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Die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Corona ist eine Wallfahrtskirche in der Gemeinde St. Corona am Wechsel im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich. Die der heiligen Corona geweihte Kirche ist eine Gründung vom Chorfrauenstift Kirchberg am Wechsel und gehört zum Dekanat Kirchberg in der Erzdiözese Wien.
Seit 1272 stand das Grundstück und die spätere Kapelle im Eigentum des
Chorfrauenstiftes in Kirchberg am Wechsel. Im Jahre 1504 wurde eine
Corona-Statue aufgefunden und eine erste Holzkapelle errichtet. Die
1583 errichtete Kapelle als Steinbau, auch Ursprungskapelle genannt,
wurde 1591 geweiht. Von 1689 bis 1690 wurde die heutige
Wallfahrtskirche erbaut, wobei die Ursprungskapelle als Anbau
eingebunden wurde. Die Filiale der Pfarr- und Stiftskirche Kirchberg am
Wechsel wurde als Wallfahrtskirche 1695 geweiht. Mit der Profanierung
des Chorfrauenstiftes in Kirchberg am Wechsel wurde auch die Kirche in
St. Corona profaniert. Die Wallfahrtskirche wurde 1832 neu geweiht und
1943 zur Pfarrkirche erhoben. Restaurierungen erfolgten 1855 bis 1860
und 1902. Eine weitere Renovierung wurde 1985 vorgenommen.
GEBET UM DIE FÜRBITTE DER HEILIGEN CORONA
Gott, du hast die Hl. Corona befähigt ihren Glauben standhaft zu
bezeugen und ihr junges Leben in Treue zum Herrn hinzugeben. Schenke
mir, gütiger Gott, deinen heiligen Geist, damit ich fähig werde dir
nachzufolgen, in den Aufgaben des Alltages, des Berufes, im Dienst an
der Familie und unserer Pfarrgemeinde. Hilf mir, Zeuge deiner Wahrheit
und deiner Barmherzigkeit zu sein, damit die Menschen Dich finden,
loben und anbeten. Durch das Beispiel und auf die Fürsprache der
Heiligen Corona ermutigt, lass mich einen guten Weg gehen und mein
Ziel, das du selber bist, erreichen. Das erbitte ich durch Christus,
unseren Herrn.
Der schlichte Kirchenbau mit Ortsteingliederung im Putz ist nach Norden
ausgerichtet und hat im Osten Kapellenanbauten unter einem Pultdach,
wobei mittig die ältere Ursprungskapelle mit einem vorkragenden
polygonalen Schluss eingebunden wurde. Die südliche Giebelfront hat ein
segmentbogiges Hauptportal mit Pilasterrahmung und einem gesprengten
Giebel und eine zentrale Portal-Fenster-Gruppe aus dem 17. Jahrhundert.
Das Langhausinnere zeigt einen dreijochigen Saalraum unter einer
Stichkappentonne, einen eingezogenen Triumphbogen und eine Apsis mit
einem Stichkappenkranz. Die Kirchenfenster in der Westwand haben
stichbogige Fensterlaibungen. Im Osten sind drei tiefe niedrige
kapellenartige Anbauten mit Kreuzgratgewölben mit gedrückten
rundbogigen Arkaden mit dem Langhaus verbunden. Die mittige
Ursprungskapelle ist zum Langhaus leicht schräg gestellt und hat
Rundbogenfenster und einen Dreiachtelschluss.
Die Gewölbe im Langhaus und in der Mittelkapelle tragen
Stuckdekorationen mit Langpässen und Gratbegleitungen mit Perlstäben
aus dem 17. Jahrhundert. Wandbilder der hl. Barbara, Corona, Victor und
Cäcila malte 1902 der Maler Franz Schönbrunner. Die Glasmalereien aus
1899 zeigen Heiligendarstellungen.
Die heilige Corona
Wer ist sie? Im Jahre 177 n.Chr. wurde unter dem römischen Kaiser
Antonius Verus ein römischer Soldat namens Viktor aus Kilikien um
seines Christlichen Glaubens willen gemartert und hingerichtet. Unter
den Zuschauern befand sich auch die erst 16 jährige christliche Gattin
eines anderen Soldaten; ihr Name war Corona. Durch den Bekennermut
Viktors ermutigt, bekannte sie sich gleichfalls öffentlich als
Christin. Der Statthalter ließ Corona mit Seilen zwischen zwei
niedergebogenen Palmen spannen, indem man die Bäume in die Höhe
schnellen ließ, wurde der Leib der Märtyrerin Corona in Stücke
gerissen. (Die Art ihres Martyriums findet sich u.a. auf dem Ölbild
über dem Hauptaltar der Kirche dargestellt. Das mittlere Deckengemälde
stellt die hl. Corona zusammen mit dem hl. Viktor dar.) Ihr Fest wird
am 14. Mai (bzw. am Sonntag danach oder davor) gefeiert.
Ursprung ihrer Verehrung hierzulande:
Zu allen Zeiten wandten sich gläubige Menschen an jene heiligen
Fürsprecher bei Gott, die durch ihr Leben, Beruf, einen besonderen
Umstand ihres Lebens oder Sterbens eine Verbindung - gleichsam eine
Brücke zu Leben, Beruf, Anliegen und Nöte des Menschen erkennen ließen.
Im hiesigen, einst spärlich besiedelten, waldreichen Gebiet waren
seinerzeit fast ausschließlich Holzfäller am Werk. In ihrem keineswegs
gefahrlosen Beruf suchten sie Hilfe und Schutz bei der hl. Corona,
einer Schutzpatronin, deren grausamer Tod durch die beiden Palmen die
Verbindung zu Bäumen und damit zu ihrem eigenen Leben herstellte. Als
für Waldarbeiter zuständig war sie schon vordem im deutschssprachigen
wie im oberitalienischen Raum und anderswo bekannt und verehrt (z.B. im
älteren St. Corona am Schöpfl und in der Kirche der Marktgemeinde
Leiben (Bez. Melk), NÖ. Oder nordwestlich von Passau, wo im Ortsteil
Hacklberg auf einer Anhöhe die Wallfahrtskirche St. Korona steht,
mehrere St. Corona - Orte in Oberitalien; in Scala unweit Amalfi
verehrt unter dem griechischen Namen Stephanie lateinisch Corona;
Kronstadt in Siebenbürgen, heute Rumänien, einst innerhalb der
österr.-ungarischen Monarchie, hieß seit dem Mittelalter lat. „Corona"
Und führt bis zum heutigen Tag im Wappen eine Krone, zu der erst im 16.
Jh. ein Baumstamm mit Wurzeln kam.) Die Reliquien der hl. Corona
befinden sich im Domschatz zu Aachen, wohin sie bereits unter Kaiser
Otto III. (983-1002 n.Chr.) gebracht worden waren. Wie weit ihre
Verehrung im Abendland zurück reicht, ist nicht bekannt, möglicherweise
bis in die Kreuzfahrerzeit.
Im Jahre 1504 n.Chr. brachte ein Zufall die hl. Corona auch in unserer
Gegend zu Ehren und Verehrung: Beim Fällen einer Linde, unweit der
heutigen Kirche, kam eine in den Baum eingewachsenen Statue der hl.
Corona ans Tageslicht, „eine eineinhalb-Mann-Spanne hoch" (It. Urkunde).
St. Corona Fürsprecherin in mancherlei Anliegen:
Um unbeirrbare Standhaftigkeit im Glauben.
Um Hilfe in den Nöten des Alltags, besonders im Familienleben.
Um Abwendung von Gefahren der Natur (Seuchen, Unwetter, Mißernten. Wassernot)
Als Patronin der fahrenden Händler, in den Anliegen der Geschäftsleute.
In Geldsorgen.
Aus der Chronik von St. Corona
Seit 1272 n.Chr. gehörten
Grundstück und spätere Kapelle bzw. Kirche dem Chorfrauenstift, seit
1782 der Pfarre Kirchberg am Wechsel. Bis 1925 hieß die Gegend
„Heiligenstatt", dieser Name weist darauf hin, daß hier schon vor dem
Jahr 1000 n.Chr. fromme Einsiedler in den Wäldern lebten, worauf heute
noch Namen wie „In der Öd", ein Ortsteil von St.Corona, oder Ödenhof,
ein Hotel-Restaurant, hinweisen. Bis 1829 gehörte unser Gebiet zur
Diözese Seckau, Stmk.
1504 Bau einer kleinen Holzkapelle am Auffindungsort der Corona-Statue.
1583 Vergrößerung und teilweise Mauerung der Kapelle; heute Kreuzkapelle der Kirche, ältester Bauteil des Gotteshauses.
1620 Die hölzerne Kapelle wird durch einen Steinbau ersetzt.
1650 rechtes Votivbild in der
Kreuzkapelle zeigt die Auffindung der Corona- Statue, sowie eine
Darstellung der ehemals altgotischen Pfarrkirche und Wolfgangskirche
von Kirchberg. In den vier Ecken Medaillons, die das Leben und Sterben
der hl. Corona darstellen. Die barocke Kreuzigungsgruppe stammt aus dem
19. Jahrhundert.
1689-1691 Bau einer neuen
Kirche ünter Einbeziehung der bisherigen Kapelle. Seither hat die
Kirche im wesentlichen ihre heutige Gestalt, ein schlichter Barockbau
mit Tonnengewölbe.
1695 Weihe der Kirche.
1721 Verheerende Viehseuche in
Kirchberg. Ein Gelöbnis der Kirchberger zu einer alljährlichen
Wallfahrt am Fest des Hl.Patrizius (17.März) zur hl. Corona bringt die
Seuche zum plötzlichen Stillstand. Das Votivbild in der Beichtkapelle
erinnert an dieses Gelöbnis, es stellt die hl. Corona und den hl.
Patrizius dar, ein Bild der Pfarrkirche von Kirchberg, sowie die
älteste Darstellung von Sachsenbrunn (Häuser in der Talsenke). Zu
dieser Zeit hatte die Kirche drei Altäre: einen Corona-, einen Anna-
und einen Marienaltar, weiters eine Orgel und zwei Glocken.
Kaiser Josef II. hebt das Chorfrauenstift in Kirchberg auf, die
Corona-Kirche wird gesperrt und die Wallfahrten hierher verboten. Die
Kirche dient nun als Magazin und Stall, die Sakristei zur Wohnung für
eine arme Familie.
1822 Ein frommer Kohlenbrenner namens Glaser Leopold sammelt Geld und Material für die Wiederherstellung der Kirche.
1833 Neueinweihung der Kirche.
1855 Umfangreiche
Erneuerungsarbeiten an der Kirche auf Betreiben des Kaplans Michael
Trettler. Anschaffung von zwei neuen Glocken, da nach wiederholten
Erdbeben das Kirchengewölbe einzustürzen droht müssen Schließen
eingezogen werden. Dach und Turrn werden erneuert, der Fußboden mit
Kelheimer Platten neu gelegt.
1858 Restaurierung des Hochaltares zu seinem heutigen Aussehen.
1895 Eine neue Orgel vom Orgelbauer Kanitsch wird aufgestellt. (Heute in der Wolfgangkirche in Kirchberg).
1902 Außenrenovierung der
Kirche und des Kircheninneren, Herstellung der Deckengemälde, hl.
Barbara, hl. Corona und hl. Viktor, hl. Cäcilia, durch den Wiener
Kirchenmaler Franz Schönbrunner. Entfernung der unzähligen Votivbilder
und Neuvergoldung des Hochaltars: neues Potal.
1925 Gründung der politischen Gemeinde St.Corona am Wechsel durch Abtrennung von der Gemeinde Feistritz/Wechsel.
1935 St. Corona bekommt einen eigenen Seelsorger, H.H. Ernst Moschko, der auch den Pfarrhof baut.
1943 Die bisherige Filialkirche wird selbständige Pfarre mit den Orten St. Corona und Unternberg.
1977 Außenrenovierung der Kirche.
1992 Innenrenovierung der Kirche.
Die Kirche ist ein schlichter Barockbau, das Langhaus trägt ein
Tonnengewölbe, an das Langhaus angebaut sind die Seitenkapellen. An der
Decke des Langhauses befinden sich drei Gemälde: vorne eine Darstellung
der hl. Barbara, eine der vierzehn Nothelfer - und Patronin der
Bergleute; in der Mitte der hl. Viktor und die hl. Corona, hinten über
der Orgel die hl. Cäcilia, die Patronin der Kirchenmusik. Die
Kreuzwegbilder stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts; die vier
Glasfenster wurden um 1900 gestiftet und an Stelle der alten eingesetzt.
Am Langhaus auf der rechten Seite befinden sich drei Seitenkapellen.
Vorne die „Marienkapelle" mit einer Schutzmantelmadonna, eine
Schnitzerei aus dem Mühlviertel, 1969. In der Mitte die „Kreuzkapelle",
der älteste Teil, der Überrest der ehemaligen Kapelle, mit einer
Kreuzigungsgruppe um 1900. Links unter dem Kreuz Maria, die Mutter
Jesu, rechts davon Maria von Magdala und Johannes. Zwei Bilder an den
Seitenwänden erzählen die Geschichte von St. Corona.
Kirchberg am Wechsel mit der alten gotischen Kirche und dem
Chorfrauenstift, sowie mit der Wolfgangskirche. In der Mitte des Bildes
wird die Auffindung der Coronastatue dargestellt.
hl. Judas Thaddäus
Du Apostel und Verwandter unseres Herrn Jesus Christus, du hast von
Gott das Vorrecht erhalten, den Menschen in den hoffnungslosesten
Anliegen durch deine mächtige Fürbitte zu Hilfe zu kommen. Erwirke uns
vom Geber alles Guten alle Gnaden, die uns notwendig und nützlich sind:
die Gnade, den Glauben treu zu bewahren, aus seinem Geiste zu leben und
ihn vor aller Welt mutig zu bekennen; Bereitschaft, den Irrenden und
Verzagten zu helfen; Segen in unseren Arbeiten und Mühen; Bewahrung vor
allem Unheil des Leibes und der Seele; Hilfe in all unseren Nöten und
Anliegen.
Insbesondere erbitte ich deine Hilfe in meiner Not ...., aus der ich mich durch eigene Kraft nicht zu erretten weiß.
Ich will deine Hilfe niemals vergessen. Durch unser Vertrauen sei dem
alleinigen Gott und Vater und unserem Herrn Jesus Christus im Heiligen
Geiste Ehre, Lob und Dank vor aller Zeit und jetzt und in alle
Ewigkeit.- Amen!
Der Hochaltar: Bekommt 1858-60
sein heutiges Aussehen, ein schlichter Barockaltar, Altartisch und
Aufbau (Retabel) aus Holz. An der Spitze oben ein ovales Ölgemälde,
welches das Martyrium der hl. Corona darstellt. Darunter in der Vitrine
die Statue der hl. Corona mit zwei Palmen in den Händen, sowohl als
Zeichen ihres Martyriums als auch für ihre Todesart. Links davon die
Statue des hl. Florian, als Märtyrer gestorben am 4. Mai um das Jahr
304 п. Chr. in Lorch bei Enns, Oberösterreich. Auf der rechten Seite
die Statue des hl. Sebastian, der wie Florian römischer Soldat war und
wie dieser als Märtyrer in der Christenverfolgung des römischen Kaisers
Diokletian starb. Der Tabernakel wurde im Zuge der liturgischen Reform
und des Aufstellens des Volksaltars vom Hochaltar in die rechte
Seitenmauer der Apsis verlegt.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: