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Osnabrück ist eine kreisfreie Großstadt in
Niedersachsen und mit rund 166.000 Einwohnern ist sie nach Hannover,
Braunschweig und Oldenburg die viertgrößte Stadt Niedersachsens. Im
Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit war Osnabrück Hansestadt.
Bekannt wurde Osnabrück, gemeinsam mit dem ca. 50 km entfernten
Münster, auch als Ort der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens von
1648. Dies soll auch durch den Slogan Osnabrück – Die Friedensstadt verdeutlicht werden.
Der römisch-katholische Dom St. Peter (auch Dom St. Petrus) in
Osnabrück ist die Kathedrale des Bistums Osnabrück. Der Dom ist ein
spätromanisches Bauwerk und prägt seit seiner Entstehung die Silhouette
der Stadt.
Osnabrücker Dom, mit ungleichen Westtürmen, rechts der gotische Südturm mit dem Glockengeläut, links der romanische Nordturm
Neben dem Taufbecken ist das Triumphkreuz von etwa 1230 das älteste
Ausstattungsstück. Das Triumphkreuz weist eine Corpus-Höhe von 3,85
Metern auf. Der Kopf der aus Eichenholz gefertigten Skulptur enthält
die Reliquien der Heiligen Crispin, Crispinian, den Nebenpatronen der
Domkirche, sowie der heiligen Regina. Aufgrund der Jahresringe im
Eichenholz lässt sich die Skulptur auf das Ende des 12. Jahrhunderts
datieren. Stilistisch kann das Triumphkreuz mit Bronzearbeiten aus dem
sächsisch-westfälischen Grenzraum in Verbindung gebracht werden, woraus
sich eine Datierung in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts ergibt.
Mittelschiff nach Osten: romanische Fenster und gotische
Spitzbogengewölbe, zwei Seitenschiffsjoche pro Mittelschiffsjoch,
zwischen Vierung und Chor das Triumphkreuz von 1230
Der dreiflüglige Hochaltar von 1894–1905 ist ein Werk des Osnabrücker
Bildhauers Heinrich Seling (1843–1912), ebenso das Chorgestühl.
Zu den wenigen erhaltenen Werken des Rokokos gehört die Kanzel im
zweiten Joch des Mittelschiffes. Sie besteht aus rötlich gefärbtem
Kunstmarmor und wurde 1752 von Johann Andreas Vogel aus Paderborn
gefertigt. Die drei Flachreliefs am Corpus zeigen die Berufung des
Apostels Petrus, die im Neuen Testament in dreifacher Weise referiert
wird.
Die Hauptorgel mit 53 Registern wurde 2003 von der Fa. Kuhn (Männedorf,
Schweiz) erbaut. Der Standort vor der Rosette ermöglicht eine gute
Klangabstrahlung, jedoch war der Platz zwischen der Empore und der
Rosette zu klein, um dort ein für diese Kirche ausreichend großes
Orgelwerk bauen zu können. Um die Sicht auf das Rundfenster dennoch
freizuhalten, wurde die vorhandene Empore abgerissen und etwas tiefer
eine neue, auf der die Orgel nun steht, gebaut. Die Spielanlage
befindet sich „in“ der Orgel, mittig über der Orgelrückwand, mit
Blickrichtung zum Altar.
Der Kreuzgang schließt sich im Süden an das Kirchenschiff an. Er weist
dreiteilige offene Pfeilerarkaden auf. Im Ostflügel existieren
Würfelkapitelle, die mit jenen im ehemaligen Westchor von 1140
korrespondieren. Gewölbt ist der Ostteil des Kreuzgangs durch eine
gurtlose Tonne mit Stichkappen; Süd- und Westflügel sind
kreuzgratgewölbt auf Gurt- und Schildbogen (zweites Viertel 13.
Jahrhunderts).
Der Hexengang oder auch Klapperhagen ist eine schmale Gasse am Dom in
Osnabrück. Er führt von der Großen Domsfreiheit zwischen der Kleinen
Kirche und dem Dom entlang. Auf dem letzten Stück zur Hase hin befindet
sich über der Gasse ein Gebäude, so dass er aus einem kleinen Portal an
der Straße Conrad-Bäumer-Weg endet. Durch die hohen Mauern, die die
Gasse umgeben, wirkt der Gang sehr dunkel und bedrückend.
Gymnasialkirche und Dom St. Petrus
Markt und Marienkirche
St. Marien ist eine evangelisch-lutherische Pfarr- und Marktkirche in
Osnabrück. Sie zählt zu den kunsthistorisch bedeutendsten Baudenkmälern
der norddeutschen Stadt.
Eindrucksvoll ragt der 80 Meter hohe, an Sonntagen besteigbare Westturm
über das Dach von St. Marien hinweg und repräsentiert die alte
Marktkirche. Die Gestaltung der Nord- und Südseite der Marienkirche ist
symmetrisch. Insgesamt sind es vier Portale, die den Eingang in das
Innere von St. Marien ermöglichen, jeweils zwei an der Nord- und an der
Südseite. Die Schauseite mit vier Maßwerk verzierten Giebeln und den
schmalen, erhabenen Spitzbogenfenstern charakterisiert den Marktplatz.
Auf den Giebeln befinden sich Figuren aus Sandstein.
Durch die vier Portale kann der Innenraum von St. Marien erreicht
werden. Die gotische Halle wirkt kompakt und ungerichtet. Dieser
gleichmäßige Raumeindruck verleitet zu Diagonaldurchblicken. Das Fehlen
eines Querschiffes intensiviert die Geschlossenheit sowie den
Einheitseindruck des Raumes. Das Kreuzrippengewölbe der drei gleich
hohen Schiffe wird von kräftigen Bündelpfeilern getragen. In den
Spitzen der Gewölbe wird eine Höhe von 21 m erreicht.
Das Triumphkreuz aus dem späten
13. Jahrhundert zählt zu den ältesten Ausstattungsstücken der Kirche.
Es hängt vom Chorgewölbe herab. Dargestellt ist der dornengekrönte
Körper Christi als Dreinageltypus (Steigerung der Darstellung der
Leiden). Seine Knie sind leicht angezogen und die Arme nahezu
waagerecht ausgestreckt. Von Maria und Johannes, den Nebenfiguren, die
normalerweise rechts und links vom Kruzifix angebracht sind, zeugen
lediglich die Steinkonsolen an den Säulen.
Der Hauptaltar wurde um 1520 in Antwerpen hergestellt und setzt sich
aus einem Schrein mit bemalten Flügeln zusammen. Auf insgesamt 12
bemalten Tafeln auf der Vorder- und Rückseite des Altaraufsatzes wird
dem Betrachter die Geschichte Christi bis zu seiner Auferstehung und
die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor Augen geführt. Der
geschnitzte mittlere Teil des Hauptaltares zeigt in sechs kleinen
Nischen, die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt, die Anbetung,
die Beschneidung und die Darstellung im Tempel. Darüber wird in drei
Abhandlungen die eigentliche Leidensgeschichte dargestellt:
Kreuztragung, Kreuzigung und Kreuzabnahme. Diese Art Antwerpener Altäre
fanden während des 16. Jahrhunderts in Norddeutschland enorme
Verbreitung.
Die Orgel von St. Marien wurde 1967 von der niederländischen
Orgelbaufirma Flentrop erbaut. Restaurierungen erfolgten 1998 und 2013.
Das Schleifladen-Instrument hat 47 Register auf vier Manualwerken und
Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Das Brustwerk
ist mit einem Türschwell-Mechanismus ausgestattet.
Epitaph von Georg Heinrich von Derenthal (1726)
An der Wand des südlichen Chorumgangs hängt ein großes Barock-Epitaph,
aufwändig geschnitzt und bemalt, mit üppigem Dekor. Es wurde für Georg
Heinrich von Derenthal, Direktor der Kanzlei des Bischofs Ernst August
I. von Osnabrück und Präsident des damaligen Konsistoriums angefertigt,
der 1691 gestorben ist.
Diese sog. Lübecker Bibel von 1533/34 ist die erste
mittelniederdeutsche Ausgabe der Lutherbibel. Wegen der
Herausgeberschaft Bugenhagens wird sie auch Bugenhagenbibel genannt.
Sie war die erste Ausgabe einer Vollbibel nach Martin Luthers
Übersetzung und erschien noch vor der ersten kompletten hochdeutschen
Ausgabe. Die Bugenhagenbibel ist ein Geschenk von Frau Gisela Zander.
Sie stammt aus dem Besitz ihres Urgroßvaters Dr. theol. Bernhard
Spiegel (1826-1895), der ab 1855 zunächst als Pastor, dann ab 1876 als
Superintendent an St. Marien wirkte.
Taufbecken mit romanischer Kreuzigungsgruppe
Taufbecken (1560, Werkstatt des Johann Brabender aus Münster
zugeschrieben), Sandstein, quadratisches Becken auf achteckiger
Bodenplatte, an deren Ecken kleine verzierte Säulen und Pfeiler, die
die ebenfalls achteckige Deckplatte tragen, an den vier Beckenseiten
Reliefs: Taufe Christi, Beschneidung, Segnung der Kinder, Auferstehung;
am Fuß der Taufe Evangelistensymbole und Löwen mit Wappentafeln.
Die Kreuzigungsgruppe wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts
angefertigt. Sie ziert heute die westliche Wand der im nördlichen
Seitenschiff befindlichen Taufkapelle. Einst konnten die detailreich
und lebensnah gestalteten Figuren im Chor von St. Marien in Augenschein
genommen werden – zierten sie doch noch bis ins 19. Jahrhundert hinein
den prächtigen Antwerpener Schnitzaltar, dessen Entstehung wiederum ins
frühe 16. Jahrhundert datiert wird.
Das Brautportal befindet sich
auf der Südseite von St. Marien. Die reiche Ausschmückung und der
höhere Wimperg zeichnen das Brautportal als Haupteingang der
Marienkirche aus. Die Gewändefiguren stellen die klugen und die
törichten Jungfrauen dar. Links befinden sich die Figuren der fünf
klugen Jungfrauen, angeführt von der „Ecclesia“, und rechts die der
fünf törichten, geführt von der „Synagoge“. Die Anführer der auf Säulen
stehenden Gruppierungen vertreten den neuen und den alten Bund. Das
biblische Gleichnis der klugen und der törichten Jungfrauen ist
wiederholt an deutschen Sakralbauten zu finden. Im Bogen des
Brautportals, dem Tympanon, ist die Marienkrönung dargestellt.
Maßwerkornamentik im Wimperg und eine durchbrochene Maßwerkbrüstung
umrahmen dieses Werk.
St. Marien und die Verhandlungen des Westfälischen Friedens
Mit Beginn der Friedensverhandlungen in Osnabrück im Jahr 1643 diente
die Marienkirche als geheimer Verhandlungsort der Schweden und Dänen.
Die Gesandten trafen sich hier zu vertraulichen Gesprächen, um der
Beobachtung durch Spione zu entgehen. Die vornehme schwedische
Gesellschaft in der Stadt nahm in St. Marien an den Gottesdiensten
teil. Als am 25. Oktober 1648 der Westfälische Frieden in Osnabrück
verkündet wurde, spielten Bläser auf dem Kirchturm Choräle in alle
Richtungen, u.a. das „Osnabrücker Friedenslied“. Mit der „Capitulatio
perpetua Osnabrugensis“ wurde die lutherische Konfession für St. Marien
festgeschrieben.
Im Herzen der Osnabrücker Altstadt befindet sich das Osnabrücker
Rathaus. Die Taube auf der Messingklinke am Eingangsportal
signalisiert: Dieses Gebäude ist ein Symbol des Friedens. 1648 wurden
hier einige der letzten Verhandlungen zum Westfälische Frieden geführt
und von der Rathaustreppe schließlich am 25. Oktober 1648 der Frieden
verkündet.
Seine entscheidende Bedeutung für die europäische Geschichte erlangte
das Rathaus mit dem fünf Jahre andauernden europäischen
Friedenskongress, der 1648 zum Westfälischen Frieden führte. Als
Westfälischer Friede werden die drei zwischen dem 15. Mai und dem 24.
Oktober 1648 in Osnabrück und Münster geschlossenen Friedensverträge
bezeichnet, die den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland und zugleich
den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande beendeten.
Westfälischer Friede
Während des Dreißigjährigen Krieges bestimmte der Hamburger Vorfriede
(Präliminarfriede) vom 25. Dezember 1641 Münster und Osnabrück als
gleichberechtigte Orte eines großen Friedenskongresses. Seit 1643 wurde
in den beiden dazu neutralisierten westfälischen Städten ein Frieden
ausgehandelt, ohne dass die Kämpfe im Reich endeten. Während die
kaiserlichen Diplomaten in Münster mit den katholischen Parteien
tagten, wurde in Osnabrück zwischen Kaiser und Protestanten verhandelt.
Am 6. August 1648 wurde mit dem „Osnabrücker Handschlag" die
entscheidende Einigung erzielt. Der Westfälische Friede konnte danach
am 24. Oktober 1648 in Münster unterzeichnet und am 25. Oktober
offiziell auf der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet werden.
Der Westfälische Friede von Münster und Osnabrück beendete nicht nur
den Dreißigjährigen Krieg. Als „Ewiger Friede" bildete er zugleich das
neue Grundgesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Auch
wenn er für Europa keine feste Friedensordnung sichern konnte, so
wurden die diplomatischen Formen, die während der Verhandlungen in
Münster und Osnabrück entwickelt worden waren, doch wegweisend für die
Lösung politischer Konflikte.
Historisches Rathaus Osnabrück – Rathaus des westfälischen Friedens
Der Osnabrücker Friedenssaal
Ein wichtiger Verhandlungsort war der Friedenssaal im Osnabrücker
Rathaus. Seit dem Jahr 1650 erinnert die Portraitgalerie mit 42
Bildern, darunter König Ludwig XIV. von Frankreich, der
römisch-deutsche Kaiser Ferdinand III. und Königin Christina von
Schweden, an die bei dem Kongress vertretenen europäischen Herrscher
und Gesandten. Der imposante Deckenleuchter stammt aus der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts. Auf der obersten Ebene zeigt er Adam und
Eva, auf der mittleren Sonne, Mond und Sterne, darunter Maria mit dem
Jesuskind und drei Figuren, die für Weisheit, Gilde und Wehr stehen,
abschließend Jagdszenen und das Osnabrücker Rad.
42 Porträts von Herrschern und Gesandten, die in Münster und Osnabrück
über das Ende des 30-jährigen Kriegs verhandelten, sind heute im
Friedenssaal des Rathauses zu besichtigen. Den Saal ziert zudem ein
imposanter Deckenleuchter aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert.
Zum Abschluss des Friedensvertrages zwischen den Schweden, den
Reichsständen und dem Kaiser, dem Instrumentum Pacis Osnabrugensis
(IPO), kam es am 6. August 1648 in der Residenz des schwedischen
Verhandlungsführers Johan Oxenstierna. Mit dem sogenannten Osnabrücker
Handschlag wurde hier der Frieden feierlich besiegelt.
Unterzeichnet wurde dieser Vertrag gemeinsam mit dem zwischen dem
Kaiser und Frankreich geschlossenen Frieden von Münster, dem
Instrumentum Pacis Monasteriensis, am 24. Oktober 1648 in Münster.
Bereits am 15. Mai 1648 war in Münster der spanisch-niederländische
Teilfriede geschlossen worden. Verkündet wurden der Friedensschluss und
damit das Ende des Dreißigjährigen Krieges schließlich am 25. Oktober
1648 von der Osnabrücker Rathaustreppe. Dieses bedeutende Ereignis wird
am Osnabrücker Friedenstag, dem 25. Oktober, alljährlich gefeiert.
In der Schatzkammer können Besucher den Ratsschatz entdecken. Nur noch
zwei Städte in Norddeutschland verfügen über eine solche Sammlung
prunkvoller Goldschmiedearbeiten, die früher gerne zwischen
befreundeten Kommunen ausgetauscht wurden.
Osnabrücker Ratsschatz
In Osnabrück - wie auch in anderen Städten - sammelte der Stadtrat
wertbeständige Goldschmiedearbeiten. Bei festlichen Anlässen wurden sie
stolz auf Anrichten oder in geöffneten Schränken präsentiert. Neben der
Repräsentation diente das Ratssilber als Geldanlage. Zudem war es
üblich, hochgestellten Gästen oder wichtigen Vertragspartnern der Stadt
ein Geschenk aus dem Ratssilber zu machen. Dabei war eine Gegengabe ein
Gebot der Höflichkeit. So kamen Osnabrücker Goldschmiedearbeiten in
andere Ratsschätze und umgekehrt. In Norddeutschland hat sich der Osnabrücker Ratsschatz, neben dem in Emden, als einziger über die Jahrhunderte erhalten.
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Das Haus Tenge ist ein unter Denkmalschutz stehendes klassizistisches
Wohn- und Geschäftshaus mit Steinwerk. Gegenüber dem Osnabrücker
Rathaus baute Ernst Friedrich Tenge (1759–1824) in den Jahren 1813 und
1814 in der Krahnstraße ein Wohn- und Geschäftshaus.Der mittlere Teil
der Fassade ist mit vier Pilastern verziert, über dem Eingang befindet
sich ein Lorbeer-Feston, ein mit Palmenzweigen durchflochtener
Lorbeerkranz unter dem Mittelfenster. Die Sandsteinfassade wurde mit
Ölfarbe gestrichen, was zu ihrem Erhalt beitrug.
Der Bürgerbrunnen im Innenhof der Stadtbibliothek
Auf dem Platz des Westfälischen Friedens präsentiert sich seit 1986 der
durch den Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe (1926-1995) als
Bronzeskulptur geschaffene Bürgerbrunnen. Ruwe entwarf weitere Brunnen
und Skulpturen innerhalb der Stadt, wie z. B. den
“Steckenpferdreiter-Brunnen” an der Katharinenkirche. Der Bürgerbrunnen
erzählt die 1200jährige Geschichte der Stadt die 1980 gefeiert wurde,
mit ebenso vielen figürlichen Darstellungen.
Das Wasser symbolisiert den Strom der Zeit. Hinter dem Vorhang des
Wassers verborgen ist die Sagenwelt. Die größte Schale in die das
Wasser fließt steht für die Vergangenheit. Die mittlere Schale stellt
die Gegenwart dar und am wenigsten weiß man was die Zukunft bringen
wird und deshalb mündet der Wasserstrom in der kleinste Schale, bevor
das Wasser im Untergrund verschwindet.
Auf der Brunnenspitze ist der Kaiser Friedrich Barbarossa zu sehen. Er
verlieh der Stadt 1171 die Stadtrechte. Der Löwe in der großen Schale
steht für die Gerichtsbarkeit unter dem Herzog Heinrich dem Löwen
verliehen. Das Go-Gericht beinhaltete das Recht auch die Todesstrafe
verhängen zu dürfen. Wirtschaft und Handel, Wehr und Wall, der
Osnabrücker Ackerbürger mit seinem Vieh, Stadtverwaltung und Kirchen
aber auch Krankheit und Tod sind eindrucksvoll dargestellt.
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Heger-Tor - Das Waterloo-Tor ist ein Kriegerdenkmal in Osnabrück, das an die Schlacht bei Waterloo erinnert.
Das Waterloo-Tor ist ein Triumphtor und hat den Titusbogen in Rom zum
Vorbild. Außerdem wurden Bauelemente von zeitgenössischen
klassizistischen Torbauten, z. B. vom Brandenburger Tor in Berlin,
hinzugefügt. Der Torbogen wird beidseitig gerahmt von ionischen,
gekoppelten Säulen auf Sockel und Stylobat.
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Katharinen ist eine spätgotische
Hallenkirche in der Osnabrücker Altstadt. Ihr weithin sichtbarer Turm,
der seit Jahrhunderten das Stadtbild prägt, ist 103 m hoch. Der heutige
Kirchenbau entstand Anfang des 14. Jahrhunderts als spätgotische
dreischiffige Hallenkirche. Unmittelbar nach der Fertigstellung
zerstörte ein Brand die Kirchturmspitze. Dadurch ergaben sich
spätestens ab 1493 neue Baumaßnahmen. Sie führten zur Erhöhung des
Turms um ein weiteres Dachgeschoss. Nach Fertigstellung im Jahre 1511
überragte der Turm von St. Katharinen mit einer Höhe von über 100 m
alle weiteren Bauwerke der Stadt. Er gilt bis heute als höchstes
erhaltenes mittelalterliches Bauwerk in Niedersachsen.
Der Innenraum der Katharinenkirche wird geprägt vom Formwillen und
Formenschatz der Gotik. Von den aufstrebenden Bündelpfeilern mit je
acht Haupt- und Nebendiensten wird der Blick über ansteigende
Spitzbögen diagonal zur Breite der Halle in die Höhe geführt. Die
Schlusssteine schmücken plastisch in Stein gehauene Herrschaftsembleme
und Zierscheiben mit den aufgemalten Wappenzeichen lokaler
Stifterfamilien von adeliger Herkunft.
Die Friedensorgel (Metzler-Orgel) wurde von der Schweizer Firma Metzler
Orgelbau aus Dietikon erbaut und sollte ursprünglich 2018
fertiggestellt werden. Finanzierungsschwierigkeiten verzögerten den
Baubeginn. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der
Friedensorgel erfolgte im April 2023.
Der vergleichsweise kleine Chorsetzt sich zusammen aus den fünf Seiten
eines Achtecks. Den Chor prägen vier große Fenster mit Motiven aus dem
Neuen Testament (1950, Rosemarie SchmelzkopfSchrick). Als Mittelpunkt
des Chores steht auf dem Altar eine bronzene Kreuzigungsgruppe des
Braunschweiger Bildhauers Jürgen Weber (1963). Das von der Osnabrücker
Künstlerin Hiltrud Schäfer gefertigte Antependium (1992) hat die Form
eines Antoniuskreuzes. Es erinnert mit seinen ausgestreckten Armen an
ein archaisches Kleidungsstück. Das Grundmaterial ist handgeschöpftes
Pflanzenpapier, gehärtet, gewachst, gefärbt und collagiert.
Ernst Barlach - Güstrower Ehrenmal
Das Güstrower Ehrenmal von 1927, im Volksmund „Güstrower Engel"
genannt, schafft Ernst Barlach zum Gedenken der Opfer des Ersten
Weltkrieges als ein Mahnmal des Friedens für den Dom seiner
Heimatstadt. Es trägt die Gesichtszüge von Käthe Kollwitz. 1927 hat man
in Deutschland den Schrecken des Weltkrieges von 1914 bis 1918, der als
erster großer Vernichtungskrieg Geschichte schrieb, längst verdrängt.
Schon werden in den Stadträten und politischen Gremien völkische
Stimmen laut, die den Soldaten als Helden verehrt sehen wollen und
damit den Weg für die aggressive Politik des Nationalsozialismus
bereiten. Ernst Barlach aber sieht den Auftrag, ein Mahnmal zu
schaffen, deutlich anders. Der Güstrower Engel ist bis heute ein
Botschafter des Friedens, der in aller formalen Bescheidenheit und
Stille seine Betrachter:innen an die mensch-lichen Grundwerte erinnert
und zu Respekt und Verständigung auffordert.
Das Steckenpferdreiten ist ein Brauch der niedersächsischen Stadt
Osnabrück, der an den Friedensschluss von 1648 zu der Beendigung des
Dreißigjährigen Kriegs erinnert. Der Brauch des Steckenpferdreitens in
Osnabrück beruht auf einer Legende aus Nürnberg. Danach ritten dort
1650 während des Nürnberger Exekutionstags Jungen mit ihren
Steckenpferden zu Fürst Ottavio Piccolomini, der die Delegation von
Kaiser Ferdinand III. leitete, und baten ihn um ein Andenken an den
Frieden. Dieser ließ historisch belegte quadratische Silbermünzen, die
sogenannten Steckenreiter prägen, die auf einer Seite einen Jungen auf
einem Steckenpferd zeigten.
Das Friedensfest fand zum ersten Mal am 22. Oktober 1948 aus Anlass der
300-Jahr-Feier des in Osnabrück und Münster besiegelten Westfälischen
Friedens statt. Seit 1953 reiten in jedem Jahr um den 25. Oktober, dem
Tag der Verkündung des Friedens, Schülerinnen und Schüler der vierten
Klasse aus Osnabrück mit Steckenpferden zum Rathaus. In den
Anfangsjahren hatten nur Jungen teilgenommen.
Steckenpferdreiter-Brunnen - Friedensreiter-Brunnen
Dieser Brunnen wurde 1978/79 vom Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe
geschaffen. Die zentrale Bronzeskulptur erinnert mit der Figur eines
Steckenpferdreiters an die Tradition des alljährlichen
Steckenpferdreitens in Osnabrück. 2015 erhielt er seinen heutigen Platz
an der mehr als 700 Jahre alten Katharinenkirche.
Der Ledenhof (früher auch Alte
Münze) ist ein historisches Gebäude in der Stadt Osnabrück in
Niedersachsen. Er war im Mittelalter der Stadtsitz des Patrizier- und
Adelsgeschlechts von Leden. Von der einst umfangreichen Hoflage sind
das siebengeschossige Steinwerk und ein Palas mit Treppenturm erhalten.
Der Ledenhof ist seit 2002 Sitz der Deutschen Stiftung
Friedensforschung.
Schloss Osnabrück - Barockes Schloss aus dem 17. Jahrhundert mit Garten, das heute zum Campus der Universität Osnabrück gehört.
Das Osnabrücker Schloss war die Bischofsresidenz des protestantischen
Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und
seiner Frau Sophie von der Pfalz. Es ist seit 1974 Sitz der Verwaltung
der Universität Osnabrück.
Gartenfront zum Schlossgarten: Im Zentrum des symmetrischen Parks mit
Mittelachse wurde ein Wasserbecken angelegt; ein Wald bildete den
südlichen Abschluss.
"Solara", Kinetische Skulptur
Das Kunstwerk der Schweizer Künstlerin Claire Ochsner (*1948) ist ein
kinetisches Kunstwerk. Das bedeutet: Einige Teile des Kunstwerks
bewegen sich mithilfe von Solarzellen. Sie ist fast 5 Meter hoch und
besteht aus Polyester. [Polyester ist ein spezieller Typ von Plastik.
Es wird aus Dingen gemacht, die aus der Erde kommen, wie zum Beispiel
Erdöl. Menschen nutzen Chemie, um es herzustellen.] Es ist in bunten
Farben bemalt. Seine Form erinnert an eine exotische Pflanze mit einem
breiten blauen Stamm, der nach oben hin schmaler wird. Oben befindet
sich ein gelbes Element, das an einen Blütenkelch oder ein Waldhorn
erinnert.
Ursprünglich wurde die Arbeit „Solara“ im Jahr 1999 während einer
Umweltmesse im Schlossgarten aufgestellt. Sie sollte nach dem Ende der
Messe wieder abgebaut werden. Aber eine Gruppe von Grundschulkindern
aus Osnabrück konnte die Öffentlichkeit und die Politik davon
überzeugen, dass sie dauerhaft dort bleiben sollte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Geheime Staatspolizei
von 1938 an in der früheren Reithalle im westlichen Flügel des
Schlosses untergebracht. Im Keller richtete sie fünf Haft- und
Folterzellen ein. Darin waren während der Novemberpogrome 1938 jüdische
Osnabrücker inhaftiert, ehe sie in das KZ Buchenwald gebracht wurden.
Auch spätere Insassen des Straflagers für ausländische Zwangsarbeitende
am Augustaschacht Ohrbeck wurden zunächst hier gefangen gehalten,
außerdem politische Häftlinge sowie auch weiterhin verfolgte Juden.
Der Verein „Gedenkstätte Gestapokeller im Osnabrücker Schloss“
eröffnete 2001 mit Unterstützung der Universität Osnabrück die
Gedenkstätte Gestapokeller mit Dauer- und Wechselausstellungen. Im Juni
2020 wurde die neue Dauerausstellung „Polizeigewalt und Zwangsarbeit“
eröffnet, in der die zahlreichen gewalttätigen Maßnahmen der Gestapo
gegen ausländische Zwangsarbeitende im Zweiten Weltkrieg thematisiert
werden.
Im Stadtwäldchen Bürgerpark
Gertrudenkirche am Gertrudenhügel
Aussichtspunkt Gertrudenhügel in Richtung St. Katharinen
Theater Osnabrück am Platz der deutschen Einheit
Domhof am Platz der deutschen Einheit
Katholische Kathedrale Dom St. Petrus
Markt mit Historisches Rathaus Osnabrück und evangelische Marienkirche
Marienkirche St. Marien
Haus Willmann
Marienstraße in Osnabrück, Deutschland
Straßenkreuzung Lotter Straße / Natruper-Tor-Wall vor dem Heger-Tor
Schloss Osnabrück am Neuer Graben
Schloss Osnabrück Gartenseite
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: