Neunkirchen NÖ

Bezirkshauptstadt im Steinfeld, Oktober 2022

Neunkirchen ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit über 12.500 Einwohnern und Verwaltungssitz des Bezirkes Neunkirchen. Die Stadt liegt im Südosten Niederösterreichs im Steinfeld im Industrieviertel und wird von der Schwarza durchflossen.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Neunkirchen ist eine der ältesten Ansiedlungen des Wiener Beckens. Bereits in der Stein- und Bronzezeit durchstreiften Menschen das heutige Siedlungsgebiet, wie einzelne Funde belegen. Das Wiener Becken ist ein fossiles, geologisch junges tektonisches Einbruchsbecken und Sedimentbecken im Nahtbereich zwischen Alpen, Karpaten und der Pannonischen Tiefebene.

Elisabeth-Brücke über die Schwarza beim Spitalpark

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Doppelbrücke (Schienen- und Straßenbrücke) über die Schwarza am Ende der Fabriksgasse wurde 1909 als Elisabethbrücke errichtet.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Sowjetischer Militärfriedhof und Sowjetische Kriegsgräberanlage ist ein Russischer Soldatenfriedhof am Ufer der Schwarza.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Sowjetischer Friedhof: gegenüber dem Krankenhaus im Spitalspark

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Im März des Jahres 1945 wurde dieses Wohnhaus durch Bombentreffer zerstört - und in den Jahren 1949-1952 aus Mitteln des Wohnbau-Wiederaufbaufonds wieder aufgebaut. (Fabriksgasse 26)

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Evangelische Pfarrkirche Neunkirchen ist ein Kirchengebäude der Evangelischen Kirche A. B. in der Stadt Neunkirchen in Niederösterreich in der Dr.-Stockhammer-Gasse 17. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Die evangelische Gemeinde wurde im Jahre 1861 als Tochtergemeinde der Pfarrgemeinde Wiener Neustadt gegründet und wurde im Jahre 1903 selbstständig. Die Pfarrgemeinde ist gemischt konfessionell: Sie akzeptiert neben Angehörigen ihrer Heimatkirche, der Evangelischen Kirche A. B., auch Angehörige der Evangelischen Kirche H. B. als Mitglieder.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Der neugotische Backsteinbau mit originaler Einrichtung wurde im Jahre 1862 nach den Plänen des Architekten Hans Petschnig errichtet. Ab 1861 evangelische Tochtergemeinde von Wiener Neustadt, seit 1903 eigenständige Gemeinde. ....und leider verschlossen.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Neunkirchner Musikverein und Musikschule

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Altes Brauhaus Neunkirchen mit Sonnenuhr an der Fabriksgasse

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Zunftzeichen von Altes Brauhaus Neunkirchen

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Gasthaus Zum Alten Bräuhaus am Hauptplatz 14 - frühneuzeitlich mit barockem Blendgiebel und Walmdach, Fassade mit buntem Sgraffito 16./17. Jahrhundert, figurale Darstellungen Brauerei bezeichnet Fritz Weninger (19)38

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Durch den Niedergang der Industrie in den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild Neunkirchens stark gewandelt; im Zuge der Neugestaltung des Hauptplatzes in den 1990er Jahren wurden innerstädtisch neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, ohne dabei das historische Ambiente zu stören. Die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich einerseits, auch historisch bedingt, in der Innenstadt (um den Hauptplatz und den Holzplatz, Triester Straße, Fabriksgasse, Wienerstraße) und andererseits am Handelsgebiet „Am Spitz“.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das Rathaus Neunkirchen der Stadt Neunkirchen in Niederösterreich steht am Hauptplatz 1.
Der ursprüngliche Vorgängerbau wurde zwischen 1889 und 1891 an der südöstlichen Häuserfront des Hauptplatzes im späthistorischen Stil errichtet. 1945 fiel der Komplex einem Brand zum Opfer. Von 1948 bis 1950 wurde nach den Plänen des Architekten Leo Kammel im Ausmaß des Vorgängerbaues ein dreigeschoßiges Rathaus wiederaufgebaut. Das Gebäude mit einer Doppelgiebelfassade trägt einen Fassadenturm. Das monumentale Sgraffitodekor Industrie und Gewerbe und Verleihung von Marktrecht und Münzrecht im Jahre 1150 wurde von den Malern Fritz Weninger und Karl Steiner gemalt.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Zum Schwarzen Hund, erbaut MCMX (Triesterstraße 1)
Dieses 1910 erbaute Bürgerhaus mit der Bezeichnung "Zum schwarzen Hund" steht neben dem Rathaus. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Wien am Graben ein beliebte Drogerie "Zum schwarzen Hund". Familienangehörige der damaligen Eigentümer verbrachten etliche Jahre in einer "Kleinstadt im südlichen Niederösterreich". Das könnte der Schlüssel zur Namensgebung für dieses Haus sein. Im Erdgeschoss ist auch heute eine Drogerie untergebracht, wenn auch die Filiale einer Drogeriekette.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Wohn-und Geschäftshaus Hauptplatz 4
Ehemaliger Komplex aus mehreren Häusern, die im 16./17. Jahrhundert zusammengelegt wurden, 5achsiger Bau mit Schopfwalmdach und Speichergeschoß, Fronten durch Umbauten stark verändert, Fassadengestaltung 16./17. Jahrhundert, Front zur Herrengasse aus dem 18. Jahrhundert und Kordongesims aus dem 19. Jahrhundert.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Kath. Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Passage Hauptplatz 7 - EIN HAUS MIT VERGANGENHEIT
1.-4. Jh.n.Chr. älteste Funde - Römerzeit
Ende 11.Jh. Holzständerbau mit Herdstellen
1350 erster Steinbau
1529 + 1532 Zerstörung durch Türkenkriege
1650 großer Umbau
1683 Türkenkrieg - Einäscherung
1733 erste urkundliche Erwähnung
1750 Geschirrhandlung
1752 Teilzerstörung durch Marktbrand
um 1800 Hofverbauung mit Stallungen u.Magazinen
um 1850 Geschirrhandlung Josef Kleinpeter. in der Herrengasse Schuster und Schneider
um 1875 heutige Gestalt und malen der Medaillons
um 1900 Spezerei-u.Gemischtwarenhandlung Franz Hoffmann Speditionsunternehmen Carl Wendl
seit 1910 Eisenhandlung Pruggmayer
1935 und 1967 Umbau und Renovierung
bis 1981 Eisenhandlung Donner-Pruggmayer
seit 1981 Besitzer Heinz Konrath
1982 Umbau zur Einkaufspassage Romantica 2000 erste Fußgängerzone in Neunkirchen
1990 Neugestaltung der Einkaufspassage
2000 großes Jubiläumsfest

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Kuckuck Bar in der Herrengasse 9 war das  legendäre Lokal in den Achtziger- und Neunziger-Jahren des vorigen Jahrtausends und schloss wegen Vorverlegung der Sperrstunde nach 30 Jahren Kultlokal im Jahr 2014.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Blasphemie an der Herrengasse 9:
Maria strickt einen Rock für Ihren Sohn den Er sein Lebtag nicht zerreissen kann.  

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das Landeswappen, die Landesfarben: Blau-Gold
Nach Artikel 7, Abs. 1, der Landesverfassung von 1979 zeigt das NÖ Landeswappen in Blau fünf goldene Adler in der Anordnung 2 - 2 - 1, wobei die paarweise gestellten Adler die Köpfe einander zugewandt haben, während der unten allein stehende Vogel nach heraldisch rechts sieht. Als Zier trägt das Wappen eine goldene Mauerkrone mit drei Zinnen.

Die Festlegung in dieser Form erfolgte in einer Landtagssitzung am 30. November 1920. Dabei ging man vom seit 1804 offiziell als Wappen des Landes unter der Enns eingeführten Fünf-Adler-Schild aus - einerseits um die Kontinuität zu betonen und andererseits um durch die Mauerkrone den Anbruch einer neuen republikanisch-bürgerlichen Ära zu symbolisieren.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Kirche in der Stadtmitte von Neunkirchen in Niederösterreich. Die Kirche ist baulich mit dem frühbarocken Minoritenkloster verbunden. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Die Pfarre Neunkirchen wird im Jahre 1094 erstmals urkundlich genannt, als das Benediktinerkloster Formbach am Inn von Graf Egbert I. aus dem bayerischen Geschlecht der  Formbacher den Ort und die Pfarre „Niuwenchirgun“als Stiftungsgut erhält. Das Patrozinium der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ (15. August) ist wahrscheinlich auf die Formbacher Benediktiner zurückzuführen.

Der Pfarre, die mit dem Ort ident war, kam im südlichen Steinfeld eine besondere Rolle zu. 1136 erhob Kaiser Lothar III. den Ort zum Markt und bestätigte dem Kloster seine Rechte. Mit der Gründung von Wiener Neustadt (1194) tritt Neunkirchen mehr und mehr in den Hintergrund.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die erste Orgel ist 1756 geschaffen worden. Während diese dem Kirchenbrand im Jahre 1907 zum Opfer fiel, wurde ihre Nachfolgerin, eine pneumatische Orgel, für nicht restaurierungswert gehalten. Die dritte Orgel der Kirche (Weihe 1983) harmoniert mit ihrem Gehäuse und dem in die Brüstung eingelassenen Prospekt gut mit der Barockausstattung. Es handelt sich um eine mechanische Orgel mit zwei Manualen und 21 Registern, ein Werk der oberösterreichischen Orgelbauanstalt St. Florian.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Der mächtige dreiachsige Hochaltar wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Er reicht bis in die Gewölbezone und die säulengestützte Seitenteile sind der Apsisform und den Fenstern angepasst. Das Altarbild stellt die „Himmelfahrt Mariens“ dar und darüber die Plastik „Heilige Dreifaltigkeit“, umgeben von mehreren Putti. Auf der Sockelzone der Seitenteile befinden sich die vier Heiligenfiguren Florian, Eligius, Bernhard und Ernestus.

Im Vordergrund freistehend eine Sarkophagmensa mit dem Tabernakel, der von zwei Engelfiguren flankiert wird und mit einer barocken Kopie des Gnadenbildes „Maria Hilf“ von Lucas Cranach der Ältere bekrönt ist. Das Bild befand sich ursprünglich in der Marienkapelle und war wegen der Wundertätigkeit ab dem 18. Jahrhundert Ziel zahlreicher Wallfahrten.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Der oktogonale Taufstein wurde 1967 in den Hochchor versetzt. Das mehrmals überarbeitete Taufbecken stammt wahrscheinlich aus spätgotischer Zeit. Der Volksaltar und die niedere Steinwand hinter den liturgischen Sitzen sind wie der Bodenbelag aus heimischem Konglomerat geschaffen. Die Ausgestaltung im Jahre 1969 entsprach den liturgischen Weisungen des 2. Vatikanischen Konzils.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die dritte „göttliche Tugend", die Liebe, meist durch das Herz symbolisiert, wird hier durch das beherrschende Altarbild, die Aufnahme Mariens in den Himmel, dargestellt. Die gesamte Hochaltargestaltung ist auf das Altarbild „Maria Himmelfahrt“ hingeordnet.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

 Der mächtige Hochaltar aus marmoriertem Holz entstand um 1740. Dem religiösen Gefühl der Zeit entsprechend gleicht er einer Kulisse, vor der sich auf dem Altar das Geschehen der Hl. Messe „abspielt“. Die teilweise abgemauerten gotischen Fenster mindern das Gegenlicht, damit die Komposition des Altares besser zur Geltung kommt. Flankiert wird der Hochaltar von mächtigen Freisäulen mit Konsolenfriesgebälk. Die darüber auf Sockeln platzierten Engel neigen sich in anbetender Haltung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu, die den Altar bekrönt. Die zwei einander zugewandten göttlichen Personen sind gekennzeichnet durch das Erlöserkreuz (Christus) sowie durch Weltkugel und Szepter (Gottvater). Die Hl.-Geist-Taube schwebt zwischen den beiden. Zwei Putti über der Dreifaltigkeit symbolisieren durch Anker, Buch und Kelch die Hoffnung und den Glauben, jene Tugenden, die Gott uns schenkt, damit wir ihm nahe kommen können.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Totenschild des Ludwig von Hoyos, Freiherr zu Stixenstein und Gutenstein (1600)

Der prachtvoll geschnitzte runde Totenschild des Ludwig Freiherrn von Hoyos hängt in einer Nische der nördlichen Vierungswand. Die Inschrift lautet: „Hie ligt begraben der Wohlgeboren Herr Ludwig von Hoyos zu Stixenstein und Guetenstein röm.kays.mt.Rath, Niederösterreichischer Cammerpresident, auch der Für.Dur.Erzherzog Mattiesen zu Oesterreich  zuegebner Rath, welcher in Gott seliglich den 11. Januaris a. 1600 entschlaffen.“

Totenschilde mit der repräsentativen Darstellung des Herrschaftswappens waren besonders während der Renaissance Bestandteil des adeligen Grabdenkmals.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Kanzel ist ein Glanzstück der spätbarocken Einrichtung. Ihr großartiges theologisches Konzept widerspricht der gelegentlich anzutreffenden Auffassung, dass Barockkunst nur verspielt und wenig aussagekräftig sei. Sie diente nicht nur der Hörbarkeit des Gotteswortes, auch der Weg, den der Gläubige gehensoll, wird hier anschaulich gemacht:

Die Bekehrung des Menschen steht am Anfang, deswegen begegnen uns auf dem Kanzelaufgang die drei Propheten: Elischa, Nathan, der dem König David dessen Sünde vorhält, und Johannes der Täufer, der seine Zeitgenossen auf das Kommen des Messias vorbereitet. Der Bußpredigt folgt die Frohbotschaft, die im Relief der Bergpredigt Jesu und durch die vier vollplastischen Figuren der Evangelisten am Kanzelkorb dargestellt wird. Die „franziskanische Note“ erhält die künstlerische Ausgestaltung durch die Reliefs der Vogelpredigt des hl. Franz und der Fischpredigt des hl. Antonius.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

HI. Maximilian Kolbe, Mosaikbild von Prof. Karl Steiner

Vor den Stufen zur Marienkapelle, befindet sich rechts in der abgemauerten Nische des ehemaligen Südtores die aus groben Mosaiksteinen gefügte Darstellung des Märtyrers Maximilian Kolbe. Anlässlich seiner Seligsprechung im Jahre 1971 durch Papst Paul VI. wurde diese Gedächtnisstätte vom Neunkirchner Künstler Professor Karl Steiner geschaffen.

Der von Missionsgeist und großer Marienliebe erfüllte Minoritenpater ging im KZ Auschwitz als „Märtyrer der Nächstenliebe" in Stellvertretung für den Familienvater Franciscek Gajownicek in den Hungerbunker. Dort starb er am 14. August 1941, am Vortag von Maria Himmelfahrt. Papst Johannes Paul II. hat ihn im Jahr 1982 heilig gesprochen. Das zerbrochene Kerkerfenster, mit dem der Künstler den Kopf Pater Kolbes anstelle eines Heiligenscheines umgibt, ist Zeichen dafür, dass die Liebe über den Hass triumphiert und in die Freiheit führt.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die an den Südturm angebaute Marienkapelle wurde 1429 vom Neunkirchner Ratsherrn Karl Playkner gestiftet.

Die einjochige Kapelle mit 5/8-Schluss besitzt ein Kreuzrippengewölbe. Die birnenförmigen Rippen laufen auf einfache, ornamentlose Spitzenkonsolen zu. Die Kapelle wird durch einen breiten Spitzbogen zum südlichen Turmjoch geöffnet. Die Marienkapelle wurde 1737 barockisiert. Die Jahreszahl ist am barocken Verputz der Außenmauer des Altarraumes zu lesen.

Eine Rotmarmorplatte am Triumphbogen der Kapelle gibt als Weihedatum des Altars das Jahr 1761 an. Der Altar ist hingeordnet auf die rundbogige Nische, in der die gotische Marienstatue aus der Zeit um 1430 — eine so genannte „Schöne Madonna“ — ihren Platz gefunden hat. Die Mondsichel, auf der die Madonna steht, zeigt ein menschliches Antlitz. Hier wird nicht der Sieg über einen Feind ins Bild gebracht, sondern aufdie biblische Gegenüberstellung von Adam und Christus verwiesen. Maria bringt der Welt den „neuen Adam“Christus, der als Erlöser die Unheilsgeschichte der Nachkommen Adams beendet und einen neuen Anfang schenkt.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Ein Schlussstein zeigt die Halbfigur eines Mannes, der in der rechten Hand das steirische Wappen mit dem Panther, in der linken den österreichischen Bindenschild trägt. Obwohl Neunkirchen bis zum 16. Jh. zur Steiermark gehörte, verdeutlicht dieser Wappenträger die Schaukelpolitik zwischen Steiermark und Österreich.

Der zweite Schlussstein trägt einen grünen Wappenschild mit weißem Doppelzweig. Es ist das Wappen des Stifters. Auf dem rundum laufenden Spruchbandist zu lesen: Karl Playkner Stifter dieser Capelln.

Der dritte Schlussstein ist mit dem Wappen der Familie Neudegg (Neidegg) geschmückt. Zu sehen ist ein roter Schild und ein mit drei grünen Muscheln belegter Pfahl. Die Herren von Neudegg, ein steirisches Adelsgeschlecht, stifteten gemeinsam mit Karl Playkner, Ratsherr in Neunkirchen, das Sankt-Nikolaus-Benefizium.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Der Kreuzaltar der Arme-Seelen-Kapelle ist eine Stiftung des Neunkirchner Ratsherrn Sebastian Eder aus dem Jahr 1733 und wurde an das südliche Seitenschiff der Pfarrkirche angebaut. Die private Totenkapelle, durch die man heute von der Südseite die Kirche betritt, war ursprünglich nicht mit dem Kirchenschiff verbunden. Nach dem Erlöschen der Stifterfamilie wurde durch eine breite Korbbogenöffnung ein neuer Zugang zur Kirche geschaffen.

Der hochbarocke Altar der Totenkapelle zeigt Christus am Kreuz, und hier finden sich Engel mit Leidenswerkzeugen. Unter dem Kreuz stehen Maria und Johannes der Evangelist, neben ihnen Heilige aus dem Minoritenorden: Josef von Copertino (+1663) und Bonaventura von Potenza (+1711). Das Kreuz steht über einer Grotte mit der sehr realistischen Darstellung der „Armen Seelen im Fegefeuer“. In das durchdachte Konzept des Erlösungsgeschehens passt die den Kreuzaltar bekrönende Heilig-Geist-Taube. Der Geist wirkt Auferstehung und neues Leben.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das qualitätsvolle Deckenfresko, das nach der Restaurierung im ursprünglichen Glanz erstrahlt, zeigt im Zentrum Gottvater, von Engeln umgeben. Die Deckenmalerei bildet mit dem Kreuzaltar der Kapelle eine Einheit. Die Darstellung grausamer Marterwerkzeuge und „lieblicher Engel“ empfinden wir heute als widerspruchsvoll, doch die Botschaft kann auch von uns verstanden werden: Leiden und Tod haben nicht das letzte Wort. Als Zeichen des Triumphes präsentieren die Engel die Leidenswerkzeuge.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

In einer Rundbogennische zwischen dem ehemaligen Westturm (mit dem Hauptportal) und dem südlichen Seitenschiff steht die bemalte Steinstatue des hl. Johannes Nepomuk. Der ursprüngliche Standort der Statue war bis zu Beginn des 20. Jh.s. rechts vom Toreingang im Kirchhof. Als „Brückenheiliger“ hatte er hier am ehemaligen Wassergraben, der die Gebäude umgab, und am „Holzmarkt“, heute Holzplatz, an dem der Kanal für den Holztransport endete, seinen passenden Platz.

Johannes-Nepomuk-Figur (1. Hälfte 18. Jh.)

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Sicht vom Hauptplatz auf die mächtige Silhouette des Hochchors und den 43 m hohen Südturm vermittelt den besten Gesamteindruck der Pfarrkirche. Der Hochchor zeigt ein Mauerwerk aus Bruchsteinen, die schmalen Spitzbogenfenster in tief gekehlten Laibungen liegen zwischen dreifach abgetreppten, mächtigen Strebepfeilern, die mit Quadern verstärkt sind. Oberhalb der 5 m hohen Chorfenster befinden sich abgestufte Treppengiebel mit Dachfenstern, die zeitgleich mit der Fertigstellung des Chores oder nur wenig später gebaut wurden. Diese „Lukarnen“ dienten einst der Verteidigung. Ähnliche Bauelemente sind in Kirchschlag und Wiesmath zu sehen.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Wahrscheinlich zeitgleich zu der barocken Innenausstattung der Kirche und dem Zubau der Armen-Seelen-Kapelle wurden zwischen den Strebepfeilern des Hochchores drei offene Passionskapellen eingebaut, die in den Bogenfeldern mit Wappen geschmückt sind. In diesen Kapellen sind plastische Darstellungen der Passion: Christus am Ölberg, Christus an der Geißelsäule und die Dornenkrönung.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Hochbarocke Dreifaltigkeitssäule, Entwurf von Michael Haekhof(f)er, ausgeführt von Andreas Schellauf, Chronogramm bezeichnet 1724

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Graf Hoyos, der hier im Bezirk seine Besitzungen hatte, gründete 1631 das Minoritenkloster Neunkirchen. Dieses bildete in den folgenden Jahrzehnten das Zentrum der Verteidigung und einen Zufluchtsort für die Bevölkerung gegen Einfälle der Osmanen. Dennoch wurde der Ort 1683 erobert und zerstört. Das Kloster und die Kirche blieben im Jahr 1752 bei einem Brand, der fast den gesamten Ort zerstörte, erhalten. Die Cholera- und Pestepidemien des 18. Jahrhunderts zogen Neunkirchen arg in Mitleidenschaft, woran eine Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz erinnert.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Fassadenschmuck am Hauptplatz 5

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das Rathaus- und Sparkassengebäude wurde 1948–1950 nach Plänen von Leo Kammel erbaut, der Sgraffitodekor stammt von Fritz Weninger und Karl Steiner.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das wachsame Auge an der Apotheke zum Heiligen Leopold

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Holzplatz mit Bürgerhäusern aus dem 17./18. Jahrhundert
Apotheke zum Heiligen Leopold am Holzplatz 8 aus 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, freistehender zweigeschoßiger Bau mit barocker Fassade mit Riesenpilastern
Rechts davon das Stadttor: Torturm zum Kirchhof, zur Kirchengasse Rechtecktor, zum Kirchhof Rundbogenportal, dreigeschoßig mit Walmdach und Ortsteingliederung 16./17. Jahrhundert (erneuert)

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Um 1992 wurde der Brunnen der Künstlerin Ulrike Chladek am Holzplatz errichtet.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Schwangasse / Badhaussteig

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Der Stadtpark in Neunkirchen, Ein Volksgarten im englischen Stil, ist eine cirka 7,5 Hektar große öffentliche Parkanlage, welche sich südwestlich der Innenstadt (Badhaussteig) malerisch zwischen zwei Werkskanälen in westlicher Richtung bis zur "Wassertheilung" an der Umfahrungsstraße B17 erstreckt.

Bei der Mühle am Stadtpark

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Verein der Gärtner und Gartenfreunde Neunkirchen gedenken hier an 60-Jahre-Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef I. 1948-1908.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Friedrich Ludwig Jahn 1778-1852
errichtet vom Neunkirchner Turnverein 1910

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Parkanlage wurde am 1. Dezember des Jahres 1903 als „Volksgarten" unter Bürgermeister Dr. Emil Stockhammer feierlich eröffnet. In den darauf folgenden Jahren wurden die weitläufigen großen Wiesenflächen vom "Altmeister der Landschaftsgärtnerei" Johann Moditschka aus Pitten im Stil eines Englischen Landschaftsparks gestaltet. Federführend bei der Etablierung und Gestaltung der Parkanlage war die gesamte Bürgerschaft des damaligen Marktes Neunkirchen, welche in einem Verschönerungs- und Anpflanzungsverein organisiert war.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Schubertdenkmal für Franz Schubert 1797-1828
zum 100. Todestage errichtet von den Neunkirchner Gesang- und Musikvereinen sowie der gesamten Bevölkerung

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Parkanlage wird durch einen dichten Gehölzrand und einen Rundweg begrenzt. Baum und Gehölzgruppen wurden abwechselnd mit weitläufigen Wiesenflächen angelegt. Diese schaffen interessante Perspektiven und Szenen, welche durch die geschwungene Wegeführung erlebbar werden. Besondere, exotische Gehölze werden an den Wiesenrändern präsentiert. Denkmäler und Gedenksteine, das Biotop sowie Wasserbecken und ein kleiner Wasserfall runden die abwechslungsreiche Gestaltung der Parkanlage ab.

Denkmal für den namenlosen Straßenköter?

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Das zweidimensional angelegte Energie-Labyrinth, gekennzeichnet durch in den Boden eingebrachte Holzstämme und mit einem Durchmesser von 17 Metern, besteht aus insgesamt sieben Gängen und weist in der Mitte eine energetisch nachweisbare Kraftquelle auf. Dieser Punkt ist über den Weg durch das Labyrinth erreichbar.

Aufgrund von Verletzungsgefahr ist diese Anlage gesperrt.
Mit dieser Begründung lässt sich jedoch alles, jeder und überall ein-, weg- und zusperren, denn Verletzungsrisiko gibt es das ganze Leben lang.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Heute präsentiert sich der Stadtpark Neunkirchen als zeitgemäßer Erholungsort für die städtische Bevölkerung und die BesucherInnen. Im Jahr 2013 wurden im Rahmen der Stadterneuerung (STERN) in der Projektgruppe „Stadtpark" unter der Leitung von Stadtrat Johann Sinabel und Johann Gansterer umfangreiche Maßnahmen zur Attraktivierung der Parkanlage umge setzt. Das Motto "historisches Erbe bewahren - Neues behutsam einfügen" stand dabei im Vordergrund dieses breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozesses.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Beschriftung und botanische Bestimmung der Baumarten hat im Stadtpark eine lange Tradition. Schon zur Gründung wurden Tafeln aus Porzellan aufgehängt, zuletzt wurde 1997 ein Baumlehrpfad mit 35 Baumarten angelegt. Dieser Lehrpfad am Baumbegegnungsweg konnte im Jahr 2013 auf 50 Baumarten erweitert und mit neuen Tafeln versehen werden.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Spiegelung der Wehrgasse 1 bei der Schraubenwerkstraße

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Schwarza ist ein Fluss in Niederösterreich. Sie ist ein Quellfluss der Leitha.
Das Flußbett sieht so aus, als wäre schon lange kein Wasser mehr geflossen.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Eiserne Brücke, errichtet 1892, ehem. Reichsstraßenbrücke an Stelle der „Langen Brücke“, Straßenbrücke über die Schwarza im Verlauf der Wiener Straße

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Gebäude vom praktischen Arzt OMR. Dr. Wilfried Seeburger an der Ecke Dittrichstraße und Semmeringstraße

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Wie auch immer man sich Neunkirchen nähert, dem Betrachter erscheint die emporragende Pfarrkirche mit ihrem Turm als natürliche Ortsmitte. Die Geschichte bestätigt dies, wenn sie die Kirche und die sie umschließenden Gebäude des Klosters als ehemalige Taboranlage ausweist, in der die Bewohner in Kriegsnot ihre Zuflucht nahmen. Die Stadt steht durch Namen und Wappen in direktem Bezug zur Pfarrkirche.

Eiserne Brücke und die Wienerstraße in Blickrichtung Süden

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Wandschmuck der Arbeiterkammer Niederösterreich Bezirksstelle Neunkirchen, Würflacherstraße 1

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Wandschmuck beim Cafe Alem in der Bahnstraße 26

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Neunkirchen ist mit dem Bahnhof „Neunkirchen NÖ“ durch die Südbahn auch mit dem Zug einfach zu erreichen. Die Fahrtzeit nach Wien Hauptbahnhof beträgt, je nach Verbindung, circa 60 bis 75 Minuten. Der Bahnhof befindet sich in der Bahnstraße Nr. 49. Es existieren zwei Bahnsteige, am Bahnsteig 3/4 fahren üblicherweise die Züge in Richtung Payerbach-Reichenau ab, am Bahnsteig 1/2 fahren regelmäßig die Züge in Richtung Wiener Neustadt und weiter Richtung Wien Floridsdorf, Retz, Znojmo, Bernhardsthal und Břeclav ab.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022

Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im südlichen Niederösterreich. An der alten Handelsstraße von Wien in den Süden (Semmering–Kärnten–Triest, Adria) gelegen, war die Wirtschaft immer durch Verkehr und Handel geprägt.

 Neunkirchen NÖ, Oktober 2022




Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: