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Warschau (Warszawa) ist seit 1596 die Hauptstadt Polens und die flächenmäßig größte sowie mit über 1,75 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Als eines der wichtigsten Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelszentren Mittel- und Osteuropas genießt Warschau große politische und kulturelle Bedeutung.
Beidseitig am Strom der Weichsel (pln. Wisla) in der Woiwodschaft Masowien gelegen, gliedert sich ihr Stadtgebiet in 18 Stadtbezirke, unter denen Srodmiescie (Stadtmitte) die Innenstadt ausmacht und das UNESCO-Welterbe der wiederaufgebauten Warschauer Altstadt beherbergt.
Wie der Eiffelturm in Paris ist in Warschau der Kultur- und Wissenschaftspalast (Palac Kultury i Nauki) unübersehbar. Wenn man am Hauptbahnhof Warszawa Centralna ankommt - einer der größten unterirdischen Bahnhöfe Europas - steht man direkt davor. Wie immer man zur Optik steht, die Sowjets haben damit die Polen mit einem gewaltigen Pracht-, Prunk- und Protzbau zwangsbeschenkt.
Anfangs noch in Weiß, erscheint das Gebäude heute in Braun-Beige, zurückzuführen auf die jahrzehntelange Luftverschmutzung. Im 30. Stockwerk vom Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) befinden sich in 114 Metern Höhe eine Aussichtsplattform und ein Panoramarestaurant.
Als Tourist darf ich feststellten, dass diese Stadt ganz ausgezeichnet beschildert ist. Außerdem wird ein Warsaw Pass angeboten, in dem sehr (und nicht ganz so) interessante Sehenswürdigkeiten inkludiert sind. Eine Nutzungsdauer von 48 Stunden um 169,00 PLN (EUR 39,-) ist zwar kein Schnäppchen, aber durchaus vertretbar.
Der Sächsische Garten (polnisch Ogrod Saski) ist ein Park in Warschau, errichtet an der Wende zum 18. Jahrhundert, und Teil der Sächsischen Achse. Der Garten schloss sich westlich an das im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Sächsische Palais an. Sein südwestlicher Rand schließt an das Grabmal des unbekannten Soldaten an, das in den 1920er Jahren in den Arkaden des Palais eingerichtet worden war. Am anderen Ende des Gartens beginnt das Warschauer Stadtviertel Za Zelazna Brama (Hinter dem Eisernen Tor).
Der Plac marsz. Jozefa Pilsudskiego (Marschall-Jozef-Pilsudski-Platz) ist ein ursprünglich barocker Platz in Warschau vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Er ist Teil der Sächsischen Achse. An der Nordseite wurde im Jahr 2003 das Metropolitan-Bürogebäude von Norman Foster errichtet.
Hala Gwardii ist eine ehemalige Boxsporthalle, die jetzt als Drink & Food Market genutzt wird. Sie ist als Osthalle eine der beiden Mirow-Hallen (auch: Mirowskie-Hallen, polnisch Hale Mirowskie), zwei identische, hintereinanderliegende Markthallen vom Beginn des 20. Jahrhunderts.
Seit den 1980er Jahren werden die Hallen nicht mehr denkmalschützerischen Ansprüchen entsprechend erhalten. Die Ziegelfassaden mit ihrem reichen Schmuck verfallen. Historische Beleuchtungen, Fenster, Türen und sonstige Ausstattungselemente wurden und werden durch moderne Einheitsware ersetzt. Im Innen- wie Außenbereich wirken die Hallen schmutzig und unästhetisch.
Gleich daneben ist die Westhalle Hala Mirowska, die als Marktplatz verschiedener Waren und Dienstleistungen dient.
Während der Kämpfe im Rahmen des Warschauer Aufstandes wurden in den Hallen von deutschen Einheiten Massenexekutionen an polnischen Zivilisten durchgeführt. Nach dem Krieg wieder aufgebaut, gehören sie heute zu den wenigen erhaltenen Vorkriegsgebäuden im Distrikt.
Hunderte von Einschusslöchern sind noch heute an den Mauern der Halle erkennbar.
Das Tadeusz Kosciuszko-Denkmal (Pomnik Tadeusza Kosciuszki) beim 'Platz hinter dem Eisernen Tor' (Plac Za Zelazna Brama). Dahinter ist der Lubomirski-Palast, heute befindet sich hier der Sitz des Business Centre Clubs (BCC).
Was es mit dem Nationalhelden Andrzej Tadeusz Bonawentura Kosciuszko auf sich hat, ist bereits zu seinem Denkmal im Reisebericht zu Krakau erwähnt worden.
Das Grabmal des Unbekannten Soldaten (polnisch Grob Nieznanego Zolnierza) ist eine nach dem Ersten Weltkrieg errichtete symbolische Grabstätte zum Gedenken an die im Kampf um die Freiheit Polens gefallenen polnischen unbekannten Soldaten. Das Grabmal befindet sich unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais am Pilsudski-Platz.
Das Warschauer Ghetto wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten für polnische und deutsche Juden errichtet und war das bei weitem größte Sammellager dieser Art. Es wurde Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt im Stadtteil Wola zwischen Danziger Bahnhof und dem alten Hauptbahnhof Warszawa Glowna und dem Jüdischen Friedhof errichtet.
Es diente schließlich hauptsächlich als Sammellager für die Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka der SS und war als solches Teil der organisierten Massenvernichtung, der sogenannten 'Endlösung der Judenfrage' (der Shoah).
Der Warschauer Aufstand war die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg in Warschau vom 1. August bis zum 1. Oktober 1944. Von der polnischen Exilregierung in London im Rahmen der landesweiten Aktion Burza befohlen, war er die größte einzelne bewaffnete Erhebung gegen die deutschen Besatzer in Europa während des Zweiten Weltkrieges.
Die Widerständler kämpften 63 Tage gegen die Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. Auf Befehl Stalins griff die auf der anderen Seite der Weichsel stehende Rote Armee - bis auf die 1. Polnische Armee - nicht in die Kämpfe ein, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wäre.
Die Straßenbahn Warschau (polnisch: Tramwaje Warszawskie) ist ein 120 Kilometer langes System, das ein Drittel der Stadtfläche der polnischen Hauptstadt erschließt und die Hälfte der Einwohner erreicht. Auf ihm verkehren 863 Straßenbahnen.
Links: Der Pesa Jazz Duo des Typs 128N, ein fünfteiliges Zweirichtungsfahrzeug, in Niederflurtechnik ausgeführter Straßenbahn-Gelenktriebwagen des Herstellers Pesa aus Bydgoszcz in Polen.
Rechts: Der Pesa Swing vom Typ 120Na ist ein fünfteiliger, zu 100 % niederfluriger Straßenbahn-Gelenktriebwagen - ebenfalls vom Hersteller PESA aus Bydgoszcz, Polen.
Die katholische Kirche der Heiligen Anna (poln. Kosciol sw. Anny) in Warschau ist eine katholische Bernhardinerkirche an der Krakauer Vorstadt, dem nördlichsten Teil des Warschauer Königswegs. Der Kirchturm wurde 1578 im Stil des Manierismus hinzugefügt. Im Warschauer Aufstand von der Wehrmacht zunächst niedergebrannt, wurde die Kirche nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Das Warschauer Königsschloss (polnisch Zamek Krolewski w Warszawie) war bis zum 18. Jahrhundert der Sitz der polnischen Könige. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Streitkräfte und durch das Sprengkommando der Technischen Nothilfe wurde es von 1971 bis 1988 vor allem mithilfe US-amerikanischer Spendengelder wiederaufgebaut. 1980 wurde das Schloss als Teil der Warschauer Altstadt ins UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen.
Die Sigismundssäule im Herzen der Stadt am Schlossplatz gelegen ist das Wahrzeichen und das älteste weltliche Denkmal der polnischen Hauptstadt Warschau. Die barocke Säule wurde im Jahre 1644 von König Wladyslaw IV. Wasa zur Erinnerung an seinen Vater Zygmunt errichtet, der Warschau 1596 zur Hauptstadt erklärt hatte.
Die Warschauer Altstadt ist das historische Zentrum der polnischen Hauptstadt. Sie wurde nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1944 im Zeitraum von 1949 bis 1955 weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut und am 2. September 1980 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Der Schlossplatz (poln. Plac Zamkowy) befindet sich zwischen dem Warschauer Königsschloss und der Altstadt.
Die Warschauer Seejungfrau (Syrenka Warszawska) entstammt einer der bekanntesten romantischen Legenden Polens.
Der Legende zufolge schwamm vor langer Zeit eine Meerjungfrau im Fluss Vistula in Richtung Warschau. Sie entschied sich, hier Rast zu machen. Die Fischer aus Warschau waren von ihrer Schönheit und ihrem Gesang ganz betört, und als sie später von einem reichen, bösen Kaufmann gefangen genommen wurde, eilte einer der Fischer herbei, um sie zu retten. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit schwor die Meerjungfrau, alle Fischer und damit auch alle Bewohner Warschaus zu beschützen.
Die Seejungfrau ist seit dem 16. Jahrhundert im Wappen von Warschau vertreten, und auch in der Stadt selbst gibt es viele Darstellungen von ihr. Dieses Denkmal steht am Marktplatz der Altstadt.
Der Barbakan von Warschau, ein dem Tor einer Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk in Form einer runden Bastei.
Ausblick vom 30. Stock des Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) auf Warsaw Towers, Intercontinental und Warsaw Financial Centre (Warszawskie Centrum Finansowe).
Im Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki) innen mit einer Deckenleuchte von unten.
Dieses farbenfrohe Gebäude am der Außenseite der Stadtmauer beim Barbakan ist ein mietbares Apartment.
Denkmal für Marie Sklodowska Curie (1867-1934), eine Physikerin und Chemikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich lebte und wirkte. Sie untersuchte die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen und prägte für diese das Wort 'radioaktiv'. Im Rahmen ihrer Forschungen, für die ihr 1903 ein anteiliger Nobelpreis für Physik und 1911 der Nobelpreis für Chemie zugesprochen wurde, entdeckte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die chemischen Elemente Polonium und Radium. Marie Curie ist die einzige Frau unter den vier Personen, denen bisher mehrfach ein Nobelpreis verliehen wurde, und neben Linus Pauling die einzige Person, die Nobelpreise auf zwei unterschiedlichen Fachgebieten erhielt.
Mit dem Warschau Pass wird auch die Möglichkeit zum Hop on/off Bus angeboten. Natürlich fährt der die allerwichtigsten Stationen an, wobei die meisten (zu) nah und in Fußweite erreichbar sind. Eine Nutzung erschien mir daher von vornherein nicht sinnvoll. Nachdem ich zustätzlich erfahren habe, dass es nur einen Bus pro Route gibt, der laut Timetable nur alle 2-3 Stunden an jeder Station vorbeikommt, schied diese Transportmöglichkeit endgültig aus. Ich habe auch während meines Aufenthalts keinen einzigen Sightseeingbus auf den Straßen gesehen.
Macht aber nix, der öffentliche Linienbusverkehr ist ausgezeichnet, engmaschig und topmodern. Monitore im Bus zeigen die gesamte Strecke, die aktuelle Position, die Fahrzeiten zu den nächsten Haltestellen, Umsteigemöglichkeiten und vieles mehr. Mit der Linie 116 kommt man ebenso zu allen Hotspots und das alle paar Minuten. Und das beste, Tagestickets für Bus und U-Bahn sind beim Warschau-Pass (nach Aufpreis von 10 PLN/Tag) ebenso inkludert.
Das Nationalstadion PGE Narodowy auf der anderen Uferseite der Weichsel ist ebenso im Warszawa Pass dabei und ich überdenke mein Zeitkontingent, ob sich auch in dieser Stadt einen Stadiontour ausgehen könnte.
Das Teatr Wielki (deutsch Großes Theater) ist das größte Theater in Warschau. Es beherbergt die Nationaloper (Opera Narodowa) und das Nationaltheater (Teatr Narodowy) Polens und wurde in den Jahren 1825-1833 nach Plänen des italienischen Architekten Antonio Corazzi errichtet. Das Gebäude wurde von der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs bis auf Reste der Fassade zerstört. Der Neubau der Nationaloper wurde am 19. November 1965 eingeweiht.
Die Fassadenbreite beträgt 196 m, das Gebäudevolumen ca. 500.000 m³. Im Jahre 2002 wurde die Hauptfassade des Theatergebäudes mit einer bronzenen Quadriga gekrönt. Die Quadriga war schon im 19. Jahrhundert vom Antonio Corazzi vorgesehen, wurde aber erst im 21. Jahrhundert verwirklicht.
Das Adam-Mickiewicz-Denkmal (Pomnik Adama Mickiewicza) steht am Warschauer Königsweg neben der 'Karmeliterkirche der Maria-Himmelfahrt und St. Joseph ihres Bräutigams' (Kosciol Wniebowziecia Najswietszej Maryi Panny i sw. Jozefa Oblubienca).
Der Warschauer Präsidentenpalast von 1643 (polnisch Palac Prezydencki; auch Palac Koniecpolskich, Palac Lubomirskich, Palac Radziwillow oder Palac Namiestnikowski) ist ein Stadtschloss in der Krakauer Vorstadt am Königsweg.
Der Königsweg (auch Königstrakt, polnisch Trakt Krolewski) beginnt am Warschauer Königsschloss, führt in südlicher Richtung und ist eine der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Ursprünglich wurde damit die etwa 4 Kilometer lange Strecke bis zum königlichen Lazienki-Park bezeichnet, später bis zum Belvedere-Palast. Neuerdings wird auch die Weiterführung bis zum 10 Kilometer entfernt liegenden Wilanow-Palast von König Jan III. Sobieski eingeschlossen.
Das Adam-Mickiewicz-Denkmal (Pomnik Adama Mickiewicza) wurde am 24. Dezember 1898, zum hundertsten Geburtstag des größten polnischen Dichterfürsten der Romantik - Adam Mickiewicz, an der Krakauer Vorstadt in Warschau aufgestellt. 1942 wurde das Denkmal von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach Hamburg gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dessen Überreste, Kopf und Torso, nach Polen zurückgebracht.
Bei der Belagerung von Warschau im September 1939 zerstörte die deutsche Luftwaffe das Warschauer Königsschloss durch Bombenangriffe weitgehend. Danach plünderten Wehrmachtsangehörige unter der Aufsicht von Dagobert Frey die Kunstschätze. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 ließ Heinrich Himmler das Schloss sowie große Teile der polnischen Hauptstadt planmäßig sprengen.
Blick auf den Schlossplatz in Warschau, mit Schloss (rechts) und Sigismundssäule (links).
Das Denkmal für Fryderyk Chopin wurde zu Ehren des in der Nähe Warschaus in Zelazowa Wola geborenen Komponisten und Pianisten 1908 von Waclaw Szymanowski geschaffen. Das monumentale Jugendstildenkmal wurde jedoch erst 1926 aufgestellt. Es stellt den klavierspielenden Chopin unter einer vom Wind gebeugten masowischen Weide dar. Das Denkmal wurde bereits zu Beginn der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1958 rekonstruiert. Heute finden unter dem Denkmal um den Chopin-See sonntäglich Klavierkonzerte um 12 und 16 Uhr statt, die für alle Besucher das Lazienki-Parks offenstehen.
Der Kopiec Powstania Warszawskiego (deutsch: 'Hügel des Warschauer Aufstandes') ist ein aufgeschütteter Erdhügel in Warschau, der mit einem Monument auf dem Gipfel an den Warschauer Aufstand von 1944 gegen die deutsche Besatzungsmacht erinnert.
Seit die Treppe seit 2004 zum Hügel führt, ist sie die längste Treppe in Warschau. Sie hat 400 Stufen und 40 Treppenabsätze. Sie wird von mehreren Hundert kleinen Holzkreuzen gesäumt.
1944 wurde an dieser Stelle mit Trümmerschutt von den zahlreichen Ruinen des zerstörten Warschaus ein Erdhügel aufgeschüttet. Danach war der Hügel über mehrere Jahre in Vergessenheit geraten und vernachlässigt worden, bis im Jahr 2004 aus Anlass des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes das obere Ende des Hügels aufgeräumt und eine Treppe gebaut wurde, um einen angenehmeren Zugang von der Bartycka-Straße zu ermöglichen.
Auf der Ebene ist ein mehrere Meter hohes Denkmal installiert. Die Form auf dem Sockel stellt die Kotwica (auf Polnisch auch Znak Polski Walczacej genannt, auf deutsch: 'Zeichen des kämpfenden Polens') dar und ist ein Symbol des Polnischen Untergrundstaates.
Meerjungfraustatue an der Weichsel, im Hintergrund das Nationalstadion.
Die Universitätsbibliothek Warschau ist eine Bücher- und Zeitschriftensammlung und wurde 1816 für die Lehrenden und Studierenden der Universität Warschau gegründet. Auf dem Dach wurde nach Plänen der Landschaftsarchitektin Irena Bajerska ein botanischer Garten mit einer Fläche von 1,5 ha angelegt und am 12. Juni 2002 eröffnet. Es ist einer der größten Dachgärten in Europa, der jedoch nur über eine Treppenanlage erreichbar und damit nicht barrierefrei ist.
Von hier bietet sich ein weiter Blick über Warschau und über die Weichsel bis hin zum Stadion Narodowy. Auch der Kulturpalast hebt sich aus dem Stadtbild heraus. Aber das tut er - ähnlich dem Eiffelturm in Paris - von jeder Stelle der Stadt aus.
Der Kultur- und Wissenschaftspalast (pln. Palac Kultury i Nauki, abgekürzt PKiN) ist ein zwischen 1952 und 1955 auf Anordnung Josef Stalins im Baustil des Sozialistischen Klassizismus errichteter 237 Meter hoher Wolkenkratzer im Zentrum von Warschau. In den ersten Jahren seiner Fertigstellung war das damals 'Stalinpalast' genannte Gebäude, nach dem Hauptgebäude der Lomonossow-Universität in Moskau mit 240 Metern, das zweithöchste Gebäude Europas und ist heute das höchste in Polen.
In der Zeit der Volksrepublik Polen war der Palast vor allem ein Ort zum repräsentieren und einladen: Das beste Restaurant der Stadt war dort, die Elite Polens, der Staatspartei Polska Zjednoczona Partia Robotnicza, der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, sowie der Warschauer Pakt trafen sich dort. Am 13. April 1967 traten mit den Rolling Stones, die im Rahmen ihrer Europa-Tournee unterwegs waren, eine der ersten weltbekannten Rockbands hinter dem Eisernen Vorhang auf. Der Auftritt in der im Palast befindlichen Kongresshalle unterschied sich von den bisherigen Konzerten der Rolling Stones: 3.000 der 5.000 Karten gingen kostenfrei an Parteifunktionäre und deren Familien und so spielten die Rolling Stones, statt vor kreischenden Teenies, mehrheitlich vor krawattetragenden älteren Herren.
Als Symbol der totalitären Unterdrückung zunächst unbeliebt bis verhasst und von den Warschauerinnen und Warschauer verspottet, dass der schönste Blick auf Warschau, der vom Kulturpalast sei, weil man von dort ebendiesen nicht sehen muss, ist der Palast zwar nicht gänzlich unumstritten, jedoch durch seine innere Umgestaltung und Historie bei vielen Einwohnern und Touristen beliebt und zählt zu den Wahrzeichen Warschaus. Heute beherbergt der Kulturpalast in seinen 3.288 Räumen 8 Kinosäle, 4 Theater und 3 Museen, eine Schwimmhalle sowie eine Hochschule für Fotografie; dazu gibt es des öfteren Modeschauen, Messen oder Konzerte in der angrenzenden Kongresshalle.
Statuette von Jan Karski beim POLIN Muzeum Historii Zydow Polskich.
Jan Karski, eigentlich Jan Kozielewski (1914-2000), war ein polnischer Offizier und Kurier der Polnischen Heimatarmee. Der Jurist und Diplomat zählte u. a. neben Witold Pilecki zu den wichtigsten Zeugen des Holocaust.
Eine weitere Statuette ist in Krakau und ebenfalls im diesbezüglichen Reisebericht zu finden.
Der Jugendliche im Hintergrund hat ein interessantes SchattenDoppelbild ermöglicht.
Der Krasinski-Palast (polnisch Palac Krasinskich), auch Palast der Republik genannt, ist ein Barockschloss aus dem 17. Jahrhundert. Das Schloss wurde von Tylman van Gameren für die Magnatenfamilie Krasinski von 1677 bis 1683 errichtet. Die Krasinskis legten westlich des Schlosses einen großen barocken Garten an.
Nach dem Warschauer Aufstand 1944 zerstörte die deutsche Wehrmacht den Palast. In der Nachkriegszeit nach den Gemälden von Bernardo Bellotto wieder aufgebaut, dient das Palais inzwischen als Teil der Nationalbibliothek.
Der Krasinski-Platz (polnisch Plac Krasinskich) ist ein Platz in der Warschauer Neustadt im Bezirk Srodmiescie (Stadtmitte). Er verbindet die vier Straßen Ulica Dluga, Ulica Miodowa, Ulica Swietojerska und Ulica Bonifraterska.
An dem Platz liegen der namensgebenden Krasinski-Palast im Westen, das Gebäude des Obersten Gerichts (Gmach Sadu Najwyzszego) im Norden (das Gebäude überbaut dort die Straße) und Osten sowie von der Feld-Kathedrale der polnischen Armee (Katedra polowa Wojska Polskiego) im Südosten. Außerdem befindet sich das 1989 errichtete Denkmal des Warschauer Aufstandes auf dem Platz.
Das Denkmal des Warschauer Aufstandes (polnisch Pomnik Powstania Warszawskiego) erinnert an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Es wurde auf dem Krasinski-Platz vor dem Gebäude des Obersten Gerichts erbaut und am 1. August 1989 enthüllt.
Denkmal für Nikolaus Kopernikus (Pomnik Mikolaja Kopernika) vor dem Staszic-Palast (Palac Staszica), Sitz der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Polskiej Akademii Nauk).
Die katholische Basilika des Heiligen Kreuzes (Bazylika Swietego Krzyza) ist an der Krakauer Vorstadt an ihrem Südende und Übergang zur Neuen Welt. Die Heilig-Kreuz-Basilika wurde 1510 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Die Kirche brannte bereits in den ersten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs nach dem Bombardement durch die Luftwaffe aus und wurde während des Warschauer Aufstands von der Wehrmacht am 6. September 1944 in die Luft gesprengt. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1945 bis 1953.
Visitantinnen-Kirche (Kosciol Wizytek) und ein Denkmal für Stefan Wyszynski (Pomnik kard. Wyszynskiego).
Die bronzene Quadriga auf der Hauptfassade des Theatergebäudes Teatr Wielki bei Nacht.
Das Hotel Bristol wurde zur Jahrhundertwende an Warschaus Prachtstraße Krakowskie Przedmiescie errichtet. Es gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Hotels in der Stadt und ist heute ein luxuriöses 5-Sterne-Hotel der Marriott-Gruppe. Seit dem 1. Juli 1965 ist das Gebäude in das Warschauer Denkmalschutz-Register (Nr. 698) eingetragen.
Die Ehrenwache vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais am Pilsudski-Platz hat um 23 Uhr ihre Wachablöse. Trotzdem ich genau auf ihrer Zugangsroute stand (sie kamen von hinten), waren sie so nett mich nicht über den Haufen zu marschieren.
In London hätten sie mich weggeschrieen und fortgerempelt.
Der Pilsudski Platz (plac Marszalka Jozefa Pilsudskiego) mit - von vorn nach hinten - dem Päpstlichen Kreuz (Krzyz Papieski), dem Smolensker Katastrophendenkmal, die Zacheta Kunstgalerie (Galeria Sztuki Zacheta), die Lutherische Dreifaltigkeitskirche (Kosciol Ewangelicko - Augsburski Swietej Trojcy) und - benebelt - der Kultur- und Wissenschaftspalast (Palac Kultury i Nauki).
Alexanderkirche - Kosciol Sw. Aleksandra
Die katholische Kirche des Heiligen Alexander (poln. Kosciól sw. Aleksandra) in Warschau ist eine katholische Pfarrkirche auf dem Platz der Drei Kreuze, dem zentralen Teil des Warschauer Königswegs zwischen der Neuen Welt und den Ujazdowski Alleen.
Die Kirche wurde in den Jahren 1818 bis 1826 im Stil des Klassizismus auf Initiative von Zar Alexander I. von Chrystian Piotr Aigner erbaut. Der Bau wurde zum großen Teil von Jozef Zajaczek und einer öffentlichen Sammlung finanziert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche von Józef Pius Dziekonski im Stil der Neorenaissance mit Zügen der Neugotik umgebaut.
Die Kirche wurde während des Warschauer Aufstands von der Wehrmacht zunächst bombardiert, nach dem Krieg aber im ursprünglichen Stil von Aigner wieder aufgebaut.
Allerheiligenkirche - Kosciol Wszystkich Swietych
Die katholische Kirche Aller Heiligen (poln. Kosciól Wszystkich Swietych) in Warschau ist eine katholische Pfarrkirche am Plac Grzybowski.
Die Kirche wurde von 1861 bis 1883 von Enrico Marconi im Stil der Neorenaissance errichtete. Die Kirche wurde beim Beginn des Zweiten Weltkriegs von der Luftwaffe bei der Bombardierung beschädigt. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich die Kirche zunächst auf dem Gebiet des Jüdischen Ghettos.
Sie wurde nach der 'Großen Aktion' der SS aus dem Ghetto ausgegliedert, bei der Niederschlagung des Warschauer Ghettoaufstands 1943 von der SS stark beschädigt und erneut im Zuge des Warschauer Aufstands zerstört. Während des Warschauer Ghettos wurde die Kirche von Katholiken jüdischer Abstammung genutzt.
Unter anderem fand Ludwik Hirszfeld in der Kirche Unterschlupf. Nach dem Krieg erhielt die Kirche die Auszeichnung House of Life. Die Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert.
Als Papst Johannes Paul II. 1987 eine Messe in der Kirche feierte, war auch Mutter Teresa anwesend.
Das Frederic-Chopin-Museum in Warschau (polnisch Muzeum Fryderyka Chopina w Warszawie) ist ein 1955 gegründetes Personenmuseum mit Sitz im Ostrogski-Palast (Zamek Ostrogskich w Warszawie). Es ist ausschließlich dem Leben und Werk Frédéric Chopins gewidmet.
Chopins letztes Klavier: Pleyel-Flügel Nr. 14810.
Die Sammlungen des Museums bestehen aus etwa 7000 Objekten, u. a. Handschriften, Briefe, Lichtbilder, Juwelen und Grafiken. Ein Teil der Sammlungen wurde 1999 in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen. Die Ausstellung im Ostrogski-Palast zeigt nur einen Teil dieser Exponate. Am 1. März 2010 wurde eine neu gestaltete multimediale Ausstellung eröffnet.
Die Ausstellungsräume befinden sich auf fünf Ebenen, die Besucher können die Reihenfolge der Besichtigung selbst bestimmen.
Der Ostrogski-Palast wurde nach Entwurf des Architekten Tylman van Gameren in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und befindet sich in der Tamka-Straße 41 im Stadtteil Powisle.
Die Feldkathedrale der polnischen Armee Jungfrau Maria Königin Polens (polnisch Katedra polowa Wojska Polskiego NMP Krolowej Polski) in Warschau ist die katholische Militärkathedrale der polnischen Armee. Die Bischofskirche des polnischen Militärordinariats steht an der ul. Dluga unweit des Krasinski-Platzes.
Die Kirche wurde 1642 von König Ladislaus IV. Vasa für die Piaristen gestiftet und 1651 von diesen übernommen. Die Kirche wurde während der Schlacht bei Warschau im Jahre 1656 von den Schweden geplündert und niedergebrannt.
Bereits König Johann II. Kasimir fasste den Beschluss, die Kirche wieder aufzubauen. Sie konnte jedoch erst 1701 nach dem Wiederaufbau durch Giacomo Giuseppe Fontana wieder geweiht werden. Die Altarbilder schufen Szymon Czechowicz und Johann Gottlieb Plersch.
Seit 1834 wurde der Bau als orthodoxe Kirche genutzt und entsprechend in den Jahren 1835-1837 mit Turmkuppeln im russisch-byzantinischen Stil durch Antonio Corazzi und Andrzej Golonski umgebaut. Nach der Besetzung Warschaus durch die Achsenmächte im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche 1916 der römisch-katholischen Kirche zurückgegeben.
In den Jahren 1923-1927 erfolgte der Rückbau im klassizistischen Stil durch Oskar Sosnowski. Die Kirche wurde während des Zweiten Weltkriegs wesentlich beschädigt und bis 1960 von Leon Suzin wieder aufgebaut. 1991 wurde sie der polnischen Armee übergeben.
Heilig-Geist-Kirche - Kosciol Paulinow, Sw. Ducha i sw. Pawla Pustelnika
Die katholische Kirche des Heiligen Geistes (poln. Kosciól sw. Ducha) in Warschau ist eine katholische Paulanerkirche in der Warschauer Neustadt.
Die Kirche wurde 1388 von Janusz I. dem Älteren im gotischen Stil gestiftet und im 17. Jahrhundert von den Paulanern übernommen.
Die Kirche wurde 1699-1717 im Stil des Spätbarock von Simone Giuseppe Belotti und Giuseppe Piola neugebaut.
Im Warschauer Aufstand von der Wehrmacht zunächst niedergebrannt und später durch Sprengung zerstört, wurde die Kirche nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Nationalmuseum - Muzeum Narodowe w Warszawie
Das Nationalmuseum in Warschau (poln. Muzeum Narodowe w Warszawie) ist mit seinen Außenstellen im Königsschloss und im Palast von Wilanów das größte Museum der Stadt.
Es ging aus dem am 20. Mai 1862 eröffneten Museum der schönen Künste hervor und wurde 1916 in Muzeum Narodowe umbenannt.
1926 begann der Bau des heutigen Gebäudes an den Aleje Jerozolimskie. 1932 eröffneten die ersten Ausstellungen dekorativer Kunst in den beiden zuerst fertiggestellten Gebäudeflügeln. Am 18. Juni 1938 wurde der Gesamtbau offiziell eingeweiht.
In den 2010er Jahren besitzt das Museum rund 780.000 Werke in Sammlungen des Altertums, der polnischen Malerei, der ausländischen Malerei (z. B. die nubischen Fresken von Faras oder Spaziergängerin am Springbrunnen im Kurgarten in Kissingen von Adolph von Menzel) sowie des Kunsthandwerks. Außerdem verfügt es über eine Münzsammlung und einen eigenen Flügel für das Polnische Militärmuseum. Das Museum enthält auch die alte Zacheta-Sammlung.
Maerten van Heemskerck (1498-1574) - Tryptichon mit Ecce Homo, 1544
Das Entfernen eines Kunstwerkes wegen 'Unsittlichkeit', welches eine Bananen essende Frau zeigt, löste im April 2019 eine Protestaktion aus, bei der Demonstranten vor dem Museumsgebäude vorsätzlich Bananen verzehrten.
Heiligtum Unserer Lieben Frau von Warschau - Sanktuarium Matki Bozej Laskawej Patronki Warszawy
Die katholische Kirche der Gnädigen Muttergottes (Kosciol Matki Bozej Laskawej) ist eine katholische Jesuitenkirche in der Warschauer Altstadt.
Die bronzene Engelstür wurde 2009 von Igor Mitoraj geschaffen. Sie zeigt die Szense der Verkündigung des Herrn, wobei Maria ungewöhnlich in der Pose der Venus von Milo mit den zwei Engeln unter ihr, anstelle des Erzengels Gabriel neben oder über ihr, wie dies gewöhnlich dargestellt wird.
Das namensgebende barocke Altarbild stammt aus der Zeit vor 1651 und stammt wohl aus dem italienischen Faenza. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs versteckt und ist daher einer der wenigen erhaltenen Kunstschätze der Kirche.
Unterhalb der Kirche befinden sich dreigeschossige gotische Keller, die von den Bürgerhäusern stammen, die sich an der Stelle der Kirche vor ihrem Bau gefunden haben. Die untersten Kellergeschosse sind zugeschüttet.
Die Kirche befindet sich in der Warschauer Altstadt unmittelbar nördlich der Johanneskathedrale an der Swietojanskastraße, die vom Hauptmarkt zum Schlossplatz führt. Der 65 Meter hohe Kirchturm ist gut vom nahe gelegenen Hauptmarkt gut zu sehen.
Die Karmeliterkirche oder auch Kirche Mariä Himmelfahrt und des Heiligen Josefs (Kosciól Wniebowziecia Najswietszej Maryi Panny i sw. Józefa Oblubienca) ist eine römisch-katholische Kirche an der Krakauer Vorstadt unmittelbar nördlich des Präsidentenpalasts.
Die barocke Kirche der Maria-Himmelfahrt und St. Joseph ihres Bräutigams wurde von 1661 bis 1681 von Józef Szymon Bellotti auf Initiative des Königs Johann II. Kasimir und des Primas Michael Stephan Radziejowski erbaut.
Die Arbeiten geht jedoch auf das Jahr 1642 zurück. Sie konnten allerdings wegen der schwedischen Besetzung um 1655 bis 1660 zunächst nicht zu Ende gebracht werden. Gestiftet wurde sie 1637 von König Wladyslaw IV. Wasa für den Karmeliterorden aus Krakau.
Die drei barocken Altäre gehen auf Karol Bay zurück. Jan Jerzy Plersch schuf um 1750 die Bildnisse der Altargruppe, die Verlobung Marias mit dem Heiligen Joseph. Die Kirche wurde von Ephraim Schröger im klassizistischen Stil von 1762 bis 1780 umgebaut.
Die Kirche ist eine der wenigen Warschauer Sakralbauten in der Innenstadt, die während des Zweiten Weltkrieges nicht zerstört wurden.
Unmittelbar nach dem Krieg kam ihr daher bis zum Wiederaufbau der Johanneskathedrale die Funktion der Kathedrale zu.
POLIN Muzeum Historii Zydow Polskich
Das Museum der Geschichte der polnischen Juden (poln. Muzeum Historii Zydów Polskich, POLIN) ist ein Museum in der polnischen Hauptstadt Warschau, neben dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos. Der Grundstein wurde am 26. Juni 2007 gelegt. Das Museum wurde am 19. April 2013 mit einer Feier anlässlich des 70. Jahrestages des Beginns des Warschauer Ghettoaufstandes teileröffnet.
Zweites Ehrenmal: 1947 wurde vom jüdischen, in Warschau geborenen Bildhauer Nathan Rapaport in Zusammenarbeit mit Leon Marek Suzin ein Ehrenmal aus schwedischen Labradoritblöcken, die von Reichsminister Albert Speer zur Errichtung eines Siegesdenkmals bestimmt waren, in heutiger Gestalt entworfen. Die Enthüllung erfolgte am 19. April 1948.
Das Ehrenmal besteht aus einer elf Meter hohen steinernen Stele mit einer bronzenen Skulpturgruppe in der Mitte. Weltweite Medienpräsenz erfuhr das Ehrenmal im Dezember 1970 durch den Kniefall von Warschau.
Die Idee eines der Geschichte der polnischen Juden gewidmeten Museums kam 1997 auf. Im selben Jahr gab die Stadt Warschau für diesen Zweck das einzige noch unverbaute Grundstück im ehemaligen jüdischen Viertel Warschaus frei.
Im Museum befinden sich Räume für wechselnde Ausstellungen (1300 m²) und eine ständige Ausstellung (4300 m²) über die Geschichte der polnischen Juden vom Mittelalter bis heute, das Bildungszentrum und Konferenzräume.
Derzeit bildet es die größte kulturelle Investition der polnischen Hauptstadt. Im Museum wurde das polychromierte hölzerne Gewölbe der 1942 zerstörten Synagoge in Hwisdez rekonstruiert. Im Freigelände um den Baukörper sind ebenfalls Schicksale von Juden dargestellt.
Gewölbe und Bima der Synagoge in Gwozdziec im Warschauer Museum
Das Bestreben, meine Aufnahmen möglichst menschenfrei zu gestalten, ist mir in Warschau leicht gefallen. Ähnlich wie in Zagreb, habe ich kaum Touristen gesehen. Eigentlich nur am Schlossplatz.
Ich war trotzdem nicht allein, denn in meiner Besuchswoche hatten offenbar alle Schulen aus Masowien ihre Projekttage in der Hauptstadt und ich konnte vielfach in einem Meer desinteressierter Jugendlicher baden. Irgendwie sind die Kids doch überall gleich.
Im internationalen Wettbewerb wurde das Projekt des finnischen Architektenteams Lahdelma & Mahlamäki Oy, Helsinki gewählt. Das Museumsgebäude wurde auf dem Grundriss eines Quadrates entworfen. Die gläsernen zweischichtigen Außenwände werden durch eine unregelmäßig geformte Spalte zerrissen, die den gebogenen Galerien mit gewellten Betonwänden im Inneren des Museumsgebäudes entsprechen.
Der Spalt steht für den Weg der Juden durch das Meer. Die Außenwelt und das Museumsinnere werden dadurch zugleich miteinander verbunden. Die Glaswände stellen in der zweiten Außenschicht das Wort Polin in lateinischer und hebräischer Schrift dar, das die Kurzbezeichnung für dieses Museum ist.
Die Visitantinnen-Kirche (poln. Kosciol Wizytek) ist eine Basilika in Warschaus Prachtstrasse, der Krakowskie Przedmiescie (Nr. 34). Die Kirche ist dem Heiligen Joseph gewidmet (deshalb auch: St.-Josephs-Kirche genannt; poln.: Kosciol Opieki sw. Józefa). Sie gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten Warschaus und stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht seit 1965 unter Denkmalschutz.
Der architekturhistorisch bedeutende Sakralbau ist eine dreischiffige Basilika mit Presbyterium, die mitunter auch als einschiffig mit seitlichen Kapellenreihen beschrieben wird. Die spätbarocke, dreigeschossige und in den Proportionen grazile Fassade ist von Säulen und statuenbesetzten Nischen geprägt und mit einem zierlichen Rokokodekor versehen.
Der hohe Hauptaltar wurde nach Ephraim Schröger von Plersch gefertigt. Er verfügt über schräg angeordnete Doppelsäulen, aus deren Gebälk eine Skulpturengruppe hervorbricht. Das in die Altarkonstruktion eingefügte Tabernakel französischer Herkunft aus Ebenholz wurde 1654 von Luisa Maria Gonzaga gestiftet; es sieht aus wie eine kleine Kirche und stammt noch aus dem Vorgängerbau.
Durch den leicht vorgeschobenen mittleren Teil und die etwas konkaven Seitenpartien wird die Licht- und Schattenwirkung der Fassadenarchitektur unterstrichen. In Teilen zeigt sie bereits den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus.
Die Orgel wurde von Antoni Szymanski im Jahre 1909 erbaut. Das Instrument hat 13 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.
Die Kirche Mariä Empfängnis (polnisch Kosciol Nawiedzenia Najswietszej Maryi Panny) in der Warschauer Neustadt ist eine katholische Pfarrkirche an der ul. Przyrynek unweit des Neustädter Marktplatzes. Sie ist mit dem Patrozinium Mariä Empfängnis der Gottesmutter Maria geweiht.
Die Kirche wurde 1411 anstelle eines heidnischen Tempels im Stil der Backsteingotik als Pfarrkirche für die Warschauer Neustadt errichtet. Im Jahr 1518 kam der spätgotische Glockenturm hinzu. Nach der Verlegung des Königssitzes von Krakau nach Warschau wurde es Brauch, dass der König an der Fronleichnamsprozession der Neustädter Gemeinde vor der Kirche teilnahm.
Die Kirche wurde bereits in den ersten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs von der Luftwaffe bombardiert. Im Zuge des Warschauer Aufstands wurde sie von der Wehrmacht vollständig zerstört.
Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von 1947 bis 1952 im ursprünglichen Stil der masowischen Backsteingotik wieder aufgebaut.
Friedhof - Stare Powazki
Der Powazki-Friedhof (polnisch Cmentarz Powazkowski) ist der bekannteste und historisch bedeutendste kommunale Friedhof in Warschau. Er ist eine Fundstelle für Bildhauerkunst und Kleinarchitektur.
Der alte, römisch-katholische Powazki-Friedhof liegt im westlichen Stadtteil Wola und ist 43 Hektar groß. Seine Anfangsgründe gehen auf das Jahr 1790 zurück. Zu dieser Zeit wurden andere Friedhöfe in der Warschauer Stadtmitte aus sanitären Gründen geschlossen.
Der Friedhof wurde im Laufe seiner Geschichte 19-mal erweitert, zum letzten Mal zur heutigen Größe im Jahr 1971. Er ist von der Kirche verwaltet und beherbergt rund 2,5 Millionen größtenteils katholische Begräbnisstätten. Die anderen Konfessionen u. a. lutherische, calvinistische, jüdische und tatarische besitzen eigene Friedhöfe im gleichen Komplex.
Nach der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit Polens im Jahre 1918 wurde er zur Staatsnekropole, in der viele der berühmtesten Polen begraben liegen, unabhängig von ihrer Glaubenszugehörigkeit, davon wiederum viele in der Aleja Zasluzonych, der Allee der Verdienten.
Im Zweiten Weltkrieg erlitten der Friedhof wie die Kirche Beschädigungen, ein Teil der Gräber liegt bis heute in Trümmern.
Die St.-Karl-Borromäus-Kirche (poln. Kosciol sw. Karola Boromeusza) im Warschauer Stadtteil Powazki ist eine katholische Friedhofskirche an der ul. Powazkowska auf dem Gebiet des Powazki-Friedhofs. Sie ist dem Heiligen Karl Borromäus geweiht.
Die Kirche wurde von 1790 bis 1793 von Domenico Merlini im Stil des Klassizismus auf Initiative von König Stanislaus II. August Poniatowski und dessen Bruder Primas Michal Jerzy Poniatowski als Friedhofskirche für den neuen Powazki-Friedhof errichtete.
Die Kirche wurde von der Wehrmacht im Warschauer Aufstand ausgebombt.
Der Wiederaufbau erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg durch Stanislaw Marzynski, der die Kirche bis 1960 in ihrer ursprünglichen Form wieder herstellte.
Die Fresken in der neu gebauten Kirche malte Wladyslaw Zych.
In Warschau machen alle Sehenswürdigkeiten erst um 10 Uhr auf. Als Gelegenheitsfrühaufsteher ist mir das viel zu spät und ich gleiche diesen Tageszeitverlust mit einer Stadiontour aus, weil dort schon ab 9 Uhr geöffnet ist.
Das Stadion Narodowy (deutsch: Nationalstadion) bzw. seit Juli 2015 PGE Narodowy ist ein Mehrzweckstadion und wurde für die Fußball-Europameisterschaft 2012 erbaut.
Die Sportstätte liegt günstig im Stadtteil Praga am Weichselufer gegenüber dem Warschauer Zentrum, mit guten Straßenbahn- und S-Bahnverbindungen.
Weil ich den Eingang nicht gleich finde, verliere ich durch die Rumlauferei im Regen eine halbe Stunde. Es ist 09:40 Uhr
Die nächste Führung beginnt um 10 Uhr ... in polnischer Sprache. Englisch erst um 12 Uhr. So lange warte ich sicher nicht.
Nachdem ich durch den Krakaubesuch im Jahr zuvor ausreichend Sprachkenntnisse erlangt habe, schließe ich mich als einzige Fremdperson einer Klasse von 13jährigen Schülerinnen an. Die Gruppe kommt aber 20 Minuten zu spät und der Guide erzählt mir inzwischen alle 'hard facts' in akzeptablem Deutsch, weil er früher in Deutschland gearbeitet hat. Perfekt!
Das Stadion verfügt über eine schließbare Zeltdach-Konstruktion, wie man sie auch in der Frankfurter Commerzbank-Arena und der Arena Nationala in Bukarest vorfindet.
Das Stadion verfügt weiters über eine Kapazität von über 57.000 Zuschauern. Der Baubeginn war 2009, die offizielle Eröffnung erfolgte am 29. Januar 2012.
Bei Bedarf kann die Dachkonstruktion komplett eingefahren werden. Es handelt sich um eine teilweise durchsichtige Struktur aus glasfaserverstärktem Gewebe mit einer Teflonbeschichtung. Es ist gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen und starker Sonneneinstrahlung resistent und hält eine bis zu 18 cm dicke nasse Schneedecke aus. Hersteller ist die deutsche Firma Hightex GmbH.
Das Stadion PGE Narodowy ist ein Stadion der höchsten Kategorie 4, hatte Baukosten von 1,915 Milliarden Zloty (ca. 465 Millionen Euro) und bietet 72.900 Plätze bei Konzertveranstaltungen oder 58.145 Sitzplätze bei Fußballveranstaltungen. 4 LED Bildschirme unter der Dachkonstruktion strahlen mit einer Fläche von 200 m².
Nur für Sportler, nicht für Touristen...
Wie ich erfahre gibt es natürlich auch besser bestuhlte Plätze für VIPs und selbstverständlich mietbare Lounges, in denen auch Parties möglich sind. Die Mietgebühr ist übrigens deutlich erschwinglicher, als die vergleichbaren Glasboxen für G'stopfte in Münchens Allianzarena.
Die St.-Kasimir-Kirche in Warschau (polnisch Kosciol sw. Kazimierza, auch Kosciol Sakramentek) ist eine Barockkirche am Neustädtischen Markt in der Warschauer Neustadt (poln. Nowe Miasto). Die Kirche entstand aufgrund einer Stiftung der Königin Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien, Gemahlin des Königs Johann III. Sobieski als Klosterkirche der von ihr nach Polen eingeladenen Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament.
Die Kirche überdauerte die Belagerung Warschaus 1939 unversehrt. Während des Warschauer Aufstandes 1944 versammelten sich in der verbrannten, aber noch nicht eingestürzten Kirche Anwohner in der Hoffnung, dass das Gotteshaus während der Luftangriffe verschont bliebe. Am 31. August um 15 Uhr beim Angriff der Luftwaffe trafen Fliegerbomben die Kuppel. Die Trümmer begruben etwa 1000 Zivilisten, darunter Verwundete und Nonnen. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1948 bis 1952.
Kirche St. Anny - Kosciol pw. sw. Anny
Die St.-Anna-Kirche im Schlosspark vom Wilanow-Palast wurde in den Jahren 1772 bis 1775 für Adam Kazimierz Czartoryski im klassizistischen Stil errichtet und 1857 bis 1870 von Henryk Marconi und Jan Kacper Heurich im Stil der Neorenaissance umgebaut.
Der Wilanow-Palast (polnisch Palac w Wilanowie) wurde von 1677 bis 1679 von Augustyn Wincenty Locci im Auftrag von König Jan III. Sobieski am südlichen Ende des Warschauer Königsweges im gleichnamigen Warschauer Stadtteil Wilanów erbaut und wird als polnisches Versailles bezeichnet. Dessen Name geht auf die polonisierte italienische Bezeichnung 'Villa Nuova' zurück.
Nach dem Tod von Jan III. Sobieski residierte sein Nachfolger König August II. der Starke hier bis 1700. Er war berühmt für die großen und ausschweifenden Feste, die er in dem Schloss veranstaltete.
Danach ging der Palast nacheinander in den Besitz der Magnatenfamilien Sieniawski, Lubomirski, Czartoryski, Potocki und Branicki über, die den Palast in den Formen der folgenden Epochen umgestalteten.
Die Innenausstattung des Palastes umfasst die Stilrichtungen Barock, Rokoko und Klassizismus.
Zu besichtigen sind die Bibliothek, das Große Esszimmer, die privaten Gemächer des Königs mit Originalmöbeln, das Potocki-Museum im Etruskersaal mit zahlreichen antiken Skulpturen aus der Sammlung der Potockis und die Wohnräume mit zahlreichen Gemälden, darunter das bekannte Porträt von Jan III. Sobieski als Türkenbekämpfer zu Pferde.
Die Sammlung von barocken Sargporträts ist die größte auf der Welt. Besondere Beachtung verdient auch der Weiße Saal der Fürstin Izabela Lubomirska im Stil des Empire.
Palast Wilanow - Palac w Wilanowie
Palast Wilanow - Palac w Wilanowie
Palast Wilanow - Palac w Wilanowie
Der Wilanów-Park wurde im 17. Jahrhundert im Barockstil nach italienisch-französischem Vorbild auf einer Fläche von 43 Hektar angelegt.
Später wurden Teile des Gartens im romantischen Stil umgestaltet. Zahlreiche Parkbauten und Skulpturen schmücken den Park.
Der älteste Teil des Gartens wurde von Gerard Ciolek auf den Terrassen vor dem Schloss in geometrischen Formen, Fontänen und Figuren rekonstruiert.
Im Englischen Park nördlich des Schlosses gibt es mehrere Sarkophage der Schlosseigentümer, Obeliske, Säulen, eine chinesische Altane und eine Orangerie mit einer Ausstellung der Bildhauerkunst und Dekoration. Im Stil der Neorenaissance ist der Rosengarten westlich des Palastes gehalten.
Der Palastgarten besitzt eine Orangerie und einen chinesischen Pavillon im Englischen Park.
Die parkseitige Fassade besitzt eine Sonnenuhr des Danziger Astronomen Johannes Hevelius, die neben der Uhrzeit auch das Tierkreiszeichen anzeigt.
Der Palast wurde 1944 nach dem Warschauer Aufstand von der deutschen Wehrmacht geplündert und in Brand gesetzt; ihr ursprüngliches Ziel, dieses Symbol der polnischen Kultur vollständig zu zerstören, konnten sie jedoch aufgrund des Vorrückens der Roten Armee nicht mehr verwirklichen. Der Palast wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in der ursprünglichen Barockform wiederaufgebaut.
Warschauer Kathedrale - Bazylika Archikatedralna w Warszawie p.w. Meczenstwa sw. Jana Chrzciciela
Die Johanneskathedrale, auch Johannesdom (polnisch: Archikatedra sw. Jana Chrzciciela), in der Altstadt der polnischen Hauptstadt Warschau ist seit 1798 Domkirche des Erzbistums Warschau und zugleich älteste Warschauer Kirche. Das Gebäude selbst, das dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist, befindet sich südlich des Altstädter Markts und stellt einen gotischen Neubau von 1948 bis 1956 dar.
Im Inneren wurde von Johann III. Sobieski nach seinem Sieg in der Schlacht am Kahlenberg ein Chorgestühl gestiftet, das heute als Rekonstruktion erhalten ist. Eines der ältesten Ausstattungsstücke ist ein Kruzifix vom Anfang des 16. Jahrhunderts, das in der barocken Baryczkówkapelle aufgestellt ist.
Die Kirche beherbergt neben den Grabmälern der Warschauer Bischöfe (u. a. Stefan Wyszynski) und der Masowischen Herzöge auch Gräber zahlreicher wichtiger Persönlichkeiten Polens. So ruhen in ihrer Krypta unter anderem der letzte polnische König Stanislaus II. August, dessen Grab aus Grodno überführt wurde, der Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz, sowie die beiden ersten polnischen Präsidenten Gabriel Narutowicz und Ignacy Moscicki.
Neben zahlreichen Krönungs- und Hochzeitszeremonien der polnischen Könige, erfolgte am 3. Mai 1791 der Treueid auf die neue polnische Verfassung in der Kirche. Erst 1798 wurde sie als Kathedrale Sitz eines Bischofs und 1818 wurde das Bistum Warschau zum Erzbistum erhoben.
Zerstört wurde sie im Zweiten Weltkrieg. Erst brannte sie während des Warschauer Aufstands aus, 1944 wurde dann von den abrückenden deutschen Soldaten die Fassade gesprengt. Wie vom ganzen Straßenzug der Ulica Swietojanska und der anliegenden Jesuitenkirche blieb auch von diesem Gotteshaus nicht mehr als die Grundmauern erhalten
Die frühere üppige Ausstattung und die vielen Bürgerepitaphien aus der Renaissance und des Barock konnten nicht vollständig wiederhergestellt werden. Die Glasfenster, die in die neuen gotischen Fenster mit vereinfachtem Maßwerk eingesetzt wurden, stammen von Zbigniew Loskot und Waclaw Taranczewski. 1960 wurde die Kathedralkirche zur Basilika minor erhoben.
Die Orgel der Kathedrale hat 60 Register auf drei Manualwerken und Pedal.
Stefan Kardinal Wyszynki (1901-1981) war zunächst Bischof von Lublin, später Erzbischof von Gniezno (Gnesen) und Warschau sowie Primas von Polen.
Ich finde, auf dieser Metalltafel sieht ihm der deutsche Schauspieler Udo Kier ziemlich ähnlich.
Lazienkipalast auf dem Wasser - Lazienki Palac na Wyspie
Der Lazienki-Palast (poln.: Palac na Wodzie oder Palac Lazienkowski), auch Palast auf dem Wasser genannt, wurde im 17. Jahrhundert von Tylman van Gameren für Stanislaw Herakliusz Lubomirski, den Eigentümer von Ujazdow, in Warschau errichtet.
Von 1772 bis 1795 baute Domenico Merlini das Schloss im Lazienki-Park für Stanislaus August Poniatowski um, der es zu seiner Residenz machte. Die Badeanstalt wurde im Inneren im chinesischen Stil gestaltet, der in der Epoche des Klassizismus sehr beliebt war.
Zu sehen sind vor allem Reliefs und bemalte holländische Kacheln, Möbel und Gemälde aus der Zeit der Aufklärung.
Das Schloss befindet sich auf einer künstlichen Insel auf dem Lazienki-See, die durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden ist. Der längliche Lazienki-See wird von dem Palast in zwei Teile, den kleineren nördlichen See und den größeren südlicheren See geteilt.
Im Erdgeschoss befinden sich das Bacchuszimmer, die königlichen Bäder, der Ballsaal, das Porträtkabinett, der Salomonsaal, die Rotunde mit den Figuren der polnischen Könige, die untere Gemäldegalerie, die Schlosskapelle und der Speisesaal, in dem die berühmten Donnerstagstreffen stattgefunden haben, zu denen König Stanislaus August Poniatowski wöchentlich wichtige Kulturschaffende und Freimaurer seiner Zeit einlud.
In der ersten Etage befinden sich die königlichen Appartements, die obere Gemäldegalerie, das Balkonzimmer, das Königskabinett, die königlichen Schlafgemächer, die Garderobe und das Offizierszimmer.
Während seiner fast 30 Jahre währenden Herrschaft sammelte Stanislaus August Bilder, Skulpturen, Grafiken und Münzen europäischer und polnischer Künstler. In Verbindung mit der Architektur des Lazienki-Parks bildeten die Kunstwerke ein Gesamtwerk, das mit der Zeit - im Sinne der königlichen Idee aus dem Jahr 1792 - das erste öffentliche, moderne Museum werden sollte.
Stanislaus August betrachtete die schönen Künste nicht nur als ästhetische Dekoration seines Sitzes. Die Malerei, die Skulpturen, die Architektur waren nur Teil eines die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten umfassenden Programms, das dazu dienen sollte, die Republik zu verbessern und das nationale Bewusstsein aufzubauen. Die schönen Künste sollten 'die geistige Kultur der Nation formen' und damit zu ihrer Erneuerung beitragen.
Stanislaus August wandelte das Palais auf der Insel in eine Museumsvilla um, in der die wertvollsten Gemälde aus seiner Sammlung, die 2289 Werke der wichtigsten europäischen Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts umfasste, präsentiert wurden.
Die heutzutage in dem Palais auf der Insel gezeigte königliche Sammlung von Stanislaus August zählt 140 Werke, die nach den im 18. Jahrhundert geltenden Regeln ausgestellt sind.
Hier sind auch die Kleider damaliger Besucherinnen ausgestellt.
Der Lazienki-Palast wurde nach dem Warschauer Aufstand 1944 von der deutschen Wehrmacht gebrandschatzt und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut.
Wie schon in einem anderen Reisebericht erwähnt, bereite ich mich recht genau auf eine Städtereise vor. Um nichts dem Zufall zu überlassen, trage ich alle Hotspots in maps.me ein und kontrolliere vorab Öffnungszeiten. Warschau hat zudem eine Innenstadt, die sehr bequem zu Fuß erkundet werden kann. Dafür kommen dann pro Tag über 30.000 Schritte auf den Zähler.
Da ich mich selbst für keinen sehr geselligen Menschen halte, sind die Rastzeiten für Frühstück und die tägliche Hauptmahlzeit recht überschaubar. Die Abende/Nächte ziehe ich lieber mit Stativ durch die Gegend, als an Hotelbars abzuhängen. So harmlose Gegenden sind als Alleinreisender völlig problemlos, daher muss auch auf niemanden Rücksicht genommen werden.
Für eine bestimmte Aufnahme eine Stunde hungrig im Regen rumzustehen ist nur für Nerds und kann Frau und Kindern nicht zugemutet werden...
Und ich spule eine Städtereise mit dem Hintergedanken ab, dass dies der erste und letzte Besuch sein wird. Da muss also beim ersten Versuch alles im Kasten sein.
Wissenschaftszentrum Kopernikus - Centrum Nauki Kopernik
Das Kopernikus Wissenschaftszentrum in Warschau (poln. Centrum Nauki Kopernik) ist ein Gebäudekomplex am westlichen Weichselufer, gewidmet der Förderung des Wissens. Es ist nach Nikolaus Kopernikus benannt. Die Besucher können selbständig Experimente durchführen, die die Grundgesetze der Naturwissenschaften erklären. Das Zentrum ist ein gemeinschaftliches Vorhaben der Hauptstadt Warschau, des Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulwesen sowie des Ministeriums für Nationales Schulwesen.
Im Juli 2008 begannen die Bauarbeiten. Das Gebäude steht am Ufer der Weichsel nahe der Stadtmitte. Es wurde auf der Decke eines modernen Straßentunnels unweit der Universitätsbibliothek und der U-Bahn-Station 'Centrum Nauki Kopernik' errichtet. Die Einweihung des Hauptgebäudes erfolgte im November 2010.
Und wer genau schaut, kann hier die athletische Figur des Fotografen erkennen.
Die sechs Ausstellungsbereiche des Wissenschaftszentrums umfassen hunderte interaktiver Exponate auf einer Fläche von 5500 Quadratmetern. Ausstellungsbereiche: Die Welt in der Bewegung, Mensch und die Umwelt, Die Wurzeln der Zivilisation, Die Jüngsten, Die Zone des Lichtes, Die Jugendgalerie
An diesem Mittwoch im Mai ist das Mitmachmuseum voll ausgelastet. Klassenverbände bevölkern bereits die Eingangshalle und Garderoben. Hier sorgt der Warschau Pass nicht nur wieder für einen kostenlosen Eintritt, sondern überhaupt für Einlass. Das Fräulein an der Kassa möchte mich erst wegen Überfüllung abweisen, privilegiert mich jedoch bei Vorlage der Touristenkarte - der Pass sorgt neben dem Skip-the-Line auch für garantierten Einlass. Top!
Hier ist ein Haufen von Metallspänen zu sehen, die sich im Rhythmus wählbarer Musikstücke durch Magnetismus entsprechend ausrichten.
Es sorgt jedenfalls für Unterhaltung den Kindern und Jugendlichen bei mehr oder weniger Begeisterung zuzusehen, die hier ihren Klassenausflug verbringen (müssen).
Diese optische Installation ist eine Ansammlung kleiner runder Spiegel, bei dem man im richtigen Winkel und Abstand überall sein eigenes Auge sehen kann. In diesem Fall ist es irgendeine Reflexion aus meiner Kamera (Fokusfadenkreuzsensor?)
Und ja, an einem Spiegelchen dürfte jemand rumgespielt haben.:-]
Rumliegen geht nicht nur bei Schülern immer.
Wie kommen Bakterien in unseren Körper?
Wie im Technischen Museum Wien gibt es auch hier einen Starkstromraum mit Tesla-Spulen. Diese Stromshow kann jedoch nicht annähernd mit der rockigen Liveband in Wien mithalten. Dafür wird der Stromkrieg am Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Thomas Alva Edison und Nikola Tesla langatmig und ausschweifend thematisiert.
Kleiner Exkurs, falls der Physik-Unterricht schon zu lange her ist:
Bei dem Stromkrieg handelte es sich um den ersten Formatkrieg der Industriegeschichte - eine wirtschaftliche Auseinandersetzung um einen technischen Standard - ob Gleichspannung oder Wechselspannung die geeignetere Technik für die großflächige Versorgung mit elektrischer Energie und den Aufbau von Stromnetzen sei.
Wem ob der geballten Wissensvermittlung noch nicht schwindlich wurde, dem hilft die Drehröhre vor dem Ausgang weiter.
Was bleibt als FAZIT?
Warschau ist eine Reise wert. Eine. Drei Tage sind gut dimensioniert, um das Stadtzentrum abzulaufen. Stadion und Wissenschaftszentrum Kopernikus waren quasi Füller für vorhandene Überzeit. Die beiden Paläste haben mir sehr gut gefallen und der Warszawa Pass (gibt es für 24, 48 und 72 Stunden) war genau richtig für mich.
Die Stadt ist sehr sauber, kein rumliegender Müll, kaum Raucher.
Und jede Nacht kommt ein Bus mit jungen Leuten, die abgestellte Mietroller einsammeln und wegbringen.
Ich ging davon aus, dass ich mit Krakau und Warschau dieses Land für mich nun abgehakt habe.
Doch soll es mit Breslau und Danzig mindestens zwei weitere besuchenswerte, polnische Städte geben. Mal sehen...
PS: Polnische Sonderzeichen, die ich in ASCII nicht darstellen konnte, wurden auf 7bit formiert.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: