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Das krupp stadt museum Berndorf fasziniert mit seiner
einzigartigen Silberbesteck- und Tafelgerätesammlung. Im Jahr 2023
befand sich die Sonderausstellung „Auf den Spuren der Krupp-Dynastie".
Wo einst das "Triestingtal" einkaufte, befindet sich nun das krupp
stadt museum BERNDORF. Das 1908, von Architekt Ludwig Baumann, erbaute
und als Wurstfabrik genutzte Gebäude wurde grundlegend saniert und
restauriert. Die Ausstellungen des Museums berichten von der
vorchristlichen Besiedlungsgeschichte, dem Wandel vom Bauerndorf zur
Stadt und dokumentieren die Entwicklung Berndorfs zu einem der
bedeutendsten Industriezentren der Monarchie. Besteckerzeugung,
Tafelkultur und die Geschichte der Krupp-Stadt Berndorf stehen im
Mittelpunkt der Präsentation.
Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen widmen sich
regionalgeschichtlichen bzw. kulturhistorischen Themen. Vielfältige
Veranstaltungs- und museumspädagogische Angebote, wie Weihnachts- und
Spezialausstellungen, Vorträge, Spezialführungen und die Berndorfer
Museumsnacht sowie Ferien- und Schülerprojekte, ergänzen das
Ausstellungsprogramm. Die bahnbrechende Innovation der industriellen
Besteckerzeugung, die 1843 in Berndorf begonnen hatte, trat rasch
den Siegeszug um die ganze Welt an. Bald galt der Name Berndorfer
Metallwarenfabrik als Synonym für gehobene Tafelkultur. Die Vielfalt
der Produkte der Fabrik wird anhand von Besteckgarnituren,
Spezialbestecken (Sardinengabel, Maiweinschöpfer,...) und Erzeugnissen
der gehobenen Tafelkultur präsentiert.
Wer Hermann und Arthur Krupp verstehen möchte, beginnt am besten mit
einem Rundgang im krupp stadt museum, das in der ehemaligen Wurstfabrik
eingerichtet wurde. Im Mittelpunkt des Museums steht die
Dauerausstellung rund um das Leben und Wirken der Familie Krupp und der
Entwicklung Berndorfs zu einer Industriestadt. Besteck– und
Tafelgerätesammlungen sowie frühgeschichtliche Exponate der Geschichte
Berndorfs ergänzen den Rundgang.
Hermann Krupp (* 15. Februar
1814 in Essen; † 25. Juli 1879 in Berndorf, Niederösterreich) war ein
österreichischer Unternehmer aus der Familie Krupp. Er gilt als der
Begründer des österreichischen Zweiges der Krupp-Dynastie.
Hermann Krupp war sehr engagiert im Beruf und hatte immer ein gutes
Verhältnis zu seinen Mitarbeitern, die ebenso loyal zu ihm standen.
Daher hatte – im Gegensatz zu den Werken in Essen – die Revolution im
Jahr 1848 keine negativen Auswirkungen auf die Berndorfer Fabrik, es
kam zu keinen Arbeitsniederlegungen (Streiks).
Arthur Krupp (* 31. Mai 1856 in
Wien; † 21. April 1938 in Berndorf in Niederösterreich) war ein
österreichischer Industrieller aus der Familie Krupp. Arthur Krupp ist
in Berndorf als Sohn in der Industriellenfamilie von Hermann Krupp
aufgewachsen.
Auf seine Anregung hin wurde bereits 1874 ein erster elektrischer
Generator von Zénobe Gramme für die Galvanisierung von Bestecken
angeschafft. Als ältester erhaltener Generator in Österreich findet
sich dieser heute in der Sammlung des Technischen Museum Wien. 1889
entwickelte er eine neue Form des Metallguss und übernahm schließlich
im folgenden Jahr die alleinige Leitung der Firma. Der Aufstieg des
Unternehmens gründete auf der Erzeugung von Löffeln und Gabeln. Aus
Alpacca stellte er verhältnismäßig billig verschiedenste Arten von
Essbesteck her. Mit dem silberähnlichen Besteck zählte das Gastgewerbe,
Bahngesellschaften und Schifffahrtslinien zu seinen Kunden. Aber auch
für Kaiserin Elisabeth wurden Essbestecke hergestellt, die mit einem
Delfin verziert waren und Verwendung im Achilleion auf Korfu fanden.
In nur drei Jahrzehnten wurde aus dem kleinen Dorf eine Industriestadt
und es entstand ein einzigartiges, von Ludwig Baumann geschaffenes,
städtebauliches Ensemble. Berndorf war früher in aller Munde. Kaiserin Sisi, der Grammesche
Dynamo, der Zeppelin und noch viel mehr trugen zum Weltruf Berndorfs
bei. Diese längst vergangenen Zeiten wieder lebendig werden zu lassen,
ist das Ziel des krupp stadt museums BERNDORF. Mit der Anmietung der
Räumlichkeiten leistet die Stadt Berndorf auch heute noch einen
wesentlichen Beitrag zur Förderung des kulturellen Lebens in Berndorf.
Samowar - Teekessel auf Rechaud mit Teekanne
Wie kaum eine andere Stadt ist Berndorf im Triestingtal bis heute
durch eine Fabrik und ihre Besitzer, die Familie Krupp, geprägt. Bis
zur Ansiedlung der Berndorfer Metallwarenfabrik im Jahr 1843 waren die
beiden Orte Ober- und Unter-Berndorf unbedeutende kleine Dörfchen
gewesen. Noch heute ist Berndorf für die Herstellung von edlem
Essbesteck berühmt. Einen unglaublichen Aufschwung erreichte die Fabrik
unter Arthur Krupp (1856-1938). Wollte man bereits in den vergangenen
Jahrhunderten verhindern, dass Tee wegen extrem langer Ziehzeiten
ungenießbar bitter wird, war eine Zubereitung im Samowar (russische
Erfindung) die einzige Möglichkeit.
Wörtlich übersetzt bedeutet Samowar der „Selbstkocher" und dieser
Begriff beschreibt bereits ganz gut, wie diese Teemaschine
funktioniert. Oben auf dem Samowar, hier ein Teekessel, steht die
sogenannte Tscheinik, eine kleine Teekanne, in der sehr stark
konzentrierter Tee gekocht wird. Im Samowar selbst befindet sich heißes
Wasser mit dem das Teekonzentrat nach individuellen Vorlieben
entsprechend verdünnt werden kann. Dazu gibt man zunächst etwas starken
Tee in ein Teeglas. Im Anschluss füllt man ganz bequem Wasser aus dem
Samowar nach. Diese etwas andere Teemaschine aus „Alpaccasilber I" ist
eine Sonderanfertigung für Arthur Krupps Nichte Edith Alice von
Manteuffel (1873-1945), die eine passionierte Teetrinkerin gewesen ist.
Die Maschine kam durch ihre deutschen Nachkommen in den Besitz des
Museums.
Material - Alpaccasilber I (versilberte Kupfer-Nickel-Zink-Legierung)
Verarbeitung - gepresstes und gelötetes Tafelgerät mit gegossenen Füßen
Höhe 48 cm
Herkunft - Produkt der Berndorfer Metallwarenfabrik (Sonderanfertigung)
Lucia von Domenico Mastroianni (1876-1962), erschuf auch den Bronzekreuzweg der Margaretenkirche
Die Ausstellung „100 Jahre Stadtvereinigung Berndorf" untersucht den
historischen Kontext der Vereinigung. Sie zeigt Ausschnitte der
Geschichte Berndorfs während der Zwischenkriegszeit. Angefangen bei der
Armut nach dem Ersten Weltkrieg, bis hin zur dynamischen Ära des
sozialdemokratischen Bürgermeisters Kislinger sowie den turbulenten
Zeiten nach der Weltwirtschaftskrise, wird der Besucher auf eine Reise
mitgenommen. Was die Menschen damals, in dieser unruhigen Zeit bewegte,
Not, Idealismus, Verzweiflung, wird in dieser Ausstellung erzählt.
Feuerwehrhelm der Freiwilligen Feuerwehr Neusiedl
Ein großes Augenmerk legte er auf die Bildung. Da die Arbeiter nicht
die Möglichkeit hatten, fremde Kulturen kennenzulernen, wollte er
mittels der „Stilklassen“ in den von ihm konzipierten Berndorfer
Schulen die verschiedenen Kulturen bereits den Kindern näher bringen.
Jedes Klassenzimmer in diesen Schulen wurde dabei im Stil einer anderen
historischen Epoche oder Zivilisation gestaltet. Auch für das tägliche
Leben der Schüler wurde mit einer Zentralheizung und Duschen in damals
fortschrittlicher Weise gesorgt.
Durch sein Streben, möglichst in der kleinen Gemeinschaft autark zu
sein, wurden von ihm ein eigener Schlachthof und ein Konsumverein
eingerichtet. Insgesamt investierte Krupp umgerechnet 100 Millionen
Euro aus dem Privatvermögen sowie ebenso viel aus dem Firmenvermögen.
Für die mehrheitlich katholische Bevölkerung ließ der Protestant eine
Kirche erbauen, die nach dem Namen seiner Gattin der hl. Margarete
geweiht ist.
Neben einer großzügig gestalteten eigenen Villa am Brand, die nach dem
Zweiten Weltkrieg von Berndorfern in Brand gesteckt wurde, ließ er das
erste Arbeitertheater der österreichisch-ungarischen Monarchie
errichten, das heutige Stadttheater Berndorf, das zum 50-jährigen
Thronjubiläum Franz Josephs 1897/98 als Kaiser-Franz-Joseph-Theater
fertiggestellt wurde.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: