Stift Herzogenburg

Herzogenburg, Juni 2023

Das Stift Herzogenburg ist ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren in Herzogenburg in Niederösterreich. Die Ausstellung „Zeitzeuge der Ewigkeit“ gibt Einblick in das Leben der Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren und die über 900-jährige Geschichte des Stiftes. Neben der Prälatenstiege, dem Festsaal, der Chorkapelle, der Schatzkammer und der Bibliothek ist auch die barocke Stiftskirche zu sehen.

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Die Stiftskirche wurde von Kaiser Heinrich II. um 1014 gegründet, sie trägt als Pfarrkirche das Patrozinium des Erzmärtyrers Stephanus (nach dem Patron der Domkirche in Passau). Im Jahre 1112 wurde das Chorherrenstift St. Georgen gegründet. Zu seinem Unterhalt erhielt es die Pfarren Herzogenburg und Traisenburg. 1244 fand die Übertragung des Stiftes von St. Georgen nach Herzogenburg statt. Bis 1783 lag das Kloster im Bistum Passau, danach gehörte es zu der durch Joseph II. neugegründeten Diözese St. Pölten.

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Im Altarraum weist alles auf das Zentrum hin, den Altar. Hier geschieht das Mysterium, Gott kommt in der Eucharistiefeier zu den Menschen. Gott, der als kleines Kind zu den Menschen gekommen ist, er wird auf dem Hochaltarbild auf dem Schoß Mariens sitzend dargestellt, umgeben von den Glaubenszeugen Georg und Stephan. Der Himmel wird gleichsam offen für die Begegnung mit dem Menschen. Links und rechts bezeugen dies die Aposteln Petrus und Paulus.

Zelebrationsaltar in der Stiftskirche von Prof. Wander Bertoni und den zugeordneten Kunstwerken Ambo und Vortragekreuz.

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Der Altarabschluß oben weist auf die Bedingung dieser Gottesbegegnung hin: Glaube, Hoffnung und Liebe.

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Diese gotische Kirche war das erste Projekt des jungen Architekten Franz Munggenast (Sohn von Joseph Munggenast), das er bald nach der Übernahme des väterlichen Betriebes am 9. Mai 1742 realisierte und mit dessen Bau am 26. April 1743 begonnen wurde. Einer der wesentlichen Künstler der Innenausstattung war der Bildhauer Johann Joseph Resler. Nach mehr als vier Jahrzehnten Bauzeit wurde die Kirche am 2. Oktober 1785 eingeweiht. Es ist der letzte bedeutende Kirchenbau des Barock in Österreich. Der Patron des Stiftes ist der hl. Georg, die Stiftskirche Herzogenburg hat somit ein Doppelpatrozinium.

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Blick zur Kanzel, von wo auch heute noch Impulse zur christlichen Lebensgestaltung gegeben werden. Christus, als Sieger über das Kreuz dieser Welt, steht auf dem Kanzeldach.
Gleich daneben (links vorne) ist der Schutzengelaltar. Der gute Geist soll den jungen Menschen durch eine Welt voller Geldgier, Macht und oberflächlicher Lust hindurchführen (Ovalbild: HI. Dreifaltigkeit).

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Dreht man sich um, so erblickt man das Glanzstück der Kirche, die Orgel von Johann Henke aus dem Jahr 1752. Die gelungene Kombination von zartem Grün und Gold, die kunstvoll geschnitzte Verzierung und das prachtvolle Orgelprospekt möchte noch einmal die Botschaft all dieser Kunstwerke zusammenfassen: die Kirche möchte im Sehen, Hören, Empfinden und Leben einen Weg eröffnen zu den Schönheiten dieser Welt, aber zugleich auch über diese Welt hinausweisen.

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Deckenfresken der Stiftskirche von Daniel Gran und Bartolomeo Altomonte

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Unter der Mittelkuppel links erhebt sich der wuchtige Augustinusaltar. Noch einmal wird man auf den Ordensvater hingewiesen, diesmal schreibt er die Ordensregel für seine Kleriker und ist Bischof, Aszet, Theologe und Seelsorger. Ihn umgeben die Vertreter der Orden, die nach seinen Regelvorschriften leben.

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Darunter, in einem kunstvollen Holzschrein, die Gebeine des Märtyrers Urban, die im Jahre 1740 aus der Kalixtuskatakombe in Rom übertragen wurden.

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Gegenüber ist der Marienaltar mit dem Zentrum barocker Wallfahrten, dem Gnadenbild. Dieses Marienbild soll durch den kaiserlichen Kurier Michael Molinari 1656 nach Wien und später durch seinen Verwandten nach Herzogenburg gebracht worden sein. Das Altarbild oberhalb zeigt den Chorherrenheiligen Petrus Fourier, einen vorbildhaft sozial und karitativ tätigen Seelsorger, wie er jungen Menschen das Evangelium verkündet.

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Gegenüber der Kanzel ist der hl. Josef, der Patron der Arbeiter, dargestellt. Durch der Hände Arbeit gestaltet er die Welt und begegnet Gott als Vater (Ovalbild: hl. Leopold).

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Johann-Hencke-Orgel
Das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg besitzt mit seiner Hencke-Orgel aus dem Jahr 1752 eine der bedeutendsten Orgeln unseres Landes. Bereits 1749, im Jahr der Fertigstellung der neuen barocken Stiftskirche, erteilte der damalige Propst den Auftrag zum Bau einer völlig neuen Orgel. Der Auftrag erging an Johann Hencke, der aus der Stadt Geseke in Westfalen stammte und sich in Wien als „bürgerlicher Orgelmacher“ niedergelassen hatte, von wo aus er weite Teile der Donaumonarchie mit Orgeln versorgte. Die Herzogenburger Orgel war wahrscheinlich Henckes summum opus, jedenfalls ist von ihm keine größere Orgel bekannt. Am 18. Dezember 1752 erklang die Orgel zum ersten Mal feierlich beim Gottesdienst. Der prächtige Prospekt der Orgel, die grüne Fassung des Gehäuses und das goldene Rankenwerk strahlen Harmonie und Ruhe aus.

Blick auf die historische Orgel von 1752

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Deckenfresko in der Stiftskirche: „Das Martyrium des hl. Stephanus“ “ von Bartolomeo Altomonte (1753).

Die Orgel wurde 1752 von dem Orgelbauer Johann Hencke erbaut. Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Das zweite Manualwerk, das Großpositiv, ist ähnlich einem Hauptwerk disponiert.

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Wer die Stiftskirche durch das gotische, noch aus dem 15. Jahrhundert stammende Hauptportal betritt, befindet sich in einem Kirchenraum, der als Thronsaal Gottes gestaltet ist: Der Himmel steht offen! Die Errichtung der Kirche wurde durch den St. Pöltner Baumeister Franz Munggenast 1743 begonnen und war im Rohbau 1748 vollendet. An der inneren Ausgestaltung wirkten viele Künstler mit: Bartolomeo Altomonte malte die Fresken im Kirchenschiff und die Bilder der Seitenaltäre. Die dekorative Wandmalerei wurde von Domenico Francia und Thomas Mathiowitz geschaffen. Der Hochaltar stammt von Jakob Mösl, das Altarblatt und die Fresken im Altarraum von Daniel Gran. Die einzigartige Orgel wurde von Johann Hencke im Jahr 1752 fertiggestellt. Mit der Kirchweihe im Jahr 1785 findet die barocke Bautätigkeit ihren Abschluss: Zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen wurden die Kirche und das Stift so prächtig erbaut und gestaltet. Der Grundgedanke des offenen Himmels zieht sich durch die gesamte Ausgestaltung des Kirchenraumes. Christus hat die Trennung von Himmel und Erde aufgehoben: Als triumphierender Erlöser steht er auf der Kanzel. Durch ihr Vorbild und ihre Fürsprache leiten die Heiligen den Menschen zu Gott hin – sie sind auf den Seitenaltären und in den vielen Gemälden des Kirchenraumes zu sehen. Himmel und Erde, Engel und Menschen jubeln Gott, dem Herrn, zu!

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Der Blick hinauf zu den Fresken sollte uns zugleich auch den Blick für den Himmel eröffnen, für einen Zustand der Erlösung nach diesem Leben. Und so erblickt der Besucher zunächst den Patron der Kirche, den hl. Stephanus, der im Leben mutig seinen Glauben bekannt hat und dafür gesteinigt wird. In der Mittelkuppel erlebt man gleichsam den energischen Ordens-vater der Chorherren, den hl. Augustinus, wie er symbolisch Blitze aus seiner Schreibfeder auf die Häretiker seiner Zeit schleudert. Der Heilige ist umgeben von Päpsten, Bischöfen und Priestern des Chorherrenordens. Das dritte Fresko vor dem Altarraum zeigt den Stiftspatron, den hl. Georg: er hat gesiegt über das Böse in der Welt (symbolisiert durch den toten Drachen) und so kann er ohne Furcht für seine Überzeugung sein Leben hergeben. Diese drei Fresken und die nun folgenden Seitenaltarbilder und Ovalbildnisse malte Bartolomeo Altomonte zwischen 1753 und 1764.

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Wenn der Besucher nun langsam in Richtung Hochaltar geht, so begleiten ihn auf seinem Weg wieder eine Reihe von Heiligen, die sich in ihrem Leben bewährt haben. Gleich links Sebastian, der in seinen Schmerzen sich Kraft von oben holt (Ovalbild: hl. Anna mit Maria); ihm gegenüber Ubald, Prior des Chorherrenstiftes Gubbio, ein eifriger Seelsorger, der gegen das Böse im Menschen ankämpft (Ovalbild hl. Antonius). Unter der Mittelkuppel links erhebt sich der wuchtige Augustinusaltar, rechts der Marienaltar.

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In den Fresken versucht nun Daniel Gran, der auch das Hochaltarbild malte, diesen Geist Gottes im Pfingstgeschehen und in der Verherrlichung der Kirche sichtbar zu machen.

 Stift Herzogenburg, Juni 2023  Stift Herzogenburg, Juni 2023

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Hochaltarbild von Daniel Gran (Madonna mit den Patronen Georg und Stephanus, 1746).

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Als Raum für Gebet und Andacht steht den ganzen Tag über die moderne Osterkapelle zur Verfügung. Sie wurde 1999 geweiht. Der kühle Raum besticht durch seine Einfachheit im Kontrast zur barocken Pracht der Gesamtanlage. In die Wand eingelassen ist eine Nische, die das Heilige Grab symbolisiert. Davor liegt der Stein, der vom Grab weggerollt worden war – er ist zum Eckstein, zum Stein des Lebens, zum Altar geworden. Daneben findet sich der Ambo aus Glas. Darin ist auch das Ewiglicht integriert: Hier wird das Evangelium, das Licht für die Welt, verkündet. Ein 15 m langer Glasfries zeigt, von links begonnen, die Erschaffung der Welt aus dem Chaos, den Fortgang der Schöpfung, Christus, den guten Hirten. Zentralfigur ist der tanzende Christus, der dem Kreuz in der Leichtigkeit eines gelösten, eben eines tanzenden Menschen entgegengeht. Unter ihm ist das Grab – aus der Perspektive von Ostern ist er der Auferstandene, der aus dem Grab geht. Der Fries wird gestört durch das Kreuz, das wuchtig und kompromisslos dasteht. Doch: Hier kommt eine Biegung in das fortlaufende Band. Durch das Kreuz ändert sich die Richtung der Welt: Die Querseite zeigt ein Gesicht, in das das Kreuz eingeschrieben ist. Jeder von uns trägt dieses Zeichen Christi in sich. Die Welt ist vollendet. Der Dreischritt der christlichen Heilsordnung Schöpfung – Erlösung – Vollendung ist auf eindrucksvolle Weise von Prof. Wolfgang Stifter, Linz, gestaltet worden.

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Seit über 900 Jahren leben und wirken die Augustiner-Chorherren im Unteren Traisental. Unter dem Motto „Zeitzeuge der Ewigkeit“ bietet der Rundgang Einblicke in das Barockstift und den Orden. Die Führung bringt die Besucher:innen unter anderem in den Festsaal, die Chorkapelle, die Bibliothek und einen der letzten vollständig erhaltenen barocken Bildersäle. Krönender Abschluss jedes Besuches ist die Stiftskirche.

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Das Kloster wurde 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen an der Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 km traisenaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand dort auch der „Obere Markt“, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt“ als bairische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb.

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Vorwerk am Nordtor
Die repräsentativste Zufahrt zum Stift liegt an der Nordseite. Dies findet seinen Grund möglicherweise darin, dass dies jene Seite ist, die der Richtung Krems zugewandt ist. Diese Stadt war früher der unbestrittene Mittelpunkt der ganzen Gegend. Die Gestaltung stammt von Joseph Munggenast. Die noble Färbelung in weiß und grau und die davor liegende Platzgestaltung lassen den Vorbau in richtiger Weise zur Geltung kommen, Putten geben ihm ein verspieltes Aussehen. In der Mitte des Giebels findet sich, von Engeln gehalten, das Zeichen des hl. Augustinus, das brennende Herz.

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Der Schwerpunkt der Kunstsammlung liegt auf spätgotischen Werken, wie Tafelbildern, Skulpturen und Glasfenstern. Der große Festsaal, die Schatzkammer und die Klosterbibliothek, mit ihren Handschriften und Inkunabeln, sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes innerhalb Niederösterreichs. Erwähnenswert ist auch der barocke Bildersaal, der nicht nur religiöse Motive thematisiert. Als Besonderheit gilt ein gut erhaltener römischer Gesichtshelm, der in einer Schottergrube in der Umgebung gefunden wurde und ungefähr auf das Jahr 150 n. Chr. datiert wird.

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Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden mit ihren vielen Pfarren nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging.

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Gartenanlagen
Ab dem Jahr 1714 wurde das Stiftsgebäude von Jakob Prandtauer neu errichtet. Unmittelbar dazu geplant wurden auch die Gärten, die je nach ihrer Bestimmung ebenso funktionell wie repräsentativ zu sein hatten. Neben den der Eigenversorgung dienenden Anlagen wie Kräuter- oder Obstgarten, wurde, der klösterlichen Hierarchie entsprechend, ein Garten für den Prälaten, einer für den Dechant, den Stellvertreter des Prälaten, sowie ein Garten für die Mitbrüder, der Kapitelgarten, gestaltet.

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Im Zuge der Stiftsrenovierung war es eine Notwendigkeit, für den wiedererstehenden barocken Gesamteindruck des Klosters die bedeutenden Teile der Gärten wieder zu errichten. Dies wurde in unserem Haus ab dem Jahr 2002 in Angriff genommen. Nachdem die Folgen des Klimawandels und eingeschleppte Schädlinge den Gärten große Schwierigkeiten bereiteten, konnte im Jahr 2022 der Barockgarten umfassend in Stand gesetzt werden. Die bunten Elemente des Staudenbeets wurden dem Klima der Region entsprechend auswählt und sind langlebig, pflegeleicht und insektenfreundlich. Mit ihrer guten Fernwirkung, können sie von den Räumen der ersten Etage bestens betrachtet werden, was dem barocken Gestaltungsgedanken entspricht.

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Die Gestaltung der Fassaden wurde von Jakob Prandtauer geplant. Er achtete auf größtmögliche Homogenität und versuchte, durch die für ihn typischen Fassadengliederungen ein ansprechendes Äußeres zu gestalten. Insgesamt befinden sich am Stiftsgebäude knapp 460 Fenster, die teilweise als Kastenfenster ausgeführt sind. Die Ostfassade, deren Mächtigkeit sich daraus ergibt, dass durch das abfallende Gelände an dieser Gebäudeseite ein zusätzliches Stockwerk (die Sala terrena) zu Stande kommt, wird im Zuge des Festsaalbaus durch Johann Bernhard Fischer von Erlach geplant. Ihm gelingt es, die Fassadengestaltung in den klassizistischen Stil weiterzuführen. Besondere Feinfühligkeit und Rücksichtnahme gegenüber der Fassadengliederung von Jakob Prandtauer kann man ihm jedoch dabei nur schwer unterstellen.

Architektur
Eine Palastfassade stellt sich im Osten vor, in deren Mitte sich drei Säle aufeinander türmen: Unten die Sala terrena - der Gartensaal als Hauptzugang zum Prälatengarten. In der Etage darüber der Theatersaal, welcher der Bildung und kulturellen Unterhaltung diente. Bekrönt wird das Ensemble durch den Festsaal, der sich über zwei Etagen erstreckt und in dem die Gäste des Stiftes begrüßt wurden. Seine Fenster sowie der kleine Balkon offenbaren den lohnendsten Blick auf den Garten! Im Giebel über dem Festsaal ist der heilige Georg zu sehen, der seit mehr als 900 Jahren der Patron des Stiftes ist; ganz oben schließlich die Weltkugel, bekrönt mit dem Kreuz. Im Bereich der Übergänge nimmt man an der Fassade gewisse Unstimmigkeiten wahr: Die seitlichen Teile wurden durch Jakob Prandtauer geplant und gebaut, während der Mitteltrakt von Johann Bernhard Fischer von Erlach wie ein mächtiges Gartenpalais entworfen und erst im Lauf des Bauvorganges eingefügt wurde.

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Unentbehrlich sind fließendes Wasser und ein Brunnen: Wasser ist Leben! Gleichzeitig zeigen diese Wasserquellen an, dass das Paradies keine autarke Maschinerie ist: Wie das fließende Wasser des Mühlbaches und das aus den Tiefen kommende Brunnenwasser den Garten biologisch am Leben erhalten, so geschieht das im Leben der Schöpfung durch die unablässige liebende Zuwendung Gottes.

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Zu den barocken Räumen führt die Haupt- oder Prälatenstiege, die ab 1732 eingebaut wurde. Das Fresko im Mittelfeld der Decke schuf Bartolomeo Altomonte 1779. In einer barocken Allegorie zeigt es die Übertragung des Stiftes von St. Georgen nach Herzogenburg im Jahre 1244. Den Stuck schuf der St. Pöltner Balthasar Pöck. Im Jahre 2009 konnten die Prälatenstiege und der daran anschließende Gang einer Restaurierung unterzogen werden, bei der die barocke Färbelung des Stucks wieder hergestellt wurde.

Deckenfresko über der Prälatenstiege: „Felix Transmigratio“ von Bartolomeo Altomonte

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Auf außenstehende Personen wirkt das Stift riesig und unübersichtlich. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die großzügige Bauweise der Barockzeit einen anderen Umgang mit Raum hatte, als wir ihn heute gewöhnt sind. So wird nahezu ein Drittel der gesamten verbauten Fläche von Gängen in Anspruch genommen, ein weiteres Drittel durch repräsentative Räume und Säle, die nicht für eine permanente Nutzung gedacht waren und sind.

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Das Stift Herzogenburg ist ein Gesamtkunstwerk. Im Rahmen einer Führung, die ca. 75 Minuten dauert, bekommen Sie Einblick in die Geschichte und das Leben der Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren. Im Rahmen der Ausstellung „Zeitzeuge der Ewigkeit“ sind auch zu sehen: Prälatenstiege, Festsaal, Sammlungen, Chorkapelle, Schatzkammer und Bibliothek.

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Eine durchdachte Klosteranlage erhob zudem den Anspruch, die große Welt im Kleinen abzubilden:
Alles, was zum Leben gebraucht wurde, sollte innerhalb der Umfassungsmauer zu finden sein. Auch in Herzogenburg versuchte man das zu verwirklichen. Davon legt z.B. der Meierhof Zeugnis ab, welcher im Nordosten der Anlage zu finden ist, aber auch die Mühle (das heutige Elektrizitätswerk) im Südosten. Entsprechend der inneren Ordnung des Stiftes wurden verschiedene Gärten mit unterschiedlichem Charakter und Zweck errichtet:

Der Kapitelgarten entlang der Nordfassade zur Erholung der Mitbrüder, der große Nutzgarten im Südosten mit dem Gärtnerhaus, der Dechants- und der Hofrichtergarten im Süden als private Rückzugsorte für Dechant (Stellvertreter des Propstes) und Hofrichter (oberster Beamter des Stiftes) sowie der prächtige Prälatengarten im Osten. Der Aufenthalt in diesem Garten war zur Barockzeit eher zweitrangig. Vorrangig sollte und konnte das Gartenparterre aus den Räumen der ersten Etage (Festsaal, Prälatur, Gästezimmer) betrachtet werden. Es sollte den Gästen und Besuchern ein farbenfrohes Bild vor Augen stehen. Im Rahmen einer Stiftsführung können Sie diesen Anblick genießen!

Nachdem das Barockparterre des Prälatengartens Anfang der 2000er Jahre wiederhergestellt worden war, wurde es nun, 20 Jahre später, wieder Zeit, die Bepflanzung anzupassen. Der Buchs war dem Buchsbaumzünsler zum Opfer gefallen, die klimatischen Veränderungen hatten dem Garten zugesetzt. Klimafit und nachhaltig sollte er nun werden! Statt eines weißen Kiesbandes und der Bepflanzung mit Buchs ist nun ein Staudenbeet eingezogen. Die bunten Zierelemente bestehen aus langlebigen Stauden und Zwiebelpflanzen, deren Schema sich rhythmisch wiederholt. In voller Sonne besteht bei der neuen Bepflanzung nur wenig bis mittlerer Wasser- und Nährstoffbedarf, die Pflanzen sind für die Region ausreichend winterhart. Sie besitzen eine kompakte Wuchsform bis max. 80 cm Höhe, sind pflegeleicht, robust und unter normalen Umständen schädlingsfrei. Soweit als möglich wurde auch auf die Insektenfreundlichkeit geachtet.

Das Beet ist mit Hortensien- (Hydrangea paniculata Phantom) bzw. Fliederhochstämmen (Syringa meyeri Palibin) gegliedert. Anstelle von Buchskegeln wird kugelförmig geschnittene Frühlingsduftblüte (Osmanthus burkwodii) verwendet. Durch ihre Form und die geometrische Gliederung sind die gewählten Pflanzen ein schon im Barock übliches Gestaltungsmittel, die jeweilige Blühzeit lässt unterschiedliche Blickfänge entstehen. Durch möglichst kräftige Farben und große Blüten üben sie eine gute Fernwirkung aus, denn das Parterre ist dazu gemacht, von den höher gelegenen Fenstern des Gebäudes aus betrachtet zu werden. Folgende Gattungen wurden daher ausgewählt: Fetthenne (Sedum), Schwertlilie (Iris), Schleifenblume (Iberis), Storchschnabel (Geranium), Aster (Aster), Minzen (Calamintha, Nepeta), Witwenblume (Knautia), Salbei (Salvia), Narzissen (Narcissus), Hyazinthen (Hyazinthus), Kaiserkrone (Fritillaria), Zierlauch (Allium), etc.

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Den durch zwei Stockwerke aufragenden Festsaal plante der kaiserliche Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach. Die majestätische Raumgestaltung nimmt keine Rücksicht auf das ursprüngliche Konzept von Jakob Prandtauer. Der früher für Empfangs- und Repräsentationszwecke genutzte Saal ist vor allem mit Ornamentmalerei in den Farben altrosa, apfelgrün und königsblau gestaltet.

Mittleres Bild: Propst Frigdian Knecht war an der Barockisierung des Stiftes beteiligt

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Das Deckenfresko stammt von Bartolomeo Altomonte (1772). Es zeigt in der Mitte die Allegorie der Kirche von Passau, die mit dem Bibelzitat „ite et vos in vineam meam“ („Geht auch ihr in meinen Weinberg“) auf die Wappen einiger Chorherrenstifte deutet – ein deutlicher Hinweis auf deren Aufgabe in der Seelsorge.

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Die Ölgemälde stellen Bischöfe und Pröpste dar, die sich um das Stift in besonderer Weise verdient gemacht haben.

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Gotische Sammlung
Das Stift Herzogenburg besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen an gotischen Tafelbildern in Niederösterreich. Das Hauptaugenmerk liegt auf Werken der Donauschule. Heute sind die Exponate nach topographischen Gesichtspunkten aufgestellt. So finden Sie im „Garser Zimmer“ bemalte Tafeln und Glasfenster aus der alten Pfarrkirche von Gars/Thunau.

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Das „Aggsbacher Zimmer“ enthält Werke aus der von Kaiser Joseph II. aufgelassenen Kartause Aggsbach/NÖ. Hier befindet sich der Höhepunkt der Sammlung: Die vier doppelseitigen Tafelbilder des ehemaligen Aggsbacher Hochaltares, von Jörg Breu dem Älteren im Jahre 1501 geschaffen, zeigen das Leiden des Herrn und das Marienleben in vorzüglicher Komposition und Farbtechnik. Der ebenfalls in diesem Raum ausgestellte Marientod zählt zu den bedeutendsten Plastiken Österreichs aus der Zeit um 1500.

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Chorkapelle
In diesem Raum treffen sich die Mitglieder der Gemeinschaft des Hauses am Morgen, zu Mittag und am Abend zum Gebet.  Das Altarblatt von Martin Altomonte führt den Freskenzyklus weiter indem es die Verkündigung Mariens darstellt.

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Ähnlich den Gewölben der Stiftskirche ist die Kapelle mit ornamentaler Architekturmalerei ausgestaltet. Sie stammt von Domenica Francia (1756). Das Zentrum der Kuppel zeigt das Monogramm Mariens, in den vier Kartuschenfeldern befinden sich Fresken von Martin Johann Schmidt, der der „Kremser Schmidt“ genannt wird. Sie stellen Szenen aus dem Leben Mariens dar. Im Osten beginnt der Zyklus mit der Geburt, es folgt im Westen der Tempelgang, im Norden die Vermählung und im Süden die Darstellung als Immaculata.

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Von Beginn an schmückten die Chorherren ihr Kloster mit heiligen Bildern. Deren Mode ist weitgehend zeitgebunden, womit sich ein Ansatz für die Gestaltung einer Sammlung ergibt: Das Ziel besteht darin, die Kunstwerke aus früheren Zeiten aufzubewahren. Selbiges gilt für „heiliges Gerät“ aus den Sakristeien, die entweder nicht mehr benötigt oder nicht mehr verwendbar waren. Auch diese Gegenstände fanden Eingang in die Kunstsammlungen. In Herzogenburg machten sich die Chorherren Ludwig Mangold (1786-1833) und Theodor von Patruban (1805-1872) um das Zustandekommen der Kunstsammlungen besonders verdient. Ihnen ist der Erwerb der bedeutendsten Werke der heutigen gotischen Sammlung zu verdanken.

Erst nach der Aufklärung entstand in den Klöstern ein gezieltes Sammlerinteresse in unserem heutigen Sinn: Gegenstände wurden erworben, die Sammlungen systematisch auf- und ausgebaut. So besteht auch der größte Teil der heutigen Sammlung von Objekten eingenommen, die im 19. Jh. erworben wurden. Einiges davon stammt aus „Restbeständen“ der Stiftspfarren, die ihre Erhaltung überhaupt dem Umstand verdanken, in das Stift verbracht worden zu sein. Die heutige Darstellung der Sammlung versucht, diese als selbstverständlichen Teil der Geistesgeschichte des Hauses zu präsentieren. Ihr Zustandekommen verdankt die Sammlung keinem repräsentativen Anspruch, sondern dem Gedanken des Erhaltens und Bewahrens. Dieser Grundgedanke soll auch in die Zukunft weisen: Sammlungen sind ein wichtiger Bestandteil des „kollektiven Gedächtnisses“ der Kulturnation Österreich.

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Schatzkammer
Hier sind kirchliche Geräte und Paramente untergebracht, deren Gebrauch für besondere Festtage vorgesehen ist. Teils verschönern sie heute noch die Gottesdienste des Stiftes, teils wurden sie durch die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils (1962-65) außer Dienst gestellt oder werden mit Blick auf ihren historisch-künstlerischen Wert und die durch den Gebrauch zu erwartenden Beschädigungen nicht mehr verwendet.
Unter den ausgestellten Kunstwerken ragt die Monstranz aus dem Jahr 1722 hervor. Die ovale Mittelkapsel, die der Präsentation des Allerheiligsten dient, wird umrahmt von einem reich geschmückten Kronenbaldachin. Der Entwurf stammt vom Wiener Architekten Matthias Steindl. Gefasste Halbedelsteine und Emailbilder zieren die Monstranz, die nach wie vor zu Fronleichnam verwendet wird.

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Monstranz aus dem Jahr 1722

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Stiftsbibliothek
Zu den Schätzen eines Klosters zählt häufig auch ein reichhaltiger Bücherbestand. Er ist der geistige Schatz eines Klosters. Deshalb wurden für die Aufbewahrung der Bücher kostbare Bibliotheksräume geschaffen.

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Die spätbarocke Bibliothek des Stiftes Herzogenburg ist kein übertriebener Prunkraum, sondern eher ein eleganter schlichter Studiersaal. Die Ornamentmalerei an Decke und Wänden stammt von Domenico Francia. Die Bücherschränke entwarf Johann Hencke, der auch die prachtvolle Orgel der Stiftskirche geschaffen hat.

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Dieser Teil der Stiftsbibliothek, die insgesamt 60.000 Bände umfasst, ist mit ca. 20.000 Werken aus dem 18. Jh. bestückt. Die älteste Handschrift ist ein Psalterium aus dem 12. Jh. Künstlerisch wertvoll sind auch drei Prunkbände mit einem Werk Gregors des Großen, die „Moralia in Hiob“.

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Klostergang

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Die Ausstellung „900 Jahre Stift Herzogenburg – Zeitzeuge der Ewigkeit“ lädt die Besucherinnen und Besucher ein, in die Welt des klösterlichen Lebens einzutauchen. Zu sehen sind die renovierten Stiftsgebäude und die wertvollen Kunstsammlungen, die das Stift aufzuweisen hat. Die bedeutenden gotischen Tafelbilder und zahlreiche andere Kostbarkeiten werden in zeitgemäßer Weise präsentiert. Die Stuckarbeiten an der Decke und in den Fensternischen stammen aus der Barockzeit, die romantische Dekormalerei und der Kamin aus dem vorigen Jahrhundert.

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Dem Auge des heutigen Betrachters ist der Bildersaal schon beim Eintreten ungewohnt: Das Ideal einer barocken Galerie lag darin, einen Raum mit Bildern quasi „auszutapezieren“. Um eine gewisse Symmetrie in der Gestaltung der einzelnen Wände zu erreichen, wurden Bilder zurechtgeschnitten, zerteilt oder auch ergänzt. Nicht dem Einzelkunstwerk kommt bei dieser Galerie ein besonderer Wert zu, sondern der Gesamtheit des Eindruckes. Die 144 Gemälde sind teilweise sehr kostbar. Viele der Bilder sind Kopien bzw. Nachempfindungen von Werken, deren Originale sich z.B. in den kaiserlichen Sammlungen befanden. Das schmälert ihren Wert für diesen Raum keineswegs: Beim heutigen Museumsbesuch kauft man sich Ansichtskarten oder Poster von Werken, die einem gut gefallen. In der Barockzeit musste man sie nachmalen lassen, um sich das Kunstwerk nach Hause holen zu können. In vielen Schlössern und Stiften wurden in der Barockzeit vergleichbare Bildersäle eingerichtet, doch schon im 19. Jh. trafen sie nicht mehr den Geschmack der Zeit und wurden oftmals aufgelöst, so dass man wirklich von einem Glücksfall sprechen muss, dass der Herzogenburger Bildersaal zur Gänze erhalten blieb.

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Dieser Raum ist das seltene Beispiel einer barocken Galeriegestaltung. Die Wände dieses bezaubernden Raumes wurden vermutlich schon um 1737 mit Bildern „austapeziert". Die Gemälde wurden nach einem geometrischen Schema angeordnet - ein zentrales Mittelstück, von kleineren Gemälden umrahmt, die manchmal verkleinert, vergrößert oder auch geteilt wurden, um die Flächen vollständig zu bedecken.

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Dieser Galerie kommt nicht nur wegen ihres kulturgeschichtlichen Wertes Bedeutung zu, sondern es befinden sich unter den 144 Bildern auch hervorragende Kunstwerke: Ein Gemälde mit der Darstellung der Heiligen Familie wird Vincenzo di Biagio Catena zugeschrieben; ein auf Holz gemaltes deutsches Männerporträt mit der Signatur „H. H. 1521" wird als Werk Hans Holbeins des Jüngeren bezeichnet; zwei Landschaftsbilder stammen aus der Hand von Alessandro Magnasco (Genua 1677-1749); eine bedeutende niederländische Tafel stellt eine Marktszene von D. Vinckeboons dar. Unter den Werken österreichischer Barockmaler sind vor allem ein Marienbild von Paul Troger und eine Ölbergszene hervorzuheben, die ein Werk F. A. Maulbertschs sein dürfte.

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Hl. Georg

 Stift Herzogenburg, Juni 2023

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Stiftsturm
Das Wahrzeichen des Stiftes und der Stadt Herzogenburg ist zweifellos der Kirchturm. Seine Geschichte geht zurück in die Zeit, als die Chorherren 1244 von St. Georgen nach Herzogenburg kamen und mit dem Bau einer neuen Kirche begannen. Die untere Hälfte des Turmes stammt noch aus dieser Zeit, das gotische Eingangsportal ist das sichtbare Zeichen dieser Bauperiode (der Vorbau wurde zum Schutz gegen die Witterung um 1820 errichtet). Als der Neubau und die Einrichtung der barocken Kirche ziemlich weit fortgeschritten waren, beauftragte Propst Frigdian Knecht den St. Pöltner Maurermeister Matthias Munggenast 1765 mit der Barockisierung des Kirchturmes. Unter Zuhilfenahme eines älteren Planes des Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach wurde der Turm nun gestaltet und um 20 Klafter erhöht (heutige Gesamthöhe 75m). Die originelle Turmspitze mit Herzogshut und Stiftskreuz wurde am 6. Juli 1767 um die Mittagszeit „unter Pauken- und Trompetenschall“ aufgesetzt.

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Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: