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Leoben ist eine Stadtgemeinde im österreichischen
Bundesland Steiermark und mit knapp 25.000 Einwohnern (Stand
1. Jänner 2022) nach der Landeshauptstadt Graz dessen zweitgrößte
Stadt. Bezirks- und Landesgericht sowie die Bezirkshauptmannschaft des
gleichnamigen Bezirkes haben hier ihren Sitz. Zudem befindet sich die
Montanbehörde Süd in Leoben.
Die Stadt weist eine lange Tradition im Berg- und Hüttenwesen auf.
Leoben hat mit einem Werk der Voestalpine im Stadtteil Donawitz einen
der bedeutendsten Standorte der österreichischen Eisen- und
Stahlindustrie. Die Stadt gilt als Zentrum des obersteirischen
Industrieraums und ist Sitz der Montanuniversität.
Leoben liegt im mittleren Murtal, rund acht Kilometer östlich von Sankt
Michael in Obersteiermark und 15 Kilometer westlich von Bruck an
der Mur. Der alte Stadtkern wurde in der Murschleife begründet, einer
Flussschlinge knapp unter der Mündung des von Nordwesten kommenden
Vordernberger Baches. Damit bildet die Stadt den südlichen
Ausgangspunkt der österreichischen Eisenstraße. Die Fläche der
Stadtgemeinde beträgt rund 108 km², wovon knapp 79 % bewaldet
sind.
Leoben Hauptbahnhof ist ein Verkehrsknoten und Fernverkehrshalt
in
Leoben in der Steiermark. Er ist zentraler Umsteigepunkt für
innerösterreichische Bahnfahrten und verknüpft unter anderem Wien mit
Klagenfurt und Villach sowie Graz mit der Obersteiermark und Salzburg.
1970 bis 1975 wurde der alte Bahnhof abgetragen und durch einen Neubau
des Architekten Bruno Riegler ersetzt.
Die Gustav-Adolf-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche in
der Stadtgemeinde Leoben in der Steiermark und gehört zur Evangelischen
Superintendentur A. B. Steiermark der Evangelischen Kirche A.B. in
Österreich. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche befindet sich am
Ignaz-Buchmüller-Platz.
Und sie teilt das Schicksal vieler evangelischer Gotteshäuser: Sie ist geschlossen.
Der nach den Plänen des Wiener Architekten Clemens Kattner in freien
Formen des Historismus 1908-1909 errichtete Kirchenbau von Leoben wurde
als ein kreuzförmiger, mit Emporen ausgestatteter Zentralbau entworfen.
Städtebaulich markantestes Element ist der eingestellte mächtige, von
einer Helmpyramide bekrönte Eckturm, der durch die Diagonalstellung der
Kirche in der Sichtachse der Franz-Josef-Straße zu stehen kommt.
Montanuniversität Leoben - Hauptgebäude in der Franz Josef-Straße
Die Montanuniversität Leoben (MU Leoben, Montanuni, MUL) ist eine
Technische Universität und Österreichs einzige Hochschule für Berg- und
Hüttenwesen. Sie bildet mit der TU Graz und der TU Wien den Verbund
Austrian Universities of Technology (TU Austria) mit ca. 43.000
Studierenden, 460 Mio. Euro Bilanzsumme und über 10.000
Mitarbeitern.
Die Montanuniversität wurde am 4. November 1840 von Erzherzog
Johann in Vordernberg als „Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt“
gegründet. Das heute noch in Verwendung stehende neobarocke „alte
Gebäude“ der Montanuni wurde am 22. Oktober 1910, unter anderem im
Beisein des k.k. Ministers für öffentliche Arbeiten, August Ritt
(1852–1934), in Betrieb genommen.
Der Hauptkomplex besteht aus dem Hauptgebäude („Alte Uni“), das über
eine Brücke mit dem in den frühen 1970er Jahren errichtete
Hörsaalgebäude („Erzherzog-Johann-Trakt“) verbunden ist. Das
Hauptgebäude beherbergt u. a. das Rektorat, die Universitätsbibliothek,
eine Sternwarte und die drei Institute an der Montanuniversität. Der
Erzherzog-Johann-Trakt ist selbst in verschiedene Trakte
(Chemiegebäude, Umweltschutzgebäude und Metallurgiegebäude) gegliedert
und grenzt im Norden an die Werkshallen.
Die erste Nennung des Namens „Liupina“ findet sich in einer
Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Kind an den Gaugrafen
Aribo II., Graf zu Göss-Schladnitz, im Jahr 904. Eine Siedlung
unter dem Namen „Forum Liuben“ wurde erstmals im Jahr 1173 genannt,
diese befand sich rund um die Jakobikirche am Fuß der Maßenburg. Ab
1261 wurde unter König Ottokar II. die Stadt nordwärts an die
jetzige Stelle der Altstadt in der Murschleife verlegt, mit
quadratischem Grundriss und einer Befestigungsmauer, deren
nordwestliche Eckbefestigung die einstige „Burg“ an der Stelle des
heutigen Rathauses und deren nordöstliche Ecke das Dominikanerkloster
bildete. In die Zeit der Verlegung fällt auch die Verleihung des
Stadtrechts. 1314 findet sich die erste Erwähnung als Eisenhandelsplatz
(„Raueisenverlagsort“).
Der Gärnerpark ist eine von sieben Parkanlagen im besiedelten Stadtgebiet mit rund 4800 m².
Neuapostolische Kirche in Österreich (Gemeinde Leoben) an der Franz Josef-Straße
Engelsbrunnen am Hauptplatz Leoben
Der Engelsbrunnen befindet sich am nördlichen Ende des Hauptplatzes. Er
wurde 1794 von Josef Carlone errichtet. Über seinem Becken befindet
sich die Darstellung eines Engels, der einen Schild mit den Wappen von
Leoben hält.
Das alte Rathaus am Hauptplatz wurde 1485 erbaut und erhielt 1568 einen
fünfseitigen Eckturm. 1607 wurde es um die südlich angrenzenden
Nachbarhäuser erweitert. Anlässlich des Besuches von Kaiser
Karl VI. 1728 wurde die Wappenreihe der habsburgischen Länder an
der Frontseite des Hauses hinzugefügt. Bis 1973 war es Sitz der
Stadtverwaltung. Nach Errichtung des Rathaus-Neubaus wurde 2022 nach
einer zweijährigen Umbauphase der Live Congress Leoben fertiggestellt.
Der Hauptplatz ist ein zentral gelegener Platz im steirischen Leoben.
Er beherbergt mehrere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der
200 × 40 m große Leobner Hauptplatz besteht seit dem
Mittelalter. Damals wurde er als „Markt“ oder „Platz“ bezeichnet und
bis zum Abriss zweier Gebäude im Norden fast vollständig durch Bauwerke
eingeschlossen. Ab 1996 wurde der Platz nach den Plänen des Architekten
Boris Podrecca neugestaltet. Die heute noch gebräuchliche Benennung „Hauptplatz“ fand erst im Jahre 1900 statt.
Im Jahre 1717 wurde in der Mitte des Platzes anlässlich des Erlöschens
der Pest die Dreifaltigkeitssäule, häufig auch Pestsäule genannt,
errichtet. Die Skulpturen wurden von Johann Jakob Schoby angefertigt.
Auf dem Hauptplatz steht mit dem Gesicht nach Süden eine hoch
aufragende Säule, die von einer plastischen Gruppe mit der Darstellung
der Hl. Dreifaltigkeit bekrönt wird. Eine Hl. Maria Immaculata
beherrscht den Vordergrund und vier Heilige begleiten sie links und
rechts, die in logischen Zusammenhängen zursakralen Sphäre Leobens
stehen. Der pfeilgespickte Hl. Sebastian und der Hl. Rochus mit einem
Hund sind als die Patrone gegen die Pest aufgestellt. Und St. Franz
Xaver steht als Schutzherr der ehemaligen Jesuiten- und heutigen
Stadtpfarrkirche vor dem Auge des Betrachters. St. Jakobus d. Ä. als
Pilger steht für die alte Pfarrkirche vor den Toren der Stadt. Der Hl.
Florian ist der Schutzpatron der Hüttenleute und St. Barbara hält ihre
schützende Hand über die Bergleute.
Dreifaltigkeitssäule: Als Pestsäule wurde sie von Johann Jacob Schoy
gestaltet und 1717 errichtet. Die Mittelsäule wird von insgesamt sechs
Heiligenfiguren flankiert.
Gelobt wurde die Säule im Pestjahr 1716, dem letzten dieser Seuche in
der Steiermark, erbaut hat man sie nach einem Entwurf des Johann Jakob
Schoy aus Graz zwei Jahre später. In einer zentralen Nische ist ruhend
die Hl. Rosalia zu sehen, die auch als besondere Pestpatronin verehrt
wurde.
Das Alte Rathaus ist ein spätmittelalterliches Gebäude am Hauptplatz
von Leoben. Es steht unter Denkmalschutz. Anlässlich des Besuchs von
Kaiser Karl VI. im Jahr 1728 wurde die Westseite des Gebäudes mit einem
Wappenfries der habsburgischen Kronländer verziert, wie auch eine
nebenstehende Inschrift erklärt. 1935 erfolgte eine Erweiterung um die
Städtewappen der ehemaligen Untersteiermark auf insgesamt
24 Wappen.
Das Alte Rathaus umfasst einen fünfeckigen Repräsentationsturm von etwa
29 Metern Höhe. Kurz unter der Spitze wird der Turm vierseitig,
mit einer Uhr auf jeder Seite. Die Zeiger der arabisch nummerierten
Ziffernblätter tragen an ihren Enden verschiedene Figuren, darunter
Sonne und Mond. Oberhalb des Wappenfrieses ist der eisenfressende Strauß abgebildet, das Wappentier Leobens.
Am Hauptplatz befindet sich das Hacklhaus aus dem 16. Jahrhundert
mit reich verzierter Stuck-Fassade von 1680 (Darstellung der von
Gewappneten flankierten vier Jahreszeiten von rechts beginnend: Winter,
Herbst, Sommer, Frühling in der unteren Reihe und der christlichen
Tugenden in der oberen Reihe von rechts beginnend: Stärke, Liebe,
Glaube, Gerechtigkeit, Hoffnung, Wahrheit). Benannt ist das Haus nach
einem seiner Besitzer Georg Hackl.
Das Hackl-Haus am Hauptplatz mit der schönsten Leobener Barockfassade
mit Stuck um 1660. Hier wohnte 1765 Kaiserin Maria Theresia.
Arkadenhof Schwarzer Adler am Hauptplatz ist die älteste Brauereigaststätte in Leoben.
Leoben ist heute die zweitgrößte Stadt der Steiermark und Zentrum
eines ganzen politischen Bezirkes, der von der Enns bis zur Mur reicht.
Gleichzeitig befindet sich in dessen Grenzen mit dem Steirischen
Erzberg der wichtigste Bergbau auf Eisenerz in ganz Mitteleuropa und
mit dem Stahlwerk Leoben-Donawitz der mächtigste Betrieb der
Schwerindustrie.
Zunftzeichen vom Buschenschank Schwarzer Hund
Bergmannsbrunnen am Hauptplatz Leoben
Der Bergmannsbrunnen befindet sich am südlichen Ende des Hauptplatzes.
Er wurde 1799 vom Steinmetzmeister Franz Pack errichtet. Ihn ziert ein
namensgebender Bergmann in maximilianischer Tracht, der einen
Wappenschild mit Doppeladler trägt. Wie auch am Engelsbrunnen befinden
sich hier an der Ost- und Westseite der mittigen Brunnensäule
Wasserauslässe.
Das Stadttheater Leoben ist das älteste durchgehend bespielte
Theater Österreichs und feierte im Jahre 2015 sein 225-jähriges
Bestehen. Schon im 18. Jahrhundert gab es in Leoben Pläne, ein eigenes
bürgerliches Theater zu errichten. 1790 wurden schließlich die
Räumlichkeiten in der Homanngasse 5, „Hofstätterisches Haus“
genannt, als Theater adaptiert. Das heutige Gebäude entstand um 1850
als klassizistischer, zweigeschossiger Bau.
Zunftzeichen an der Ecke Homanngasse / Straußgasse in Leoben
Der Mautturm ist heute das einzig erhalten gebliebene Stadttor Leobens
und das Wahrzeichen der Stadt. Im 13. Jahrhundert, zur Zeit der
Neugründung in der Murschleife entstanden, wurde er 1616 von Peter
Carlone renoviert und nach schwerer Beschädigung durch ein Erdbeben
1794 mit dem pilzförmigen Dach versehen, auf das sein volkstümlicher
Name »Schwammerlturm« zurückgeht. Die Versinschrift mit geschichtlichen
Bezügen wurde 1845 anlässlich einer Restaurierung vom obersteirischen
Maler Johann Max Tendler angebracht, die Ergänzung erst später mit
einem Hinweis auf die jüngste Geschichte von Josef Freudenthaler
verfasst. Heute ist der Schwammerlturm wieder begehbar und bietet vom Cafe an der
Turmspitze einen wunderbaren 360° Blick auf die Stadt und ihre Umgebung.
Blick entlang der Homanngasse unter dem Schwammerlturm zur
Waasenbrücke
über die Mur. Das Cafe an der Turmspitze öffnet erst um 13 Uhr und
(Achtung Preisalarm!) der Espresso kostet EUR 2,50. Zum sehr guten
Kaffee darf man dafür auch auf die Aussichtsterrasse und Toilette.
Das Wappen von Leoben ist bereits seit dem Mittelalter in Verwendung
und geht auf Legenden vom „Eisen fressenden Strauß“ zurück. Man dachte,
dass der Strauß ein eisenfressendes Tier sei. Da Leoben zu dieser Zeit
für Eisen und Stahl bekannt war, wurde er ins Wappen aufgenommen. Die
älteste Darstellung des Stadtwappens findet sich auf dem Siegel einer
Urkunde aus dem Jahr 1298.
Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet: „In rotem
Schild ein silberner Strauß, im Schnabel und im angewinkelten rechten
Ständer je ein silbernes Hufeisen haltend.“
Aufschrift auf der Murseite des Schwammerlturms:
1845 erfolgte die Renovierung des Turms durch den Maler Johann Max
Tendler. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde das von ihm verfasste Gedicht
angebracht:
1280 bin ich erstanden da,
1794 war ich dem Sturze nah,
ich bin somit in jedem Falle
sehr alt und älter als ihr alle,
sah viele Feinde durch mich gehen
und blieb doch immer aufrecht stehen,
sah viermal auch die Franken schon,
doch immer fest den Kaiserthron,
sah Krieger jüngst aus Ost und West,
blieb auch in diesen Stürmen fest.
Die letzten zwei Zeilen jedoch wurden als Hinweis auf den Zweiten
Weltkrieg nach dessen Ende von Josef Freudenthaler verfasst und 1954
hinzugefügt.
Die Kirche St. Xaver in Leoben ist eine ehemalige Jesuitenkirche
und heute die römisch-katholische Stadtpfarrkirche von Leoben.
Das Zentrum aller religiösen Entfaltung ist die Stadtpfarr- und
ehemalige Jesuitenkirche zum Hl. Franz Xaver, die als eine mächtige
Baumasse zweitürmig die Leobener Altstadt überragt und dominiert. Vom
Hauptplatz her bietet sie mit ihrer prächtigen Fassade einen Blickfang
sondergleichen. Ihr Inneres trägt in ihrer geistigen und künstlerischen
Aussage zu dem Ehrentitel der Kirche bei: Schönste Jesuitenkirche
Österreichs!
Die heutige Stadtpfarrkirche zum hl. Franz Xaver (auch Francisco
de Xavier y Jassu genannt) überragt mit ihrem mächtigen
Baukörper seit mehr als drei Jahrhunderten die Leobener Altstadt. Ihr
prachtvoller Innenraum ist seit dem 17. Jahrhundert fast
unverändert erhalten geblieben. Die Kirche wurde von 1660 bis 1665
erbaut, nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 nicht mehr benutzt
und 1811 zur offiziellen Stadtpfarrkirche erklärt.
Beim Betreten der Kirche offenbart sich dem Besucher ein prachtvoller
Farbakkord aus Schwarz und Gold. Der Blick wird sofort auf den die
ganze Westwand des Presbyteriums ausfüllenden Hochaltar gelenkt,
streift aber auch die Kanzel und die sechs Seitenaltäre, die in diesen
Akkord einstimmen.
Im Inneren finden wir Franciscus Xaverius auf dem prächtigen
Hochaltarbild des deutschen Malers Johann Heinrich Schönfeldt von 1669.
Franz Xaver war Spanier und wurde 1506 auf dem Schlosse Javier bei
Pamplona geboren. Seine Studien weckten in ihm den Wunsch in der
katholischen Asienmission des Jesuitenordens zu wirken. Vorerst als
Legat in Goa an der indischen Westküste wirkend, ging er dann nach
Japan, wo er seit 1549 die ersten christlichen Gemeinden ins Leben
rief. Ehe er auch das Missionswerk nach China hineintragen konnte,
starb er 1552 auf der Insel Shang Chuan vor Kanton, also knapp vor den
Pforten des Reiches der Mitte.
Die Chororgel im Altarraum hat 14 klingende Register mit 1063
Orgelpfeifen verteilt auf zwei Manuale (Haupt- und Schwellwerk) und
Pedal, eine mechanische Spiel- und Registertraktur und ist für
Konzertzwecke in den Raum drehbar. Eine optische Besonderheit stellt
der Seitenprospekt dar. Die Orgelweihe fand am 3. Dezember 2006 mit
S.E. Erzbischof Dr. Alois Kothgasser statt.
Da die Quellen auch für die Seitenaltäre und die Kanzel schweigen
werden durch Stilvergleiche ziemlich gesichert die damals in Leoben
ansässigen Bildhauer Ägidius Meixner und Jakob Walch in die engere Wahl
genommen.
Unter den steirischen Barockkanzeln nimmt die Leobener eine
kunstgeschichtliche Sonderstellung ein. Als Vorbild für Bildhauer
Christoph Stöckl d. Ä. diente die Kanzel der Münchener Jesuitenkirche
St. Michael. Und es ist eine prächtige Kanzel geworden, die allerdings
so in eine Seitenkapelle gepfercht erscheint, als ob sie gar nicht für
diese Örtlichkeit geschaffen worden sei.
Mit Hochaltar und Kanzel bilden die sechs Seitenaltäre eine stilistische und farbliche Einheit. Vom Hochaltar aus
rechts gesehen ist der erste dieser Altäre dem Gründer der Gesellschaft
Jesu, dem Hl. Ignatius von Loyola geweiht. Ihn begleiten als Skulpturen
die beiden Ordensväter Hl. Benedikt und Hl. Bernhard von Clairvaux. Die
Asienmission der Jesuiten dokumentieren hier die Plastiken dreier
japanischer Märtyrer.
Die überlebensgroßen Skulpturen der zwölf Apostel zwingen den Blick
nach oben. Sie umgeben auf Konsolen den gesamten Kirchenraum und sind
in ihrer Ausdruckskraft und ikonographischen Rafinesse Meisterwerke der
Leobener Kunst des Barock.
Die Hauptorgel der Orgelbauanstalt Pflüger aus Vorarlberg auf der
Ostempore besitzt 36 klingende Register mit 2619 Pfeifen verteilt auf
drei Manuale und Pedal mit mechanischer Spieltraktur und
Doppelregistratur (mechanisch & elektrisch). Eine klangliche
Besonderheit ist das Glockenspiel mit 39 Tönen Grabstein im
Sakristeigang aus Bronzeschalen. Die Hauptorgel wurde am Fest des Hl. Franz Xaver am 3. Dezember 2009 von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari geweiht.
St. Xaver ist ein großartig prunkender und doch meditativ wirkender Kirchenbau.
Die heutige Stadtpfarrkirche zum hl. Franz Xaver (auch Francisco
de Xavier y Jassu genannt) überragt mit ihrem mächtigen
Baukörper seit mehr als drei Jahrhunderten die Leobener Altstadt. Ihr
prachtvoller Innenraum ist seit dem 17. Jahrhundert fast
unverändert erhalten geblieben. Die Kirche wurde von 1660 bis 1665
erbaut, nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 nicht mehr benutzt
und 1811 zur offiziellen Stadtpfarrkirche erklärt.
Als nach der Mitte des 13. Jahrhunderts die Marktsiedlung Leoben
durch Herzog Ottokar II. von Böhmen von der Gegend unter dem
Massenberg nach Norden in die Murschleife verlegt und systematisch neu
aufgebaut wurde, blieb die 1188 erstmals genannte, bisherige
Pfarrkirche St. Jakob außerhalb der Stadt.
Der mittlere der rechten Altäre bezieht sich auf die beiden biblischen
Hl. Johannesse, den Täufer und den Evangelisten. Sie werden von den
Heiligen Wolfgang und Erasmus flankiert.
Der mittlere der Südaltäre gilt dem Hl. Josef als dem Nährvater Jesu.
Die Statuen von Josef und dem Evangelisten Johannes sind historistische
Werke des 19. Jahrhunderts, die der Hl. Anna aber eine barockes
Original.
1667 wurde der Hochaltar geweiht. Er trägt einen großen geistlichen
Wappenschild, der auf den Spender der hohen Geldsumme von 3000 Gulden
hinweist, die den Bau des Altars ermöglichte. Eine Inschrift nennt ihn
als den Salzburger Erzbischof Maximilian Gandolf von Khuenburg, der
zuvor schon Seckauer Diözesanbischof gewesen war. Das schon erwähnte
Hochaltarbild, das über fünf Meter hoch ist, zeigt die Apotheose des
Hl. Franz Xaver, also seine Aufnahme in den Himmel. Zahlreiche
monumentale Skulpturen von Heiligen, die in Bezug zu Salzburg stehen,
blicken auf den Beschauer hernieder.
Der Schwammerlturm ist ein zirka 30 Meter hoher, mittelalterlicher
Turm in der Stadt Leoben im österreichischen Bundesland Steiermark. Er
war Teil der früheren Wehranlage, ist das einzige bis heute erhalten
gebliebene Stadttor und stellt das Wahrzeichen von Leoben dar. Die
volkstümliche Bezeichnung des Bauwerks kommt von der Ähnlichkeit seines
etwa halbkugelförmigen und mit seiner Traufe deutlich über das
schmälere Obergeschoß auskragende Daches mit einem Pilzhut (süddt.:
Schwammerl = Pilz). Der eigentliche, aber im Alltag kaum mehr benutzte
Name lautet Mautturm.
Das KulturQuartier Leoben im Herzen der Leobener Altstadt ist Vieles:
Ausstellungszentrum und Begegnungsraum, Veranstaltungsort und Bühne,
Zentrum für Stadtgeschichte und Rückzugsort zum Lesen und Lernen. In
architektonischer Symbiose aus Alt und Neu beherbergt das
KulturQuartier das MuseumsCenter und die Kunsthalle sowie die
Stadtbibliothek Leoben.
Stadtkai zwischen Neues Rathaus und Waasenbrücke an der Mur
Die 130 Jahre alte Waasenbrücke (im Jahr 1895 erbaut) gilt neben dem
Schwammerlturm als eines der Wahrzeichen der Stadt Leoben. Sie
verbindet die Waasenvorstadt über die Mur mit der Innenstadt beim
Schwammerlturm.
"Das Eisen gab Brot dem Knappen, dem Bauern, dem Bürger."
Die österreichische Eisenstraße ist eine Erlebnisstraße – großräumig
gefasst – im Dreiländereck Niederösterreich, Oberösterreich und
Steiermark. Sie wird als Marke auch als die Tourismusregion verstanden,
die das Traun- und Mostviertel sowie die östliche Obersteiermark
umfasst, was der Region Eisenwurzen und ihrem Umraum entspricht.
Historisches Zentrum ist der steirische Erzberg, dessen wirtschaftliche
Bedeutung in der Vergangenheit die umliegende Region prägte, und sich
vom Alpenvorland von Steyr bis westlich St. Pölten bis in das
Obere Murtal erstreckt. Heute sieht man die Region im allgemeinen Sinne
im Dreieck Wels, Mariazell und Leoben, womit die Eisenstraße weitgehend
östlich an das Salzkammergut anschließt.
Rundumblick von der Aussichtsterrasse am Schwammerlturm nach Waasenvorstadt über die Mur
Rundumblick von der Aussichtsterrasse am Schwammerlturm auf die Kirche St. Xaver
Altes Rathaus
1485 erstmals erwähnt.
1528-1559 im Eigentum des Eisengewerken Wolf Wiener.
1568 Errichtung des Eckturmes.
1607 von der Stadt erworben.
1646 Restaurierung nach Stadtbrand.
1728 Anbringung des Wappenfrieses nach dem Besuch Kaiser Karl VI.
1820 Errichtung der platzseitigen Altane.
1931 Ausbau des Dachgeschoßes.
1962 letzte Gesamtrenovierung.
1973 Umzug der Stadtverwaltung in das neue Rathaus.
1990 Restaurierung, Umgestaltung und Revitalisierung als Kongreẞzentrum
Rundumblick von der Aussichtsterrasse am Schwammerlturm auf die Orthodoxe Kirchengemeinde Kirche St. Alfons
Die Pfarrkirche Leoben-Waasen steht am linken Ufer der Mur im Stadtteil
Waasen in der Stadtgemeinde Leoben im Bezirk Leoben in der Steiermark.
Die auf das Fest Mariä Himmelfahrt geweihte römisch-katholische
Pfarrkirche gehört zum Dekanat Leoben in der Diözese Graz-Seckau. Die
Kirche steht unter Denkmalschutz.
Als Jahr der Gründung wurde 1149 genannt. Ab 1185 dem Stift Admont
inkorporiert wurde die Kirche 1210 dem Stift Göss inkorporiert.
Wahrscheinlich wurde schon 1222 eine Pfarre begonnen. Die Kirche ist
von einem alten teils ummauerten Friedhof umgeben, welcher 1886
geschlossen wurde. Der gotische Chor entstand um 1400. Der Turm wurde
1900 erbaut.
Das niedrige vierjochige spätgotische Langhaus hat ein
Netzrippengewölbe mit schildförmigen und runden Schlusssteinen. Der
eingezogene Fronbogen ist profiliert. Der zweijochige gotische Chor mit
einem Fünfachtelschluss hat ein Kreuzrippengewölbe auf Halbrunddiensten
welche im unteren Wanddrittel enden, das Gewölbe schließt mit runden
Schlusssteinen.
Ein Blick auf die Waasenkirche zeigt eine typisch gotische Architektur
mit Langhaus mit Strebepfeilern, das nach dem Türkensturm 1483 neu
errichtet wurde und einen nach Osten hin höheren Chor aus der Zeit um
1400, dessen Fenster die prachtvollen gotischen Glasscheiben von
1410/20 zieren. Der hohe spitze Turm wurde erst 1900 bis 1901 durch den Grazer Architekten Hans Pascher errichtet.
Gewölbemalerei in der Pfarrkirche Leoben-Waasen. Die gotischen Deckenfresken wurden bei der Innenrenovierung 1950 entdeckt.
Der bemerkenswerte neugotische Hochaltar aus 1845 nach einem Entwurf
von Max Tendler trägt barocke Statuen aus dem ersten Drittel des 18.
Jahrhunderts, weiters die Figuren Katharina und Barbara aus 1872
geschaffen von Josef Vetter. Der Hochaltar zeigt als Altarbild die
Kopie des Innsbrucker Mariahilfbildes aus 1687, welches 1787 aus der
abgebrochenen Häuselbergkapelle hierher übertragen wurde, das Bild
wurde 1726 und 1803 renoviert.
Eine alte, heute nur mehr mundartlıch gebrauchte Bezeichnung für Wiese
lautet Wasen. Wennsich die Leobener Vorstadtpfarrkirche Maria am
Waasensolchermaßen deklariert, dann bedeutet dies nichts anderes,als
dass sie einst auf freiem Feld, auf einer Wiese, wo es genug Platz gab,
erbaut worden war. Sie ist älter als die eigentliche historische
Stadtpfarrkirche zum Hl. Jakob auf dem gegenüberliegenden Ufer der Mur,
die die Waasenvorstadt von der mauerumgürteten Stadt Leoben trennt.
Eine prachtvolle hochbarocke Kanzel scheint für die Waasenkirche ein
wenig zu groß geraten zu sein. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass
sie sich zuvor in einer anderen Kirche befunden hatte, nämlich in der
Gösser Pfarrkirche St. Andreas, die nach der Aufhebung des Klosters
1782 abgebrochen worden war. 1730 und 1731 schufen ihren Dekor der
bedeutendste Bildhauer der Stadt Matthäus Krennauer und der Maler
Johann Christoph Marxer, der die Figuren der vier Evangelisten
lebensnah und innerlich bewegt farbig fasste. Den Schalldeckel
beschließt nach oben das Christussymbol des Pelikans, der seine Brust
öffnet, um damit seine vom Hungertod bedrohten Jungen mit dem eigenen
Blut zu speisen.
Die jetzige Orgel der Firma Pflüger in der Leobner Waasenkirche
löste ihre nicht erhaltenswerte und in die Jahre gekommene Vörgängerin
der Grazer Firma Hopferwieser aus dem Jahre 1911 ab. Unter reger
Spendenbeteiligung der Pfarrbevölkerung und der Stadt Leoben konnte die
Orgel in der Hochblüte des österreichischen modernen Orgelbaus von
Diözesanbischof Dr. Egon Kapelları 1992 geweiht werden. Mit dieser
Pflüger-Orgel verfügt die Waasenkirche über ein für die
Gottesdienstgestaltung ebenso wie für die konzertante Verwendung
hervorragendes modernes Instrument. Sie ist voll-mechanisch und besitzt
28 Register mit elektronischer Setzeranlage auf zwei Manualen und Pedal
und vermag mit ihrer kräftigen Intonation jede erdenkliche Stimmung im
Kirchenraum zu erzeugen. Der Prospekt wurde vom berühmten Architekten
Corneille F. Janssen gestaltet, der auch die
Prospekte der Vierungsorgeln im Salzburger Dom konzipierte, und die
Färbelung des Gehäuses nimmt den Farbeindruck der Kirche gesamt auf.
Die Glasmalereien des Chorschlusses verdanken Leobener Adeligen und
Patriziern ihre Stiftung. Die 53 noch vorhandenen Scheiben im
zweijochigen Chor mit Fünfachtelschluss entstanden um 1410/20 und
wurden 1969 letztmalig restauriert.
Die ehemals vorhandenen Glasmalereien des Mittelfensters und die
unteren Tafeln der Seitenfenster wanderten 1845 anlässlich der
Errichtung des Hochaltares - nach Graz in die Burgkapelle, von dort
später in das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg.
Das Innere der Kirchestellt einen sehr heimeligen, ja meditativen
Raum dar, den man außer bei Messen am besten am Morgen besucht, da hier
die Glasfenster in ihrer ganzen Pracht funkeln, wenn die Sonne aufgeht.
Er ist mit Kunstwerken versehen, welche vom Frühbarock bis zum
Historismus des 19. Jahrhunderts führen.
Außer den mittelalterlichen Glasmalereien besitzt die Kirche auch noch
an der Südwand Fenstergestaltung mit Scheiben, die im 19. Jahrhundert
vom Wiener Atelier des Rudolf Geyling geschaffen wurden. Von ihnen
entstand 1885 die inhaltlich bedeutende Bildfolge des Peter
Tunner-Fensters, das auch ein montanhistorisches Denkmal darstellt. Der
bekannte Berg- und Hüttenmann und Direktor der Leobener Bergakademie
als Vorläuferin der Montanuniversität Peter Ritter von Tunner
(1809-1897) hat das Fenster selber gestiftet. Die Glasmalerei zeigt ihn
begleitet von seinem Namenspatron St. Petrus, dem Hl. Paulus und der
Schutzfrau der Bergleute St. Barbara. Er selbst ist in den Bergkittel
seines Standes gekleidet, auf dem die ihm im Laufe seines Lebens
verliehenen zahlreichen Verdienstorden glänzen. Auch sein Adelswappen
begleitet ihn, das eine historische Eisenschmelzanlage, ein Radwerk in
heraldischer Gestalt trägt.
Der Pfarrhof befindet sich "hinter" der Kirche an der Badgasse und
wurde 1976/79 auf dem Grundstück des 1886 aufgelassenen Friedhofes nach
Plänen der Architekten Herrad Diether Spielhofer sowie Josef Hinger
erbaut. Der „,alte" Pfarrhof, jenes den Kirchplatz gegen Süden
begrenzende Objekt, beherbergt heute das Leobener Christliche
Jugendzentrum Spektrum. Im Zuge des Pfarrhofneubaues wurden alle
Flächen innerhalb der Friedhofsmauer neu angelegt und der Kirchplatz
mit Granitsteinen gepflastert, welche bis dahin in der nahen
Kärntnerstraße, nunmehr Waasenstraße, lagen.
Die Kärntner Straße B116 als Brücke über die Mur mit der Pfarrkirche Leoben-Waasen und Kalkberg Leoben
Orthodoxe Kirchengemeinde St. Alfons Kirche an der Kärntner Straße B116
Ökumenisches Patriarchat-Metropolis von Austria
ORTHODOXE GEMEINDE "Mutter von der immerwährenden Hilfe"
St. Alfons Kirche (ehem. Klosterkirche der Redemptoristen)
Die Hauptfassade mit einem Fassadendachreiter hat zwei Nischen mit den
Statuen der Heiligen Petrus und Paulus. Der Dachreiter ist im
Obergeschoß achteckig und trägt einen Spitzhelm.
Das Redemptoristenkolleg Leoben war bis 2010 ein Kloster der
Redemptoristen in der Stadt Leoben in der Steiermark und steht unter
Denkmalschutz und wird als Studentenwohnheim genutzt. Die Klosterkirche
ist dem hl. Alfons von Liguori geweiht. Am 9. November 2014 wurde die
Redemptoristenkirche St. Alfons an die griechisch-orthodoxe Metropolis
von Austria übergeben.
Rechter Altar unter der Orgelempore der
St. Alfons Kirche
Linker Altar unter der Orgelempore der
St. Alfons Kirche
Der Hochaltar aus 1860 hat einen spätbarocken Tabernakel mit
adorierenden Engeln. Das Apsisgemälde malte der Maler Leopold Schultz
(1860).
Der Bau der Redemptoristenkirche entstand in einer Zeit (1834-1855),
als man kaum mehr Kirchen baute. Sie ist ein schönes Beispiel für den
eklektizistischen Stil des Historismus, als man den Klassizismus für
überwundenhielt und nun „Neo-“ baute: Romanik, Gotik, Renaissance,
Barock. Die Landschaftsmarke des Kirchturmes beherrscht den Blick. Er
sitzt als Dachreiter auf der Fassade. Die Pläne für den Bau entwarf der
Wiener Architekt Alois Haberkalt. Den Grundriss bildet ein lateinisches
Kreuz. Das einschiffige Langhaus ist 40 m, das Querschiff 21 m lang.
Nach vorbildlicher Sanierung durch die Firma Windner 1999 ist die
MatthäusMauracher-Orgel aus 1900 der ehemaligen Klosterkirche Leoben
eine weit zu suchende Zeitzeugin einer längst vergangenen, klanglich
charmanten Ära österreichischen Orgelbaus. Mit ihren 16 engmensurierten
und grundtönigen Registern ist sie, auf pneumatischen Hängeventilladen
stehend und über Super- und Suboktavkoppeln verfügend, auch eine
technische Zeitzeugin einer kurzlebigen Entwicklung des Orgelbaus.
Die Kirche wurde von 1846 bis 1847 und das Kloster von 1847 bis 1848
nach den Plänen des Architekten Alois Haberkalt errichtet. Die Kirche
in neoromanischen Formen hat einen kreuzförmigen Grundriss.
Die Seitenaltäre zeigen die Bilder Immaculata und hl. Josef des Malers
Leopold Till (1855) und tragen Skulpturen des Malers und Bildhauers
Josef Veiter.
Die künstlerische Ausstattung der Kirche zog sich über einen relativ
langen Zeitraum hin. Sie vermittelt einen festlichen und doch zugleich
heimeligen Eindruck. Hochaltar und Seitenaltäre tragen zahlreiche
Statuen und Bilder.
Der Leobener Maler Johann Max Tendler schuf im oberen Oratorium der
Kirche Wandmalereien mit Darstellungen aus dem Leben des Hl.Alfons von
Liguori. Ganze Teile des Mobiliars kamen auch aus Wien/Maria am Gestade
und Straden.
Kapelle rechts nach dem Eingang der ehem. Redemtoristenkirche St. Alfons von Ligouri
Orthodoxe Kirchengemeinde St. Alfons Kirche von Osten gesehen
St. Jakob zu Leoben ist die ehemalige römisch-katholische
Stadtpfarrkirche in Leoben, die heute als Rektorat der Stadtpfarrkirche
St. Xaver unterstellt ist. Die Kirche der sie umgebenden ersten
Siedlung Leoben ist zwar 1188 erstmals urkundlich genannt, ihr Alter
ist aber sicher höher. Am 2. August 1188 wurde die „capella“
St. Jakob von Herzog Ottokar IV. dem Benediktinerstift Admont
einverleibt.
Der mächtige Kirchturm mit seiner Zwiebelhaube, der der Kirche nach
Westen hin vorgesetzt wurde, erstand 1743 bis 1745. Er trägt eine
mittelalterliche Glocke, die der Hl. Kunigunde geweiht ist und an die
drei Tonnen wiegt. Sie wurde 1449, also ein Jahr vor dem mörderischen
Türkensturm von einem Glockengießer gegossen, der, da sie nicht
signiert ist, nach stilistischen Kriterien vielleicht dem Judenburger
Meister Nikolaus Grünwald zuzweisen ist. Wer sie heute läuten hört, hat
den selben Schall von 1480 im Ohr, der damals die verängstigten, aber
wehrbereiten Bürger Leobens alarmierte und zu den Waffen rief. Im Jahr
1999 wurde von der Jakobigemeinde der großen Glocke eine kleine Glocke
beigesellt. Sie wurde in der Glockengießerei Perner in Passau gegossen
und als Jubiläumsglocke anlässlich des zweitausendsten Geburtstages
Jesu Christi in der Christmette das erste Mal geläutet. Sie hat ein
Gewicht von rund 500 kg und wurde auf den Ton al gestimmt.
Da im Mittelalter eine Pfarre je nach dem Besitz oder der
Wirtschaftskraft des Umlandes auch eine Quelle guter materieller
Einkünfte für den Pfarrer war, konnten mit der Vergabe solcher Pfründen
besondere Versorgungsposten für Günstlinge geschaffen werden. Eben
dieses Patronatsrecht über St. Jakob bildete durch Jahrhunderte
eine Quelle des Streites zwischen Admont, der Erzdiözese Salzburg, dem
steirischen Herzog und der Stadt Leoben. St. Jakob war deshalb
besonders einträglich, weil es in dem aufblühenden Eisenmarkt lag. Die
wohlhabend gewordene Bevölkerung ließ der Kirche Schenkungen und
Stiftungen in großer Zahl zukommen.
Volksaltar und Ambo nach Entwürfen von Franz Weiß (um 1980, Vorau)
Im Chor erhöht auf Konsolen acht Heiligenfiguren, 2.H. 17. Jh. bis Ende
18. Jh. — Nordwand: Judas Thaddäus, Isidor, Sebastian, Rochus —
Südwand: Josef, Notburga, Florian, Georg.
Hochaltar: über dem schlichten Altarunterbau spätgotische Sitzfigur des
hl. Jakobus d. Ä. um 1520 in prachtvoll geschnitztem Akanthusrahmen (um
1700). Rokoko-Tabernakel von Matth. Krennauer 1772 mit Relief „Christus
in Emmaus“.
Vorzügliche Kanzel von Matth. Krennauer um 1740. Zahlreiche Engel und vergoldete Reliefplatten nehmen Bezug
auf den Hirten- und Verkündigungs-Auftrag des hl. Petrus und der Apostel; am Schalldeckel die Symbole für das päpstliche Amt
Orgel (K. Hopferwieser 1904) 1975 von der West-Empore hierher übertragen und umgebaut
Die neue Orgel, die sich in ihrem Klangvolumen sehr gut dem Raumgefüge
des Innenraumes anpasst, wurde 1975 von dem Grazer Orgelbauer Johann
Krenn gebaut. Sie stützt den Kirchengesang der Gemeinde.
Nepomukaltar: Altarblatt mit Darstellung des hl. Johannes v. Nepomuk in
der Glorie, bez. J.C. Hackhoffer 1726. Statuen der hl. Nikolaus und
Blasius und im Aufsatz kniend hl. Franziskus Solanus vielleicht von
Joseph Claudius Zeller.
Der Altar des Hl. Johannes Nepomuk von 1726 trägt ein Gemälde eines der
bedeutendsten Barockmaler der Steiermark, nämlich des Vorauisch
stiftischen Meisters Johann Cyriak Hackhofer. Die begleitenden
Skulpturen preisen den Hl. Nikolaus als Beschützer vor Wassersgefahren
und den selten dargestellten Hl. Franziskus Solanus als Helfer in
Erdbebennöten.
Paulusaltar mit ausdruckstarkem Altarbild „Saulussturz“ (vor 1708)
flankiert von Statuen der hl. Petrus und Paulus von Matth. Krennauer
(1772). Davor kleine barocke Kreuzigungsgruppe, seitlich in
reichgeschnitzten barocken Rahmenmedaillons die hl. Odilia und Aloisius
von Gonzaga (Franz Weiß, 2.H. 20. Jh.). Bemerkenswert
Gewerkengrabsteine an den Kapellenwänden.
Kreuzaltar: qualitätsvoller frühbarocker Schrein, 2. Viertel 17. Jh.,
plastische Mittelgruppe mit Gekreuzigtem und weinenden Engeln, darunter
Assistenzfiguren hl. Maria, Dismas, seitlich Maria Magdalena und
Veronika aus der Werkstätte des Ägydius Meixner (1670-1680). Im Aufbau
Bild mit Krönung Mariens, Putten und Engelsgestalten aus
unterschiedlichen Phasen der Barockzeit.
Noch aus dem 17. Jahrhundert stammt der Kreuzaltar. Vom heimischen
Meister Ägydius Meixner geschaffen trägt der schreinartige Mittelteil
eine in ihrer feierlichen Würde imponierende Kreuzigungsgruppe. Als
Assistenzfigur ist außer der Gottesmutter Maria und der Hl. Veronika
mit dem Schweißtuch Christi auch der selten dargestellte Hl. Dismas,
der rechte Schächer zu sehen, der sich bekehrte und im Tode noch dem
sterbenden Jesus zuwandte.
In der Kanzel anschließenden Südkapelle Franziskusaltar (sog. Bruderschaftsaltar) nach 1750.
Altarblatt: Stigmatisation des hl. Franz von Assisi, ringsum Statuen
von Heiligen aus dem Franziskanerorden; unten Antonius von Padua und
Johannes Capestrano (auch als Kanzel Bernhardin von Siena gedeutet),
oben Margareta von Cortona und Clara (Werkstatt Krennauer). In der
Aufsatznische Maria mit Kind, Anfang 17. Jh. Links neben dem Altar,
Grabstein des Johann Manetschein, Bürgermeister von Leoben(gest. 1664)
mit Relief „Christus am Kreuz‘ und Wappen.
Der Franziskusaltar ist mit seinen Statuen dem Leobener bedeutenden
Meister Matthäus Krennauer zuzuschreiben. Der Figurenschmuck hat viele
Bezüge zum vom Hl. Franz von Assisi gegründeten Franziskanerorden und
Heiligen aus dem- selben: Antonius von Padua, Bernardin von Siena,
Margareta von Cortona und Klara von Assisi. Das Altargemälde zeigt die
bekannte Vision des Hl. Franziskus, wie er von Gott ergriffen die
Wundmale Christi empfängt. 1772 schuf ebenfalls Krennauer den Altar der
beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Die gotischen Gewölbe des Kirchenschiffes hatte man schon 1609 in der Renaissance durch ein Spiegelgewölbe
ersetzt, das zahlreiche Wappenmalereien trägt. Diese stehen im Bezug zu
den zeitgenössischen Potentaten und Stiftern: Landesfürst Ferdinand mit
seiner bayrischen Gattin Maria Anna, Abt Johannes IV. von Admont und
Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Reitenau von Salzburg, die zwei
Leobener Bürger und Kaufleute als Stifter der Gelder für den Bau
Nikolaus Thessalon und Thomas Micolin.
Das Spiegelgewölbe mit zahlreichen Wappenmalereien
Wenige Schritte neben der Jakobikirche steht direkt an der Straße in
Richtung Bruck und Graz ein wertvolles Kunstwerk. Noch kurz vor den
ersten Anzeichen der lutherischen Reformation in unserem Lande wurde
noch ein besonderes Zeichen für fromme Menschen als Wegdenkmal gesetzt,
das sich wenige Meter östlich der ehemaligen Pfarrkirche St. Jakob
erhebt. Es ist das Jakobikreuz, eine große aus Ziegeln errichtete
offene Nischenkapelle. 1512 stifteten sie zwei Leobener Bürger namens
Pongratz Reitsperger und Lienhart Pocksöder, die links und rechts auch
mit ihren Wappen bzw. Hauszeichen verewigt sind. Aus derselben Zeit
stammt auch der lebensgroße Kruzifixus mit den beiden Schächern,
während die Assistenzfiguren Maria und Johannes erst im 18. Jahrhundert
entstanden.
Die Christusfigur verkörpert schon den von Veit Stoß kreierten Typus
mit dem aufflatternden Lendentuch. Die Wegkapelle wurde aus Gründen
einer neuen Verkehrsplanung 1976 abgebrochen und ein wenig zur Seite
gerückt, wieder errichtet und die schon sehr lädierten barocken
Wandmalereien durch eine moderne Gestaltung des Malers August Raidl
ersetzt.
Katholische Kirche Leoben-Lerchenfeld - Pfarrkirche zum Heiligen Geist, Leobens jünste Kirche in Lerchenfeld
Wenige Schritte östlich des Zentralfriedhofes liegt an der selben
Straßenseite eine weitere Pfarrkirche, deren Besuch sich lohnt.
Zeitgenössische Architektur setzt hier kein Zeichen, das man schon weit
signalhaft für eine Kirche halten könnte. Man muss sich ihr nähern und
tue dies.
1978 erfolgte der Spatenstich für eine neue Kirche. Der Leobener
Architekt Josef Hinger entwarf hier gemeinsam mit seinem Grazer
Kollegen Diether Spielhofer die Pläne für den Bau, der an der
Eisenbundesstraße in Richtung Bruck a.d. Mur liegt, einen Zentralraum
zeigt und das Prinzip eines freistehenden Glockenturmes in einiger
Entfernung zeichenhaft in das Areal setzt.
In der Kirche können 200 Personen auf Sitzen, die um den Volksaltar
halbkreisförmig angeordnet sind, Platz nehmen. Der Altar wird von einer
Lichtkuppel überwölbt. Die Stirnwand trägt Wandmalereien der polnischen
Künstlerin Teresa Stankiewicz, die die Thematik des Wehens des Hl.
Geistes zwischen Schöpfung und Erlösung in naiv-freundlicher Sicht und
ohne viel theologische Hintergründigkeit aufgreifen.
In Boden und Material ist der Zeitgeist der 1970er Jahre erkennbar.
Kapelle der Pfarre Leoben-Lerchenfeld 'Zum Hl. Geist'
Und zur Erklärung des ersten Bildchen dieses Reiseberichts:
Göss (auch Göß) ist der südlichste Stadtteil und eine Ortschaft und
Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Leoben in der Obersteiermark.
Bekannt ist der Ort besonders durch das Benediktinerinnenstift Göß und
das ursprünglich als Stiftsbier gebraute Gösser Bier.
Und berühmt (und 'gefürchtet' aus dem Geografie-Unterricht) ist Donawitz, ein weiterer Stadtteil von Leoben.
Bekannt ist die ehemalige Gemeinde insbesondere durch den Standort des
Hüttenwerks Donawitz. Es ist eine Betriebsstätte der voestalpine-Gruppe
und besonders durch die erste Anwendung des Linz-Donawitz-Verfahrens
zur Stahlproduktion weltbekannt. Das Linz-Donawitz-Verfahren ist ein
Sauerstoffblasverfahren zum Frischen, also zur Stahlerzeugung durch
Umwandlung von kohlenstoffreichem Roheisen in kohlenstoffarmen Stahl.
Mit dem LD-Verfahren werden derzeit 72 % der
Weltrohstahlproduktion hergestellt
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: