Theodor Kery WP 2/3, A-2491 Neufeld/L.
+43/2624/54014 - office@websteiner.com
Seit mehr als 1000 Jahren ist Melk ein geistliches
und kulturelles Zentrum des Landes, zunächst als Babenbergerburg und
dann ab 1089 als Benediktinerkloster, gegründet von Markgraf Leopold II.
Das Stift Melk, offiziell Abtei Melk (lateinisch Abbatia SS. App. Petri
et Pauli apud Melk), ist eine Abtei der Benediktiner im Bundesland
Niederösterreich in der Stadt Melk am rechten Ufer der Donau. Der
heutige Barockbau wurde in den Jahren 1702–1746 von Jakob Prandtauer
errichtet. Als Wahrzeichen der Wachau gehört es zum UNESCO-Welterbe. Es
wurde als „sinnbildlichstes und dominantestes Barockgebäude“
beschrieben. Weiters beherbergt es das Stiftsgymnasium Melk, die
älteste noch bestehende Schule Österreichs.
Auf dem Klosterfelsen befand sich nach Ansicht mehrerer Autoren in der
Römerzeit das Kastell Melk, archäologische Nachweise dafür fehlen
jedoch. Ab Anfang des 11. Jahrhunderts war Melk ein Machtzentrum der
Babenberger in der Mark Ostarrichi (Österreich). Melk war bevorzugte
Grablege der Babenberger und seit dem 13. Oktober 1014 Begräbnisstätte
des heiligen Koloman. Handschriften in der Stiftsbibliothek Melk deuten
darauf hin, dass schon unter Markgraf Leopold I. eine Gemeinschaft von
Priestern eine Art Kollegiatstift am Ort unterhielt.
Durch die Erweiterung der Mark nach Norden und Osten entstanden neue
Zentren. Melk sank in seiner Bedeutung, blieb aber Grablege der
Babenberger. Im Investiturstreit gewährte Markgraf Leopold II. dem
Passauer Bischof, Altmann von Passau, Asyl. Dieser war aus Passau wegen
seiner Papsttreue vertrieben worden. Altmann hatte vermutlich
erheblichen Anteil an Leopolds Entscheidung, auf dem Felsen oberhalb
der Stadt und der Donau ein Kloster zu errichten. Am 21. März 1089
zogen Benediktinermönche des Stiftes Lambach und ihr Abt Sigibold in
das neu erbaute Kloster auf dem Berg ein.
Die niederösterreichische Stadtgemeinde Melk liegt am rechten Ufer der
Donau und wird in Fließrichtung gesehen als „das Tor zur Wachau“
bezeichnet. Teile der Stadt, wie das Stift Melk, sind Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Melk ist die Bezirkshauptstadt des
gleichnamigen Bezirks.
Die JOHANNES-NEPOMUK-STATUE auf dem Hauptplatz wurde im Jahre 1736
Peter Widerin errichtet. Die linke Hand des Heiligen weist auf den
damals hier fließenden Weiherbach. Die Reliefs zeigen Szenen aus dem
Leben des Heiligen.
Hl. Johannes Nepomuk Statue am Hauptplatz von Melk
Vom Stadtzentrum im Süden geht es den Stiftsweg hoch zum Stift Melk.
Üblicherweise betreten Besucher von Osten her den Bau. Das 1718
fertiggestellte Portal wird von zwei Basteien flankiert. Die südliche
Bastei ist eine Wehranlage von 1650. Aus Symmetriegründen ließ der
Baumeister, Jakob Prandtauer, beim Neubau eine zweite Bastei an der
rechten Seite des Portals errichten. Zwei Statuen, der heilige Leopold
und der heilige Koloman, die 1716 vom Wiener Hofbildhauer Lorenzo
Mattielli entworfen wurden, stehen beiderseits vor der Toreinfahrt. Die
Engel, die den Dachgiebel des Portals krönen, stammen ebenfalls von
Mattielli.
Durchquert man diese, so betritt man den Torwartlhof, in dem sich
linkerhand der Empfangs- und Kassenbereich für Touristen befinden.
Rechterhand befindet sich einer der beiden Babenbergertürme,
Überbleibsel einer alten Befestigungsanlage. Geradeaus erblickt der
Besucher die Ostfassade, die prunkvolle Empfangsseite der
schlossartigen Klosteranlage.
In den Kaiserzimmern, die einst Kaiser Karl VI. und Maria Theresia,
Papst Pius VI. und Napoleon beherbergt hatten, ist eine ständige
Ausstellung eingerichtet, die die wesentlichen Epochen der Geschichte
und die Gegenwart des Klosters anhand von ausgewählten Exponaten aus
Schatzkammer, Archiv und Bibliothek des Stiftes illustriert.
Der Marmorsaal und die Bibliothek, Meisterleistungen barocker Raumkunst
mit den berühmten Fresken Paul Trogers, sind im Rahmen der Besichtigung
des Stiftes ebenso zu sehen wie die Altane mit großartigem Ausblick auf
die Donau und die Westfassade der Stiftskirche.
Ostfassade mit Babenbergerturm
Durch das Tor an der linken hinteren (südwestlichen) Ecke des
Prälatenhofes gelangt man zur Kaiserstiege, die zum Kaisertrakt führt –
jenem Teil des Stifts, der für die kaiserliche Familie bestimmt war.
Die Stiege – mit Säulen aus dem weißen Kaiserstein – wirkt im unteren
Teil für ein herrschaftliches Treppenhaus, bedingt durch die äußeren
räumlichen Gegebenheiten, etwas beengt.
Im oberen Teil jedoch entfaltet sie sich und zeigt eine reiche
Ausstattung mit Stuck und allegorischen Skulpturen: Constantia und
Fortitudo. Das Fresko an der Decke zeigt mit Adlern spielende Knaben,
die zum kaiserlichen Doppeladler hinweisen. Dies zeigt sowohl die
weltliche Bestimmung dieses Traktes auf, als auch die politische Rolle,
die das Kloster im österreichischen Staatsgefüge spielte. Kaiser Karl
VI., dessen Motto Constantia et fortitudine (mit Beständigkeit und
Tapferkeit) auf einem großen vergoldeten Stuckmedaillon prangt, war dem
Kloster und seinem Abt Berthold Dietmayr sehr zugetan.
Kardinaltugend Sapientia (Weisheit) von Peter Bischof und Helmut
Krumpel (1988) im Westen vom Prälatenhof von Stift Melk,
Niederösterreich
Aus der Benediktihalle blickt man auf einen 84 m langen und 42 m
breiten Platz, den Prälatenhof. Dessen Grundfläche ist trapezförmig, so
dass die starke, auf die Kuppel der Stiftskirche hin ausgerichtete
Raumwirkung noch verstärkt wird. Die Fassadengliederung der umliegenden
Gebäude ist auf einfach und auf ruhige Harmonie hin ausgerichtet.
Kardinaltugend Fortitudo (Tapferkeit) von Peter Bischof und Helmut
Krumpel (1988) im Süden vom Prälatenhof von Stift Melk, Niederösterreich
Kardinaltugend Temperantia (Mäßigung) von Peter Bischof und Helmut
Krumpel (1988) im Norden vom Prälatenhof von Stift Melk,
Niederösterreich
Westfassade der Stiftskirche „St. Petrus und Paulus“
Melk ist eine österreichische Stadt an der Donau westlich von Wien. Sie
ist bekannt für das Stift Melk aus dem 11. Jahrhundert, ein
weitläufiges Kloster, das hoch über der Stadt erbaut wurde. Es besitzt
eine mit Goldstatuen verzierte Stiftskirche mit einer Kuppel sowie eine
riesige Bibliothek mit mittelalterlichen Manuskripten. Der Marmorsaal
ist ein barocker Saal mit einem Deckenfresko und roten Marmorwänden.
Die Wachau ist die Landschaft im und um das Tal der Donau zwischen Melk
und Krems an der Donau in Niederösterreich, etwa 80 Kilometer westlich
der Bundeshauptstadt Wien. Im Jahr 2000 wurde sie als Kulturlandschaft
Wachau (englisch Wachau Cultural Landscape) mit den Stiften Melk und
Göttweig sowie der Altstadt von Krems in die Liste des
UNESCO-Weltkultur- und -Naturerbes aufgenommen.
Eine großzügige Altane bildet den westlichen Abschnitt der
Gesamtanlage. Sie verbindet den Marmorsaal mit der Bibliothek und
bietet nach außen schöne, freie Ausblicke auf die Flusslandschaft im
Westen, die Berglandschaft im Nordwesten und die Stadt Melk zu Füßen
des Klosters im Norden.
Ausblick von der Altane auf die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Das ÄUSSERE der Pfarrkirche ist durch die weitgehende Restaurierung
(1898/99), besonders durch den neugotischen Turm (1868) bestimmt und
bildet ein wirksames Gegenstück zu den großen Barockbauten auf dem
Stiftsfelsen. Der TURM (Höhe 55 Meter) wurde nach dem Vorbild der
Pfarrkirche Wien-Hietzing im Jahre 1868 erbaut. Die TURMUHR ist ein
mechanisches Werk mit Scherenankergang (1880). Sie wurde nach 25 Jahren
Stillstand im Jahre 1987 wieder instand gesetzt. Sie wird zweimal in
der Woche mit der Hand aufgezogen. Das Zifferblatt zeigt im äußeren
Kreis die Stunden, im inneren die Viertelstunden; daher zeigt der große
Zeiger die Stunden an, der kleine die Viertelstunden.
Wendeltreppe zwischen Bibliothek und Kirche
60 m hohe Kuppel der Stiftskirche Melk mit dem Fresko von Johann Michael Rottmayr (1716/17): Das himmlische Jerusalem
Der rechte Seitenaltar ist dem heiligen Benedikt geweiht, der Sarkophag ist aber leer.
Der Höhepunkt der barocken Klosteranlage des Stiftes Melk ist die
Stiftskirche. Sie sollte nach dem Willen des Abtes und des Konvents den
religiösen Bezug der gesamten Anlage und die Orientierung auf Gott hin
deutlich sichtbar machen. Vom „ABSIT GLORIARI NISI IN CRUCE“ (Es sei
fern, sich zu rühmen außer im Kreuz), der Inschrift über der
Benediktihalle am Beginn des Rundgangs durch das Stift, zieht sich so
ein roter Faden bis hin zur Kirche, in deren Pracht der Ruhm des
Kreuzes transparent wird.
Ursprünglich war lediglich eine Barockisierung der Stiftskirche
geplant. Ab 1701 entstand aber auf Betreiben des Abtes Berthold
Dietmayr und nach den Plänen Jakob Prandtauers ein völliger Neubau der
Kirche. Es gelang, für die künstlerische Ausgestaltung die
bedeutendsten Meister ihres Faches zu gewinnen: Antonio Beduzzi
(Innenarchitektur, Skizzen für die Fresken), Johann Michael Rottmayr
(Fresken, Altarbilder), Paul Troger (Altarbilder), Giuseppe
Galli-Bibiena (Entwürfe für Kanzel und Hochaltar), Lorenzo Mattielli
(Entwürfe für Skulpturen) und Peter Widerin (Skulpturen).
Der linke Seitenaltar im Querschiff enthält in einem Sarkophag die
Gebeine des heiligen Koloman. Er war der erste Landespatron von
Österreich.
Deckenfresko im Langhaus der Stiftskirche Melk von Johann Michael Rottmayr (1722): Via Triumphalis des hl. Benedikt
Die Deutung der Melker Stiftskirche ergibt sich aus der Inschrift am
Hochaltar: „NON CORONABITUR NISI LEGITIME CERTAVERIT“ (Ohne
rechtmäßigen Kampf gibt es keinen Sieg). Der Kampf, der zum Sieg führt,
wird am Hochaltar durch das Martyrium der Apostelfürsten Petrus und
Paulus verkörpert, klingt an im Glaubenstod des heiligen Koloman
(Kolomanialtar) und findet seinen stärksten Ausdruck im Tugendkampf des
Mönches, der in Gestalt des heiligen Benedikt das Thema des
Langhausfreskos ist. Der Sieg in diesem Kampf wird einerseits durch die
große Siegeskrone am Hochaltar, durch die Fresken der Kuppel, in der
sich der Himmel auftut und andererseits durch den Siegeskranz im
Langhausfresko über dem vollendeten Mönch dargestellt.
Die Heiligen Petrus und Paulus am Hochaltar der Stiftskirche Melk, Niederösterreich
Altar des hl. Benedikt
Raum der Ruhe
Am Giebel prangt der Wahlspruch Absit gloriari nisi in cruce (Es sei
aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes, Gal 6,14
LUT). Neben der theologischen Deutung des Ruhms an sich weist dieser
Spruch auf den größten Schatz des Klosters hin, das Melker Kreuz
(1362). Dessen vergrößerte Nachbildung prangt auf der Spitze des
Giebels.
HI. Koloman - Holzskulptur / Eiche Franz Gundacker / 2014
Die Attribute des heiligen Koloman sind Pilgerstab und Pilgermuschel.
Der Legende nach war Koloman ein irischer Königssohn, der in das
Heilige Land nach Jerusalem pilgern wollte. Er wurde jedoch in der
Gegend um Stockerau (nördlich von Wien) für einen Spion gehalten und
nach einem qualvollen Martyrium auf einem Holunderbaum erhängt. Der
Holunderbaum, so erzählt die Legende, bekam frische Blätter und Blüten.
Die Babenberger ließen den Leichnam Kolomans im Jahre 1014 nach Melk in
ihre Burg bringen und als Heiligen verehren. Somit war er bis 1663 der
erste Landespatron von Österreich. Er ist in der Stiftskirche in der
Nähe der Babenbergergruft bestattet. Als Opfer von Vorurteilen soll er
als Mahner gegen den Fremdenhass in Erinnerung bleiben. Der heilige
Koloman ist nach wie vor Patron von Stadt und Stift Melk und sein Fest
wird an jedem 13. Oktober in der Stiftskirche mit einem
Festgottesdienst und in der Stadt Melk mit dem Kolomanikirtag begangen.
Das Holz der Skulptur, eine Eiche aus den Wäldern des Stiftes Melk, ist
etwa 150 Jahre alt. Der Durchmesser des Eichenstammes beträgt 95
Zentimeter. Die Skulptur ist etwa 600 Kilogramm schwer. Die Skulptur
wurde von Franz Gundacker nur mit der Motorsäge als einziges Werkzeug
aus dem Eichenstamm geschnitten. Franz Gundacker ist Tischler in der
Tischlerei des Stiftes.
Von dem kleinen Balkon oberhalb des Torbogens aus pflegten die Äbte in
früheren Zeiten Gäste zu begrüßen. Rechts und links des Balkons stehen
Statuen der Apostel Petrus und Paulus, der Patrone der Stiftskirche.
Die Stiftsbesichtigung umfasst das Stiftsmuseum, den Kaisergang, den
Marmorsaal, die Altane, die Bibliothek und die Stiftskirche. Das in den
ehemaligen Kaiserzimmern eingerichtete Stiftsmuseum erzählt unter dem
Titel „Unterwegs vom Gestern ins Heute” in zeitgenössischer und sehr
abwechslungsreicher Gestaltung und Präsentation anhand von
Kunstschätzen und durch mediale Mittel die über 900-jährige Geschichte
des Stiftes Melk. Der Marmorsaal, die Stiftsbibliothek und die Melker
Stiftskirche sind Meisterleistungen barocker Baukunst.
Die Stiftsbibliothek zählt zu den harmonischsten und bedeutendsten
barocken Bibliotheken. Zirka 10.000 gleich gebundene Bücher geben dem
Raum eine unvergessliche Atmosphäre. Von der Altane (Balkon zwischen
Marmorsaal und Bibliothek) bietet sich den Besuchern ein großartiger
Ausblick auf die Donaulandschaft und die Westfassade der Stiftskirche.
Den Abschluss und Höhepunkt des Rundganges bildet die Melker
Stiftskirche, die zu den schönsten Barockkirchen der Welt zählt und als
ein Musterbeispiel des Hochbarock gilt.
Der Löwe ist das Wappentier von Melk.
Hausfront von Rathausplatz 11, erbaut 1575, Fassade Mitte 19. Jhdt.
Alexander Karl OSB (1824-1909) war ein österreichischer Benediktiner
und Politiker. Von 1875 bis zu seinem Tod war er der 62. Abt des
Stiftes Melk und von 1878 bis 1908 insgesamt fünf Legislaturperioden
lang Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag sowie ab 1876
Mitglied des Reichsrates.
Auf der Westseite des Rathausplatzes, an der Abzweigung der Sterngasse
von der Hauptstrasse, steht ein anmutiges, mit Holzschindeln gedecktes,
kleines Haus mit zwei Rundtürmchen und romantischen
Schlüssellochscharten.
Das kleine malerische Häuschen aus dem 17. Jahrhundert wird Brotladen
genannt. Die drei Bäcker von Melk hatten hier eine Verkaufsstelle, die
sie gemeinsam und abwechselnd betrieben. Zugleich war der Brotladen
eine soziale Einrichtung, in der eine Bäckerwitwe die Produkte der
Melker Bäcker, und nur von diesen Dreien, verkaufen und dabei eine
kleine Zusatzeinnahme mitverdienen durfte.
Im 11. Jahrhundert gründete das Bistum Passau die Pfarre Melk. Die
Pfarrkirche zum Hl. Stephan lag auf dem Höhenrücken östlich der Burg
bzw. des Klosters. Da der Weg für die Melker Bürger beschwerlich war,
errichteten sie im 15. Jahrhundert eine Marienkapelle im Markt, die
1508 Pfarrkirche wurde. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
wandte sich ein großer Teil der Bevölkerung dem Protestantismus zu. Die
Bürger entwickelten ein starkes Selbstbewusstsein und strebten nach
größerer Unabhängigkeit vom Stift.
Dennoch verteidigten sie den Markt 1619 erfolgreich gegen
oberösterreichische Protestanten, die mit einer Armee gegen Wien zogen.
Das "Reformationspatent" des Jahres 1627 und die darauf folgende
Ausweisung aller evangelischen Lehrer und Pastoren bedeutete das Ende
des Protestantismus in der Öffentlichkeit. Nur einige adelige Familien
in der Umgebung konnten privat noch evangelisch bleiben. 1693 tauschte
das Stift von der Diözese Passau die Pfarre Melk mit den Filialkirchen
Matzleinsdorf und Maierhöfen gegen die Pfarren Baden, Oberwaltersdorf
und Moosbrunn ein.
DAS INNERE der Pfarrkirche: Dreischiffige Pfeilerbasilika mit mäßig
erhöhtem Mittelschiff. Das Gewölbe wird durch wuchtige achteckige
Pfeiler getragen, die durch Spitzbögen miteinander verbunden sind.
Durch die Renovierung 1992/93 wieder einen hellen, freundlichen
Gottesdienstraum.
Die ORGEL ist eine rein mechanische Schleifladenorgel mit 16 Registern
(1239 Pfeifen) aus der Werkstatt des Kremser Orgelbaumeisters Gregor
Hradetzky (1969). Seit der Umgestaltung 1898/99 besitzt die Pfarrkirche
keine außergewöhnlichen Kunstschätze. Es ist aber gelungen,
verschiedene neue Elemente mit dem bestehenden gotischen Kirchengebäude
zu einem einheitlich wirkenden Ensemble harmonisch zusammenzufügen: ein
Kunstwerk, das neben dem barocken Stift durchaus bestehen kann.
Die SEITENALTÄRE sind als Flügelaltäre gestaltet. Links sehen wir die
Pieta umgeben von Märtyrern, rechts die Madonna inmitten von Jungfrauen
- ein Engel hält das Modell der Pfarrkirche.
Die FENSTER wurden von der Kunstanstalt für Glasmalerei
Ostermann-Hartwein (München) nach Entwürfen von Jakob Bradl verfertigt
und zeichnen sich durch eine eigene Leuchtkraft zu verschiedenen
Tageszeiten aus. Sie zeigen Darstellungen aus der lauretanischen
Litanei. Durch die Renovierung 1987 wurde die ursprüngliche Intensität
der Farben wieder gewonnen.
Der Hochaltar ist reich mit Schnitzwerk ausgestattet. Die Reliefgruppen
zeigen die Anbetung der Könige und das Letzte Abendmahl. In den beiden
vergoldeten Schreinen sind Reliquien des hl. Koloman und des hl. Urban.
Der VOLKSALTAR wurde im Zug der Renovierung 1992/93 aus alten Teilen
zusammengebaut.
Die MARIA-HILF-KAPELLE an der Südseite wurde im Jahre 1684 vom hiesigen
Postmeister Matthias Frombwald zum Dank für die Errettung aus der
Türkennot erbaut. Die Einrichtung stammt aus dem Jahre 1775. Der untere
Teil des Wandaufbaus besteht aus Stuckmarmor, der obere Teil aus Holz
mit marmoriertem Anstrich.
Bemerkenswert ist die Kombination von Gold, Silber und Kupfer an den
Kapitellen. In der Mitte sehen wir ein Innsbrucker Gnadenbild (auch
Passauer Gnadenbild genannt) in vergoldetem Rahmen mit reicher Glorie
aus Strahlen und Cherubsköpfen. Bei der Restaurierung im Jahre 1988
wurde der ursprüngliche Zustand der Kapelle wieder hergestellt.
Die EINRICHTUNG stammt durchwegs aus den Jahren 1898/99. Die
Altartische von Hochaltar und Seitenaltären aus tridentiner Marmor
verfertigte der Steinmetzmeister Leopold Siber aus Wilten. Das
Kommuniongitter aus Marmor und Eisen stammt vom Steinmetz Traxler aus
Häusling und dem Melker Schlossermeister Enzmann. Die aus Eichenholz
geschnitzten Altaraufbauten, die Kanzel, die Chorstühle, den
Taufsteinaufsatz und die Kreuzwegrahmen lieferte Bildhauer Hofer aus
St.Pölten. Die Statuen und Reliefs wurden von der Südtiroler Familie
Schmalzl aus St. Ulrich im Grödnertal geschaffen. Die KANZEL mit
reichem Schnitzwerk zeigt Statuen der lateinischen Kirchenväter. Zur
Pfarre Melk gehören ca. 5000 Katholiken in der Stadt und in 12 Dörfern.
Seit dem Jahre 1693 wird die Pfarre von den Benediktinern des Stiftes
Melk betreut.
Bahnhof von Melk, der nicht ganz so bekannt ist wie die daneben
vorbeiführende Westautobahn A1, von der man einen guten Blick auf das
Stift hat.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: