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Das Konzentrationslager Mauthausen
war das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf dem
Gebiet Österreichs, der Ostmark, ab 1942 Alpen- und Donau-Reichsgaue.
Es befand sich 20 Kilometer östlich von Linz in Mauthausen und bestand
vom 8. August 1938 bis zu seiner Auflösung nach der Befreiung seiner
Insassen durch US-amerikanische Truppen am 5. Mai 1945. Im KZ
Mauthausen und seinen Nebenlagern wurden rund 200.000 Menschen
inhaftiert, von denen mehr als 100.000 ums Leben gekommen sind. Auf dem
Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet sich seit 1947
eine Mahn- und Gedenkstätte der Republik Österreich
Einfahrtsgebäude zum KZ Mauthausen.
Das KZ Mauthausen war von 1938 bis 1945 Mittelpunkt
eines Systems von mehr als 40 Außenlagern und der zentrale Ort
politischer, sozialer und rassistischer Verfolgung durch das NS-Regime
auf österreichischem Territorium. Von den insgesamt etwa 190.000 hier
inhaftierten Personen wurden mindestens 90.000 getötet.
Die Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen begann im August
1938 – wenige Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs an das
nationalsozialistische Deutschland. Die ersten Gefangenen wurden aus
dem KZ Dachau überstellt. Anfangs bestand das Lager nur aus
Holzbaracken und einem elektrisch geladenen Zaun. Die massiven
Steinbauten und die Umfassungsmauer wurden erst später errichtet. Heute
sind nur mehr Teile des ehemaligen Häftlingslagers erhalten. Auch auf
dem Gelände rund um das Besucherzentrum etwa befanden sich vormals
Baracken, die der SS als Büros, Werkstätten und Mannschaftsunterkünfte
dienten.
Die Häftlinge wurden meist in größeren Gruppen und per Bahn – häufig in
Güter- oder Viehwaggons – nach Mauthausen transportiert. Vom Bahnhof
mussten sie – den ständigen Schikanen und Schlägen der Bewacher
ausgeliefert – vier Kilometer durch den Ort hinauf in das
Konzentrationslager marschieren. Viele hatten bereits eine längere
Geschichte von Verfolgung und Gefangenschaft hinter sich. Sie wurden
entweder aus anderen Lagern oder Gefängnissen überstellt. Nach langen
Transporten kamen sie oft entkräftet oder krank in Mauthausen an.
Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist ehemaliger Tatort, Gedenkort,
Friedhof für die sterblichen Überreste tausender hier ermordeter
Personen sowie auch ein Ort politisch-historischer Bildung. Ihre Aufgabe
ist es, die Geschichte des KZ Mauthausen und seiner Außenlager, die
Erinnerung an deren Opfer und die Verantwortung der Täter und Zuseher im
öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Zugleich soll sie dazu
beitragen, die öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte im
Lichte ihrer Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft zu befördern.
Der Löschteich wurde ab Sommer 1944 errichtet.
SS-Garagenhof - Der Garagenhof
außerhalb des „Schutzhaftlagers“ diente der SS für vielfältige Zwecke
des Lagerbetriebes, für Feiern der SS ebenso wie für die Konzentrierung
aller Häftlinge bei Entlausungsaktionen.
Das KZ Mauthausen gehörte zwischen 1938 und 1945 zu einem Netz von
Konzentrationslagern, das sich über das gesamte Deutsche Reich und
später auch über Teile der besetzten Gebiete erstreckte. Diese Lager
dienten zunächst der Inhaftierung von politischen Gegnern und
Angehörigen anderer, den Nationalsozialisten unliebsamer
gesellschaftlicher Gruppen innerhalb des Deutschen Reichs. Nach
Kriegsbeginn aber kam die Mehrheit der Gefangenen aus den besetzten
Gebieten. Sie wurden neben politischen auch aus rassistischen Motiven
in die Konzentrationslager verschleppt.
Die meisten Gefangenen des KZ Mauthausen kamen aus Polen und der
Sowjetunion, viele auch aus den Ländern Süd- und Westeuropas. Insgesamt
fanden sich unter den Häftlingen Angehörige von mehr als 40
verschiedenen Nationen.
Die Gefangenen waren in den Anfangsjahren im Hauptlager Mauthausen und
im Zweiglager Gusen interniert. Ein Großteil leistete Zwangsarbeit in
den Steinbrüchen. Ab 1942 entstand – ausgehend vom Stammlager hier in
Mauthausen – ein Netz von über 40 KZ-Außenlagern, in denen die meisten
Häftlinge als Arbeitssklaven in der Rüstungsproduktion eingesetzt
wurden.
Am
16. Mai 1938 nahm die SS den Steinbruch Mauthausen mit 30
Zivilarbeitern in Betrieb. Die ersten Häftlinge in Mauthausen waren 300
österreichische und einzelne deutsche
Polizei-Sicherungsverwahrungs-Häftlinge und kamen am 8. August 1938 aus
dem KZ Dachau im Konzentrationslager an.
Über
dem Tor zum Garagenhof der SS prangte zu Lagerzeiten ein Reichsadler.
Am 5. Mai 1945, dem Tag der Befreiung des KZ Mauthausen, riss ihn eine
Gruppe von Häftlingen herunter. Sie beseitigten damit ein deutlich
sichtbares Symbol der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. In den
letzten Tagen vor der Befreiung des Lagers herrschte chaotisches
Durcheinander. Die Todeszahlen waren enorm. Die SS versuchte, die
Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Sie ließ Beweismaterial
vernichten und Zeugen ermorden.
Am Morgen des 3. Mai 1945 mussten die Häftlinge zum letzten Mal zum
Appell antreten. Danach übergab die SS die Bewachung einer Einheit der
Wiener Feuerwehr und verließ das Lager. Am 5. Mai gegen die Mittagszeit
erreichten zwei amerikanische Panzerspähwagen das Lager. Die
verbliebenen Bewacher wurden entwaffnet und die US-Armee übernahm die
Kontrolle über das befreite Lager.
Etwa 190.000 Häftlinge waren zwischen August 1938 und Mai 1945 nach
Mauthausen deportiert worden. Mindestens 90.000 waren im Haupt- oder
einem der Außenlager ums Leben gekommen. Viele starben noch in den
nächsten Wochen und Monaten an den Folgen der KZ-Haft. Nur wenige
Verantwortliche wurden in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg vor
Gericht zur Rechenschaft gezogen. Viele SS-Angehörige, Profiteure und
Mitläufer konnten in der Nachkriegsgesellschaft unbehelligt weiterleben.
Stabsgebäude - Das SS-Kommandaturgebäude wurde 1942/43 an Stelle einer Holzbaracke neu aus Stein errichtet, hier waren die Räume des KZ-Kommandanten sowie verschiedene Abteilungen des Kommandanturstabes.
Das
Lagertor war der einzige Zugang zum Häftlingslager. Dementsprechend
streng wurde es bewacht und kontrolliert. Neu ankommende Gefangene
betraten durch dieses Tor erstmals das Häftlingslager. Danach folgte
ein langwieriger Aufnahmeprozess, der stets mit Folter und Schikanen
verbunden war. Dies bedeutete für die Häftlinge einen tiefen Einschnitt
und Bruch mit ihren bisherigen Lebenserfahrungen.
Der Appellplatz war der
Mittelpunkt des Häftlingslagers. Vom Tor aus gesehen links standen die
Baracken, in denen die Häftlinge untergebracht waren. Rechts waren die
Wäscherei, die Häftlingsküche, das Lagergefängnis und das Krankenrevier.
Zwei bis drei Mal täglich fand auf dem Appellplatz der sogenannte
Zählappell statt. So kontrollierte die SS den Stand der Häftlinge.
Jedes Mal wieder wurden neu hinzugekommene Häftlinge neu verzeichnet
und verstorbene aus den Listen gestrichen.
Mit dem Appell inszenierte die SS auch die Macht, die sie über die
Häftlinge hatte. Diese mussten in perfekten Reihen stramm stehen, bei
jedem Wetter, egal ob es regnete, schneite oder die Sonne schien. Dazu
kamen regelmäßige Misshandlungen durch Angehörige der SS und Kapos.
Stimmten Soll- und Ist-Stand bei der Zählung nicht überein, konnte die
Prozedur oft Stunden, oder auch eine ganze Nacht hindurch andauern.
Klagemauer
- An der „Klagemauer“ mussten sich neu eingelieferte Häftlinge
aufstellen. Oftmals waren sie hierbei den ersten Misshandlungen durch
die SS ausgeliefert.
Die Häftlinge mussten entlang der Lagermauer Aufstellung nehmen. Oft
wurden sie stundenlang stehen gelassen, egal ob bei brütender
Sommerhitze oder bei winterlichem Frost. Viele starben an Erschöpfung
oder durch die Schläge der Kapos und SS-Männer. Im Lagerjargon erhielt
dieser Teil der Lagermauer daher die Bezeichnung „Klagemauer“.
Nachdem sie registriert und ihnen Kleider und Habseligkeiten abgenommen
worden waren, wurden die Gefangenen in den Keller der
gegenüberliegenden Wäschereibaracke geführt.
In der Wäschereibaracke befinden sich heute eine 1949 errichtete Kapelle und ein Weiheraum. Im Keller befanden sich Duschen, ein Desinfektionsraum sowie die Heizanlage.
Das Lagergefängnis, der sogenannte Bunker, wurde 1940 fertiggestellt.
Es umfasste 33 Zellen. Arrest – oft auch verschärft als Dunkelarrest
verbunden mit Essensentzug – war eine der offiziellen Strafmaßnahmen,
die der Lagerkommandant verhängen konnte. Er tat das häufig
willkürlich. Geahndet wurden Verstöße gegen eine Vielzahl von
Vorschriften und Verboten, die den Häftlingen zum Teil unbekannt waren
und die einander oft widersprachen.
Der Bunker diente auch der Unterbringung jener Häftlinge, die zur
Hinrichtung nach Mauthausen überstellt worden waren. Manche wurden im
Bunkerhof erschossen, andere in der Gaskammer oder im Exekutionsraum
ermordet.
Die Verhöre, die SS und Gestapo im Bunker durchführten, waren stets von Folter und schwersten Misshandlungen begleitet.
Das
Lagergefängnis / „Bunker“ wurde 1939/40 errichtet und diente zur
Unterbringung von zur Exekution nach Mauthausen Deportierten ebenso wie
zum Verhör politischer Häftlinge oder zur offiziellen Bestrafung.
Leopold-Figl-Denkmal - Leopold Figl, späterer österreichischer Bundeskanzler und ÖVP-Mitbegründer
Beim „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde Figl als
prominenter Funktionär des Ständestaates am 12. März 1938 verhaftet und
mit dem sogenannten Prominententransport vom 1. April 1938 in das KZ
Dachau gebracht. Dort war Figl der erste Österreicher, der zur
Prügelstrafe verurteilt wurde, weil er verbotenerweise in einem
Gespräch das Wort Österreich verwendete. Er wurde vor den versammelten
Häftlingen und Wachmannschaften von zwei SS-Männern über einen Bock
gelegt und mit einem wassergetränkten Ochsenziemer 25 Mal auf den
Rücken geschlagen, und dies in langsamen Tempo, um die grausame
Prozedur zu verlängern. Nach über fünf Jahren KZ-Aufenthalts wurde er
am 8. Mai 1943 vorläufig entlassen.
Julius Raab vermittelte ihm eine Beschäftigung in seiner Baufirma.
Trotz der erlittenen Verfolgung und der Qualen in den KZs betätigte
sich Figl im Untergrund und versuchte in Niederösterreich den
Bauernbund im Geheimen zu reaktivieren. Er wurde am 8. Oktober 1944
neuerlich verhaftet und ins KZ Mauthausen verbracht. Der Zusammenbruch
der NS-Herrschaft rettete Figl vor der Exekution.
In der Gaskammer im Keller zwischen Krankenrevier und Lagergefängnis wurden ab März 1942 zumindest 3.455 Personen
durch das Giftgas Zyklon B ermordet. Im anliegenden Hinrichtungsraum
wurden Häftlinge erschossen oder erhängt. In den Krematoriumsöfen im
Keller des Krankenreviers und des Lagergefängnisses wurden die
Leichname der KZ-Häftlinge verbrannt.
Ab 1944 war hier das Krankenrevier untergebracht. Es diente der medizinischen Versorgung der privilegierten Häftlinge. Das Gebäude wurde in den 1960er Jahren zu einem Museum umgebaut.
Das
sogenannte Krankenrevier war jener Ort, an dem ausgewählte Häftlinge
medizinische Hilfe erhielten. Anfangs war es in einfachen Holzbaracken
untergebracht. Ende 1944 wurde das sogenannte neue Krankenrevier als
Ziegelbau fertiggestellt und teilweise bezogen. Es entsprach einem
kleinen Krankenhaus. Mit dieser Ausweitung der medizinischen Versorgung
wollte die SS die Arbeitsfähigkeit der für sie wichtigen Häftlinge –
etwa der Funktionshäftlinge oder der Facharbeiter – erhalten. Die
Mehrheit der Gefangenen bekam aber kaum oder gar keine medizinische
Hilfe.
Dabei waren Verletzung und Krankheit Teil des Lageralltags.
Unzureichende Ernährung und schwerste körperliche Arbeit zehrten die
Gefangenen aus. Auch mangelnde Hygiene beförderte die Verbreitung von
Krankheiten. Die alltägliche Gewalt und die fehlenden
Sicherheitsvorkehrungen bei der Arbeit führten immer wieder zu
Verletzungen.
Schwerkranke und arbeitsunfähige Häftlinge galten aber – wenn sie nicht
den privilegierten Häftlingsgruppen angehörten – als nutzlos. Sie
wurden von SS-Ärzten für medizinische Versuche missbraucht, mittels
Giftinjektionen und in der Gaskammer ermordet oder in abgetrennten
Lagerbereichen sich selbst überlassen.
Das ehemalige Krankenrevier dient seit 1970 als Museumsgebäude, wofür es baulich stark verändert wurde.
Gegen
Kriegsende war das KZ Mauthausen Zielort großer Transporte aus
aufgelösten anderen Konzentrationslagern. Die Folgen waren zunehmende
Überfüllung und akuter Nahrungsmangel. 1945 starben in Mauthausen und
seinen Außenlagern durchschnittlich mehr als 200 Häftlinge pro Tag, die
meisten an Unterernährung und aufgrund des Fehlens jeglicher
medizinischer Versorgung. Die Schwachen und Kranken wurden systematisch
ermordet.
Ende April 1945 konzentrierte die SS im Lager III etwa 1.400 kranke,
alte und körperlich schwache Häftlinge. Sie sollten in den folgenden
Tagen in der Gaskammer ermordet werden. Mithäftlingen gelang es jedoch,
einen großen Teil von ihnen aus dem Lager III herauszuholen und sie in
anderen Baracken zu verstecken. Sie retteten sie so vor dem sicheren
Tod.
Nach der Befreiung war das Lager III lange Zeit dem Verfall
preisgegeben. Im Jahr 1970 wurden schließlich die verbliebenen Mauern
und Wachtürme abgerissen.
Die offiziellen Strafmaßnahmen
im Konzentrationslager Mauthausen waren Ordnungsstrafen (Essensentzug,
Strafarbeit), Arreststrafen, Dunkelarrest und Körperstrafe. Zu den
Ordnungsstrafen gehörten im Allgemeinen Strafarbeit unter Aufsicht
eines SS-Unterführers, ein „Briefschreibverbot“ bzw. ein Verbot, Briefe
zu empfangen, Essensentzug bei voller Beschäftigung und
schlimmstenfalls die Einweisung in die Strafkompanie des
Konzentrationslagers (bis zum Herbst 1943 und für nahezu alle
Ausländer), was einem Todesurteil gleichkam.
Die Strafkompanie hatte die härteste Arbeit zu leisten, so z. B. das
Hochtragen der schweren Granitblöcke über die sogenannte „Todesstiege“.
Damit wurde die Treppe bezeichnet, welche vom Steinbruch aus hinauf zum
Lager führte, wobei der Zustand nicht dem einer Treppe entsprach, da
sie sehr steil und die Stufenabstände sehr unterschiedlich waren. Heute
sind die 186 Stufen der Treppe leichter zu begehen, da die Treppe
renoviert wurde.
Die Arreststrafen waren meist mit Stockschlägen verbunden; der
verschärfte Arrest wurde in der Dunkelkammer vollzogen, ohne die
Möglichkeit zum Hinlegen bzw. Sitzen. Zur körperlichen Züchtigung
gehörte vor allem das Schlagen mit einem Ochsenziemer. Die Anzahl der
Schläge lag zwischen 5 und 75. Waren es mehr als 25 Schläge, musste der
Häftling, egal welcher Nationalität, laut auf Deutsch mitzählen, und
verzählte er sich oder machte einen Fehler, wurde von vorne angefangen.
Laut Vorschriften sollte die Strafhandlung nur im Beisein eines
SS-Arztes stattfinden, was aber nie der Fall war.
Kommandant
des KZ Mauthausen war zunächst Albert Sauer, der diese Position von 1.
August 1938 bis 1. April 1939 offiziell innehatte. Seit Mitte Februar
1939 fungierte Franz Ziereis als Lagerkommandant; er blieb es bis zur
Auflösung 1945.
Die
SS stattete eine kleine Zahl von KZ-Häftlingen mit Macht über ihre
Mitgefangenen aus. Diese, die sogenannten Funktionshäftlinge oder Kapos,
mussten für Ordnung im Lager sorgen, viele übten dabei auch brutale
Gewalt aus. Die SS gestand diesen Häftlingen dafür bessere Verpflegung
und Unterkunft sowie andere Privilegien zu.
Durch dieses System konnte sie den Verwaltungs- und Bewachungsaufwand
gering halten. Zugleich untergrub die Ungleichbehandlung eine
Solidarisierung der Gefangenen.
In der rechten Hälfte der Baracke 1 war die Lagerschreibstube
untergebracht. Ein eigenes Kommando von Schreibern musste über die
Personalien und den Status der Gefangenen genau Buch führen. Die
Lagerschreiber verteilten die Häftlinge auf Arbeitskommandos und
Außenlager. Sie hatten dadurch wesentlichen Einfluss auf die
Haftbedingungen ihrer Mithäftlinge.
In der Mitte der Baracke befand sich die „Kantine“. Hier konnten
Funktionshäftlinge und andere Privilegierte als „Leistungsanreiz“ Güter
wie Tabak, Hygieneartikel und selten auch zusätzliche Lebensmittel
erwerben.
In der linken Hälfte war ab 1942 ein Häftlingsbordell untergebracht, in
dem Häftlinge aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück sexuell
ausgebeutet wurden. Ihnen war als Gegenleistung für die Arbeit im
Bordell die Entlassung aus dem KZ versprochen worden – ein Versprechen,
das allerdings nie eingehalten wurde. Der Bordellbesuch war nur wenigen
privilegierten Häftlingen gestattet.
Waschraum in der Mitte der Baracken
Der Arbeitseinsatz betrug immer 11 Stunden. Geweckt wurden die
Häftlinge um 4:45 Uhr im Sommer und im Winter um 5:15 Uhr. Jeden Morgen
spielte sich dann die gleiche Prozedur ab: Die Häftlinge mussten sofort
aufstehen und ihre Betten perfekt machen, dann schnell sich anziehen
und für die Toiletten und das Bad anstehen (8 Toiletten und 5 Minuten
Zeit für 250 bis 600 Häftlinge), danach schnell den Spind ordnen und
danach wieder anstehen – dieses Mal für das Essen.
Abends,
nach der Rückkehr der Häftlinge von der Arbeit, je nach Jahreszeit ab
18:00 Uhr oder ab 19:00 Uhr, fand dann der Abendappell statt. Dieser
Appell wurde immer exakt ausgeführt, da die dafür benötigte Zeit von
der Freizeit der Häftlinge abgezogen wurde. Wenn es gut ging, dauerte
der Appell nur 30 Minuten, manchmal aber auch ein bis zwei Stunden und
in Sonderfällen, wie z. B. einer Hinrichtung oder Flucht, bis zu drei
Stunden.
Nach dem Appell wurde das Essen ausgeteilt. Theoretisch hatten die
Häftlinge dann bis 20:45 Uhr frei, dazu kam es allerdings fast nie,
denn man musste lange für die Toiletten- und Waschräume anstehen. Um
20:45 Uhr mussten dann alle Häftlinge in ihren jeweiligen Baracken
sein, und ab 21:00 Uhr war Bettruhe. Allerdings wurden abends sehr oft
Laus-, Kleider- oder Spindkontrollen angeordnet, um die Häftlinge zu
schikanieren und ihre Nachtruhe zu kürzen. So konnten die Häftlinge oft
nur sechs Stunden schlafen.
Der
Fußboden und die Barackenwände wurden täglich poliert. Wenn nur ein
Staubkorn festgestellt wurde, wurden der Häftling oder alle Bewohner
des Blocks bestraft, z.B. mit Essensentzug, Strafexerzieren... Als
Schlafstelle dienten zwei- oder dreistöckige Holzbetten, wobei in einem
Bett durchschnittlich zwei Personen - in so genannter „Sardinenlage“,
Kopf an Fuß - schliefen (im Krankenlager waren es manchmal 5 – 6
Personen). Die Häftlinge wogen zwischen 35 und 50 kg. Nach einem
anstrengenden, harten Arbeitstag konnte dieses Schlafen den
Erschöpfungszustand der Häftlinge natürlich nicht beseitigen. Man war
daran interessiert, möglichst viele „Abgänge“ durch Erschöpfung zu
produzieren. Neben dem Tod durch Verhungern war das die problemloseste
Todesart.
Die Baracken
im Häftlingslager waren für je 300 Häftlinge vorgesehen, in der zweiten
Kriegshälfte wurden in manchen Baracken aber bis zu 2.000 Personen
untergebracht. Sie waren in zwei Stuben, A und B, unterteilt, diese
wiederum in je einen Schlafraum und einen Aufenthaltsraum. Letzterer
war den wenigen Funktionshäftlingen vorbehalten. Meist mussten sich
zwei oder sogar mehrere Häftlinge einen Schlafplatz auf den hölzernen
Stockbetten teilen. Betttücher und Strohsäcke gab es oft nur für die
Funktionshäftlinge. Alle anderen besaßen meist nicht mehr als eine alte
Wolldecke.
Der Tagesablauf im Lager war gleichermaßen von Hektik wie von Eintönigkeit geprägt.
Ein
mit einer Steinmauer vom restlichen Lager abgetrenntes Areal, in dem
sich die Baracken 16 bis 20 befanden, diente stets der Isolierung
bestimmter Häftlingsgruppen. Hier wurden zunächst Kranke, getrennt von
den übrigen KZ-Gefangenen, im sogenannten Sonderrevier untergebracht,
danach sowjetische Kriegsgefangene. Lange Zeit befand sich hier die
sogenannte Quarantäne.
Alle neu eingelieferten Häftlinge mussten zwischen zwei und vier Wochen
im Quarantänelager verbringen. Dadurch sollte die Verbreitung
ansteckender Krankheiten verhindert werden. Es war zugleich die Zeit,
in der sich die Häftlinge an den Terror im Lager gewöhnten und
überlebenswichtige Verhaltensregeln erlernten.
Die „Quarantäne“ war aber auch ein Mittel, eine erste Aussonderung der
Kranken und Schwachen vorzunehmen. Die Baracken des Quarantänelagers
waren mit 1.000 und mehr Häftlingen meistens völlig überfüllt, es gab
weder Betten noch Decken. Misshandlungen durch das Blockpersonal waren
an der Tagesordnung. Die verschärften Haftbedingungen führten unter den
hier zusammengepferchten Häftlingen zu einer großen Zahl an Todesfällen.
Der
von einer Steinmauer umschlossene Hof, in dem heute die sterblichen
Überreste von knapp 3.000 nach der Befreiung verstorbenen Häftlingen
bestattet sind, wurde 1941 errichtet. Zunächst befanden sich hier
Werkstätten, ab 1944 wurde der Hof als Quarantänebereich genutzt. Die
zu dieser Zeit in riesigen Transporten eintreffenden Gefangenen mussten
hier die ersten Wochen unter schwierigsten Bedingungen zubringen.
Dieser als „Lager II“ bezeichnete Lagerteil wurde in den Monaten vor
der Befreiung zu einem Zentrum des organisierten Häftlingswiderstands.
Ab 1944 gelang einer Gruppe politischer Gefangener der Aufbau einer
geheimen Organisation. Ihr Ziel war zunächst, ein Versorgungsnetzwerk
für bedürftige Gefangene einzurichten und besonders gefährdete
Häftlinge vor der SS zu verstecken. In den Wochen vor der Befreiung
versuchte die Gruppe zudem, Beweismittel zu sichern und sich auf eine
mögliche bewaffnete Auseinandersetzung mit der SS vorzubereiten.
Widerstand im KZ kann jedoch nicht auf diese Formen organisierter
Gegenwehr einiger weniger reduziert werden. Die Solidarität mit
Mitgefangenen, die Aufrechterhaltung des Überlebenswillens und der
Erhalt der Selbstachtung gehörten ebenso dazu. An einem Ort, an dem die
Entmenschlichung Ziel und Normalität ist, muss jeder Versuch, Humanität
zu bewahren, als ein Akt des Widerstands gesehen werden.
Die
überwiegende Mehrzahl der Mauthausener Häftlinge waren Menschen, die
wegen ihrer nationalen Zugehörigkeit, rassischen Abstammung,
politischen Tätigkeit oder ihres religiösen Glaubens von den
nationalsozialistischen Behörden als "Volksschädlinge" interniert
wurden. Außerdem befanden sich hier kriminelle Häftlinge, die bis zum
Jahre 1944 fast alle Häftlingsfunktionen besetzten.
Erkennen konnte man den einzelnen Häftling nach dem auf der linken
Seite in seiner Brusthöhe angebrachten farbigen Dreieck, das anzeigte,
ob es sich um einen politischen oder kriminellen Häftling handelte.
Politische Häftlinge trugen ein rotes Dreieck und nach der Nation im
Dreieck die Anfangsbuchstaben ihrer Nation. So z. B. die Franzosen ein
rotes Dreieck mit „F", Jugoslawen ein „J", Sowjetrussen „SU" usw. Die
Juden mussten unterhalb des roten Dreiecks einen gelben Davidstern
tragen. Die kriminellen Häftlinge, im Lager "Berufsverbrecher" genannt,
trugen ein grünes Dreieck, die sogenannten Asozialen ein schwarzes, die
Bibelforscher (Zeugen Jehovas) ein lila, die Homosexuellen ein rosa
Dreieck. Unterhalb des Dreiecks wurde die Häftlingsnummer getragen. Die
Häftlinge durften sich gegenüber der SS nur mit ihrer Nummer melden.
Ihre Namen wurden beim Eintritt ins Lager ausgelöscht — sie wurden
Nummern.
Auf dem Appellplatz mussten die Häftlinge dreimal, ab 1943 zweimal täglich zum Zählappell antreten. Heute steht dort mittig das Denkmal der Republik Österreich für die Opfer des Konzentrationslager Mauthausen.
Der Stacheldrahtzaun war mit 380 Volt geladen. Zahlreiche Häftlinge fanden im Zaun den Tod, zumeist durch als Selbstmord oder Fluchtversuch getarnte Morde.
Der Stacheldrahtzaun im Norden des Lagers ist eine Rekonstruktion aus
dem Jahr 1947, die einen Eindruck von der Position und den Abmessungen
des ursprünglichen Zauns vermitteln sollte. Die SS trieb zahlreiche
Häftlinge in den Zaun. In den Totenverzeichnissen wurden diese Morde
meist mit den Tarnbezeichnungen „Selbstmord“ oder „Fluchtversuch“
vertuscht.
In der Baracke 5 / „Judenblock” wurden von 1941 bis 1944 jüdische Häftlinge untergebracht. Die meisten wurden innerhalb kürzester Zeit ermordet.
In der Stube B der Baracke 5 waren von 1941 bis 1944 als Juden
kategorisierte Häftlinge untergebracht. Sie wurden von allen anderen
Häftlingen isoliert und standen am untersten Ende der Lagerhierarchie.
Sie erhielten weniger Nahrung, schlechtere Bekleidung und im Winter
keinerlei Schutz gegen Kälte. Ebenso wurde ihnen medizinische Betreuung
verwehrt. Jüdische Häftlinge wurden besonders schweren Arbeitskommandos
zugeteilt. Unter diesen Bedingungen kamen die meisten bereits wenige
Tage oder Wochen nach der Einlieferung ums Leben. Andere wurden gezielt
ermordet. Sie starben etwa bei inszenierten „Erschießungen auf der
Flucht“, wurden über die Steinbruchwand gestoßen, in den elektrisch
geladenen Zaun getrieben oder – so wie auch viele andere nicht
arbeitsfähige Häftlinge - in der Tötungsanstalt Schloss Hartheim durch
Giftgas ermordet.
Links
vom Eingang ins Lager, am Turm befestigt, hängt eine Eisenkette, die
zur Befestigung des geöffneten Tores dienen sollte. Sie hat vielen
Opfern das Genick gebrochen. Die Kette wurde den Unglücklichen um den
Hals gelegt und das freie Ende ruckweise angezogen. Dies konnte jeder
SS-Mann nach Belieben tun. Da aber das erste Anziehen selten den
gewünschten Erfolg brachte, wurde diese entsetzliche Prozedur mehrmals
wiederholt.
Rechts vom Haupttor in der Steinmauer sind noch heute Eisenringe
eingegossen, an denen Häftlinge bei Tag und Nacht angebunden wurden. Da
jeder vorübergehende SS-Posten, je nach Temperament, seine Wut an den
Gefesselten auslassen konnte, waren die Schreie der Unglücklichen,
besonders bei Nacht, im ganzen Lager zu hören.
Von den SS-Behörden wurde das KZ Mauthausen als Vernichtungslager
geführt. Die Rückkehr der dort Eingewiesenen galt als „unerwünscht".
Seine Wachttürme und Schornsteine ragten wie giftige Stacheln in die
Luft. Meterhohe, aus den Schornsteinen des Krematoriums emporsteigende
Flammen leuchteten nachts weit in das Donautal, und in die gesamte
Umgebung drang der süßliche Geruch verbrannten Menschenfleisches. Die
Granitmauern des Lagers trugen mit Starkstrom geladenen Stacheldraht.
Das Hauptlager wurde durch eine 2,5 Meter hohe Umfassungsmauer mit
einer Länge von 1668 Metern gesichert. Gekrönt wurde die Mauer durch
einen mit 380 Volt elektrisch geladenen Zaun. Die Ausnahme war der
nördliche Teil von Lager I, wo an der Rückfront der Baracken 5, 10 und
15 nur elektrischer Zaun war. Das Krankenlager hatte zur Sicherung
einen doppelten Stacheldrahtzaun, der mit Starkstrom geladen war. Die
Gesamtfläche der Lager I, II und III betrug, mit dem Appellplatz
zusammen, etwa 25.000 m², das Krankenlager hatte ungefähr eine Größe
von 15.000 m² und das Zeltlager von 16.000 m².
Als
1949 die KZ-Gedenkstätte eingerichtet wurde, existierten nur mehr Reste
des ursprünglichen Lagers. Viele der Holzbaracken waren abgerissen,
geplündert oder von der Republik verkauft worden – so auch die
ursprünglich entlang der Zufahrt zum Lagertor aufgereihten
SS-Mannschafts- und Bürobaracken. An ihrer Stelle errichteten ab den
1950er Jahren jene Nationen, denen die KZ-Opfer angehört hatten, eigene
Denkmäler.
Der in den Folgejahrzehnten entstandene sogenannte Denkmalpark ist
heute ein Spiegel der politischen Verhältnisse der Nachkriegszeit und
des Kalten Krieges. Manche der hier repräsentierten Staaten – wie die
Sowjetunion, die DDR oder Jugoslawien – existieren nicht mehr. Andere –
wie etwa die Ukraine – kamen neu hinzu und wollten sich nachträglich
repräsentiert sehen. Die Denkmäler haben häufig einen nationalen,
heroischen und männlichen Charakter. Lange blieben somit all jene
Häftlinge ausgeschlossen, die nicht in dieses Bild passten:
verschleppte Zivilpersonen, rassistisch Verfolgte, Homosexuelle und
auch Frauen. Erst in den 1970er Jahren wurde ein Denkmal für jüdische
Opfer errichtet, in den 1990er Jahren eines für Roma und Sinti.
Sowjetisches Denkmal
Albanisches Denkmal
Ungarisches Denkmal
Jüdisches Denkmal
Bulgarisches Denkmal
Denkmal der Deutschen Demokratischen Republik
Die
Granitsteinbrüche in Mauthausen und Gusen waren der Grund dafür, dass
die SS an diesen Orten Konzentrationslager errichtete. Der Steinbruch
war auch ein Ort der Vernichtung. Das sogenannte Steinträgerkommando,
auch „Strafkompanie“ genannt, musste Granitblöcke von bis zu 50
Kilogramm über die Steinbruchstiege nach oben zum Lager befördern. Die
Gefangenen nannten sie daher „Todesstiege“. Häftlinge wurden hier auch
gezielt ermordet. Sie wurden erschossen oder über die Steinbruchkante
in den Tod gestoßen. Für letztere hatte die SS die zynische Bezeichnung
„Fallschirmspringer“.
Die 1942 erneuerte „Todesstiege“
war Ort zahlreicher Morde, vor allem an den Häftlingen der
Strafkompanie. Über diese Stiege mussten eigene Häftlingskommandos
Granitblöcke vom Steinbruch zum Lager tragen.
Die Todesstiege präsentiert sich heute in einer geradezu
promenadenhaften Form. So war sie nicht immer. Ihre heute
gleichmäßigen, normalen Stufen waren damals willkürlich
aneinandergereihte, ungleich große Felsbrocken der verschiedensten
Formen. Oft einen halben Meter hoch, verlangten sie beim Steigen größte
Kraftanstrengung. Oft fehlten sie ganz und ließen eine steile Stelle
Lehmboden offen, die — besonders bei feuchtem Wetter — zu schweren
Stürzen führte. Und wie freute sich die entmenschte SS, wenn sie die
letzten Reihen einer abwärtsgehenden Kolonne durch Fußtritte und
Kolbenstöße zum Gleiten brachten und diese gleitende und fallende
Menge, die Vordermänner mitreißend, in einem wüsten Haufen die Treppen
hinunterkollerte. Deshalb war es ein Gebot der Vorsicht, beim Abmarsch
ins Lager, der immer mit einem Stein auf der Schulter angetreten werden
musste, solche Stellen zu wählen, die den wenigsten Kraftverbrauch
beanspruchten.
Die den Abschluss bildenden SS-Leute trieben die geschwächten
Nachzügler mit unbarmherzigen Schlägen und Tritten an. Die Stiege zum
Lager mit ihren 186 Stufen über 31 Höhenmeter nahm oft dem
ausgemergelten Körper die letzten Reserven und war in zahllosen Fällen
der Schlußpunkt eines tapferen Lebens.
In den letzten Tagen des Monats April 1945 gab es
im KZ Mauthausen offiziell ca. 64.000 männliche, 7.000 weibliche und
ca. 20.000 nicht erfasste Häftlinge.
Am 5. Mai 1945 stießen die amerikanischen Truppen in den Raum um Linz
vor. Gleichzeitig erhoben sich unter der Leitung des Internationalen
Komitees (die illegale Widerstandsleitung der Häftlinge) die
überlebenden Insassen von Mauthausen. Das Internationale Komitee
übernahm das Lager, bewaffnete die Häftlinge und organisierte die
Verteidigung gegen die Horden der SS, die noch in den letzten Tagen
alle Häftlinge liquidieren wollten. Amerikanische Truppen befreiten das
Lager am 5./6. Mai. Am 7. Mai 1945 war das Gebiet im KZ Mauthausen
endgültig von der SS gesäubert und alle Häftlinge befreit.
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Nun mein Fazit zur Gedenkstätte Mauthausen:
Zu sehen ist ein klinisch sauberes 'Ferienlager' mit viel Natur und
großen Räumen, aufgeräumten Wegen, gesperrtem Steinbruch und
renovierter, ferner Todesstiege, freien Flächen früherer Baracken und
leeren Plätzen.
Ich bezweifle sehr, dass sich ein junger Mensch anhand eines
Audio-Guides auch nur annähernd die damals vorherrschende Grausamkeit,
Gestank, Enge, Leid und Entwürdigung vorstellen kann.
Bei einem Pflichtprogramm für Schulexkursionen würden sich drastische
Installationen geradezu anbieten. Sei es die Darstellung der tägliche
Ration einer Essensportion, die Überfüllung von Toiletten, die
Sardinenlage am Fußboden ohne Decke, der Abstieg in den Steinbruch und
die Todesstiege wieder hoch oder wenigstens die Holzgestelle in den
jetzt völlig leeren Baracken.
So sieht diese Stätte von Ermordung und Vernichtung eher wie ein
Sommercamp im Frühjahr aus, das auf seine ersten Gäste wartet. Nicht
wirklich geeignet, um vier Generationen später den Schrecken der
Vergangenheit realistisch oder zumindest ansatzweise authentisch
aufzuzeigen.