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Der BÄRENWALD Arbesbach ist ein VIER-PFOTEN-Schutzzentrum und bietet Bären aus unzureichenden Haltungsbedingungen ein neues, tiergerechtes Zuhause: Rundweg mit Möglichkeiten zur Bärenbeobachtung, Wissensstationen, interaktive Ausstellung zu Tierschutzthemen, Spielplatz.
Der Bärenwald Arbesbach (eigene Schreibung BÄRENWALD Arbesbach) ist ein
Bärenschutzzentrum bei Arbesbach im niederösterreichischen Bezirk
Zwettl. 1998 wurde das Freigehege eröffnet und ist so das erste
Bärenschutzprojekt der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Der
Bärenwald bietet Bären aus unzureichenden Haltungsbedingungen ein neues
und tiergerechtes zuhause. Derzeit leben hier drei Braunbären auf
insgesamt 14.000 Quadratmetern. Seit 28. Mai 2000 ist die Anlage ca.
von März bis Anfang November auch für Besucher geöffnet.
Mark (Europäischer Braunbär)
wurde 1998 geboren und über 20 Jahre lang in einem winzigen, kargen
Käfig mit Betonboden im Gastgarten eines Restaurants in Albanien
gehalten. In diesem Käfig fand Mark keine Möglichkeit sich weder vor
Hitze, Regen und Kälte noch vor Besucherblicken zurückzuziehen.
Mangelnde Bewegung sowie Eintönigkeit und nicht artgerechte Ernährung
haben bei Mark starke ge-sundheitliche Beeinträchtigungen und
Verhaltensstörungen ausgelöst. Ständiges im Kreis gehen oder an den
Gitterstäben seines Käfigs herumkauen prägten seinen Alltag. Die Folgen
waren unter anderem Übergewicht, Entzündungen im Verdauungstrakt und
Störungen des Bewegungsapparates.
Zunehmende Kritik von Besucherinnen und Besuchern bewegte den
Restaurantbesitzer dazu, Mark freiwillig abzugeben und die Haltung von
Bären in dem Käfig endgültig zu beenden. So konnte Mark
glücklicherweise im Dezember 2022 nach Jahren der Langeweile und
Eintönigkeit von VIER PFOTEN gerettet und nach Arbesbach übersiedelt
werden. Schon zuvor konnte VIER PFOTEN einige Bären aus schlechten
Haltungsbedingungen in Albanien retten. Marks Übernahme stellte aber
einen Meilenstein dar: das Ende der Restaurant-Bärenhaltung in Albanien.
In den ersten Monaten hier im BÄRENWALD hat Mark bereits viele Schritte
in ein bärentypisches Le-ben gesetzt: Winterruhe halten, in Erde
graben, ein ausgiebiges Bad nehmen, Herumstreifen und sein Gehege nach
Futter absuchen. Nun kann er endlich die Kontrolle über seine
Aktivitäten übernehmen und bestimmt selbst die Geschwindigkeit, mit der
er sich seine neue Umgebung zu eigen macht.
Bär Mark hat seit seiner Ankunft im Dezember 2022 großartige
Fortschritte gemacht. Wir sind überglücklich. Seit dem heurigen
Frühjahr ist er viel aktiver. Er erkundet sein Gehege, inspiziert seine
Enrichments auf Leckereien,... Besonders liebt er Weintrauben, Melonen
und ausgelöste Walnüsse. Und an ganz heißen Tagen plantscht er vergnügt
im Teich.
Bär Mark hat mehr als 20 Jahre seines Lebens als sogenannter
"Restaurantbär" in Tirana, Albanien, verbracht. Er wurde neben einem
Restaurant in einem kleinen Zwinger auf Betonboden gehalten und diente
dort zum Anlocken von Gästen. Das Ausleben natürlichen Verhaltens, wie
z.B. Futtersuche, Gerüche anderer Artgenossen wahrnehmen, das Halten
einer Winterruhe, all das war völlig unmöglich. Im Dezember 2022 nahm
das Leben des letzten albanischen Restaurantbären eine Wende. Am 07.
Dezember 2022 wurde Mark von VIER PFOTEN aus seinem Käfig befreit und
nach langer Fahrt am 09. Dezember in sein neues Zuhause, den BÄRENWALD
Arbesbach, gebracht.
Der Besucherrundweg im BÄRENWALD führt an den Gehegen A1 und D vorbei.
Am Besuchersteg bieten sich zusätzliche, spannende Einblicke in die
Gehege. Von hier aus kann man auch die Bären im Gehege A2 ausmachen. In
den Ausstellungsräumen lassen große Fenster in das Gehege C einsehen.
Insgesamt ist der Rundweg cirka 500 Meter lang. Er führt ohne eine
einzige Stufe vom Eingang zum Spielplatz, durch den Wald, über den
Steg, in die Ausstellung im ersten Stock des BÄRENWALDHAUSES und wieder
zurück zum Ausgang in den Shop und Multimediaraum.
Das Bärengehege B ist für einen Teil des Tages leer und kann zum
Umsperren der Bären genutzt werden. Somit können die Tierpfleger
wechselweise alle Gehege betreten. Die Gehege in der sogenannten
Rückzugszone sind ohne Führung nicht sichtbar, damit sich scheuere oder
neu hinzugekommene Bären hier erholen können.
Das reich strukturierte Gelände in der Naturlandschaft
Arbesbach-Schönfeld im niederösterreichischen Waldviertel bietet Bären
ein tiergerechtes Zuhause. Die Anlage ist in vier Sektoren unterteilt,
die es ermöglichen die Bären voneinander zu trennen und die Tiere zur
Fütterung in ein anderes Areal zu schleusen. Die Bären können hier ihre
natürlichen Verhaltensweisen ausleben, baden, graben, umherstreifen,
klettern und die arttypische Winterruhe halten. Videokameras
ermöglichen es, die Bären in ihren Höhlen oder uneinsehbaren Bereichen
zu beobachten, ohne die Tiere zu stören. Das Areal wurde gepachtet und
1998 darauf der erste Bärenwald der Tierschutzorganisation Vier Pfoten
errichtet.
2009 wurde der Bärenwald Arbesbach erweitert. Ein Gehegeabschnitt wurde
angebaut sowie ein Besucherzentrum errichtet, das über die Arbeit von
Vier Pfoten und dessen Bärenschutzprojekte aufklären soll. Weiters
behandelt der interaktive Rundweg den pädagogischen Auftrag in Bezug
auf den Braunbären im Allgemeinen und in Österreich. Das gesamte Areal
des Schutzzentrums umfasst 14.000 m² und beinhaltet vier große
Freigehege, die mehrere tausend Quadratmeter groß sind und natürliche
Lebensräume für die Bären bieten.
Brumca wurde 1992 in einem
slowakischen Tierpark geboren. Im Alter von nur wenigen Wochen wurde
sie von ihrer Mutter getrennt und an Geschäftsleute verkauft, die sie
wiederum einem österreichischen Geschäftsmann zum Geschenk machten.
Doch das niedliche Bärenmädchen wuchs und wurde ihrem Besitzer bald zu
einer unbequemen Last. Er sperrte Brumca in einen 35 Quadratmeter
großen Verschlag, in dem sie einsam und beschäftigungslos
dahinvegetierte. Für einen europäischen Braunbären ist es ein
leidvolles Dasein, den Rest seines Bärenlebens in solch einer Umgebung
fristen zu müssen. Schließlich verschwand der Besitzer endgültig und
ließ Brumca allein im Käfig zurück - so lebte die Bärin fünf Jahre lang!
Nach einem Konkursverfahren wurde Brumca schließlich VIER PFOTEN
zugesprochen und bis zur Übersiedlung in den BÄRENWALD Arbesbach von
VIER PFOTEN Mitarbeitern gefüttert und betreut. Seit ihrem Umzug am 9.
September 1998 genießt die scheue und verspielte Brumca ihre lang
ersehnte Freiheit im BÄRENWALD. Zu Brumcas Lieblingsfutter zählen Äpfel und Paradeiser. Diese dürfen so
gut wie jeden Tag am Menüplan stehen. Anders ist es bei Gurke, Karotte
und Peterwurzel. Da entscheidet Brumca von einem Tag auf den anderen,
diese vom Speiseplan zu streichen. Brumca wuzzelt sich gerne in Sägespänen und liebt es, Futter aus Enrichments herauszukitzeln.
Weltweit gibt es geschätzt 180.000 bis 200.000 Braunbären. Die meisten
davon leben in Alaska, Kanada und Russland, denn dort findet der
Braunbär noch weitläufige, menschenarme Gebiete mit ausgedehnten
Wäldern. Der Braunbär kann je nach Alter, Geschlecht und Jahreszeit ein
Gewicht von 150 bis 370 kg erreichen.
Trotz ihres Gewichts können die Tiere über kurze Strecken bis zu 50
km/h schnell laufen. Braunbären sind im Allgemeinen Einzelgänger, die
nur zur Paarung für kurze Zeit einen Partner suchen. Bärenjungen sind
bei ihrer Geburt blind und nackt.
In freier Wildbahn verbringen die Allesfresser bis zu 16 Stunden
täglich mit der Nahrungssuche, dies unterstreicht die Redewendung
„jemand hat einen Bärenhunger“. Besonders gut ist die Nase des Bären
ausgeprägt: mit ihrem Geruchssinn können sie Nahrung auf mehrere
Kilometer Entfernung riechen.
Braunbären in freier Wildbahn sind vorwiegend dämmerungs- oder
nachtaktiv. In freier Wildbahn können Bären etwa 20 bis 25 Jahre alt
werden, in Gefangenschaft können sie sogar noch älter werden.
In jedem Sektor des insgesamt 14.000 m² großen Areals befinden sich ein
Teich sowie Winterhöhlen und Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere.
In der naturnahen Umgebung können die Tiere ihre Instinkte wieder
entdecken und die für sie bereitgestellten Enrichment-Objekte erkunden
sowie den Großteil des Tages mit der Futtersuche verbringen.
Erich (Europäischer Braunbär)
kam 2010 im Tierpark Enghagen (Oberösterreich) zur Welt. Der Tierpark
wurde 2012 behördlich gesperrt. Nach langen Verhandlungen konnte VIER
PFOTEN Erich im Jahr 2015 übernehmen und so eine Euthanasie verhindern.
Es hat nicht lange gedauert und Erich hat gelernt, wie man leckeres
Futter findet, bequeme Erdmulden zum Schlafen gräbt oder wie man
richtig ausgiebig im Teich planscht. Dinge, die für Erich vor seinem
Leben im BÄRENWALD nicht oder nur eingeschränkt möglich waren. Erich
ist ein eindrucksvoll großer Bär. Dementsprechend groß ist auch sein
Appetit. Mit einigem Eifer und manchmal etwas überschwänglich geht er
bei der Futtersuche vor. Abgesehen von seinen Fressgewohnheiten ist
Erich aber ein vorsichtiger und sanftmütiger Bär.
Braunbären sind Allesfresser. Sie ernähren sich zu fast 80 Prozent von
Baumrinde, Blätter, Wurzeln, Pilzen, Nüssen, Früchten und Beeren.
Daneben verschmähen sie auch Fleisch (zum Beispiel kleine Nager, Vögel,
Frösche oder Schlangen), Fisch und Aas nicht.
Erich wurde 2010 im ehemaligen Tierpark Enghagen in Oberösterreich
geboren und lebt seit 2015 im BÄRENWALD Arbesbach. Er ist ein
stattlicher Bursche, der sich scheinbar seiner Größe und Kraft nicht
ganz bewusst ist. Er ist nämlich immer der Erste, der Konflikten aus
dem Weg geht. Und auch der Letzte, der sich getraut Neues zu Erkunden.
Ein sensibles Tierchen halt, mit knappen 300 kg. Gerne macht er
Streifzüge in den Gehegen oder planscht im Teich, egal bei welchem
Wetter.
Honig ist ein seltener Leckerbissen, den Bären ganz besonders lieben.
Dazu ist er auch noch gesund: Er dient unter anderem der Stärkung des
Immunsystems. Geschickt öffnen die Bären mit ihren großen Pranken den
Bienenstock und lassen sich dabei auch von attackierenden Bienen nicht
verjagen.
Besucher können Einblicke in den Alltag der Bären erhalten. Betreute
Führungen und Vorträge sowie Ausstellungen machen auf das Thema der
privaten Wildtierhaltung in Österreich und die damit verbundene
Tierschutzarbeit von Vier Pfoten aufmerksam. Ein ca. 500 Meter langer
Rundweg durch den Park und eine Ausstellungsfläche zur Biologie der
Bären stehen zur Verfügung. Kinder finden auf dem Gelände mehrere
Spielplätze sowie einen Niederseilgarten. Spezielle Schulführungen
sowie Kinder- und Jugendprogramme sollen die jungen Generationen für
das Thema Bär sensibilisieren um in der Zukunft ein Leben „Tür an Tür“
mit freilebenden Bären zu ermöglichen.
Bären sind auch gute Schwimmer und durchqueren problemlos Flüsse. Hier
beweisen sie sich zudem noch als geschickte Fischfänger, indem sie die
Beute mit einem Prankenschlag aus dem Wasser schleudern, fangen und
verzehren.
Seit 2017 bietet der Bärenwald den Besuchern einen Garten mit mehr als
20 verschiedenen Beeren. Ein spezieller 69 Kilometer langer Wanderweg,
der Bärentrail, umgibt das Schutzzentrum und führt zu Wasserfällen,
Felsen und anderen Sehenswürdigkeiten der Region. Der Bärenwald
Arbesbach hat von Ostern bis Allerheiligen täglich für Besucher
geöffnet. Ein Teil des Areals ist nur durch Glasscheiben einsehbar bzw.
nur im Rahmen von Führungen zugänglich, um den Tieren eine
Rückzugsmöglichkeit zu bieten.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: