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Weiz ist eine Stadt mit knapp 12.000 Einwohnern in der Oststeiermark und die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes in Österreich. Sie ist die einwohnermäßig größte Stadt der Region Oststeiermark bzw. die achtgrößte Stadt der Steiermark und gilt auf Grund mehrerer Industrieunternehmen als Industriestadt.
Die heutige Taborkirche ist eine römisch-katholische
Kirche am Hauptplatz von Weiz in der Steiermark. Geweiht ist sie dem
Heiligen Thomas von Canterbury und wird nach ihm auch St.-Thomas-Kirche
genannt. Das Gebäude steht, wie auch das angrenzende Taborhaus, die
Reste der Tabormauern und die Mariensäule, unter Denkmalschutz.
Die Weizer Gemeindeverwaltung und das Büro des
Bürgermeisters sind im Rathaus angesiedelt. Weil sich dieses aber auf
einer Anhöhe am westlichen Ende des Hauptplatzes befindet und damit für
Rollstuhlfahrer nur schwer erreichbar ist, wurde das Bürgerservice im
Oktober 2016 aus Gründen der Barrierefreiheit aus dem Rathaus
ausgesiedelt und ins Parterre des Kunsthauses verlegt.
1689 wurde das Taborhaus an Stelle der Kirchenfestung
mit Toranlage, Wehrtürmen, Mauern und Graben erbaut. Seit 1753 Sitz
eines Benefiziaten, 1689 bis 1872bürgerliche Marktschule, erste
Musikschule, zuletzt Kindergarten (bis 1955).
Davor ein Peter-Rosegger-Denkmal, Darstellung als kleiner Waldbauernbub.
Am 11. Mai 1188 übergab Luitold III. von Gutenberg dem Stift Göß Rechte und Besitzungen in Weiz. Vor 40 ritterlichen Zeugen stellte er in der Taborkirche die entsprechende Urkunde aus, in der sowohl die Kirche als auch Weiz das erste Mal genannt wurden. Der Name „Taborkirche“ ist 1644 genannt. Seit 1753 ist St. Thomas Benefizium, seit 1791 Kuratbenefizium, gehört heute zum Dekanat Weiz der Diözese Graz-Seckau und wird von einem Administrator geleitet.
Die heutige Taborkirche ist eine römisch-katholische
Kirche am Hauptplatz von Weiz in der Steiermark. Geweiht ist sie dem
Heiligen Thomas von Canterbury und wird nach ihm auch St.-Thomas-Kirche
genannt.
Der Hochaltar stammt vermutlich aus der Werkstatt
Veit Königers. Das Altarbild wurde von Josef Adam Ritter von Mölckh im
Jahr 1771 gemalt. Das Gemälde zeigt den hl. Thomas von Canterbury. Er
ist als Mittler und Fürsprecher von der Heiligen Dreifaltigkeit
dargestellt und weist als Patron der Marktkirche auf Weiz, das der
Maler in seinem damaligen Bestand wiedergegeben hat. Die beiden Figuren
seitlich des schlichten Säulenaufbaus stellen links den heiligen
Philippus Neri und rechts den hl. Paulus mit Buch und Schwert dar.
In der Leibung zum Hochaltar – erst anlässlich der Erweiterung im 14.
Jahrhundert aufgebrochen – stehen auf Konsolen zwei barocke Statuen:
links der Schutzpatron gegen Feuer Florian und rechts der Pestheilige
Sebastian.
Das erste Joch im Kirchenschiff zeigt die Marter des
hl. Achatius und seiner zehntausend Getreuen. Sie werden auf dem Berg
Ararat in eine mit Dornen und spitzen Pfählen gespickte Schlucht
gestürzt. Zwei darüber schwebende Engel setzen dem in Kreuzform
gepfählten Heiligen die Krone des Märtyrers aufs Haupt. Von den
Schriftbändern ist nur mehr das obere lesbar.
Daneben befinden sich Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons Sanct
Thomas Cantuar (mittelalterlicher Name Canterburys): der Erzbischof bei
der österlichen Fußwaschung, beim Gebet, seine Ermordung in der
Kathedrale und seine Aufbahrung. Die Darstellung des dritten Heiligen
auf der Halbsäule in Form einer Statue kann man mit dem Schicksal des
Thomas von Canterbury vergleichen. Johannes von Nepomuk war
Generalvikar des Erzbischofs von Prag und geriet wie Thomas in
politische Auseinandersetzungen. König Wenzel I. ließ ihn foltern und
1393 von der Brücke in die Moldau werfen. Beide Heiligen wurden auf
Anordnung ihrer Könige ermordet.
1697 stiftete Propst Ernst von Pöllau der Kirche die
Kanzel. Bei der letzten Innenrenovierung wurde diese etwas höher
gesetzt und die Treppe entfernt, um mehr Sitzgelegenheiten zu schaffen.
Weiz liegt am Weizbach, einem Nebenfluss der Raab,
wenige Kilometer südlich der Weizklamm und etwa 25 Kilometer
nordöstlich von Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark. Weiz liegt
am Fuße des Zetz und des Patschaberg im Grazer Bergland.
Fassade am Weizer Hauptplatz
Jährlich finden in Weiz das Mulbratlfest sowie das
Altstadtfest statt. Weiters gibt es in Weiz noch verschiedene andere
Veranstaltungen, wie etwa der Weizer Sommermarkt, der Nikolomarkt oder
das Biofest.
Fassade am Weizer Hauptplatz
Weiz ist das wirtschaftliche Herz der gesamten
Region. Im Zentrum der österreichischen Elektroindustrie, mit den
Nachfolgebetrieben der ehemaligen ELIN UNION - Siemens AG Österreich
Transformers Weiz, Andritz HYDRO und ELIN Motoren - sowie der
internationalen Knill-Gruppe haben sich zusätzlich mehrere Großbetriebe
des Autozulieferungskonzerns MAGNA sowie Bauunternehmen wie
LIEB-Bau-Weiz sowie Strobl Bau niedergelassen.
Kunsthaus Weiz: Der moderne Neubau mit riesigen Glasfronten wurde 2005 von Architekt Dietmar Feichtinger errichtet.
Unübersehbarer Stolperkopf beim Kunsthaus Weiz
Als transparenter Glas-Körper integriert sich das
Kunsthaus in die historischen Bestand der Weizer Altstadt. Der Bau
überrascht als "große Geste" in einer kleinen, mittelalterlichen
Struktur. Das Gebäude ist zweigeschossig angelegt, wobei das gesamte
Erdgeschoss Flächen für Handel und Gastronomie bietet. Das Obergeschoss
bildet den wesentlichen Kern des Kunsthauses, welches
Veranstaltungssaal, Foyer und Ausstellungsflächen aufnimmt.
Eine neu geschaffene Gasse an der Längsseite des Kunsthauses, welche
ebenso transparent, nimmt die Struktur des Kunsthauses auf und spiegelt
diese wider, sodass sich das Haus sein eigenes Gegenüber zu schaffen
scheint, und seine solitäre Wirkung aufhebt.
Das Schloss Radmannsdorf wurde von 1555 bis 1565 von Otto von Radmannsdorf erbaut. Von 1623 bis 1773 wurde das Schloss vom Jesuitenorden genutzt. 1782 erwarb Graf Khevenhüller-Metsch von Thannhausen das Schloss. Von 1842 bis 1858 wurde das Gebäude als militärische Kadettenschule verwendet. Ab 1859 befand sich das Schloss im Besitz der Stadtgemeinde Weiz, heute gehört es der BIG und ist Sitz des Bezirksgerichts Weiz.
Die Anlage besteht aus einem dreigeschossigen
rechteckigen Hauptbau mit zwei übereckgestellten Erkertürmen. Ein
quadratischer Eingangsturm ist der Vorderfront vorgesetzt, an dessen
NW-Ecke ein Flankenturm anschließt, der im Verband der ehemaligen
Umfassungsmauer stand. An der Rückseite wurde im 1. Viertel des 17.
Jahrhunderts ein rechtwinkelig abgesetzter zweigeschossiger Anbau
zugefügt, der einen kleinen Arkadenhof umschloss.
Kunstreich verzierte Türportale sowie zwei- und dreiachsigen
Rennaissance-Fenster aus der dell´Allio-Schule verraten hier wirkende
Comasken (italienische Steinmetze).
Renaissancefenster über dem Haupteingang vom Schloss
Radmannsdorf. Trotz Umbauten für Amts- und Wohnräume wurde die
Hauptfront im wesentlichen bewahrt.
Der weiße Turm ist einer der zwei übriggebliebenen
Türme des Schloss Radmannsdorf. Fürher war er ein Wehrturm, welcher
später dann als Getreidespeicher verwendet wurde. Heute befindet sich
ein Proberaum für kleinere Bands in seinem Inneren.
Der Weiße Turm ist ein ehemaliger Getreidespeicher
(Kasten) der Herrschaft Radmannsdorf.
ördlich des Schlosses, an den Ecken der ehemaligen
Mauereinfriedung stehen noch heute ein quadratischer und ein
oktogonaler Wehrturm – der sogenannte "Rote Turm" – des späten 16.
Jahrhunderts, ersterer mit Getreideschüttboden.
Die römisch-katholische Basilika am Weizberg liegt
auf einer Anhöhe im Osten der Stadt Weiz in der Steiermark.
Der Weg auf den Weizberg ist mit Kreuzwegstationen
gestaltet.
Wann die erste Kirche auf dem Weizberg errichtet
wurde, ist unklar. Man vermutet die Mitte des 11. Jahrhunderts. Es
handelte sich dabei um eine dreischiffige romanische Basilika mit einem
zweigeschoßigen Ostturm. Sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts (1357?)
durch den Zubau eines Chores erweitert.
Mit Datum vom 6. Dezember 2017 wurde die Kirche zur
Basilica minor erhoben und ist damit die fünfte Kirche in der Diözese
Graz-Seckau, die diesen Titel führen darf. Die beiden Türme sind
zweigeschoßig und 44 Meter hoch. Sie tragen nach dem Brand von 1792
ihre charakteristischen Notdächer.
Spätbarocke Pfarr- und Wallfahrtskirche zur
"Schmerzhaften Mutter auf dem Weizberg"
Baubeginn 1756. Einweihung am 22. Juli 1776. Baumeister Josef Hueber,
Fresken und Altarbilder von Josef Adam von Mölk. Gesamtrenovierung der
Kirche, Neugestaltung des Presbyteriums und Errichtung der
Emanuelkapelle 1998 bis 2005. Erhebung zur Basilika Minor am 6.
Dezember 2017 durch Papst Franziskus.
Josef Hueber, der Baumeister der Weizbergkirche,
wurde 1715 oder 1716 in Wien geboren, erlernte das Maurerhandwerk und
arbeitete auf der Wanderschaft bei großen Baumeistern. 1741 legte er in
Graz die Meisterprüfung ab. Sein bedeutendstes und reifstes Werk wurde
die Weizbergkirche. Sie krönt seinen Ruf, der größte Barockbaumeister
der Steiermark zu sein.
Die 1775 fertiggestellte Kanzel stammt von dem
Bildhauer Jakob Peyer. Von ihm sind auch die beiden Seitenaltäre. Sie
sind der Heiligen Anna und dem Heiligen Josef geweiht. Die großen
Altarbilder stammen von Ritter von Mölk.
Der Hochaltar von Veit Königer: Von Veit Königer
stammt der prächtige Hochaltar, auf dem die schon vorher erwähnte Pietà
aufgestellt ist.
Veit Königer wurde 1729 zu Sexten in Südtirol geboren, heiratete die
Tochter des Bildhauers Schokotnig in Graz und hinterließ ein reiches
Werk. Der Hochaltar in der Weizbergkirche zählt wohl zu seinen reifsten
Leistungen.
Der gewaltige Hochaltar, dessen Tischlerarbeiten von Johann Hermann
ausgeführt wurden, besteht aus einer halbkreisförmigen Säulenstellung
auf einem sockelartigen Unterbau mit einem Gebälk, über dem sich ein
Volutengewinde gleichsam als letzte Fortsetzung der Gewölbebogen
aufbaut. Durch diese Gliederung wird eine räumlich wirkende Tiefe des
Altarraumes erreicht.
Die Orgel der Weizbergkirche wurde 2001 durch die
Firma Mathis Orgelbau errichtet und verfügt über 31 Register auf drei
Manualen und Pedal.
Dreifaltigkeits- und Taufkapelle: Die ostliegende
Kapelle ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht und war der
Dreifaltigkeitsbruderschaft für ihre Andachten vorbehalten. Seit hier
bei der Renovierung im Jahre 2001 das Taufbecken aufgestellt wurde,
dient sie als Taufkapelle.
Über einer guten Schutzengeldarstellung unter einem von vier Säulen
getragenen Baldachin erhebt sich das große Altarbild. Dieses zeigt in
den Wolken des Himmels und von Engeln umgeben die Heiligste
Dreifaltigkeit in barocker Darstellung.
Zu beiden Seiten des Altarbildes sind der Wetterpatron, der hl.
Donatus, mit einem Blitze tragenden Engelsbuben und der Feuerpatron,
der hl. Florian, mit dem Wasserkübel dargestellt.
Das Deckenfresko zeigt mit dem Bild der Anbetung der Heiligen Drei
Könige" das Festgeheimnis des 6. Jänner (Erscheinung des Herrn).
Abendmahlskapelle: Der Altar in der Nordkapelle des
großen Mitteljoches war der Fronleichnamsbruderschaft zugedacht und
erinnert im Altarblatt an die Einsetzung der Eucharistie beim letzten
Abendmahle am Gründonnerstag. Über dem reich verzierten
Tabernakelaufbau steht unter einem Baldachin die Statue des hl.
Antonius von Padua mit dem Jesuskinde.
Zu beiden Seiten des Altarbildes sind Fresko-Bilder der beiden
Pestheiligen Sebastian (mit abgelegter Rüstung und Pfeilen in der Hand)
und Rochus (mit Pestbeule auf dem Oberschenkel). Beide werden als
Fürsprecher bei schweren Krankheiten angerufen.
Das Deckernfresko zeigt uns im Bild der ,,Anbetung der Hirten" das
Festgeheimnis von Weihnachten.
Eingangshalle und Kreuzkapelle: Das Deckenbild der
Eingangshalle gibt die Begegnung des kreuztragenden Heilands mit seiner
Mutter Maria wieder. Dieses Fresko leitet über zur Kreuzkapelle. Hier
erhebt sich über dem Altar ein eindrucksvoll geschnitztes Kreuz, das
von Engeln mit den Leidenswerkzeugen umgeben ist. Das Deckenbild zeigt
die Grablegung des Herrn.
In der Kreuzkapelle befindet sich auch das Taufbecken aus der
romanischen Vorgängerkirche. Es ist somit das älteste erhaltene Stück
der Weizbergkirche und erinnert an ihre über neunhundertjährige
Geschichte.
Orgel: Am 9. Juni 2001 fand die Weihe der neuen Orgel der
Weizbergkirche statt. Sie wurde in das alte, gründlich restaurierte
barocke Gehäuse aus dem Jahre 1780 eingebaut und ersetzt die
pneumatische Orgel aus dem Jahre 1909. Der Schweizer Orgelbauer Hermann
Mathis schuf eine Orgel mit 31 Registern, verteilt auf drei Manuale und
Pedal. Das dazugehörige Pfeifenwerk befindet sich im Gehäuse des
Rückpositivs, im Hauptgehäuse, sowie dahinter in zwei vom Kirchenraum
aus nicht sichtbaren neuen Gehäusen.
Die Disposition der Orgel ist in Übereinstimmung mit dem historischen
Gehäuse barock orientiert und in vernünftigem Maße mit zusätzlich
romantischen Stimmen versehen. Somit wird die Interpretation einer
großen Zahl stilistisch unterschiedlicher Orgelkompositionen aus
mehreren Jahrhunderten ermöglicht. Die Orgel eignet sich daher bestens
nicht nur für die liturgischen Feiern, sondern auch für Konzerte.
Der Freskenschmuck der Kirche: Am 31.12.1769
beauftragte Dechant Schmutz den Maler Joseph Adam Ritter von Mölck aus
Tirol die Kirche mit Fresken auszumalen und die Altarblätter für die 6
Seitenaltäre zu schaffen. Als Honorar wurden 3.000 fl. vereinbart.
Diesen Auftrag vollführte der Meister 1771 mit seinen 3 Gesellen in 221
Tagen. Joseph Mölck schuf in der Weizbergkirche wohl eines seiner
besten Werke.
Die Deckengemälde der fünf Hauptgewölbe behandeln die großen
Marienfeste des Kirchenjahres.
Das Deckenbild der Eingangshalle gibt die Begegnung des kreuztragenden
Heilands mit seiner Mutter Maria wieder.
Das vierte Deckengemälde zeigt "Maria Geburt" (8.
Sept.). Der Maler hat in der Gruppierung der Personen eine
Dreiteilung vorgenommen: Links im Wochenbett die Mutter Anna, in der
Bildmitte voll Dankbarkeit der Vater Joachim mit dem Kinde Maria,
darüber Gott Vater auf einen von Engeln gehaltenen blauen Schild mit
dem Namenszug "Maria" weisend und der Heilige Geist, als dessen Braut
das Kind erkoren wurde. Rechts schleudert ein Engel einen Blitz gegen
den in die Tiefe stürzenden Satan, dessen Herrschaft mit der Geburt der
Gottesmutter vernichtet scheint.
Das Fresko über dem Musikchor stellt "Maria Verkündigung" (25. März),
das fünfte große Marienfest des Kirchenjahres dar. Eigentlich ist es ja
- wie auch "Maria Lichtmess"- ein Fest des Herrn.
Im großen Gewölbe des Hauptjochs wird das Fest "Maria
Lichtmess" (2. Februar) dargestellt. Der Künstler führt uns in den
Tempel von Jerusalem, den er als großen Kuppelraum mit der Sicht in das
Allerheiligste wiedergibt. Mit dieser "Scheinkuppel" wollte der
Künstler die Flachkuppel der Kirche nach barocker Art illusionistisch
erhöhen und so den Zentralraumgedanken des Baumeisters mit einer
Scheinarchitektur unterstützen. Das Fest "Maria Lichtmess" (Darstellung
des Herrn) war in der bäuerlichen Bevölkerung von großer Bedeutung. An
diesem Tag bekamen die Mägde und Knechte ihren Jahreslohn ausbezahlt
und sie konnten ihren Arbeitsplatz wechseln.
Auf den Zwickeln des Gewölbes malte Mölck die vier Evangelisten mit
ihren Symbolen:
Der hl. Matthäus wurde von Jesus von der Zollbank weg zum Apostel
berufen. Er schrieb das erste Evangelium und verbreitete die Botschaft
Jesu in Palästina und Ägypten. Da er sein Evangelium mit der
menschlichen Abstammung Jesu beginnt, wird ihm als Sinnbild ein Engel
mit Menschengestalt gegeben.
Der hl. Markus war Schüler des Apostels Petrus und Begleiter des hl.
Paulus auf dessen erster Missionsreise. Er wird als Gründer der Kirche
von Alexandria in Ägypten verehrt und verfasste das 2. Evangelium. Da
dieses am Beginn von der Stimme des "Rufers in der Wüste" beginnt, ist
sein Symbol der Löwe.
Der hl. Lukas verfasste das dritte Evangelium und die
Apostelgeschichte. Er war Begleiter des Apostels Paulus auf dessen
Missionsreisen, von Beruf wahrscheinlich Arzt und nach der Legende auch
Maler. Sein Symbol ist das Rind.
Der hl. Johannes, der Lieblingsjünger des Herrn und Bischof von
Ephesus, schenkte uns als Apostel der Gottesliebe das vierte
Evangelium. Wie ein Adler - sein Sinnbild - der Sonne zufliegt, so
erhebt sich sein Geist zur Wahrheit des ewigen Lichtes in der Kirche
Christi.
Unter den Evangelisten sind zwischen den rötlichen Dreiviertelsäulen
die großen lateinischen Kirchenväter dargestellt. Der hl. Papst Gregor
der Große, dargestellt mit Tiara und Dreibalkenkreuz, regierte die
Kirche von 590 bis 604. Er gab dem Gottesdienst eine klare Form und
gilt als Begründer des "Gregorianischen Choralgesanges". Er veranlasste
die Missionierung der Angelsachsen und legte den Grund zum späteren
Kirchenstaat.
Der hl. Ambrosius (t 397), den man am Bienenkorb erkennt, war der Sohn
eines Präfekten von Gallien, kam als Advokat nach Mailand und wurde vom
Volk einhellig zum Bischof gewählt. Er wurde zum großen Lehrer der
sozialen Tat im Geiste Jesu und mahnt zur Sanftmut und Herzensgüte. Im
"Ambrosianischen Lobgesang" (,Großer Gott, wir loben dich") ehren wir
sein Andenken.
Der hl. Hieronymus (340 bis 420) gilt als der Gelehrteste unter den
Kirchenvätern. Seine Lebensarbeit galt der Übersetzung der Heiligen
Schrift aus dem Urtext in das Lateinische ("Vulgata"). Er wird als
Einsiedler mit Pilgerhut und Stab dargestellt.
Der hl. Augustinus (354 bis 430) ist wohl einer der größten Denker
unserer Kirche überhaupt. Nach seiner bewegten Jugendzeit, die er in
seinen "Confessiones" schildert, kam er nach Mailand, wurde von Bischof
Ambrosius 387 getauft, erhielt die Priesterweihe und wurde 395 Bischof
von Hippo in Nordafrika. Danach folgte die Zeit des großen Schaffens,
in der er ein geistig-philosophisches System mit der Gnadenlehre
aufbaute. Sein Symbol ist das flammende Herz nach seinem Wort: "Unruhig
ist unser Herz bis es ruht in dir!"
Rosenkranzaltar: Der Kanzel gegenüber steht der
Rosenkranzaltar. In einer Nische sitzt Maria als Rosenkranzkönigin und
übergibt mit ihrem göttlichen Kinde Rosenkränze an den hl. Dominikus
und die hl. Katharina von Siena. Sie haben sich mit dem
Dominikanerorden um die Verbreitung des Rosenkranzgebetes sehr verdient
gemacht. Die Altarumrahmung bilden Darstellungen der 15
Rosenkranzgeheimnisse, die in vergoldete Rokokorahmen gefasst sind. Die
Marienstatue und die Engelköpfe hat 1939 der Bildhauer P. Neuböck
geschaffen.
Kanzel von Jakob Peyer: Ein ebenfalls bewundertes
Glanzstück der Kirche ist die 1775 vollendete Kanzel. Sie ist das Werk
des Bildhauers Jakob Peyer, der ein Schüler Josef Schokotnigs war und
für viele Kirchen gearbeitet hat. Dr. Kohlbach bezeichnet die Kanzel
der Weizbergkirche als ,vielleicht die eleganteste, die Peyer schuf".
Sehr interessant ist ihr Aufbau gestaltet. Über dem Schalldach schwebt
als Sinnbild des dreieinigen Gottes ein flammendes Dreieck mit dem
Gottesnamen JHWH (Jahwe) in hebräischer Schrift. Darunter steht Mose
mit den 10 Geboten, die für alle Völker und Rassen gültig sind. Diese
sind durch die vier Gestalten am Rand des Kanzeldaches verkörpert. Ein
schwarzer Häuptling symbolisiert Afrika. Europa wird von einem Ritter
in glänzender Rüstung dargestellt. Er hat Krone, Zepter und Schwert auf
ein Kissen gelegt. Ein Mongole vertritt Asien und endlich ein
Indianerhäuptling Amerika. Sie sind eine Allegorie der vier damals
bekannten Erdteile. An der Kanzelbrüstung sind die drei göttlichen
Tugenden durch die Symbole Kelch für den Glauben, Anker für die
Hoffnung und das flammende Herz für die Liebe dargestellt.
Den Mittelpunkt des Altares bildet die Gnadenstatue
der Schmerzhaften Gottesmutter, die von einem Baldachin überdeckt wird.
Sie ist ein Werk des "Meisters von Neustift" aus dem ersten Viertel des
15. Jahrhunderts. Seitlich des Gnadenbildes knien der Lieblingsjünger
Johannes und die Büßerin Maria Magdalena. Sie sind mit der Pieta aus
Steinguss geschickt zu einer Gruppe verbunden, um den Größenunterschied
der kleinen Statue aus der alten Kirche mit den Figuren des neuen
Hochaltares auszugleichen. Den Hintergrund bildet das Kreuz mit einem
von einem Dornenkranz umfassten Herz, mit Lanze und Schwamm. Trauernde
Engel tragen Hammer und Zange, das Schweißtuch der Veronika mit Jesu
Bildnis und die Nägel.
Die Figuren zwischen den beiden äußeren Säulen stellen Josef von
Arimathäa und Nikodemus dar, die den Leichnam des Herrn vom Kreuz
abgenommen, in den Schoß seiner Mutter gelegt und dann bestattet haben.
In den Fensternischen stehen die beiden Frauen Maria Salome und Maria
Cleophas mit den Salbgefäßen für das Begräbnis.
Über dem Gnadenbild lesen wir die Inschrift:
,Attendite et videte si est dolor sicut dolor meus" (, Merket auf und
sehet, ob ein Schmerz gleich ist meinem Schmerz!"). Die Tafel wird von
Engeln gehalten, die durch ihre Anordnung zur lockeren Bekrönungsgruppe
überleiten. Gott Vater mit dem Erdball, von einer Engelschar umgeben,
schwebt auf einem Wolkenthron und darüber der Heilige Geist in
Taubengestalt.
Der Altartisch steht frei und seine Vorderseite ist
mit Marmorinkrustationen verziert. Der von Landschauer aus Graz reich
vergoldete Tabernakelaufbau wird von einer Darstellung des Gotteslammes
auf dem Buch mit sieben Siegel bekrönt, vor dem sich Cherubine anbetend
neigen.
Vor dem Hochaltar hängt die vom Erbauer der Kirche, Dechant Paul
Schmutz, gestiftete und vom Gürtlermeister Elsner aus Graz verfertigte
Herzampel fiür das ewige Licht. Die drei Herzflächen tragen die
Namenszüge Jesus", Maria" und den Spruch "Wo mein Schatz ist, da ist
mein Herz!"
Zu beiden Seiten des Hochaltares sind über den Apostelkreuzen die
Bilder der Apostelfürsten Petrus und Paulus zu sehen. Die Wandfresken
im Presbyterium zeigen das Traumbild des hl. Josef mit der Aufforderung
des Engels, mit Maria und dem Kinde das Land des Herodes zu verlassen.
Gegenüber ist die Flucht nach Agypten dargestellt.
Das Bild im Chorraumjoch vor dem Hochaltar stellt 2Maria Himmelfahrt"
(15.August) dar und erinnert an das
Patrozinium der alten Kirche. Der Himmel scheint geöffnet. Gott Vater
sitzt als Schöpfer mit der Erdkugel auf der Höhe des Wolkenthrones. Im
hellen Licht des Strahlenkranzes schwebt die Taube des Hl. Geistes.
Christus schreitet vor dem Kreuz über Wolken seiner von Engeln
geleiteten Mutter entgegen und lädt sie ein, auf dem bereitstehenden
Thron als Königin des Himmels Platz zu nehmen und die Krone des ewigen
Lebens entgegenzunehmen. Um das leere Grab sind die Apostel gruppiert.
Bei einem Kirchenrundgang gibt es 14 Kapellen und
Altäre, sowie 13 Deckenfresken zu besichtigen.
Der rechte Anbau beim Presbyterium diente früher als
"Wachskammer" bzw. als Abstellraum und wurde 1998 als Werktagskapelle
neu gestaltet. Ermöglicht wurde die weithin beachtete moderne
Ausgestaltung durch die Stiftung des Ehepaares Karin und Manfred Gingl
nach der Taufe ihres Kindes Emanuel. Aus diesem Grund wird die Kapelle
auch "Emanuelkapelle" genannt.
Im Altarbild weist eine hohe Stele in den grünen Horizont. Stelen sind
Mahnmale, Stätten des Gedächtnisses. In diese Stele ist ein kopfloser
Körper gezeichnet. An der streng nach oben weisenden Form ist ein
Kreuzansatz in der Mitte erkennbar. Wir können das Gebet aus dem 12.
Jh. beten: ,Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, keine Füße, nur
unsere Füße.."
PAPST-FRANZISKUS-NISCHE
Papst Franziskus gilt als 266. Papst seit dem heiligen Petrus. Für ihn
gehören Zärtlichkeit, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität zu
den wichtigsten Werten im gesellschaftlichen und religiösen Umgang der
Menschen miteinander und deren Umwelt. Sie sind dem zugemauerten Tor -
Symbol für Egoismus und Ausschließung - eirngefügt und bilden das
notwendige Korrektiv gegen eine vom Papst befürchtete "Globalisierung
der Gleichgültigkeit". Die dazwischen angebrachten Ketten stehen
zeichenhaft für die Verkettung möglichen Unheils, wenn diese Werte zu
verschwinden drohen. Der davor aufgestellte Metallbehälter ist mit
Ketten und Steinen gefüllt. Der Steine und Ketten bedienen wir uns oft
als Instrumente von Selbst- und Fremdverletzung, von Selbst- und
Fremdfesselung.
So wünschten viele von Beginn an Papst Franziskus in Ketten gefesselt
zu sehen und warfen Steine nach ihm, um seine Bemühungen um Reformen in
der Kirche zu verhindern. Doch mögen Steine und Ketten bleiben, wo sie
für immer hin gehören: hinter Gittern. Bedingung für die Gestaltung der
Nische war die weitgehende Beibehaltung des originalen Zustandes des
Torbogens in Form und Material.
Parallel zum Mahnmal "Porajmos" gegenüber, ist der erneute Einsatz von
Metall naheliegend, um die beiden Installationen aufeinander
abzustimmen. ldee und Entwurf: Willi Fink
Im Mai 2011 wurde neben der Basilika am Weizberg ein
Mahnmal errichtet um der systematischen Ermordung der Roma und Sinti in
der Zeit des Nationalsozialismus zu gedenken. Es wurde vom Grazer
Künstler Walter Kratner gestaltet und zeigt eine zerbrochene Radachse
eines Güterwaggons, die als Sinnbild für Deportation und Genozid zu
verstehen ist. Dahinter befindet sich eine orangefarbene Tafel mit dem
Schriftzug „Porajmos“.
Schwebebalken von Walter Krainer für den Spirituellen
Weg errichtet.
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: