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Graz (früher auch Gracz, Greze, Grätz oder Bayrisch-Grätz) ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Republik Österreich. Die Stadt liegt an beiden Seiten der Mur im Grazer Becken. Der Großraum Graz war in den letzten zehn Jahren der am schnellsten wachsende Ballungsraum Österreichs.
Das Grazer Feld war in der römischen Kaiserzeit eine
dicht besiedelte Agrarlandschaft. Im 6. Jahrhundert wurde hier eine
Burg errichtet, von der sich der Name Graz ableitet (slowenisch gradec
bedeutet kleine Burg). Das Stadtwappen erhielt Graz 1245. Von 1379 bis
1619 war die Stadt habsburgische Residenzstadt und widerstand in diesem
Zeitraum mehreren osmanischen Angriffen. 2003 war Graz Kulturhauptstadt
Europas; 2015 wurde es Reformationsstadt Europas.
Graz hat sich zu einer Universitätsstadt mit
insgesamt fast 60.000 Studenten entwickelt. Sie wurde zur
Menschenrechtsstadt erkoren und ist Trägerin des Europapreises. Die
Altstadt von Graz und das Schloss Eggenberg gehören seit 1999 bzw. 2010
zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Kunsthaus Graz wurde im Rahmen des
Kulturhauptstadtjahres 2003 errichtet und gilt seither als neues
architektonisches Wahrzeichen der Stadt Graz. Das Bauwerk, dessen
Ausstellungsprogramm die zeitgenössische Kunst der letzten fünf
Jahrzehnte umfasst, ist Teil des Universalmuseums Joanneum.
Vom Schloßberg hat man Ausblick zum Kunsthaus (recht)
und zum Turm der Franziskanerkirche (links).
Der Kirchturm, mit 68,5 m der höchste in der Grazer Innenstadt, war gar
nicht als solcher geplant, da die Franziskaner als Bettelorden nur
einen ‚Dachreiter’ als Glockentürmchen haben durften. Tatsächlich war
es der kaiserliche Kriegsrat, der 1636 an der Westfassade der Kirche
einen massiven fünfstöckigen Wehrturm zur Verstärkung der
Brückenbefestigung und des Stadtgrabens erbauen ließ. Erst auf
dringenden Wunsch der Grazer Bürger – und eigentlich gegen den Willen
der Franziskaner – wurde bis 1643 ein stolzer achteckiger Glockenturm
mit toskanischen Eckpilastern daraufgesetzt. In der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts wurde das Turmdach durch die heute noch erhaltene
barocke „Zwiebelhaube“ ersetzt.
Das Franziskanerkloster Graz ist ein
römisch-katholisches Männerkloster am Ufer der Mur im Zentrum der
österreichischen Stadt Graz (Steiermark). Es wurde in der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts von den Franziskanern (Ordo fratrum minorum „Orden
der minderen Brüder“) gegründet. Es war die erste Ordensniederlassung
auf Grazer Stadtgebiet. Im 16. Jahrhundert, nach Teilung des Ordens,
fiel das Kloster an den Zweig der Franziskaner-Observanten (OFM), die
es seitdem besitzen.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bauen die
Brüder an das Langhaus der Kirche einen schmäleren, lang gestreckten
neuen Hochchor an, der typisch für die Bettelorden ist. Der Zubau
dürfte im Jahr 1330 fertig gewesen sein und von Beginn an außen mit
einem oktogonalen Glockentürmchen versehen worden sein.
Das Gewölbe im Hochchor weist vier kreuzgratgewölbte Joche mit
polygonalem Abschluss auf. Die Schlusssteine zeigen ein "Lamm Gottes"
und eine "Segenshand": Beide Symbole stehen für Jesus Christus. Er ist
der "verworfene Stein, der zum Eckstein geworden ist", wie Paulus an
die Epheser schreibt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde
der Hochchor wieder aufgebaut und im Jahr 1960 fertig gestellt. Nicht
mehr wiederherzustellen waren der bis dahin im Hochchor stehende
neugotische Hochaltar und die alten Glasfenster. Sie wurden durch neue
Kunstwerke ersetzt. An der Südseite Richtung Kloster führt je eine Tür
in den Kreuzgang und in die angrenzende Sakristei.
Im Zuge der Renovierung und des Umbaus von Kirche und
Kloster im Jahre 2002 erbaute die Orgelbaufirma Alexander Schuke
(Potsdam) ein neues Instrument in einem neuen Gehäuse. 2004 wurde das
Instrument eingeweiht. Es hat 27 Register auf zwei Manualwerken und
Pedal.
In der südwestlichen Ecke des Kirchenraumes tritt man
durch ein schmiedeeisernes Gitter aus der Barockzeit in eine größere
Seitenkapelle, die einem der bekanntesten Prediger und Theologen des
franziskanischen Ordens geweiht ist: die Antonius-Kapelle. Hier beten
oder verweilen fast immer Gläubige. Antonius von Padua (1195-1231) ist
der Schutzpatron der Suchenden.
Anstelle einer älteren, im Jahr 1648 errichteten Kapelle baut Josef
Corleone 1723 eine neue, größere Seitenkapelle. Der Altar stammt aus
derselben Zeit und zählt zu den bedeutendsten Kunstwerken in der
Franziskanerkirche. Das barocke Altarbild zeigt den heiligen Antonius,
dem in einer Vision das Jesuskind erscheint. Das Bild wird dem Künstler
Johann Veit Hauckh zugeschrieben. Die unter dem Altarbild befindliche
Figurengruppe stellt eine "Pietá" dar: Maria, die um ihren toten Sohn
trauert.
Die Plastik ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Werk des Grazer
Barockbildhauers Marx Schokotnigg (1661-1731) und stammt aus dem Jahr
1725. Die Pietä ist von einem Bogenbehang (Lambrequin) gerahmt, der im
Jahr 1659 aus der Mater-Dolorosa-Gruftkapelle der Familie Seisser
übernommen worden ist.
An den Wänden der Kapelle hängen zwei Bilder: "Verkündigung an Maria"
und "Besuch Mariens bei ihrer Verwandten Elisabeth". Die Bilder dürften
vom Vorgänger-Altar stammen.
Tritt man aus dem Kreuzgang durch das westlicher
gelegene Seitenportal wieder in den Kirchenraum findet sich rechter
Hand vor dem Triumphbogen ein weiterer neugotischer Seitenaltar, in dem
ein älteres Bild als Altarblatt eingelassen ist: Der
Maria-Schutz-Altar.
Das Bild ist eine Kopie des Innsbrucker Gnadenbildes "Maria hilf" von
Lukas Cranach d. A. Der Name des Kopisten ist nicht bekannt, dieses
Bild stammt aber aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die Reliefs am
Seitenaltar sind von Jakob Gschiel und stellen einerseits Joachim und
Anna und anderseits Zacharias und Elisabeth dar. Ähnlich wie bei der
Lourdes-Grotte ist der Marien-Altar ein Ort, an dem bis heute viele
Menschen ihre Bitten der Muttergottes anvertrauen.
Die Josefs-Kapelle: An der Nordseite des
Kirchenschiffes bestand bis ins 19. Jahrhundert ein Seiteneingang der
Kirche. Im Zuge der Neugotisierung wurde dieser vermauert und der
Vorraunm zur "Josefs-Kapelle" ausgestaltet. Namensgebend ist der in der
Kapelle stehende Seitenaltar, welcher dem Bräutigam der Jungfrau Maria
und Nährvater Christi geweiht ist: Der heilige Josef ist auch
Landespatron der Steiermark.
Der neugotische Altar wird im Jahr 1869 geweiht. Der Künstler heißt
Jakob Gschiel. Er stellt dem heiligen Josef die beiden biblischen
Johannes zur Seite: Links ist der Evangelist Johannes (Buch), rechts
der Täufer Johannes (Lamm) dargestellt. An den Seitenwänden der Kapelle
stehen Statuen der heiligen Elisabeth von Thüringen (links)
und der heiligen Anna, die ihre Tochter Maria im Lesen unterrichtet.
Die Heiligengruppe ist vermutlich auch ein Hinweis auf die zahlreichen
im 19. Jahrhundert im Kloster tätigen Bruderschaften.
Vom Hochchor überblickt man das gesamte Langhaus bis
zum
Eingangsportal. Die bis 1257 fertig gestellte, erste Kirche hatte ein
flach gedecktes Kirchenschiff. Um 1330 hatten die Brüder einen neuen
Hochchor zugebaut. Im Zuge der Ubernahme des Klosters durch den
Franziskaner-Zweig der Observanten wird zwischen 1516 und 1519 das
Langhaus zu einem dreischiffigen Raum mit spätgotischem
Netzrippengewölbe umgebaut. Die romanischen Außenmauern der alten
Kirche bleiben bestehen. In die erhöhte Kirche eingebaut werden sechs
oktogonale Pfeiler, die das Gewölbe ohne Kapitelle tragen.
Von den spätgotischen Gewölbemalereien im südöstlichen Kirchenschiff
ist nur mehr die Inschrift "Thomas Wenger marchfuetrer zu Gretz" zu
sehen. Wenger war bis 1536 landesfürstlicher Einheber der Abgabe
"Marchfutter" und neben dem damaligen Landeshauptmann Siegmund von
Dietrichstein einer der hauptsächlichen Spender für den Umbau.
An den Seitenwänden des Langhauses wird das Gewölbe
von Wanddiensten gestützt, deren Konsolen skulptiert sind. Die
Bedeutung der Darstellungen lässt sich nicht mehr eindeutig
rekonstruieren: Der Porträtkopf eines Franziskaners könnte auf P.
Heinrich von Hartberg hinweisen, der als Guardian dem Ausbau vorstand.
Außerdem finden sich Halbfiguren eines Baumeisters mit Wappenschild,
eines Werkmeisters und vermutlich
eines jugendlichen Gesellen sowie das Wappen des franziskanischen
Ordens.
Rund 100 Jahre nach dem großen Ausbau erneuerten die Brüder auch die
Sakristei, die im südöstlichen Teil des Hochchores an die Kirche
angrenzt.
Wer durch das Hauptportal die Kirche betritt, findet
auf der linken Seite unter der Empore die sogenannte "Lourdes-Grotte".
Die Figuren stellen die Muttergottes-Erscheinungen dar, die die heilige
Bernadette Soubirou im Jahr 1858 im französischen Lourdes erfahren
durfte.
Solche Lourdes-Grotten finden sich in vielen Franziskanerkirchen. Die
besondere Marienverehrung geht auf den heiligen Franziskus zurück. Das
Vertrauen in die kraftvolle Fürsprache Mariens ist Wesensmerkmal
franziskanischer Spiritualität. Die Verehrung der Muttergottes von
Lourdes steht für das Gebet um Gesundheit und Heilung. Tausende,
medizinisch nicht erklärbare Heilungswunder sind seither überliefert.
Auch die Lourdes-Grotte in Graz ist bis heute Ziel zahlreicher Pilger
oder einfach für viele Gläubige ein Ort kurzer Andacht.
Im Zuge einer "Re-Gotisierung" der Kirche ab dem Jahr 1861 wurde die
barocke Ausstattung entfernt. Dadurch haben sich neue Räume des Gebetes
und der Andacht eröffnet. Im Jahr 1888 wurde diese Lourdes-Grotte
errichtet.
Delikatessen Nussbaumer wurde 1903 als
Familienunternehmen gegründet und
hat sich zu einer wahren Institution im Herzen von Graz, in der
Paradeisgasse 1, entwickelt. Mit der über hundertjährigen Tradition des
Ein- und Verkaufs ausgezeichneter Käse und verschiedener Spezialitäten
geht ein umfangreicher Wissens- und Erfahrungsschatz im Bereich
Feinkost und Delikatessen einher.
Der Paradeishof wird für Veranstaltungen wie das
“Sommerkino” oder “Public Viewing” genutzt. Im Winter verwandelt sich
der Innenhof in ein Adventparadies. Und Markttage gibt es natürlich
auch, sei es für Gemüse oder zB auch speziell nur für Trüffel.
Hausfassade an der Ecke Hauptplatz und Sporgasse.
Der Hauptplatz ist eine unregelmäßige und historisch
gewachsene Anlage mit Marktfunktion. Er wird von allen
Straßenbahnlinien der Stadt durchfahren. An der Südseite steht das
neoklassizistische Grazer Rathaus, zwischen 1889 und 1895 nach Plänen
der Architekten Alexander Wielemans und Theodor Reuter über einem
älteren Rathaus aus dem Jahr 1807 errichtet. Es ist heute Sitz des
Grazer Gemeinderats.
Am mit 4 Säulen vorstehenden Portal Hauptplatz 1–2
führt mittig eine Durchfahrt mit Halle durch das Haus in einen
weitgehend verbauten Hof, der hier seit einigen Jahren zur Nutzung als
Gastgarten an das benachbarte Cafe Sacher vermietet ist.
Das heutige Bild des späthistoristisch-altdeutschen
Rathauses entspricht weitgehend dem der letzten Ausbaustufe; der
Südtrakt des Gebäudes ist mit dem Jahr 1889, der Haupttrakt mit 1893
datiert. Die Schauseite verfügt über einen kuppelbekrönten
Mittelrisalit, einem auf ganzer Höhe hervorspringenden Gebäudeteil zur
Gliederung der Fassade, und Ecktürmchen. Lediglich der klassizistische
Fassadenschmuck wurde 1922 teilweise vereinfacht.
In der Mitte des Platzes steht der
Erzherzog-Johann-Brunnen, ein 1878 enthülltes Werk des Wiener
Kunstgießers Franz Pönninger. Das überlebensgroße Bronze-Standbild des
Erzherzogs Johann überragt einen imposanten metallenen Sockel, an
dessen Ecken vier weibliche Statuen Allegorien der Flüsse Mur, Enns,
Drau und Sann darstellen.
Erzherzog Johann von Österreich (1782-1859) war ein Mitglied des Hauses
Habsburg, Bruder von Kaiser Franz I., österreichischer Feldmarschall
und in der Revolutionszeit von 1848/1849 deutscher Reichsverweser. Im
Herzogtum Steiermark war er durch ein halbes Jahrhundert Förderer und
Modernisierer von Industrie, Landwirtschaft und Eisenbahnwesen sowie im
Kultur- und Bildungsbereich.
Den Hauptplatz säumen Bürgerhäuser und Stadtpalais:
das Weißsche Haus, die Adler-Apotheke, die beiden stuckverzierten
Luegg-Häuser an der Ecke zur Sporgasse, das Weikhard-Haus mit der
gleichnamigen Standuhr und das Palais Stürgkh.
Zwischen dem Hauptplatz und dem zweiten zentralen
Platz, dem Jakominiplatz, verläuft die Herrengasse, eine barocke
Prunkstraße. Der Herzogshof (auch „Gemaltes Haus“ genannt) ist ein
Gebäude in der Grazer Herrengasse, dessen Front komplett bemalt ist.
Er wird das erste Mal 1360 urkundlich erwähnt. Hier vergaben die
Herzöge der Steiermark die Lehen an ihre Untertanen. Als 1450 die
Grazer Burg fertiggestellt wurde, wurde es für diesen Zweck nicht mehr
benötigt. Um das Jahr 1600 wurde die Fassade zum ersten Mal bemalt, von
dem Hofmaler Kaiser Ferdinands II. und späteren Architekten seines
Mausoleums, Giovanni Pietro de Pomis.
Das Grazer Landhaus in der Herrengasse entstand
1527–1531 als erster Renaissancebau der Stadt Graz, dessen Haupttrakt
ab 1557 nach den Plänen des Architekten Domenico dell’Allio erbaut
wurde. Der ehemalige Sitz der Landstände zählt zu den bedeutendsten
Renaissancebauten Mitteleuropas.
Neben den Flagge von Österreich, Steiermark und Europa ist die
Rumortafel an der Außenfassade in der Herrengasse angebracht.
Charakteristisch sind die kunstvollen
Rundbogenfenster, die luftigen Laubengänge und der dreigeschoßige
Arkadenhof. Die barocke Landstube ist heute der Sitzungssaal des
Steiermärkischen Landtags, im Arkadenhof finden zahlreiche
Veranstaltungen statt.
Bemerkenswert ist der Ziehbrunnen aus Röthelsteiner Marmor von Antonio
Marmoro (Anton Marbl) mit einer spätmanieristischen Brunnenlaube aus
Bronzeguss von 1589/90.
Skulptur "Faun Mit Weitblick" von Martin Karlik 2010
im Landhaushof
Das Grazer Landhaus der Steiermark zählt zu den
bedeutendsten Gebäuden der Renaissance in Österreich. Dem Bedürfnis
nach einem Versammlungsort der Landstände entsprechend bildete sich der
Komplex des Landhauses, der von Herren-, Landhaus- und Schmiedgasse
sowie dem Landeszeughaus begrenzt wird, in einem Zeitraum von rund 150
Jahren.
Das Landeswappen im Landhaushof drängt sich als Fotomotiv auf.
Seine eigentliche Schönheit entfaltet sich erst im
Hof, den Domenico dell'Allio an Nord- und Ostseite mit Arkaden
toskanischer Ordnung in allen drei Geschossen errichten ließ.
Portal des Zeughauses mit dem Steirischen Panther,
Mars und Minerva.
Das Landeszeughaus in Graz wurde in den Jahren 1642 bis 1647 errichtet
und war einst das zentrale Waffendepot der Steiermark. Die darin
gelagerten Waffen samt Zubehör dienten der Ausrüstung des steirischen
Landesaufgebots und der Versorgung der zur Abwehr des Osmanischen
Reiches im 16. Jahrhundert eingerichteten Militärgrenze in den heutigen
Staaten Kroatien und Ungarn. Mit seinen 32.000 Exponaten aller Art ist
das Landeszeughaus die größte Rüstkammer der Welt, die noch dazu
weitgehend im Originalzustand erhalten ist.
Die römisch-katholische Kirche zum Heiligen Blut,
bzw. Propstei-, Haupt- und Stadtpfarrkirche Graz-Hl. Blut, kurz Grazer
Stadtpfarrkirche befindet sich im Grazer Bezirk Innere Stadt.
Während die Haupthalle der Kirche architektonisch von
typischer Bettelordengotik geprägt ist, wurde die Fassade später im
barocken Stil ausgestaltet.
Die große Orgel wurde 1970 von dem Orgelbauer Rieger
(Vorarlberg) fertiggestellt. Das Schleifladen-Instrument hat 46
Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltraktur ist mechanisch,
die Registertraktur elektrisch.
Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Altäre durch
neogotische ersetzt. Der Hauptaltar ist aus St. Magrethener Sandstein.
Das Triumphkreuz, 1876 vom Grazer Bildhauer Hans Brandstetter, war
früher ein Teil des Hochaltars.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die gotischen Glasfenster
zerstört. Mit der Neugestaltung wurde Albert Birkle, ein Salzburger
Künstler, dessen Kunst im Dritten Reich als entartet galt, beauftragt.
Seine Hauptthemen waren die Auferstehung und das Leiden Jesu, doch
seine Glasfenster wurden in den 1950er Jahren zum Skandal, denn sie
zeigen Hitler und Mussolini an der Seite der Peiniger Christi. Sie ist,
neben der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut, weltweit die einzige
Kirche, die die beiden Diktatoren zeigt.
Wer genau schaut und viel Phantasie hat: Linke Fensterreihe, rechte
Kachel, 4. von unten.
Kanzel vom Künstler Jakob Gschiel, Tischlerarbeiten
von Alex Korb und Martin Rubin (1875-1883).
Die Reliefs zeigen Apostel Paulus mit Schwert und vier Kirchenväter.
Glasfenster an der Westfasade von Albert Birkle
'Himmlisches Jerusalem'
Seitenaltar rechts, "Altar der heiligen Maria",
neugotisch, Aufbau von August Ortwein und Figuren vom Jakob Gschiel
1878-79.
Die Johannes-Nepomuk-Kapelle ist der Ostabschluss des
St.-Johannes-Schiffs, die Kapelle wurde im II. Weltkrieg zerstört und
wieder aufgebaut. Das Altarbild "Mariä Himmelfahrt" stammt vom
venezianischen Meister Jacopo Tintoretto (1518-1594).
Grablegung Christi, mit Figuren vom Josef von
Arimathäa und Nikodemus, 2. Hälfte 17. Jhdt., Künstler unbekannt
Was im Dörfchen Paris für das Türmchen vom Herrn
Eiffel gilt,
ist in der stadtlichen Stadt Graz nicht anders: Der gigantische Grazer
Uhrturm mit seinen stattlichen 28 Metern ist von nahezu überal aus
sichtbar.
Einblick in die Stempfergasse
1884 kaufte der Spirituosenproduzent Gottfried Maurer
ein Haus am damaligen „Fliegenplatzl“, angeregt von seinen
Geschäftsreisen ließ er ein Glockenspiel einbauen. 1905 erklangen
erstmals Melodien von 24 Glocken im eisernen Dachreiter. 1929 vermachte
Maurer das Glockenspiel der Stadt Graz.
Dreimal am Tag (Spielzeit: 11.00, 15.00, 18.00 Uhr) erklingen drei Melodien, dazu tanzt im Giebel ein hölzernes Trachtenpärchen und ein goldener Hahn kräht. Die Jugendstilfassaden des Glockenspielhauses und des Nachbarhauses sollen mit Motiven in Reliefs und Mosaiken zum Genuss von Wein anregen.
Gleich um die Ecke vom Glockenspielplatz ist man auch
am Mehlplatz den leiblichen Genüssen zugetan.
Mausoleum Kaiser Ferdinands II.
Im mit Stuck und Fresken verzierten Mausoleum aus dem 17. Jahrhundert
ruht der Körper Kaiser Ferdinands II. Ferdinand II. (1578-1637) war von
1619 bis zu seinem Tode - und damit durchgehend im 30jährigen Krieg -
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1590 Erzherzog von
Innerösterreich, vereinte er nach und nach die Territorien der
Habsburgermonarchie unter seiner Herrschaft.
Der Grazer Dom, die Kathedrale, Bischofskirche und Pfarrkirche Hl. Ägydius, ist die Kathedralkirche der Diözese Graz-Seckau. Der Dom gilt als eines der kunst- und kulturhistorisch bedeutendsten Bauwerke der österreichischen Stadt Graz und des ganzen Bundeslandes Steiermark. Das in spätgotischem Stil gestaltete Bauwerk wurde im 15. Jahrhundert errichtet, unter Friedrich III. Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser und im Jahr 1786, als Graz Bischofssitz wurde, in den Rang einer Domkirche erhoben.
Die Kanzel, die 1710 nach einem Entwurf des Jesuiten
Georg Lindemayr errichtet wurde, zeigt aufwändigen hochbarocken Dekor.
Auch die restliche Ausstattung des Grazer Doms, von Kirchenbänken,
Beichtstühlen und Chorgestühl bis zu Lampen, Glocken und Kerzenhaltern
stammt noch größtenteils aus der Zeit der Jesuiten und ist somit in
barockem Stil gestaltet.
Der Sakralbau, ursprünglich als Kirchenkastell außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern vorgesehen, steht auf einem erhöhten Terrain zwischen Bürgergasse und Burggasse. Der Dom bildet zusammen mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone.
Das Innere der Kirche wurde mehrmals verändert, etwa
durch Einbau von Seitenkapellen sowie einer barocken Orgelempore.
Dennoch lässt sich erkennen, dass es sich beim Grazer Dom um eine
Hallenkirche handelt, einen Typus, der besonders in der Spätgotik
häufig aufgegriffen wurde, und der sich beispielsweise beim Wiener
Stephansdom oder der ehemaligen Stiftskirche Neuberg findet.
Die Seitenaltäre, die unmittelbar nach dem Abbruch
des Lettners um das Jahr 1618 errichtet wurden, wurden 1766 von Veit
Königer aufwändig erneuert. Die Altarbilder des Hofmalers Giovanni
Pietro de Pomis blieben erhalten.
Das Langhaus im Grazer Dom wird durch acht mächtige
Pfeiler in drei Schiffe unterteilt. Hinter einem hohen Triumphbogen
schließt sich der langgestreckte Chor an. Der Grundriss des Grazer Doms
ähnelt jenen der zuvor errichteten Bettelordenskirchen der Dominikaner
und Franziskaner in Graz.
Der heutige barocke Hochaltar, der als einer der
bedeutendsten in ganz Österreich gilt und einen erst hundert Jahre
alten Renaissance-Hochaltar ersetzte, wurde in den Jahren von 1730 bis
1733 errichtet. Der nach einem Entwurf des Grazer Baumeisters Georg
Kräxner gefertigte Hochaltar zeigt in der Mitte ein Altarbild des
Malers Franz Ignaz Flurer, das den heiligen Ägidius, Schutzpatron der
Kirche, darstellt, und darüber eine Marienkrönungsgruppe, die als
bedeutendstes Werk des Bildhauers Johann Jacob Schoy gilt.
Die heutige Domorgel wurde im Jahr 1978 von der
Orgelmanufaktur Klais gebaut und steht auf einer 1687 errichteten
barocken Westempore. Der Prospekt stammt von Architekt Jörg Mayr unter
Mitverwendung des Dekors von Veit Königer für die Barockorgel von Anton
Römer. Die Domorgel hat vier Manuale und Pedal mit ursprünglich 70
Registern bei mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur,
1998 wurde ein Trompetenwerk mit drei Registern zusätzlich eingebaut.
In den Jahren von 1577 bis 1773, in denen der Grazer
Dom als Ordenskirche der Jesuiten diente, wurden zahlreiche bauliche
Änderungen vorgenommen. Der gotische Lettner wurde abgerissen, damit
alle Kirchenbesucher – entsprechend den Bestimmungen des Konzils von
Trient – freien Blick auf den Hochaltar erhielten. Auch der größte Teil
der – ganz im Sinne der Gegenreformation – prächtigen Innenausstattung
stammt aus jener Zeit.
Fresken im Seitenschiffgewölbe
Die beiden auf Marmorsockeln beiderseits des
Triumphbogens aufgestellten Reliquienschreine gehören zu den
kostbarsten Ausstattungsstücken des Grazer Doms. Ursprünglich handelte
es sich bei den beiden Schreinen um Brauttruhen, die Paola Gonzaga als
Hochzeitsgut aus Mantua nach Schloss Bruck bei Lienz zur Hochzeit mit
Graf Leonhard von Görz mitbrachte. Nach dem Tod des kinderlosen
Ehepaares gelangten die Truhen in den Besitz des Stiftes Millstatt, das
Erzherzog Ferdinand um 1598 den Jesuiten als finanzielle Basis zur
Gründung ihrer Grazer Universität übergab. Als 1617 Papst Paul V. dem
Grazer Dom Reliquien spendete, ließen die Jesuiten die beiden Truhen
aus Millstatt holen.
Die Grazer Burg liegt im Osten der Altstadt von Graz,
nahe dem Grazer Dom, und wurde ab 1438 durch Herzog Friedrich V., den
späteren römisch-deutschen Kaiser Friedrich III., gebaut.
Die Grazer Doppelwendeltreppe, eine Zwillingswendeltreppe (so ihr
offizieller Name), wurde in den Jahren 1499/1500 in der Regierungszeit
des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. von einem
unbekannten Baumeister einer mittelalterlichen Bauhütte in der Grazer
Burg von Steinmetzen errichtet.
Berühmte, historische Zwillingswendeltreppe mit
beeindruckender Architektur in der Burg.
Die Grazer Treppe ist in der Baukunst Mitteleuropas nicht die einzige
und nicht die älteste ihrer Art, aber eine der bedeutendsten. Sie wurde
aus Sandstein geschlagen und zeichnet sich durch besonders hohe
Qualität der Detailausführung und die Gewagtheit ihrer Konstruktion mit
Hohlspindeln aus. Sie erhielt an der hofseitigen Fassade des Karlsbaus
einen deutlich von außen erkennbaren Treppenturm.
Burgtor Mittelalterliches Stadttor, erstmals erwähnt
1346.
Das Burgtor liegt an der Schnittstelle zwischen Hofgasse und
Erzherzog-Johann-Allee. Es steht im Grazer Stadtbezirk Innere Stadt und
ist Teil der Grazer Stadtkrone. Neben dem Äußeren Paulustor ist das
Gebäude das einzig erhalten gebliebene Walltor der Stadt Graz. Die
heutige Form entstand 1566-1567 durch den Anbau doppelgeschoßiger
Arkadengänge an der Ostseite.
Das überlebensgroße Persönlichkeitsdenkmal Kaiser
Franz I. steht auf dem Freiheitsplatz.
Die Hofbäckerei Edegger-Tax ist der älteste
bestehende Bäckereibetrieb in Graz. Seine Wurzeln reichen bis in das
14. Jahrhundert zurück. Bekannt ist die Bäckerei durch die reich
verzierte Fassade des Straßengeschäftes in der Hofgasse in Graz. Die
Produktpalette umfasst die traditionellen Backwaren aus der k.u.k.
Monarchie.
Die Sporgasse ist älter als die Stadt selbst und
diente schon in der Römerzeit als Handelsstraße. Heute ist die
Sporgasse eine beliebte Einkaufsstraße. . In kaum einer anderen Straße
kann man die Architektur-Geschichte von Graz so gut ablesen wie in der
Sporgasse.
Die von außen unscheinbare Stiegenkirche ist die älteste Grazer
Pfarrkirche. Sie wurde im Jahr 1343 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Palais Saurau ist ein ehemaliges großes
Stadtpalais am oberen Ende der Sporgasse in der Nähe des
Karmeliterplatzes. Es wurde zwischen 1564 und 1566 erbaut und besitzt
neben dem mächtigen Rundbogen-Portal einen Garten mit einem Pavillon,
der von Mauerresten der ehemaligen Grazer Stadtmauer begrenzt ist. Von
außen ist eine Kopie der Halbfigur eines Türken mit gezücktem Schwert
erkennbar. Entgegen der Annahme, es handle sich dabei um eine
Erinnerung an die Türkenbelagerung der Stadt Graz, ist es das
Hauszeichen der Familie Saurau.
Die Schloßbergstollen: Zum Schutz vor Bombenangriffen
wurde 1943 mit der Aushebung von Stollen im Schloßberg begonnen. Das
durch rund 20 Eingänge erschlossene System bot auf einer Länge von 5 km
und einer Fläche von 17.000 m2 Unterstand für fast 50.000 Menschen. Die
Hauptdurchgangsachse vom Schlolbbergplatz bis hinaut zum
Karmeliterplatz weist eine Steigung von 16 % auf und hat eine Länge von
175 Metern. Dieser Stollen ist öffentlich zugänglich und ermöglicht
einen Einblick in die Innenwelt des Berges.
Im Inneren des Schloßbergs befindet sich der
futuristisch anmutende Dom im Berg, ein Ort, dessen Architektur
einzigartig im Grazer Veranstaltungsbereich ist. Mit einer Gesamtfläche
von 733 Quadratmetern und einer Höhe von 11 Metern bietet der Dom im
Berg Raum für die vielfältigsten Veranstaltungen: Konzerte in allen
Genres – durch die spezielle Wandverkleidung ergibt sich eine
hervorragende Akustik -, Kongresse, Bälle, Theateraufführungen,
Clubbings, aufwändige Firmenpräsentationen oder Kundenempfänge.
Schloßbergsteig: 260 Stufen führen vom
Schlofbergplatz hinauf zum Uhrturm. Am Bau des Steiges von 1914 bis
1918 waren österreichische Pioniere und russische Gefangene beteiligt,
weshalb ihm der Name 'Russensteig' gegeben wurde. Bekannter ist jedoch
die Bezeichnung 'Kriegssteig', weil die Stuten während des ersten
Weltkrieges angelegt worden sind. In den Jahren 1924 bis 1928 wurde der
Schloßbergsteig - anlässlich
der 800-Jahr-Feier der Stadt Graz - durch den die westlichen
Felsabhänge entlangführenden 'Jubiläums-Felsensteig' ergänzt.
Blick auf die Dreifaltigkeitskirche, links dahinter
die Barmherzigenkirche
Der Grazer Schloßberg ist ein wuchtiger Fels aus
Dolomitgestein und bildet den Kern der historischen Altstadt von Graz,
der Landeshauptstadt der Steiermark in Österreich. Er liegt direkt am
Ufer der Mur und ragt 123 m über den Grazer Hauptplatz. Neben dem
Uhrturm, dem Wahrzeichen von Graz, stehen auf dem Schloßberg auch der
Glockenturm mit seiner Glocke "Liesl", die Schloßberg-Kasematten, der
94 m tiefe sogenannte Türkenbrunnen, alle Reste der Burg und eine Reihe
kleinerer Kunstobjekte. Als Kern der Altstadt von Graz ist er ein Teil
des UNESCO-Welterbes Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss
Eggenberg.
In seiner ungewöhnlichen Form unterscheidet es sich
deutlich von anderen Ausstellungsgebäuden zeitgenössischer Kunst, die
oftmals von der Idee des „White Cube“ bestimmt sind. Das Bauwerk – von
seinen Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier „Friendly Alien“ genannt
– hebt sich in Form und Material durch seine biomorphen, runden Formen
bewusst von der barocken Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern
ab, schließt dabei aber an die Fassade des 1847 erbauten Eisernen
Hauses an. Stilistisch ist das Kunsthaus Graz der Blob-Architektur
zuzuordnen.
15 Lichteinlass-Rüssel – nozzles – sind etwa 45° schräg nach oben und
im Wesentlichen nach Norden, einige davon eher nach Nordwest,
orientiert. Nur der 16. ist deutlich tiefer angesetzt und weist flacher
genau auf den Uhrturm am Schlossberg – in eine Richtung etwas östlicher
als Nordost.
Der Uhrturm ist das Wahrzeichen und eines der
ältesten Gebäude der Stadt Graz. Der Turm wurde schon 1265 erwähnt und
birgt in seinem Inneren drei Glocken: die Stundenglocke (älteste Glocke
von Graz, 1382), die Armensünderglocke (ca. 1450) und die Feuerglocke
(1645).
Der 28 Meter hoher Uhrturm steht auf dem Schloßberg und beeindruckt mit
seinen im Durchmesser über 5 Meter großen Zifferblättern und den
vergoldeten Zeigern.
Die korrekte Uhrzeit ablesen klappt jedoch (mir) nicht.
Die Grazer Murinsel bzw. 'Die Insel in der Mur' ist
eine schwimmende Plattform, die 2003 in der Mur inmitten von Graz
eröffnet wurde, um im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres (Graz 2003)
neben dem Schlossberg ein zweites und modernes Wahrzeichen der Stadt zu
schaffen. Anliegen der Projektbetreiber war es, Architektur und Kunst
im öffentlichen Raum mit dem Erlebnis Wasser im Zentrum der Stadt zu
verbinden.
Die Kirche Mariahilf (Mariahilfkirche) in der
steirischen Landeshauptstadt Graz ist eine Wallfahrtskirche und
Pfarrkirche der Pfarre Graz-Mariahilf im Dekanat Graz-Mitte der
Stadtkirche Graz. An die Kirche angeschlossen ist das Minoritenkonvent
Graz.
Die Figuren des Portals der Mariahilferkirche zeigen
seitlich oberhalb der mittleren Türe die Ordensheiligen Franz von
Assisi und Antonius von Padua und oberhalb der Türe die Gottesmutter
Maria.
Das Innere der Kirche wirkt schlicht und ernst. Die
große Kuppel über dem Presbyterium wurde ebenso wie die Stuckdekoration
1769 entfernt. Das Bild der Jungfrau Maria am Hochaltar gilt als
malerisches Hauptwerk Pietro de Pomis'.
Inneres und Äußeres der Mariahilferkirche wurde in
den letzten Jahren aufwändig restauriert. Der Grundstein zur Kirche
wurde im Jahre 1607 gelegt, Weihen sind für 1611 und 1636 belegt.
Entgegen der Tradition ist der Bau gewestet, wohl um die Schauseite
gegen die Stadt Graz ausrichten zu können.
Der wohl anlässlich der Umgestaltung der Kirche 1769
entstandene Hochaltar stellt den Zielpunkt des Kirchenraumes dar. Das
Marmorretabel ist über Opfergangportale, auf denen sich vergoldete
Vasen erheben, mit den seitlichen Chorwänden verbunden. Die auf
Konsolen zuseiten des Altarblattes stehenden Engelfiguren mit
Weihrauchfass entstanden um 1769 und werden dem Bildhauer Philipp Jakob
Straub zugeschrieben, dem Schöpfer der Fassadenskulpturen.
Auf der Empore befindet sich die 1983 von der Firma
Rieger aus Schwarzach/Vorarlberg erbaute Orgel. Das Werk verfügt über
25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Der siebenteilige Prospekt des
Hauptwerkes ist im oberen Bereich mit vergoldeten Schleierbrettern
versehen, ebenso der fünfteilige Prospekt des Brüstungspositives.
Das laut Signatur von Giovanni Pietro de Pomis 1611
geschaffene Gemälde 'Gnadenbild Mariahilf' befand sich ursprünglich
nicht am Hochaltar, sondern hing zunächst in einer Kapelle oder an
einem Seitenaltar. Erst um 1700 wurde es an dieser prominenten Stelle
der Kirche präsentiert, da das Bild die Wallfahrer in Scharen anlockte.
Die Minoritenklosterkirche in Graz bewahrt mit ihrem
Gnadenbild Mariahilf eine der populärsten Mariendarstellungen der
Steiermark und war zu ihrer Blütezeit im 17./18. Jahrhundert neben
Mariazell der meistbesuchte steirische Wallfahrtsort.
Die italienische Kunst war in der Epoche der Gegenreformation das
Vorbild, dem man nachzueifern trachtete und das durch italienische
Künstler vermittelt wurde. Nach der Beseitigung der Jahrhunderte lang
auf dem Land lastenden Bedrohung durch die Türken 1683 erfuhren
Architektur und bildende Kunst einen Aufschwung. Auch die
Mariahilfkirche wurde von dem Bauboom erfasst und 1742–44 mit der
spätbarocken Doppelturmfassade versehen, die der prägende
städtebauliche Akzent der Murvorstadt werden sollte.
Südlich der Kirche befindet sich der Kreuzgang des
Minoritenklosters, an den die Schatzkammerkapelle anschließt. Diese
wurde 1769 bis 1771 erstellt, um Votivgaben der Wallfahrern
aufzunehmen, von denen sich aber keine erhalten haben.
Die historische Grazer Altstadt und ihre
Dachlandschaft wurden 1999 wegen ihres sehr guten Erhaltungszustandes
und der Sichtbarkeit der baugeschichtlichen Entwicklung im Altstadtbild
zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und 2010 auf „Stadt Graz –
Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg“ erweitert. Diese
Auszeichnung ist verbunden mit der Verpflichtung, das historische Erbe
mit seinem seit der Gotik gewachsenen Bauensemble zu erhalten und neue
Architektur harmonisch einzufügen. Die meisten Grazer
Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Altstadt. Diese erstreckt sich
über den gesamten Bezirk Innere Stadt.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: