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Raiding (ungarisch Doborján, kroatisch Rajnof) ist
eine Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in
Österreich. Die Gemeinde liegt am Raidingbach im Mittelburgenland. Der
Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn
(Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der
Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische
Ortsname Doborján verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs
wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von
St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Raiding gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Franz Liszt, ungarisch Liszt Ferenc(z) (* 22. Oktober 1811 in
Raiding; † 31. Juli 1886 in Bayreuth), war ein
österreichisch-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter,
Musiklehrer und Schriftsteller mit deutscher Muttersprache.
Liszt war ein prominenter und einflussreicher Klaviervirtuose und mit
einem Œuvre von über 1300 Werken und Bearbeitungen zugleich einer der
produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Ein großer Teil seines
Gesamtwerkes ist der Klavierliteratur zuzuordnen. Liszt gab mit der
Entwicklung der Sinfonischen Dichtung auch in der orchestralen Musik
deutliche Impulse. Sein Konzept der Programmmusik und die Verwendung
neuartiger harmonischer und formaler Mittel machten ihn – neben Richard
Wagner – zum bekanntesten Protagonisten der Neudeutschen Schule.
Das Franz-Liszt-Geburtshaus steht im Burgenland in Raiding in der
Lisztstraße 46. Im Jahre 1911 wurde ein Museum zu Franz Liszt eröffnet
und 2006 um ein Konzerthaus ergänzt.
Das Gebäude war Teil eines Edelhofes, der laut Wappenstein und
Inschrift an dem in die Liegenschaft Lisztstraße 46 führenden
Rundbogenportal 1587 durch Georg Szeged errichtet und 1610/20
vergrößert wurde. Zwischen 1806 und 1808 von der Familie Esterházy
erworben, wurden die Baulichkeiten als Esterházy’scher Meierhof
weitergeführt. Das zu dem noch immer schindelgedeckten Haus weisende,
mit Gitter versehene Rundbogenportal trägt auf dem Gesims, zwischen
zwei seitlich aufgesetzten Pinienzapfen, eine Statue der Maria
Immaculata.
Das Haus beherbergte ab 1911 das Liszt-Museum. Nach Auflassung des
Meierhofes im Jahr 1940 und nach dem Verkauf der Parzellen rund um das
Liszthaus erfolgte ab 1949 die Renovierung bzw. Ausgestaltung und, am
7. Oktober 1951 im Beisein von Bundesminister für Unterricht Felix
Hurdes (1901–1974), die (Wieder-)Eröffnung des dreiräumigen Hauses –
nicht als Liszt-Museum, sondern – als Liszt-Gedächtnisstätte, in der
die wenigen Original-Erinnerungsstücke, die aus der 1911 geschaffenen
Sammlung noch verblieben waren, in Glaskästen zur Schau gestellt
wurden. 1971 wurde die Liegenschaft von Paul Esterházy an die Gemeinde
übertragen.
Nach umfänglicher Neugestaltung wurde das Geburtshaus am 27. April 1979
unter anderem im Beisein von Hans Walter Wild (1919–2001),
Oberbürgermeister von Bayreuth, dem Sterbeort Liszts, als
Franz-Liszt-Museum eröffnet.
Die Sammlung besitzt aus der alten Kirche die Orgel, ein kleines
barockes Positiv, das 1840 im Auftrag von Franz Liszt repariert wurde.
Dem Museum gehört eine 1867 vom Bildhauer Kaspar Zumbusch (1830–1915)
geschaffene, 1925 aufgestellte Büste Franz Liszts.
Das begehbare Klavier
Franz Liszt am Klavier
Raidingbach
Eigentlich hatte ich hier die Blockbuchstagen FRANZ LISZT aus Blumen erwartet. Das kommt wohl erst wieder nach Ostern.
Das begehbare Klavier am Raidingbach
Wappen und Gruß der Marktgemeinde Raiding.
Pfarrkirche hl. Antonius von Padua
Hl. Antonius von Padua an der Front der Pfarrkirche
Die römisch-katholische Pfarrkirche Raiding steht mittig im Ort Raiding
in der Marktgemeinde Raiding im Burgenland. Die Pfarrkirche hl.
Antonius gehört zum Dekanat Deutschkreutz in der Diözese Eisenstadt.
Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Altar der Pfarrkirche
Das Kirchenschiff wurde im Jahre 1927 anstelle einer Vorgängerkirche
errichtet, der bestehende Kirchturm und der Chor wurde dabei erhalten.
Das Kirchenschiff ist dreijochig. Der eingezogene Chor mit einem
Dreiachtelschluss hat ein Kreuzgratgewölbe.
Pfarrkirche Raiding: Die römisch-katholische Pfarrkirche hat ein Kirchenschiff aus 1927 und einen älteren Kirchturm.
Bei der Brücke vor der Kirche steht ein Bildstock mit einer Steinfigur hl. Johannes Nepomuk, am Sockel mit 1743 bezeichnet.
Die Aufschrift lautet: "Wegen eines Gelöbnisses trug der edelgeborene
Herr GEORG CONSTANCZY Sorge, dass diese Statue errichtet werde." Der
Geburtsort des Heiligen ist NEPOMUK in Böhmen. Der hl. Johannes Nepomuk
war Domherr in Prag. Für die Rechte des Bistums trat er energisch gegen
König Wenzel auf, weswegen er in Ungnade fiel. 1393 wurde er
festgenommen, gemartert und als Sterbender in der Moldau ertränkt. Da
der Heilige deswegen bei Wassergefahr gerufen wird, steht seine Statue
für gewöhnlich bei Brücken, Brunnen und Wasserläufen. Typisch für
Johannes Nepomuk - Darstellungen mit Kreuz - ist die Domherrenkleidung
des Heiligen. Die Statue wurde im Jahr 2019 mit Unterstützung der
Jahrgänge 1938 und 1939 durch die Marktgemeinde Raiding restauriert und
wieder in die Nähe seines ursprünglichen Standortes zum Bach nähe
Brücke hin versetzt.
Die Kapelle repräsentiert den Namenspatron von Franz Liszt: Franz von
Paula, Heiliger, Ordensgründer, Gedenktag 2. April geboren am 27. 3.
1436 in Paola (Cosenza), gest. 2. 4. 1507 in Tours. Als Wundertäter
bekannt schickte ihn Papst Sixtus IV. nach Frankreich, wo er dem
sterbenden König Ludwig XI, und dessen Sohn Karl VIII. beistand. Bei
Hof hochangesehen wirkte er friedensstiftend und gründete Klöster
seines Ordens.
Die Kapelle wurde gestaltet von Mörtelmaler Hans Wiedeschitz.