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Burg Plankenstein befindet sich im gleichnamigen Ort Plankenstein, etwa 4 Kilometer südwestlich von Texing in Niederösterreich. Die Höhenburg wird im Jahr 1186 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und wurde von den Plankensteinern, Lehensleuten der Grafen von Peilstein, erbaut. Der Familienname leitet sich vom Wort blanc (= weiß) ab und bedeutet etwa der vom weißen Stein.
Die Plankensteiner brachten es im 15. Jahrhundert zu bedeutendem
Besitz. Pankraz von Plankenstein besaß unter anderem Peilstein,
Freienstein und Sassendorf, war Pfandherr von Weitra und Pfleger von
Pöchlarn. Er ließ 1453 die Burg erneuern, wohnte aber nicht dort. Im
Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI.
stand Pankraz von Plankenstein an der Seite des Kaisers, was ihm nach
dem Friedensschluss weiteren Machtzuwachs brachte.
Nach langen Jahren wechselvoller Besitzverhältnisse erwarb die Familie
Tinti 1713 die Burg. Bartholomäus von Tinti, der 1763 die Schallaburg
erworben hatte, starb 1799 im Alter von 96 Jahren auf Plankenstein.
Da seine Familie bereits die Schallaburg bewohnte, wurde Plankenstein
aufgegeben und begann zu verfallen. Eine Chronik aus dem Jahr 1800
berichtet: Plankenstein, zu Anfang des Jahrhunderts noch ein
wohlerhaltenes Schloß, wurde Stück für Stück seiner Einrichtung,
endlich sogar seiner Fenster und Thüren beraubt. In den Prunkgemächern
trieben Wind und Wetter ihr Spiel, die Gemäuer barsten, die Dächer
sanken ein und in wenigen Jahrzehnten war das Schloß eine Ruine.
Plankenstein ließ sich nicht mehr richten, da die allernöthigste
Restaurierung unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht hätte. Doch
wurde daran wenigstens soviel gethan, daß Kirche und Schule, Pfarrers-
und Schullehrerwohnung in der Schloßruine Platz fanden.
1939 verkaufte die Familie Tinti ihren schwer verschuldeten Besitz samt
Plankenstein und der Schallaburg an die Adelsfamilie Nagel-Doornick aus
Westfalen, welche auch heute noch in Deutschland Schlösser und Burgen
besitzt, so auch das Schloss Vornholz. Ihre Besitztümer wurden nach dem
Zweiten Weltkrieg als deutsches Eigentum durch die russische
Besatzungsmacht enteignet. Während die Schallaburg als ehemaliger
USIA-Betrieb 1955 mit dem Staatsvertrag aufgrund ungeklärter
Eigentumsverhältnisse an die Republik Österreich fiel, die sie an das
Land Niederösterreich weiterverkaufte, wurde die Burg Plankenstein an
die Familie Nagel restituiert.
Nachdem die Burg zusehends verfiel und teilweise einstürzte, entschloss
sich die Familie Nagel 1975 zum Verkauf an den Architekten Hans-Peter
Trimbacher. Mit einem eingearbeiteten Team schaffte es Trimbacher bis
Oktober das Hauptdach zu schließen und decken zu lassen, und so die
brüchigen Kalksteinmauern rechtzeitig vor Wintereinbruch vor weiteren
Einstürzen zu schützen. Trimbacher investierte mind. 15 Mill. Schilling
in die Sanierung und den Wiederaufbau. 2008 stand die für Führungen
geöffnete Burg, die neben diversen Veranstaltungsräumen auch 40
Gästezimmer aufwies, für 1,45 Mio. € zum Verkauf.
2010 kaufte der Wiener Unternehmer Erich Podstatny Burg Plankenstein,
um sich einen Kindheitstraum zu erfüllen. Die Gästezimmer wurden mit
modernsten Sanitäreinrichtungen und antiken Stücken aus seiner privaten
Sammlung versehen. Heute kann man in den individuell gestalteten
Gästezimmern kostengünstig übernachten und sich im idyllischen Burghof,
im Arkadenhof, der ehemaligen Burgkapelle oder in einem der anderen
Veranstaltungsräume wie ein Ritter fühlen.[4] Auch für Wanderer am
Nord-Süd-Weitwanderweg wurde die Burg zu einem Stützpunkt.
Burgkapelle mit Seccomalereien aus der protestantischen Zeit (um 1570/80)
Die Plankensteiner waren Ritter, das heißt berittene Soldaten, die auf
einem Felssporn in gut verteidigbarer Lage ein festes Haus aus
Kalkstein (dieser ist weiß bzw. blanc, wie man damals sagte) bauten und
1186 urkundlich erwähnt wurden. Als die Renaissance an die Stelle der
Gotik trat, geschah der großzügige Ausbau der Burg zum
Renaissanceschloss.
1571 erwarb Sigismund von Malenthein Plankenstein. Die Malenthein
waren, wie viele Adelige zu dieser Zeit, Protestanten. Die
Seccomalereien in unserer Kapelle aus dem 16. Jahrhundert werden der
protestantischen Zeit zugeschrieben. 1597 erbte sein Sohn Lorenz von
Malenthein die Burg. 1635 wurden die Malenthein des Landes verwiesen
und verkauften an die Tattenbach.
1655 finden wir die Grafen Kunitz als Besitzer von Plankenstein. Der
junge Johann Ludwig von Kunitz ließ südlich des Schlosses und hinauf
zum Ötscherblick, barocke Gärten anlegen und einer der wasserspeienden
Löwen im Hof trägt die Aufschrift: „anno 1701 hab ich Johann Ludwig
Herr von Kunitz und Weissenburg, disen Garten erbauen lassen".
1713 erwarb Bartholomäus Freiherr von Tinti, er war Salzamtmann von
Böhmen und Mähren, drei Schlösser; Plankenstein, Schallaburg und
Enzersdorf an der Fischa. Er starb 1757 im Alter von 96 Jahren auf
Plankenstein. Von da an begann der Verfall der Burg. Seine Nachkommen
wohnten längst auf der Schallaburg und Plankenstein verfiel komplett.
Die Chronik von 1800 meint hierzu: Plankenstein, zu Anfang des
Jahrhunderts noch ein wohlerhaltenes Schloss, wurde Stück für Stück
seiner Einrichtung, endlich sogar seiner Fenster und Türen beraubt.
In den Prunkgemächern trieben Wind und Wetter ihr Spiel, die Gemäuer
barsten, die Dächer sanken ein und in wenigen Jahrzehnten war das
Schloss eine Ruine. Plankenstein ließ sich nicht mehr richten, da die
allernötigste Restaurierung unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht
hätte. Doch wurde daran wenigstens soviel getan, dass Kirche, Schule,
Pfarrers- und Schullehrerwohnung in der Schloßruine Platz fanden. Was
1975 übrig blieb, nachdem die Schule und Kirche Jahrzehnte ausgezogen
waren, ist kaum vorstellbar.
1975 erwarb der Architekt Ing. Peter Trimbacher die Schlossruine. Mit
einem eingearbeiteten Team ging Herr Trimbacher an die Arbeit und
schaffte bis Oktober das Hauptdach zu schließen und decken zu lassen,
was nicht zu früh war, da damals jährlich ganze Mauerzüge von dem
brüchigen Kalkstein einstürzten. Auch die Reparatur der Fassade
schaffte Trimbacher. Mit der Erlangung einer Gastgewerbekonzession
konnte Trimbacher kleine Imbisse und Getränke an Gäste, welche auf
Führungen warteten, ausschenken und mit dem eingenommenen Geld 40
Zimmer und Seminarräume errichten. Nicht nur viel Arbeit sondern auch
mindestens 15 Millionen Schilling hat es gekostet, das alles wieder
instand zu setzen und aufzubauen.
2010 hat sich Herr Erich Podstatny, ein erfolgreicher Wiener
Unternehmer, seinen Kindheitstraum erfüllt und die Burg Plankenstein,
auf der er Jahre zuvor zu einer Silvesterfeier eingeladen war, gekauft.
"Es ist eine Herausforderung, aber ich habe die Liebe und die
wirtschaftliche Kraft. Die Burg soll wieder leben!" Herr Podstatny
brennt darauf, den mittelalterlichen Flair wieder nach Plankenstein zu
bringen. In den letzten 10 Jahren hat er die Burg mit viel Liebe zum
Detail wieder aufgebaut.
Museum auf Burg Plankenstein
Ausblick auf die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Plankenstein Maria Schnee. Leider wochentags verschlossen.
Burg Keramikerin Melanie Hell
Brücken zu schlagen ist ein wenig aus der Mode gekommen. Anstatt dessen
wird immer häufiger versucht, unterirdisch ans Ziel zu gelangen. Auch
der mächtige Steg über die Geleise am Bahnhof in Melk ist bereits
Vergangenheit. Zum alten Eisen zählt die Fußgängerbrücke, die
ursprünglich in Wien-Penzing ein gefahrloses Überqueren der Westbahn
ermöglicht hatte, aber nicht. Im Gegenteil. Frisch gestrichen ist sie
bei der Burg Plankenstein im niederösterreichischen Texingtal zu einem
Musterbeispiel für Wiederverwertung geworden.
Burgherr Erich Podstatny hat den historischen Übergang zerlegen lassen
und mit den Teilen stufenweise das hügelige Gelände rund um das Anwesen
in Plankenstein erschlossen; Aussichtsplattform mit Blick ins
Alpenvorland inklusive. Hier auf Sankt Gotthard
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: