Osnabrück

die Friedensstadt, September 2024

Osnabrück ist eine kreisfreie Großstadt in Niedersachsen und mit rund 166.000 Einwohnern ist sie nach Hannover, Braunschweig und Oldenburg die viertgrößte Stadt Niedersachsens. Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit war Osnabrück Hansestadt. Bekannt wurde Osnabrück, gemeinsam mit dem ca. 50 km entfernten Münster, auch als Ort der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens von 1648. Dies soll auch durch den Slogan Osnabrück – Die Friedensstadt verdeutlicht werden.

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Der römisch-katholische Dom St. Peter (auch Dom St. Petrus) in Osnabrück ist die Kathedrale des Bistums Osnabrück. Der Dom ist ein spätromanisches Bauwerk und prägt seit seiner Entstehung die Silhouette der Stadt.

Osnabrücker Dom, mit ungleichen Westtürmen, rechts der gotische Südturm mit dem Glockengeläut, links der romanische Nordturm

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Neben dem Taufbecken ist das Triumphkreuz von etwa 1230 das älteste Ausstattungsstück. Das Triumphkreuz weist eine Corpus-Höhe von 3,85 Metern auf. Der Kopf der aus Eichenholz gefertigten Skulptur enthält die Reliquien der Heiligen Crispin, Crispinian, den Nebenpatronen der Domkirche, sowie der heiligen Regina. Aufgrund der Jahresringe im Eichenholz lässt sich die Skulptur auf das Ende des 12. Jahrhunderts datieren. Stilistisch kann das Triumphkreuz mit Bronzearbeiten aus dem sächsisch-westfälischen Grenzraum in Verbindung gebracht werden, woraus sich eine Datierung in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts ergibt.

Mittelschiff nach Osten: romanische Fenster und gotische Spitzbogengewölbe, zwei Seitenschiffsjoche pro Mittelschiffsjoch, zwischen Vierung und Chor das Triumphkreuz von 1230

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Der dreiflüglige Hochaltar von 1894–1905 ist ein Werk des Osnabrücker Bildhauers Heinrich Seling (1843–1912), ebenso das Chorgestühl.

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Zu den wenigen erhaltenen Werken des Rokokos gehört die Kanzel im zweiten Joch des Mittelschiffes. Sie besteht aus rötlich gefärbtem Kunstmarmor und wurde 1752 von Johann Andreas Vogel aus Paderborn gefertigt. Die drei Flachreliefs am Corpus zeigen die Berufung des Apostels Petrus, die im Neuen Testament in dreifacher Weise referiert wird.

Die Hauptorgel mit 53 Registern wurde 2003 von der Fa. Kuhn (Männedorf, Schweiz) erbaut. Der Standort vor der Rosette ermöglicht eine gute Klangabstrahlung, jedoch war der Platz zwischen der Empore und der Rosette zu klein, um dort ein für diese Kirche ausreichend großes Orgelwerk bauen zu können. Um die Sicht auf das Rundfenster dennoch freizuhalten, wurde die vorhandene Empore abgerissen und etwas tiefer eine neue, auf der die Orgel nun steht, gebaut. Die Spielanlage befindet sich „in“ der Orgel, mittig über der Orgelrückwand, mit Blickrichtung zum Altar.

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Der Kreuzgang schließt sich im Süden an das Kirchenschiff an. Er weist dreiteilige offene Pfeilerarkaden auf. Im Ostflügel existieren Würfelkapitelle, die mit jenen im ehemaligen Westchor von 1140 korrespondieren. Gewölbt ist der Ostteil des Kreuzgangs durch eine gurtlose Tonne mit Stichkappen; Süd- und Westflügel sind kreuzgratgewölbt auf Gurt- und Schildbogen (zweites Viertel 13. Jahrhunderts).

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Der Hexengang oder auch Klapperhagen ist eine schmale Gasse am Dom in Osnabrück. Er führt von der Großen Domsfreiheit zwischen der Kleinen Kirche und dem Dom entlang. Auf dem letzten Stück zur Hase hin befindet sich über der Gasse ein Gebäude, so dass er aus einem kleinen Portal an der Straße Conrad-Bäumer-Weg endet. Durch die hohen Mauern, die die Gasse umgeben, wirkt der Gang sehr dunkel und bedrückend.

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Gymnasialkirche und Dom St. Petrus

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Markt und Marienkirche
St. Marien ist eine evangelisch-lutherische Pfarr- und Marktkirche in Osnabrück. Sie zählt zu den kunsthistorisch bedeutendsten Baudenkmälern der norddeutschen Stadt.

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Eindrucksvoll ragt der 80 Meter hohe, an Sonntagen besteigbare Westturm über das Dach von St. Marien hinweg und repräsentiert die alte Marktkirche. Die Gestaltung der Nord- und Südseite der Marienkirche ist symmetrisch. Insgesamt sind es vier Portale, die den Eingang in das Innere von St. Marien ermöglichen, jeweils zwei an der Nord- und an der Südseite. Die Schauseite mit vier Maßwerk verzierten Giebeln und den schmalen, erhabenen Spitzbogenfenstern charakterisiert den Marktplatz. Auf den Giebeln befinden sich Figuren aus Sandstein.

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Durch die vier Portale kann der Innenraum von St. Marien erreicht werden. Die gotische Halle wirkt kompakt und ungerichtet. Dieser gleichmäßige Raumeindruck verleitet zu Diagonaldurchblicken. Das Fehlen eines Querschiffes intensiviert die Geschlossenheit sowie den Einheitseindruck des Raumes. Das Kreuzrippengewölbe der drei gleich hohen Schiffe wird von kräftigen Bündelpfeilern getragen. In den Spitzen der Gewölbe wird eine Höhe von 21 m erreicht.

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Das Triumphkreuz aus dem späten 13. Jahrhundert zählt zu den ältesten Ausstattungsstücken der Kirche. Es hängt vom Chorgewölbe herab. Dargestellt ist der dornengekrönte Körper Christi als Dreinageltypus (Steigerung der Darstellung der Leiden). Seine Knie sind leicht angezogen und die Arme nahezu waagerecht ausgestreckt. Von Maria und Johannes, den Nebenfiguren, die normalerweise rechts und links vom Kruzifix angebracht sind, zeugen lediglich die Steinkonsolen an den Säulen.

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Der Hauptaltar wurde um 1520 in Antwerpen hergestellt und setzt sich aus einem Schrein mit bemalten Flügeln zusammen. Auf insgesamt 12 bemalten Tafeln auf der Vorder- und Rückseite des Altaraufsatzes wird dem Betrachter die Geschichte Christi bis zu seiner Auferstehung und die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor Augen geführt. Der geschnitzte mittlere Teil des Hauptaltares zeigt in sechs kleinen Nischen, die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt, die Anbetung, die Beschneidung und die Darstellung im Tempel. Darüber wird in drei Abhandlungen die eigentliche Leidensgeschichte dargestellt: Kreuztragung, Kreuzigung und Kreuzabnahme. Diese Art Antwerpener Altäre fanden während des 16. Jahrhunderts in Norddeutschland enorme Verbreitung.

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Die Orgel von St. Marien wurde 1967 von der niederländischen Orgelbaufirma Flentrop erbaut. Restaurierungen erfolgten 1998 und 2013. Das Schleifladen-Instrument hat 47 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Das Brustwerk ist mit einem Türschwell-Mechanismus ausgestattet.

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Epitaph von Georg Heinrich von Derenthal (1726)
An der Wand des südlichen Chorumgangs hängt ein großes Barock-Epitaph, aufwändig geschnitzt und bemalt, mit üppigem Dekor. Es wurde für Georg Heinrich von Derenthal, Direktor der Kanzlei des Bischofs Ernst August I. von Osnabrück und Präsident des damaligen Konsistoriums angefertigt, der 1691 gestorben ist.

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Diese sog. Lübecker Bibel von 1533/34 ist die erste mittelniederdeutsche Ausgabe der Lutherbibel. Wegen der Herausgeberschaft Bugenhagens wird sie auch Bugenhagenbibel genannt. Sie war die erste Ausgabe einer Vollbibel nach Martin Luthers Übersetzung und erschien noch vor der ersten kompletten hochdeutschen Ausgabe. Die Bugenhagenbibel ist ein Geschenk von Frau Gisela Zander. Sie stammt aus dem Besitz ihres Urgroßvaters Dr. theol. Bernhard Spiegel (1826-1895), der ab 1855 zunächst als Pastor, dann ab 1876 als Superintendent an St. Marien wirkte.

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Taufbecken mit romanischer Kreuzigungsgruppe
Taufbecken (1560, Werkstatt des Johann Brabender aus Münster zugeschrieben), Sandstein, quadratisches Becken auf achteckiger Bodenplatte, an deren Ecken kleine verzierte Säulen und Pfeiler, die die ebenfalls achteckige Deckplatte tragen, an den vier Beckenseiten Reliefs: Taufe Christi, Beschneidung, Segnung der Kinder, Auferstehung; am Fuß der Taufe Evangelistensymbole und Löwen mit Wappentafeln.

Die Kreuzigungsgruppe wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts angefertigt. Sie ziert heute die westliche Wand der im nördlichen Seitenschiff befindlichen Taufkapelle. Einst konnten die detailreich und lebensnah gestalteten Figuren im Chor von St. Marien in Augenschein genommen werden – zierten sie doch noch bis ins 19. Jahrhundert hinein den prächtigen Antwerpener Schnitzaltar, dessen Entstehung wiederum ins frühe 16. Jahrhundert datiert wird.

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Das Brautportal befindet sich auf der Südseite von St. Marien. Die reiche Ausschmückung und der höhere Wimperg zeichnen das Brautportal als Haupteingang der Marienkirche aus. Die Gewändefiguren stellen die klugen und die törichten Jungfrauen dar. Links befinden sich die Figuren der fünf klugen Jungfrauen, angeführt von der „Ecclesia“, und rechts die der fünf törichten, geführt von der „Synagoge“. Die Anführer der auf Säulen stehenden Gruppierungen vertreten den neuen und den alten Bund. Das biblische Gleichnis der klugen und der törichten Jungfrauen ist wiederholt an deutschen Sakralbauten zu finden. Im Bogen des Brautportals, dem Tympanon, ist die Marienkrönung dargestellt. Maßwerkornamentik im Wimperg und eine durchbrochene Maßwerkbrüstung umrahmen dieses Werk.

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St. Marien und die Verhandlungen des Westfälischen Friedens
Mit Beginn der Friedensverhandlungen in Osnabrück im Jahr 1643 diente die Marienkirche als geheimer Verhandlungsort der Schweden und Dänen. Die Gesandten trafen sich hier zu vertraulichen Gesprächen, um der Beobachtung durch Spione zu entgehen. Die vornehme schwedische Gesellschaft in der Stadt nahm in St. Marien an den Gottesdiensten teil. Als am 25. Oktober 1648 der Westfälische Frieden in Osnabrück verkündet wurde, spielten Bläser auf dem Kirchturm Choräle in alle Richtungen, u.a. das „Osnabrücker Friedenslied“. Mit der „Capitulatio perpetua Osnabrugensis“ wurde die lutherische Konfession für St. Marien festgeschrieben.

Im Herzen der Osnabrücker Altstadt befindet sich das Osnabrücker Rathaus. Die Taube auf der Messingklinke am Eingangsportal signalisiert: Dieses Gebäude ist ein Symbol des Friedens. 1648 wurden hier einige der letzten Verhandlungen zum Westfälische Frieden geführt und von der Rathaustreppe schließlich am 25. Oktober 1648 der Frieden verkündet.

Seine entscheidende Bedeutung für die europäische Geschichte erlangte das Rathaus mit dem fünf Jahre andauernden europäischen Friedenskongress, der 1648 zum Westfälischen Frieden führte. Als Westfälischer Friede werden die drei zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Osnabrück und Münster geschlossenen Friedensverträge bezeichnet, die den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland und zugleich den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande beendeten.

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Westfälischer Friede
Während des Dreißigjährigen Krieges bestimmte der Hamburger Vorfriede (Präliminarfriede) vom 25. Dezember 1641 Münster und Osnabrück als gleichberechtigte Orte eines großen Friedenskongresses. Seit 1643 wurde in den beiden dazu neutralisierten westfälischen Städten ein Frieden ausgehandelt, ohne dass die Kämpfe im Reich endeten. Während die kaiserlichen Diplomaten in Münster mit den katholischen Parteien tagten, wurde in Osnabrück zwischen Kaiser und Protestanten verhandelt. Am 6. August 1648 wurde mit dem „Osnabrücker Handschlag" die entscheidende Einigung erzielt. Der Westfälische Friede konnte danach am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnet und am 25. Oktober offiziell auf der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet werden.

Der Westfälische Friede von Münster und Osnabrück beendete nicht nur den Dreißigjährigen Krieg. Als „Ewiger Friede" bildete er zugleich das neue Grundgesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Auch wenn er für Europa keine feste Friedensordnung sichern konnte, so wurden die diplomatischen Formen, die während der Verhandlungen in Münster und Osnabrück entwickelt worden waren, doch wegweisend für die Lösung politischer Konflikte.

Historisches Rathaus Osnabrück – Rathaus des westfälischen Friedens

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Der Osnabrücker Friedenssaal
Ein wichtiger Verhandlungsort war der Friedenssaal im Osnabrücker Rathaus. Seit dem Jahr 1650 erinnert die Portraitgalerie mit 42 Bildern, darunter König Ludwig XIV. von Frankreich, der römisch-deutsche Kaiser Ferdinand III. und Königin Christina von Schweden, an die bei dem Kongress vertretenen europäischen Herrscher und Gesandten. Der imposante Deckenleuchter stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Auf der obersten Ebene zeigt er Adam und Eva, auf der mittleren Sonne, Mond und Sterne, darunter Maria mit dem Jesuskind und drei Figuren, die für Weisheit, Gilde und Wehr stehen, abschließend Jagdszenen und das Osnabrücker Rad.

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42 Porträts von Herrschern und Gesandten, die in Münster und Osnabrück über das Ende des 30-jährigen Kriegs verhandelten, sind heute im Friedenssaal des Rathauses zu besichtigen. Den Saal ziert zudem ein imposanter Deckenleuchter aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert.

Zum Abschluss des Friedensvertrages zwischen den Schweden, den Reichsständen und dem Kaiser, dem Instrumentum Pacis Osnabrugensis (IPO), kam es am 6. August 1648 in der Residenz des schwedischen Verhandlungsführers Johan Oxenstierna. Mit dem sogenannten Osnabrücker Handschlag wurde hier der Frieden feierlich besiegelt.  Unterzeichnet wurde dieser Vertrag gemeinsam mit dem zwischen dem Kaiser und Frankreich geschlossenen Frieden von Münster, dem Instrumentum Pacis Monasteriensis, am 24. Oktober 1648 in Münster. Bereits am 15. Mai 1648 war in Münster der spanisch-niederländische Teilfriede geschlossen worden. Verkündet wurden der Friedensschluss und damit das Ende des Dreißigjährigen Krieges schließlich am 25. Oktober 1648 von der Osnabrücker Rathaustreppe. Dieses bedeutende Ereignis wird am Osnabrücker Friedenstag, dem 25. Oktober, alljährlich gefeiert.

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In der Schatzkammer können Besucher den Ratsschatz entdecken. Nur noch zwei Städte in Norddeutschland verfügen über eine solche Sammlung prunkvoller Goldschmiedearbeiten, die früher gerne zwischen befreundeten Kommunen ausgetauscht wurden.

Osnabrücker Ratsschatz
In Osnabrück - wie auch in anderen Städten - sammelte der Stadtrat wertbeständige Goldschmiedearbeiten. Bei festlichen Anlässen wurden sie stolz auf Anrichten oder in geöffneten Schränken präsentiert. Neben der Repräsentation diente das Ratssilber als Geldanlage. Zudem war es üblich, hochgestellten Gästen oder wichtigen Vertragspartnern der Stadt ein Geschenk aus dem Ratssilber zu machen. Dabei war eine Gegengabe ein Gebot der Höflichkeit. So kamen Osnabrücker Goldschmiedearbeiten in andere Ratsschätze und umgekehrt. In Norddeutschland hat sich der Osnabrücker Ratsschatz, neben dem in Emden, als einziger über die Jahrhunderte erhalten.

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Romantik Restaurant Walhalla in der Bierstraße 24

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Das Haus Tenge ist ein unter Denkmalschutz stehendes klassizistisches Wohn- und Geschäftshaus mit Steinwerk. Gegenüber dem Osnabrücker Rathaus baute Ernst Friedrich Tenge (1759–1824) in den Jahren 1813 und 1814 in der Krahnstraße ein Wohn- und Geschäftshaus.Der mittlere Teil der Fassade ist mit vier Pilastern verziert, über dem Eingang befindet sich ein Lorbeer-Feston, ein mit Palmenzweigen durchflochtener Lorbeerkranz unter dem Mittelfenster. Die Sandsteinfassade wurde mit Ölfarbe gestrichen, was zu ihrem Erhalt beitrug.

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Der Bürgerbrunnen im Innenhof der Stadtbibliothek
Auf dem Platz des Westfälischen Friedens präsentiert sich seit 1986 der durch den Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe (1926-1995) als Bronzeskulptur geschaffene Bürgerbrunnen. Ruwe entwarf weitere Brunnen und Skulpturen innerhalb der Stadt, wie z. B. den “Steckenpferdreiter-Brunnen” an der Katharinenkirche. Der Bürgerbrunnen erzählt die 1200jährige Geschichte der Stadt die 1980 gefeiert wurde, mit ebenso vielen figürlichen Darstellungen.

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Das Wasser symbolisiert den Strom der Zeit. Hinter dem Vorhang des Wassers verborgen ist die Sagenwelt. Die größte Schale in die das Wasser fließt steht für die Vergangenheit. Die mittlere Schale stellt die Gegenwart dar und am wenigsten weiß man was die Zukunft bringen wird und deshalb mündet der Wasserstrom in der kleinste Schale, bevor das Wasser im Untergrund verschwindet.
 
Auf der Brunnenspitze ist der Kaiser Friedrich Barbarossa zu sehen. Er verlieh der Stadt 1171 die Stadtrechte. Der Löwe in der großen Schale steht für die Gerichtsbarkeit unter dem Herzog Heinrich dem Löwen verliehen. Das Go-Gericht beinhaltete das Recht auch die Todesstrafe verhängen zu dürfen.  Wirtschaft und Handel, Wehr und Wall, der Osnabrücker Ackerbürger mit seinem Vieh, Stadtverwaltung und Kirchen aber auch Krankheit und Tod sind eindrucksvoll dargestellt.

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Haus Willmann mit der Weinhandlung Wein Fohs

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Damenmodengeschäft Studio 52

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Heger-Tor - Das Waterloo-Tor ist ein Kriegerdenkmal in Osnabrück, das an die Schlacht bei Waterloo erinnert.
Das Waterloo-Tor ist ein Triumphtor und hat den Titusbogen in Rom zum Vorbild. Außerdem wurden Bauelemente von zeitgenössischen klassizistischen Torbauten, z. B. vom Brandenburger Tor in Berlin, hinzugefügt. Der Torbogen wird beidseitig gerahmt von ionischen, gekoppelten Säulen auf Sockel und Stylobat.

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Die evangelisch-lutherische Kirche St. Katharinen ist eine spätgotische Hallenkirche in der Osnabrücker Altstadt. Ihr weithin sichtbarer Turm, der seit Jahrhunderten das Stadtbild prägt, ist 103 m hoch. Der heutige Kirchenbau entstand Anfang des 14. Jahrhunderts als spätgotische dreischiffige Hallenkirche. Unmittelbar nach der Fertigstellung zerstörte ein Brand die Kirchturmspitze. Dadurch ergaben sich spätestens ab 1493 neue Baumaßnahmen. Sie führten zur Erhöhung des Turms um ein weiteres Dachgeschoss. Nach Fertigstellung im Jahre 1511 überragte der Turm von St. Katharinen mit einer Höhe von über 100 m alle weiteren Bauwerke der Stadt. Er gilt bis heute als höchstes erhaltenes mittelalterliches Bauwerk in Niedersachsen.

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Der Innenraum der Katharinenkirche wird geprägt vom Formwillen und Formenschatz der Gotik. Von den aufstrebenden Bündelpfeilern mit je acht Haupt- und Nebendiensten wird der Blick über ansteigende Spitzbögen diagonal zur Breite der Halle in die Höhe geführt. Die Schlusssteine schmücken plastisch in Stein gehauene Herrschaftsembleme und Zierscheiben mit den aufgemalten Wappenzeichen lokaler Stifterfamilien von adeliger Herkunft.

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Die Friedensorgel (Metzler-Orgel) wurde von der Schweizer Firma Metzler Orgelbau aus Dietikon erbaut und sollte ursprünglich 2018 fertiggestellt werden. Finanzierungsschwierigkeiten verzögerten den Baubeginn. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Friedensorgel erfolgte im April 2023.

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Der vergleichsweise kleine Chorsetzt sich zusammen aus den fünf Seiten eines Achtecks. Den Chor prägen vier große Fenster mit Motiven aus dem Neuen Testament (1950, Rosemarie SchmelzkopfSchrick). Als Mittelpunkt des Chores steht auf dem Altar eine bronzene Kreuzigungsgruppe des Braunschweiger Bildhauers Jürgen Weber (1963). Das von der Osnabrücker Künstlerin Hiltrud Schäfer gefertigte Antependium (1992) hat die Form eines Antoniuskreuzes. Es erinnert mit seinen ausgestreckten Armen an ein archaisches Kleidungsstück. Das Grundmaterial ist handgeschöpftes Pflanzenpapier, gehärtet, gewachst, gefärbt und collagiert.

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Ernst Barlach - Güstrower Ehrenmal
Das Güstrower Ehrenmal von 1927, im Volksmund „Güstrower Engel" genannt, schafft Ernst Barlach zum Gedenken der Opfer des Ersten Weltkrieges als ein Mahnmal des Friedens für den Dom seiner Heimatstadt. Es trägt die Gesichtszüge von Käthe Kollwitz. 1927 hat man in Deutschland den Schrecken des Weltkrieges von 1914 bis 1918, der als erster großer Vernichtungskrieg Geschichte schrieb, längst verdrängt. Schon werden in den Stadträten und politischen Gremien völkische Stimmen laut, die den Soldaten als Helden verehrt sehen wollen und damit den Weg für die aggressive Politik des Nationalsozialismus bereiten. Ernst Barlach aber sieht den Auftrag, ein Mahnmal zu schaffen, deutlich anders. Der Güstrower Engel ist bis heute ein Botschafter des Friedens, der in aller formalen Bescheidenheit und Stille seine Betrachter:innen an die mensch-lichen Grundwerte erinnert und zu Respekt und Verständigung auffordert.

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Das Steckenpferdreiten ist ein Brauch der niedersächsischen Stadt Osnabrück, der an den Friedensschluss von 1648 zu der Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs erinnert. Der Brauch des Steckenpferdreitens in Osnabrück beruht auf einer Legende aus Nürnberg. Danach ritten dort 1650 während des Nürnberger Exekutionstags Jungen mit ihren Steckenpferden zu Fürst Ottavio Piccolomini, der die Delegation von Kaiser Ferdinand III. leitete, und baten ihn um ein Andenken an den Frieden. Dieser ließ historisch belegte quadratische Silbermünzen, die sogenannten Steckenreiter prägen, die auf einer Seite einen Jungen auf einem Steckenpferd zeigten.

Das Friedensfest fand zum ersten Mal am 22. Oktober 1948 aus Anlass der 300-Jahr-Feier des in Osnabrück und Münster besiegelten Westfälischen Friedens statt. Seit 1953 reiten in jedem Jahr um den 25. Oktober, dem Tag der Verkündung des Friedens, Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse aus Osnabrück mit Steckenpferden zum Rathaus. In den Anfangsjahren hatten nur Jungen teilgenommen.

Steckenpferdreiter-Brunnen - Friedensreiter-Brunnen
Dieser Brunnen wurde 1978/79 vom Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe geschaffen. Die zentrale Bronzeskulptur erinnert mit der Figur eines Steckenpferdreiters an die Tradition des alljährlichen Steckenpferdreitens in Osnabrück. 2015 erhielt er seinen heutigen Platz an der mehr als 700 Jahre alten Katharinenkirche.

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Der Ledenhof (früher auch Alte Münze) ist ein historisches Gebäude in der Stadt Osnabrück in Niedersachsen. Er war im Mittelalter der Stadtsitz des Patrizier- und Adelsgeschlechts von Leden. Von der einst umfangreichen Hoflage sind das siebengeschossige Steinwerk und ein Palas mit Treppenturm erhalten. Der Ledenhof ist seit 2002 Sitz der Deutschen Stiftung Friedensforschung.

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Schloss Osnabrück - Barockes Schloss aus dem 17. Jahrhundert mit Garten, das heute zum Campus der Universität Osnabrück gehört.

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Das Osnabrücker Schloss war die Bischofsresidenz des protestantischen Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und seiner Frau Sophie von der Pfalz. Es ist seit 1974 Sitz der Verwaltung der Universität Osnabrück.

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Gartenfront zum Schlossgarten: Im Zentrum des symmetrischen Parks mit Mittelachse wurde ein Wasserbecken angelegt; ein Wald bildete den südlichen Abschluss.

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"Solara", Kinetische Skulptur
Das Kunstwerk der Schweizer Künstlerin Claire Ochsner (*1948) ist ein kinetisches Kunstwerk. Das bedeutet: Einige Teile des Kunstwerks bewegen sich mithilfe von Solarzellen. Sie ist fast 5 Meter hoch und besteht aus Polyester. [Polyester ist ein spezieller Typ von Plastik. Es wird aus Dingen gemacht, die aus der Erde kommen, wie zum Beispiel Erdöl. Menschen nutzen Chemie, um es herzustellen.] Es ist in bunten Farben bemalt. Seine Form erinnert an eine exotische Pflanze mit einem breiten blauen Stamm, der nach oben hin schmaler wird. Oben befindet sich ein gelbes Element, das an einen Blütenkelch oder ein Waldhorn erinnert.

Ursprünglich wurde die Arbeit „Solara“ im Jahr 1999 während einer Umweltmesse im Schlossgarten aufgestellt. Sie sollte nach dem Ende der Messe wieder abgebaut werden. Aber eine Gruppe von Grundschulkindern aus Osnabrück konnte die Öffentlichkeit und die Politik davon überzeugen, dass sie dauerhaft dort bleiben sollte.

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Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Geheime Staatspolizei von 1938 an in der früheren Reithalle im westlichen Flügel des Schlosses untergebracht. Im Keller richtete sie fünf Haft- und Folterzellen ein. Darin waren während der Novemberpogrome 1938 jüdische Osnabrücker inhaftiert, ehe sie in das KZ Buchenwald gebracht wurden. Auch spätere Insassen des Straflagers für ausländische Zwangsarbeitende am Augustaschacht Ohrbeck wurden zunächst hier gefangen gehalten, außerdem politische Häftlinge sowie auch weiterhin verfolgte Juden.

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Der Verein „Gedenkstätte Gestapokeller im Osnabrücker Schloss“ eröffnete 2001 mit Unterstützung der Universität Osnabrück die Gedenkstätte Gestapokeller mit Dauer- und Wechselausstellungen. Im Juni 2020 wurde die neue Dauerausstellung „Polizeigewalt und Zwangsarbeit“ eröffnet, in der die zahlreichen gewalttätigen Maßnahmen der Gestapo gegen ausländische Zwangsarbeitende im Zweiten Weltkrieg thematisiert werden.

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Im Stadtwäldchen Bürgerpark

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Gertrudenkirche am Gertrudenhügel

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Aussichtspunkt Gertrudenhügel in Richtung St. Katharinen

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Theater Osnabrück am Platz der deutschen Einheit

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Domhof am Platz der deutschen Einheit

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Katholische Kathedrale Dom St. Petrus

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Markt mit Historisches Rathaus Osnabrück und evangelische Marienkirche

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Marienkirche St. Marien

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Haus Willmann

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Marienstraße in Osnabrück, Deutschland

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Straßenkreuzung Lotter Straße / Natruper-Tor-Wall vor dem Heger-Tor

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Schloss Osnabrück am Neuer Graben

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Schloss Osnabrück Gartenseite

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: