befindet sich im ehemaligen Burggraben sehr abgelegen von den Esszimmern. Die Wege zwischen Küchen und Esszimmern waren in der Vergangenheit weit und davon stammt auch das Sprichwort „Es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht" ab. Im Zentrum der Küche befindet sich ein schöner, funktionstüchtiger Herd mit verschiedenen Koch- und Backmöglichkeiten.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Renaissancefalkenhof Rosenburg hat eine Greifvogelschau mit Flugvorführungen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Falkenkaiser
Der aus europäischer Sichtweise wohl bis heute wichtigste Vertreter in der Geschichte der Beizjagd ist Kaiser Friedrich II (1194-1250) von Hohenstaufen. Friedrich selbst betrieb die Falknerei intensiv und verfasste das bis heute grundlegendste Werk über die Beizjagd, „De arte venandi cum avibus" (Von der Kunst mit Vögeln zu jagen). In dieser sechsbändigen Abhandlung vereinigte er den europäischen, arabischen, persischen, türkischen, sowie indischen Wissenstand der damaligen Zeit. Daneben berichtet er über Erfahrungen und Experimente. Dieses Werk brachte dem Verfasser den Ehrentitel „Falkenkaiser" ein und besitzt bis heute als ,,Bibel" der Falkner Gültigkeit.
„Unsere Absicht aber ist es, in diesem Werk über die Beize die Dinge, die sind, so wie sie sind, darzustellen und dem den Rang einer Kunst zu sichern, wovon keiner bisher Wissen besaß und das noch keiner als Kunst angesehen hat."

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Das erste Buch beinhaltet einen ornithologischen Grundriss genauer Beobachtungen von Vögeln und ihren Verhaltensweisen. Im zweiten Buch konzentriert er sich auf eine Beschreibung der Beizvögel, deren Verhaltensweisen sowie die angewandten Zähmungsmethoden. Der dritte Band befasst sich mit den unterschiedlichen Stufen der Abrichtung, das Abtragen auf das Federspiel und den „Vorlass" (Freilassung). Dabei kombiniert er seine eigenen Erfahrungen mit jenen von Kollegen aus dem Orient. Die Bücher 4-6 befassen sich mit bestimmten Jagdarten auf verschiedenes Wild, wie beispielsweise die Beizjagd auf Wasservögel mit Wanderfalken. Wegen der Besonderheit der Wasservögel und des Geländes wird hier eine andere Taktik und Vorbereitung des Beizvogels als notwendig erachtet und beschrieben.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Falkenzar
Im 17. Jahrhundert unterhielt Zar Alexei Michailowitsch Romanow (1629-1676) zwei große Falkenhöfe in Kolomenskoje und Semjonovsoje, heutige Stadtteile von Moskau. Hier herrschte eiserne Disziplin - den Falknern war der Genuss von Wodka und Glückspiele strengstens untersagt. Der Zar selbst war ein leidenschaftlicher Praktiker der Falknerei - angeblich kannte er alle seine mehr als 300 Falken mit Namen. Innerhalb der zaristischen Falkenhöfe war eine Militärhierarchie etabliert, die mittels der Farben der Kleidung ausgedrückt wurde. Der pompösen zaristischen Falknerei hat sein Sohn, Peter der Große ein abruptes Ende gesetzt. Er löste beide Falkenhöfe auf und ließ die Falkner zum Militärdienst einberufen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Erhalten hat sich jedoch noch das von Zar Alexeis mittels Erlass gegründete Naturreservat, welches auf der Insel Nowaja Semlja eingerichtet wurde. Es ist das erste Naturreservat der Welt und existiert heute noch. Jedoch wurden durch das Sowjetregime trotz riesiger Naturschutzpropaganda auf diesem Gebiet 60-Megatonnen Wasserstoffbomben gezündet, wodurch tausende Falken und andere streng geschützte Tiere starben.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Aufschwung im 15. Jahrhundert
Im 15. Jahrhundert beginnt in Frankreich, Deutschland und Österreich wieder eine große Zeit der Falknerei. Die Beizjagd verband sich mit der hohen Kunst des Reitens und bildete die Grundlage großartiger höfischer Ereignisse des Hochadels. Besonders beliebt war die Jagd mit Falken auf den Reiher, da Reiher viel größer als Falken sind und es dadurch fertig bringen, einen Falken zu verscheuchen oder gar zu verletzen. So bedurfte es eines besonders wagemutigen und tapferen Falken, um solch einen gefährlichen Vogel zu erbeuten.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Bei den großen „Events" der Beizjagd auf den Adelshöfen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr Können im Umgang mit den Beizvögeln und ihr großes reiterliches Talent unter Beweis zu stellen: Es war eine hohe Kunst, mit großer Geschwindigkeit dem Beizvogel zu folgen, gleichzeitig den Hindernissen am Boden auszuweichen und dabei außerdem nicht vom Pferd zu fallen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Teilnehmende Falknerinnen hatten es in dieser Hinsicht besonders schwer, denn er höfischen Etikette gemäß mussten sie im Damensitz reiten, dass heißt mit beiden Beinen auf einer Seite. Dies war oft trotz großer Reitkunst halsbrecherisch und kostete auch einigen hochadeligen Falknerinnen das Leben. Das bekannteste Beispiel ist Maria von Burgund, die erste Gemahlin Kaiser Maximilians I. Sie war 25 Jahre jung und schwanger, als sie an den Folgen eines Sturzes mit dem Pferd bei der Beizjagd verstarb.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Falknerei am Kaiserhof
Ihren absoluten Höhepunkt erlebte die Falknerei in der Barockzeit. Auch am Kaiserhof in Wien spielte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Falknerei eine große Rolle. Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) und ihre Gemahl, Franz Stephan (1708-1765), liebten besonders die Reiherbeizen bei Schloss Laxenburg, die stets im Frühjahr stattfanden. Maria Theresia setzte damit die von ihrem Vater, Kaiser Karl VI (1685-1740) bereits gepflegte Tradition der Reiherbeizen als gesellschaftliches „Event" mit großem zeremoniellem Aufwand fort, an dem auch der weibliche Adel beteiligt war. Doch verglichen mit anderen Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts, fiel Maria Theresias Falknerei-Personal mit nur 29 Personen eher klein aus.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die endgültig letzte kaiserliche Beizjagd fand 1815 zum Anlass des Wiener Kongresses statt, bei dem Österreich den angereisten Vertretern der „ganzen Welt" den Glanz und die Tradition des Kaiserhofes vor Augen führen wollte. Auch bei den Pferderassen hat die hochadelige Falknereipassion ihre Spuren hinterlassen: An allen Höfen Europas wurden Iberier, d.h. Spanische Pferde, als Falkenpferde eingesetzt, die auch zu den Stammvätern der österreichischen Lipizzaner wurden.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die finanziellen Ausgaben für die Falknerei
In der reichen Falkenszene der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ragten zwei Persönlichkeiten durch ihre überaus große Falknereipassion heraus:
Es ist bekannt, dass im Jahr 1748 am Hof des Kurfürsten Clemens August (1700-1761) für die Falknerei 6.666 Taler, für die Parforcejagd 2.556 Taler, für die Teutsche Jagd (große Jagden mit Netzen und Tüchern) 405 und für die Fasanerie 65 Taler ausgegeben wurden. Diese Summe von 9.696 Talern macht deutlich, welch große Rolle die Jagd am kurfürstlichen Hof gespielt hat.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Im Alter von elf Jahren fing der Markgraf Carl Wilhelm Friedrich (1712-1757) seinen ersten Reiher mit einem zur Beizjagd abgerichteten Falken. In späteren Jahren leistete er sich das größte Falknercorps in Europa, dass auf seinem Höhepunkt im Jahr 1750 51 Personen umfasste. Die Kosten für das Falknercorps beliefen sich in den 17 Jahren zwischen 1730 bis 1747 auf 482.855 Gulden und 301½ Kreuzer, davon 1/5 für den Kauf und Unterhalt der Beizvögel.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Der Niedergang der Falknerei im 19. Jahrhundert
Nach der Hochblüte der Falknerei im 18. Jahrhundert folgte im 19. Jahrhundert - bis auf wenige Ausnahmen, etwa in England oder den Niederlanden - der Niedergang der Beizjagd. Dies hatte vornehmlich zwei Gründe; einen sozialhistorischen und einen technischen.
Zunächst zur Gesellschaftsgeschichte: Wie wir gesehen haben, war die Falkenbeize, die „Beize im hohen Flug", an den meisten Adelshöfen ein wichtiger Teil des höfischen Lebens. Als sich im 19. Jahrhundert die Prachtentfaltung des höfischen Lebens zumindest im Vergleich zum vorhergehenden Jahrhundert verringerte, wurde dieser Form der „adeligen Jagdlust" der Boden entzogen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Ein Übriges bewirkte die technische Entwicklung: Sobald die Waffentechnik so hoch entwickelt war, dass auf sich bewegendes oder fliegendes Wild ein sicherer Schuss abgegeben werden konnte, war „Beize im niederen Flug", mit dem Habicht - der auch „Küchenvogel" genannt wurde, da man mit ihm bis zu sechs Stück Wild am Tag erbeizen konnte - nicht mehr nötig. Denn nun konnte man Niederwild ohne große Mühe und Umstände mit den immer leichter handzuhabenden und immer treffsicherer werdenden Flinten erlegen.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Parforcejagd
Die europäische Barockzeit war die Hochblüte der großen Hofjagden, Jagdfeste und der Parforcejagden. In dieser Zeit entwickelte sich auch die große Jagdmusik. Das Jagdhorn war nicht nur Signalhorn, sondern hielt neben den französischen Parforcemusikstücken auch in Opern und in der konzertanten Musik Einzug und war ausschließlich in D- und Es-Dur komponiert.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

In dieser Zeit entstanden in Österreich und Böhmen die meisten großen Jagdmusikstücke, jedoch ausschließlich in Es-Dur. Auch für die Falknerei wur de Jagdmusik geschrieben, aber in viel bescheidenerem Umfang. Im 19. Jahrhundert verschwanden dann die großen Hofjagden; und überhaupt ging die Zeit der Parforcejagd und Falknerei zu Ende. Die Französische Revolution brachte dann das endgültige Aus der Falknerei. Erst nach dem ersten Weltkrieg wurde da und dort das Jagdhorn wieder entdeckt, allerdings nur das kleine Fürst Pless-Horn, gestimmt auf B-Dur. Dieses gerollte Flügelhorn wurde ursprünglich nicht bei der großen barocken Jagdmusik eingesetzt. So entstanden die in B-Dur geschriebenen „Falknerstücke".

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die Falknerei Heute
Seit September 2011 ist die historische Falknerei auf der Liste des immateriellen UNESCO Kulturerbes verzeichnet. Auch die beiden österreichischen Organisationen ZÖF und der Falkner Bund leisten wesentliche Beiträge zum Erhalt der Tradition.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

Die moderne Falknerei widmet sich drei Hauptaufgaben:
1. Lehrauftrag: Einen solchen Lehrauftrag betreiben wir hier auf Schloss Rosenburg, damit die Tradition der Falknerei erhalten bleibt und an jüngere Generationen weitergegeben wird. Nur Personen, die eine Jagdprüfung erfolgreich bestanden und eine dazugehörige Zusatzausbildung zum Falkner absolviert haben, ist die Ausübung der Falknerei gestattet.
2. Vergrämung: Bei der Vergrämung handelt es sich um einen biologischen Methode Flughäfen oder landwirtschaftlichen Flächen zu schützen. Dabei werden geschulte Greifvögel eingesetzt um beispielsweise Krähen oder andere nicht erwünschte Tiere von den Flächen zu vertreiben. Vergrämung kann unter anderem aber auch in Großstädten gegen eine Überpopulation von Tauben eingesetzt werden.
3. Zucht: Für die Falkner ist nicht nur die traditionelle Pflege der Beizjagd ein wichtiges Anliegen, sondern auch die Protektion von Greifvögeln innerhalb unserer Gesellschaft. Dazu gehören beispielsweise der Artenschutz, die Nachzucht und die darauf folgende Auswilderung.

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023

 Renaissanceschloss Rosenburg, Juni 2023



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: